Dilandan En'Habib
Akîb Ni Rekmehi
Dilandan En'Habib war der einzige Sohn eines äußerst reichen Händler aus Khefu, der sein Geld mit der Verschiffung von verschiedenen Waren ins Bornland verdiente. Da er, Wassjef geheißen und selbst halber Bornländer, zu den wenigen gehörte die überhaupt bis in den hohen Norden fuhren, fand dieser eine hohe Zahl von Ablegern, die an Tropenholz und Rum interessiert waren. Dilandans genaues Geburtsdatum war der 6. Efferd 3 S.G.. Weil der Vater eigentlich die gesamte Zeit auf den langen Handelsreisen verbrachte und die säuferische Mutter sich meist auf irgendwelchen Festigkeiten und Urlauben im Ausland herumtrieb, wurde Dilandan größten Teils von Privatlehrern und Mägden erzogen. Er war ein sehr kluger Junge, und wurde daher mit 13 Jahren auf eine Universität geschickt. Er konnte die Anforderung leicht erfüllen, verlor sich aber nach kurzer Zeit im Wein und anderen Rauschmitteln. Da ihm viel Geld zur Verfügung stand und sich praktisch alles erlauben konnte, wurde Dilandan extrem hochnäsig gegenüber dem Personal und ließ sich von meist älteren Studiosi zu Orgien verführen. Dies bemerkten die Eltern gar nicht, weil er die gröbsten Leistungen erfüllen konnte und sich sonst durchmogelte (oder weil es der Mutter egal und Wassjef eh nicht zuhause war). Erst nachdem er sich fast tot gesoffen hatte und von der Universität geschmissen wurde, bemerkte sein Vater sein ausschweifendes Leben und rettete ihm das weitere Dasein, indem er ihm den Geldhahn zudrehte und ihn zu Diladans Onkel nach Bethana schickte. Des Weiteren stellte er ihm einen Chetem namens Herat zur Seite, der in Dilandan die kemschen Wurzeln bewahren und ihn zur Frommheit erziehen sollte. Dieser Chetem nahm seine Aufgabe äußerst ernst und behandelte Dilandan streng, aber fast väterlich. Dilandan empfand es als sehr schwer, dass er sofort ein so strenges und frommes leben zu führen hatte, fühlte sich aber nach kurzer Zeit entspannter und handelte Borongefälliger als je zuvor.
In Bethana studierte er Philosophie und Rhetorik, und wurde von den dortigen Lehrern und Politikern so weit beeindruckt, dass er selbst in die Politik einsteigen wollte. Seinem Lehrmeister war es zu verdanken, dass er nicht völlig aus Kemi auswanderte um seine Pläne im Horasreich zu verwirklichen, sondern zurück in seine Heimat zog. Es überraschte seinen Vater und Herat aber, als er ihnen mitteilte selbst Chetem zu werden, weil er zum ersten seinem Glauben Ausdruck geben wollte, und zum zweiten so besser in die Politik einsteigen zu können. Wassjef war zwar nicht ganz glücklich darüber, da er wollte, dass er endlich einen Vernünftigen Beruf ausübt, versuchte aber seinen Sohn mit allem was er leisten konnte zu unterstützen. Aber genau das lehnte Dilandan ab. Er wollte sein Leben allein steuern und in die richtigen Bahnen lenken. Aus diesem Grund trennte er sich auch von Herat und ging allein zum Ordenshaus des Laguana-Ordens in Merkem. Nach weiteren drei Jahren Ausbildung und mittlerweile in einem Alter von 24 Tsaläufen bemühte er sich darum, eine Komturei des Lagauna-Ordens zu leiten. Diese Arbeit machte er sogar so gut, dass ihm der Sah-Titel Merkems angeboten wurde, den er bescheiden ablehnte. Dilandan suchte sich weitere einflussreiche Freunde und Gönner und versuchte sich unter der ohrtodochsen Bevölkerung beliebt zu machen.
Nach wiederum vier Jahren Anstrengungen schaffte er das zwar erhoffte, aber kaum geglaubte: Nachdem der Akîb Rekmehis abdankte, war er ein herausragender Kandidat für den nun leeren Posten. Dazu kommt noch, dass er den Terkumer Hatya hinter sich hatte. Natürlich ließ er sich so eine Gelegenheit nicht entgehen und verschaffte sich den Titel. Akîb Dilandan En'Habib war zwar überglücklich, aber dennoch nicht befriedigt. Mit keinem 1,70 Meter ist Dilandan nicht sehr groß gewachsen. Doch ist körperliche Ertüchtigung ihm nicht fremd, und wirkt zwar dünn aber nicht hager. Er hat die schwarzen, lockigen Haare seines Vaters und das schlanke Gesicht und die hohen Wangenknochen seiner Mutter. Des Weiteren dringt das kemsche Aussehen durch die typisch bronzene, helle Haut und die braunen Augen. Durch seine langen, nur lose in einem Haarband liegenden Haare und dem 3-Tage-Bard sieht Dilandan verschlafen und müde aus. Aufgrund einer leichten Sehschwäche, sitzt auf seiner langen, spitzen Nase eine horasische Brille. Einen grauen, geschlossenen Mantel trägt er über einer schwarzen Habit. Beides ist entweder aus Baumwolle oder manchmal aus Leinen. Außerdem hat er immer seinen rituellen Lang-Dolch bei sich. Dilandan ist meist sehr aufgeschlossen gegenüber anderen und versucht immer Freunde und mögliche Verbündete zu erschließen. Er feiert zwar gerne und trinkt genauso gerne Wein, übertreibt es aber aus Erfahrung nie. Seine Verpflichtungen und Gebote gegenüber dem Laguana-Orden halt er zwar immer sehr streng ein, nimmt es jedoch bei anderen nicht so ernst und handelt eher gutmütig und geduldig, anstatt streng und unnachgiebig.Dilandans größte Stärke ist seine Klugheit. Er durchschaut die meisten Situationen und Probleme schnell und versucht sie genauso schnell und effizient zu lösen. Er hat jedoch einiges von seinem früheren Ehrgeiz verloren, und genießt am liebsten das gute Leben. Allerdings bleibt er eine kluge Wahl für einen Akîb-Titel.