Neuigkeiten aus der Provinz Djunizes

Personalkarussell dreht sich!

(Seku-Kesen/ Djunizes) - Wie die Rabenschwinge vor kurzem erfahren hat, bahnt sich in der Verwaltung von Djunizes eine größere Veränderung auf der bürokratischen Ebene an. Begonnen hatte des regionalpolitische Spektakel mit dem Entschluß des Hátya ni Djunizes und Akîb ni Seku Kesen Tahark Anchhabos sich in Zukunft mehr auf die Politik von Djunizes und dessen Stellung im Káhet zu konzentrieren. Kurz darauf realisierten die Bürokraten, dass durch diesen Schritt der Posten des Akîb ni Seku Kesen vakant werden würde, woraufhin sofort die ersten Grabenkämpfe zwischen den ambitionierten Kandidaten ausbrachen. Besonders taten sich hierbei die Canclaria ni Seku Kesen und Sahet ni Ywenn Meren Jacqestoht und der Sah ni Mebách und Camerlengo der Tá'akîb Seku Kesen Ant'ef Mykêrinós hervor, wobei letzterer bereits seit längerem als inoffizieller Berater des Hátya ni Djunizes in Erscheinung getreten war. Beide standen sehr schnell im Mittelpunkt eines wahren Intrigenspieles ~ plötzlich kamen zahlreiche alte Geschichten wieder zum Vorschein, die vom Staub der Zeiten längst begraben wurden und beide Parteien schoben sich gegenseitig die Schuld für die Probleme zu. Bei solchen Ereignissen fängt auch die Gerüchteküche das brodeln an und keiner kann sich wirklich sicher sein, welches Gerücht der Wahrheit entspricht und welches lanciert wurde um den Gegner zu schwächen, sicher ist nur, dass beide Seiten den brodelnden Topf voller Halbwahrheiten und Fiktionen kräftig befeuerten.
Erst durch das Eingreifen des noch Akîb und Hátya ni Djunizes konnte die politische Lage wieder etwas stabilisiert werden. Bei einem "Gipfeltreffen" in der Residenz zu Váhyt konnte eine vorläufige Regelung getroffen werden, die allen hier betroffenen Parteien gerecht werden konnte. So ist vorgesehen, dass Meren Jacqestoht Akîbet ni Seku-Kesen wird und somit das politische Erbe des Hátya hier fortführen wird. Als bisherige Stellvertreterin des Akîb eine durchaus sinnvolle Entscheidung, die man wohl nicht kritisieren kann. Doch die restlichen Entscheidungen dürften wohl den Unwillen der Nomenklatur Djunizes erregen. Der ärgste Widersacher der neuen Akîbet, Ant'ef Mykêrinós wird demnach seine Posten in Seku-Kesen aufgeben und den aus Taîmen stammenden Administrator der Canclei von Djunizes Ar`sê Kentôr ersetzen, der wohl einmal zu oft im Widerspruch mit der Politik des Hátya geraten ist. Damit wird eine der wichtigsten Schaltstellen von Djunizes mit einem Mann besetzt, der seit langem als enger Weggefährte des Hátya ni Djunizes gilt. Eine weitere wichtige Personalie in diesem Zusammenhang, ist wohl die Berufung von Jürgo Wolfenheim zu Hohenstein nach Dreiwegen. Der ehemalige Majordomus von Seku-Kesen ist in den öffentlichen Auseinandersetzungen zwar nicht aufgefallen, scheint aber unter der Hand kräftig um das Amt des Akîb gebuhlt zu haben. Offiziell, so wird hinter vorgehaltener Hand verlautbart, wird Wolfenheim wohl nur als Sekretär geführt werden, doch noch ist nicht aller Tage Abend, was wohl bedeuten wird, das der ehemalige Majordomus auf der bürokratischen Verwaltungsebene ebenfalls eine Schlüsselrolle zugestanden bekommen hat. Diese Personalien stehen im krassen Gegensatz zum bisher in Djunizes gepflegten Proporz der Tá'akîbs und dürfte wohl zumindest für kraus gezogene Stirne, wenn nicht zu lautstarkem Protest führen.
Abschließend ist es der Rabenschwinge gelungen den Hátya ni Djunizes Tahark Anchhabos selbst zu einem Gespräch zu bewegen, in dem er uns Auskunft über die Vorgänge geben wird:

 

Rabenschwinge (RS): Hátya, momentan eröffnet sich ein weites Feld der Spekulation über Eure Entscheidung in Zukunft Djunizes in den Mittelpunkt ihres Wirkens zu stellen und alle anderen Nebenschauplätze abzugeben, wie es einer ihrer Vertrauten ausgedrückt hat.

Tahark Anchhabos (TA): (lacht) Als Nebenschauplatz würde ich Seku-Kesen nun nicht bezeichnen, ist es doch stets von größter Wichtigkeit für mich gewesen. Von daher halte ich es für nachvollziehbar, dass ich Seku-Kesen in die Obhut einer Person legen möchte, die sich mit voller Kraft und Einsatz auf all seine Probleme und Nöte konzentrieren kann und dabei auch die Chancen die sich für Seku-Kesen ergeben direkt vor Ort erkennen und wahrnehmen kann. Eine Person also, die den nötigen Ansporn und die nötige Aufmerksamkeit direkt in Seku-Kesen verkörpert und nicht wie es mir in letzter Zeit beschieden war, dies aus der Ferne zu tun.

RS: Es wird in Teilen der Bevölkerung darüber spekuliert, ob diese Besetzung von Schlüsselpositionen, vor allen in Dreiwegen, mit alten Gefolgsleuten eine Erneuerung Eurer Groß-Seku-Kesen-Pläne sein soll?

TA: Ihr sprecht hier die Gedankenspiele bei der Reichsreform an, bei denen ich die Möglichkeit einer Fusion von Mergyan und Seku Kesen aufgebracht hatte ...

RS: Selbstverständlich unter Eurer Führung...

TA: Darüber ist es müssig zu diskutieren, es waren reine Gedankenspiele ohne jeden realen Hintergrund.

RS: Und doch holen Euch diese Gedankenspiele bei der aktuellen Personalie wieder ein. Viele stellen die Frage ob es dabei nicht viel zu persönlich zugeht und vermissen sachliche Gründe.

TA: Nun, durch meine Entscheidung wurden unter den führenden Köpfen von Seku-Kesen natürlich Erwartungen geweckt, die nun in die richtigen Bahnen gelenkt werden müssen. Nur ungern lässt man fähige und gute Leute wegen solcher Nichtigkeiten wie gekränkter Eitelkeiten ziehen. Daher muss man neue, herausfordernde Aufgaben für diese finden um sie zu halten.

RS: Trotzdem drängt sich der Gedanke der Vetternwirtschaft auf, gerade weil der bisherige Proporz der Tá'akîbs dadurch ausgehebelt wurde.

TA: Es ist ganz einfach so, dass einige Personalien in Dreiwegen dringen notwendig entschieden werden mußten. Als neuer Hátya ni Djunizes setze ich andere Prioritäten als mein Vorgänger, dies muss sich wohl oder übel auch in der Verwaltung wiederspiegeln. Ganz abgesehen davon, dass in in Seku-Kesen einfach fähige Leute zur Verfügung standen und diese Besetzungen stattfanden. ohne weiteren Trubel in die anderen Tá'akîbs zu tragen und dort unter dem Verwaltungspersonal zu wildern.

RS: Erwartet Ihr Widerspruch aus den anderen Tá'akîbs was Eure Entscheidungen angehen? Immerhin sind diese in keinster Weise einbezogen worden.

TA: Ehrlich gesagt nicht, aber im Falle des Falles steht meine Tür für Diskussionen natürlich immer offen.

RS: Hátya, in informierten Kreisen ...

TA: (lacht) Zuerst meine Vertrauten, nun informierte Kreise... die Bürokraten der Verwaltung beleget Ihr mit schmeichelhaften Worten.

RS: Nun unsere Quellen sind unsere Quellen. Wie es aus informierten Kreisen heißt, strebt die gerade erst von ihnen eingesetzte Akîbet ni Seku-Kesen nach dem Einzug in den Kronrat.

TA: Nun dafür ist es sicherlich noch zu früh. Zunächst gilt es für Meren Jacqestoht natürlich ihre Position zu fertigen und sich einzufinden. Nun zumindest letzteres sollte nur in strategischer Hinsciht erforderlich sein, hat sie als meine Stellvertreterin doch jede Menge Erfahrungen im Praktischen.

RS: Es gibt auch Stimmen, die die Auffassung vertreten, dass Ihr selbst die Akîbet in Khefu installieren wollt um weiteren Einfluß geltend machen zu können.

TA: Ziemlich weit hergeholt, zumal Akîbet Jacqestoht eine überaus zielstrebige, eigenständige und integre Person ist.

RS: Trotzdem kommen solche Gerüchte meist nicht von alleine?

TA: Nun ich habe mehr als deutlich gemacht, dass ich die Konzeption des Kronrates als Vollzeitinstrument nicht unterstütze, so scheint es meinen politischen Gegnern wohl naheliegend dass ich auf diese Weise agiere, was natürlich aus dem Nichts gegriffen ist. Ich habe natürlich den Wunsch das Kahet zu stärken und auch im Rahmen meiner Fähigkeiten der Nisut *heilig heilig heilig* bei der Gestaltung des Kahet zur Verfügung zu stehen.

RS: Heißt das, Ihr strebt selbst einen Sitz an?

TA: Boron bewahre, ich bin niemand der heute so und morgen so redet, mein Platz ist in Djunizes ~ dies gilt vielleicht irgendwann einmal nicht mehr, wenn es der Nisut *heilig heilig heilig* gefällt, mich anderswo einzusetzen, aber einen Sitz im Kronrat strebe ich sicherlich nicht an.

RS: Also doch ein Strohmann bzw. eine Strohfrau? Als Sahet ni Váhyt hätte Akîbet Jacqestoht ja bereits entsprechendes Renommee.

TA: Die Position eines Sah ist mehr oder weniger repräsentativer Natur, mit den Funktionen des Kronrates kann man das wohl wenig vergleichen. Falls die Akîbet diesen Schritt jedoch aus freier Entscheidung eines Tages gehen will, werde ich sie sicherlich unterstützen, jetzt jedoch verbitte ich mir Eure Unterstellungen.

RS: Abschließend die Frage ob es weitere Veränderungen geben wird, vor allem die Positionen der Sahs würden zur Disposition stehen?

TA :Diesbezüglich wird vorerst alles so bleiben wie es ist.

RS: Hátya Anchhabos, wir bedanken uns für das Gespräch.

(THU)

Erneut Tote durch "Dschungelbestie"

(Garath/ Seku Kesen)- In dem kleinen Flecken Garath wurde eine übel zugerichtete Leiche entdeckt, die von den Behörden als erneutes Opfer der Dschungelbestie bezeichnete wurde. Dadurch erhöht sich die Zahl der Toten durch dieses, bisher noch nie gesichtete Monster auf 6! Wie es scheint sind die regionalen Büttel unfähig entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen, weshalb der Ruf nach Hilfe aus Dreiwegen immer lauter wird. Doch noch hüllt sich die Verwaltung in Vahyt in Schweigen.

(THU)

Goldfund in Rapa

(Rapa/ Seku Kesen)- Den Fischern von Rapa, die gewöhnlich Fische im Okuansee fangen ist vor kurzem ein erstaunlicher Fang ins Netz gegangen. Statt der erhofften schmackhaften Fische, fand sich ein lederner, ziemlich heruntergekommener Beutel im Netz. Nachdem die verdutzten Fischer diesen geöffnet hatten vielen ihnen zahlreiche Münzen in die Hände, darunter auch einiges an Gold. Die Behörden in Vahyt identifizierten die Münzen als aus der Pristerkaiserzeit des Neuen-Reiches stammend, was allgemeine Verwunderung hervorrief. Akîbet Jacqestoht kündigte eine Untersuchung an um das durch diesen Fund geweckte Interesse an der Regionalgeschichte Seku Kesens zu befriedigen. Eine Delegation wurde entsandt um in den Archiven des Kahet nach Wissenswertem zu forschen.

(THU)

Neue Akîbet für Seku Kesen

(Vahyt/ Seku Kesen) - Wie die Rabenschwinge berichtet hatte sich Tahark Anchhabos, der bisherige Akîb ni Seku Kesen dazu entschlossen, dieses Amt aufzugeben. Seine Nachfolgerin wird die bisherige Canclerin von Seku Kesen.
In einem Festakt in kleinem Rahmen wurde Alt-Akîb Anchhabos von Neu-Akîbet Jacqestoht verabschiedet. Liam Tem'kat'nafe'phi, der Mehib ni Djunizes lud alle Anwesenden zu einem anschließenden Borondienst ein, in dem er die Borongefälligkeit des Handels aller Beteiligten lobte und auch sein, eine Woche zuvor abgegebenes Bekenntnis zugunsten des liberalen Boronglaubens bekräftigte.

(THU)

3 von 2 zurück!

(Porto de Cavazo/ Táîmen)

- Die beiden im Rahmen der letzten Wirtschaftsoffensive ausgesandten Expeditionen sind so gut wie zurück. Beide Gruppen hatten sich nach ca. zwei Wochen aufgeteilt und nur eine dieser Splittergruppen wird noch vermißt. Weder die Teilnehmer der Expedition, noch die Kanzlei von Djunizes oder die Kanzlei von Táîmen waren bereits Auskünfte über eventuelle Funde zu machen. Klar ist nur, dass die Suche nach Bodenschätzen in Táîmen für beendet erklärt wurde. Als nächstes werden sich die Spezialisten auf den Weg nach Táyab machen und von dort aus in den Dschungel vordringen um der grünen Hölle ihre Geheimnisse um Boden- und andere Schätze zu entreisen.

(THU)

Tagung des Provinzrates von Djunizes

Im Rahmen der Warenschau in Djunizes trat auch der Rat der Provinz zusammen, um über die Zukunft von Handel und Wandel in Djunizes zu sprechen. "Eine wirtschaftliche Zukunft für Djunizes" passend zum Thema war der Titel für die Beratungen ausgewählt worden. Aus diesem Grund waren auch die Vertreter der größten Handelshäuser der Provinz und das produzierende Gewerbe geladen worden. Diese wären durch wirtschaftspolitische Beschlüsse des Rates als erste betroffen und außerdem sollten sie in den Entscheidungsprozeß mit einbezogen werden. Mit gehangen, mit gefangen war die Devise unter der diese "Aufstockung" des Rates für diese Sitzung getätigt worden war. Einen Ansporn sollte die Sitzung bieten um frei von Zwang Handlungsalternativen zu generieren. Doch wie schon viel zu oft in der Geschichte von Gremien kam dann alles ganz anders.
Zwar waren alle Anwesenden sich einig, daß die Einigung über Hot-Alem zahlreiche Gefahren, aber auch zahlreiche Chancen für Djunizes bietet. Doch konnte keiner sich dazu aufraffen wirkliche Handlungsvorschläge zu machen, die über den eigenen Tellerrand hinausgehen. Auch die Vertreter der Wirtschaft auf die man große Hoffnung gesetzt hatte, kamen über bloße Lippenbekenntnisse nicht hinaus. Die Ausnahme unter den politischen Granden bildetet Aradjiel Kas Moiran der Akib ni Zenach, der aufgrund der noch immer engen Handelsverbindungen von Zenach und Djunizes eingeladen worden war, der die Gründung einer Bergwerksgesellschaft vorschlug um in Djunizes weitere Vorkommen neben dem Kupfer in Tareb zu erschließen. Dies war schließlich auch der einzige Beschluß des Gremiums, nicht die Gründung einer Gesellschaft, sondern die geordnete Suche nach abbauwürdigen Vorkommen. So werden in den nächsten Monaten wohl mehrere Expeditionen den Dschungel von Djunizes durchschreiten auf der Suche nach Erzen. Ob sie etwas finden werden steht in den Sternen und selbst wenn etwas gefunden wird, ob dies die wirtschaftliche Zukunft von Djunizes sichern wird, ist mehr als zweifelhaft.

(THU)

Gedenkborondienst in Dreiwegen

(Djunizes, Dreiwege) Schreckliche Nachrichten sind in der letzten Zeit aus dem Mittelreich gekommen, Nachrichten von Tod und Leid. Genug um den armen Seelen zu gedenken, die nun den Weg in Borons Hallen angetreten haben. So zumindest empfand es der Mehib ni Djunizes Liam Tem'kat'nafe'phi und beschloß höchstselbst einen Borondienst für diese Masse von dahingegangenen zu halten.
Am Borontempel von Dreiwegen sammelten sich daher auch mehr Menschen als gewöhnlich im Tempel, als der Mehib von der Rabenresidenz aufbrach um den Borondienst zu halten. Worte des Trostes wollte er sprechen, so hatte er verkündet und Boron um ein gerechtes Urteil bitten, Anteilnahme an dem Leid zeigen, auch wenn es unendlich weit entfernt geschehen war.
Und so wie der Mehib es angekündigt hatte geschah es auch, er richtet die Stimme an die Gläubigen und sprach bewegende Worte, die so manchem Tränen der Rührung in die Augen trieben, Worte die so manchem Tränen des Zorns ob der Götterfrevel im Norden in die Augen trieben. Worte die so manchem Tränen der Trauer in die Augen trieben ob des unsäglichen Leides, Worte die so manchem Tränen der Freude in die Augen trieben, ob der unermeßlichen Weisheit und Gnade des ewig schweigsamen Herren Boron!
Lange nach dem Borondienst, der selbst den Mehib nicht unbewegt gelassen hat, fand er noch die Zeit ein paar Worte an das Volk zu richten. Er sprach von der Festigkeit des Glaubens, die man in solch ewig dunklen Zeiten, wie wir sie gerade erleben brauche, auch wenn die Wogen des Schreckens in den kemschen Landen nicht ganz so offen wüten wie anderswo. Er sprach von der Einheit der Gläubigen, die er erst kürzlich auf der Rundreise durch Djunizes bestätigt sah und er sprach von der Liebe und Größe des Rabenvaters für sein Volk die Kemi und alle anderen Völker die an ihn glauben.

(THU)

Nisut Peri Platz eingeweiht!

(Seku Kesen, Vahyt) Relativ schnell, nach der Thronbesteigung von Nisut Ela XV. Setepen wurde in Seku Kesen der Ruf nach einem ehrenden Gedenken für die Königinnenmutter Peri III. Setepen laut. Die das Kahet so lange Jahre erfolgreich geführt und die Unabhängigkeit faktisch erreicht hat. All diese Taten reichen doch wohl dafür, war der allgemeine Tenor den man in den Straßen hören konnte. Die Verwaltung von Seku Kesen zögerte auch nicht lange und das Ergebnis dieser schnellen Handlung ist, dass der bisher namenlose Zentralplatz von Vahyt, der direkt an die Residenz des Akib und den Boron-Tempel grenzt in Zukunft den Namen Nisut-Peri-III.-Platz tragen wird. Die Entscheidung der Verantwortlichen war schnell getroffen denn einen prominenteren Platz konnte man in ganz Seku Kesen nicht finden und Streit gab es nur in einigen Detailfragen. Hauptstreitpunkt war die Ausgestaltung des Platzes, hier gingen die Meinungen weit auseinander. Einige fanden doch tatsächlich, dass die bloße Namengebung ausreichend wäre, eine Boron sei Dank kleine Minderheit, während der anderen Minderheit eine schlichte Gedenktafel gereicht hätte. Die beiden großen Parteien sprechen sich für eine Statue in der Mitte des Platzes aus, wobei hier die Differenz darin lag, ob Bronze oder Stein das geeignete Material wäre. Ein Streit der schließlich von Meren Jacqestoht, der Canclaria, durch ein Machtwort beendet wurde. So wird also in Bälde eine steinerne Nisut Peri III. Setepen den nach ihr benannten Platz zieren und in alle Zukunft von ihren Taten künden.
Die Namengebungsfeier war ein bescheidener Akt, der vor Allem die lokale Prominenz anzog, dennoch war es eine durchweg bewegende Veranstaltung in der noch einmal all die großen Entscheidungen der Nisut vorgetragen wurden, die ihre Regentschaft so sehr ausgezeichnet haben. Eine Messe im angrenzenden Borontempel bildete den Abschluß der Feier!

(THU)

Organisationscomitee wird gegründet

Aus Dreiwege dem Regierungssitz des Hátyat ni Djunizes verlautet, dass man mit der Gründung eines Organisatinscomitees zur Durchführung einer Großen Warenschau begonnen hat. Bisher wurde dieses, bereits vor längere Zeit aufgebrachte Thema immer wieder in die Zukunft verschoben, doch nun scheint man in Djunizes ernst zu machen. Ein Vorstoß der sicherlich auch, auf die extrem commercielle Einstellung des Hátyat Tahark Anchhabos zurückzuführen ist.
Den neusten Aussagen der Verwaltung zufolge werden alle größeren heimischen Handelshäuser, die Besitzer größerer Manufakturen und selbstverständlich die Verwaltungen der Ta’akîbs in das Comitee gebeten um bei der Organisation diese Ereignisses behilflich zu sein. Über Datum, Umfang oder gar Ort der Warenschau wurde bisher nichts verlautet. Die einzige Aussage die getroffen wurde ist, dass die Lösung der Hot-Alem Frage eine Stärkung der einheimischen Wirtschaft unumgänglich macht und die geplante Warenschau der erste Schritt dazu sein soll.

(THU)

Arcanum Interdictum in Zenach?!

Das akibliche Schreibüro teilte der Rabenschwinge schriftlich mit, daß fortan in Menev die bislang in NMA geltenden Verordnungen, namentlich die Gaststättenverordnung und die Tarantelkampfverordnung, Wirksamkeit entfalten. Des weiteren wurde mitgeteilt, daß aufgrund der bislang katastrophalen Erfahrungen magischer Art in Zenach ein Arcanum Interdictum, ein absolutes Magieverbot, gelte. Selbiges werde in allen Orten Zenachs verkündet und in Menev am Markt ausgehängt. Allerdings gelte die Verordnung zur Zeit nur vorbehaltlich einer Genehmigung durch die Kanzlei des Kahet, denn der Akib wisse durchaus, das es sich um ein heikles Thema handele. Daher wolle er auch eine amtliche Bestätigung von höherer Stelle einholen. Leider stand der Akib der RS nicht zu einem Gespräch zur Verfügung, und ließ über seinen Schreiber äußern, er habe ernstliche Zweifel an der Objektivität unserer Zeitung, und wolle sich weitere Lügengeschichten über Gespräche mit seiner Person ersparen, er habe da ja leider schon leidvolle Erfahrungen gemacht. In diesem Zusammenhang möchten wir betonen, das sämtliche Gespräche, die wir mit dem Akib ni Zenach führten stets wahrhaft und getreulich wiedergegeben wurden, ohne ein falsches oder ungesprochenes Wort.

 

Arcanum Interdictum
gültig im Gebiete der Tá'akîb Zenach
gegeben im Jahre 32. S.G.

 

§ 1 [Verbot der Zauberei]

I Zauberei und Hexenwerk sind grundsätzlich und in jeder Art und Weise niemandem gestattet, gleich welchen Standes er sei.

IIAusnahmen von diesem Verbot sind nur unter den Vorrausetzungen der § 4-5 zulässig. Wer gegen dieses Verbot verstößt, der wird gemäß § 6 Strafe erleiden.

IIIDesweiteren sind sämtliche Personen, welche der Magie kundig oder ihrer grundsätzlich fähig sind, dazu verpflichtet sich in der akiblichen Schreibstube unter den Voraussetzungen des § 2 anzumelden.

 

§ 2 [Form der Anmeldepflicht]

IJeder Kundige gemäß § 1 III ist strengstens gehalten, sich rechtzeitig in der akiblichen Schreibstube zu Menev anzumelden. Rechzeitig handelt er in der Regel dann, wenn er sich vor dem Zutritt in das Territorium Zenachs anmeldet, die Anmeldung kann auch schriftlich erfolgen.

IIBei der Anmeldung sind zu nennen, der vollständige Name des Kundigen gem. § 1 III, sein Alter, sein Geschlecht, Farbe der Augen und seines Haupthaares, weiter hat er seine Abstammung und Herkunft kund zu tun. Im besondern hat der Kundige kundzutun, wie lange und an welchen Orten er Aufenthalt zu nehmen beabsichtigt.

IIISollte der Anmeldepflicht nicht nachgekommen werden, so ist das betreffende Subjekt je nach Schwere des Verstoßes, gemäß § 6 zu bestrafen.

IVWird die Genehmigung verweigert, so ist es dem Kundigen strengstens verboten, auch nur einen Fuß über die Grenze nach Zenach hinein zu setzen. Bei Verstoßes gegen diese Versagung ist das Subjekt gemäß § 6 zu bestrafen.

VBei Personen von einwandfreiem Leumund und einwandfreien Bürgen, insbesondere auch bei hohem gesellschaftlichen Ansehen und Stand kann im Einzelfall auf eine Anmeldung verzichtet werden.

 

§ 3 [Aufenthaltsgenehmigung]

IDie Genehmigung wir nur erteilt, wenn der Kundige bislang einen einwandfreien Ruf besitzt.

II Der Kundige besitzt im Zweifel einen einwandfreien Ruf, ein solcher ist ausgeschlossen, so es sich um

  • (1) in Kemi verurteilte Verbrecher handelt.
  • (2) Personen einer Kemi feindlich gesonnen Nation handelt.
  • (3) Personen, welche der Herbeirufung von Dämonischen Wesenheiten fähig sind, handelt
  • (4) sonst wie um übles Pack handelt.

IIIDie Genehmigung kann unbegrenzt oder auch räumlich und zeitlich begrenzt erteilt werden. Durch die Genehmigung wird der Kundige berechtigt sich in Zenach aufzuhalten.

 

§4 [Besondere Notsituationen]

IIn besonderen Notsituationen ist es möglich und nötig, daß der Kundige seine Kraft einsetzt, um schlimmere Gefahren abzuwenden. Solche Notsituationen liegen aber nur vor, sofern sie die Verordnung im folgenden nennt.

IIBei plötzlicher gemeiner unmittelbarer Gefahr für das Überleben eines Menschen, so er an der Schwelle des Todes steht ist heilende Magie, so kein anderes wirksames Mittel zugegen, zulässig.

IIIZur direkten Abwehr widernatürlicher, dämonischer Umtriebe ist Magie zulässig.

IVUm verbrecherische und verurteilte Magiekundige zu jagen, ist Magie zulässig.

 

§ 5 [Besondere Personen]

IVon diesem Verordnung und diesem Verbot nicht betroffen, sind alle Achaz der autonomen Gebiete, sowie die in Zenach lebenden Waldmenschen.

IIWeiterhin sind auch alle hochrangigen Personen von dem Verbote ausgenommen. Dies sind insbesondere hochgestellte und hochangesehne Personen, die Amts- und Würdenträger des Kahets sind.

 

§ 6 [Strafen]

IBei Verstoßes gegen die Anmeldepflicht kann eine Geldstrafe, bezogen auf den Reichtum des Kundigen, bei mehrmaligen Verstoße auch eine Haftstrafe erfolgen. Ein solcher Verstoß liegt vor, bei Nichtanmeldung, Verstoßes gegen die Nichtgenehmigung durch Aufenthalt, sowie groben Widerworten oder erwiesener Renitnez.

IIBei Verstoßes gegen das Magieverbot ist der Anwender hart zu bestrafen. Jeder einzelne Verstoß ist mit einer Geldstrafe zu ahnden, bei mehrfachem Verstoß ist das Subjekt bis zu zwei Monden in Haft zu nehmen.

IIIKommt durch den Zauber, ein Mensch, ein Tier oder sonst irgendein Gegenstand zu Schaden, so ist der Kundige zusätzlich Zenachs zu verweisen, sein gesamtes Vermögen in Zenach ist einzuziehen und unter Androhung der Todesstrafe, sollte jener nochmals in Zenach erblickt werden, ist er mit Schimpf und Schande hinauszuschaffen.

IVSofern der Anwender eine üble und hinterlistige Absicht hatte, und zum Schaden des Reiches oder Zenachs handeln wollte, so ist er mindestens 6 Monde strengstens zu arretieren und dann zur weiteren Beurteilung dem Crongerichte zu überstellen.

VSofern die Magie zur Heilung eines Menschen oder Tieres eingesetzt wurde ist höchstens auf Geldstrafe zu erkennen. Zeigt sich der Kundige einsichtig und gelobet solchen Fehler nicht noch einmal zu begehen, kann von Strafe abgesehen werden.

 

§ 7 [Schlussvorschrift]

IIm übrigen bleiben sämtliche anderen Vorschriften in ihrer Wirksamkeit unberührt, insbesondere kann eine weitergehende Bestrafung des Nichteinhaltens dieser Vorschriften im Rahmen des CCC erfolgen.

II Diese Verordnung tritt mit sofortiger Wirkung für das gesamte Gebiet der Tá'akîb Zenach in Kraft und bleibt bis auf Widerruf oder Abänderung gültig.

(PCZ)

Neue Kontakte der Händerfamilie Ni'jem'ka ins Horasiat

Nachdem, wie wir schon berichtet hatten, das Handelshaus Ni'jem'ka im letzen ablaufenden Geschäfftsjahr ein odentliches Gewinn und Umsatzplus verzeichnet hatte, soll, wie wir aus sicheren Quellen erfahren haben, das neu erwirtschaftete Geld in einen Kontrakt mit dem Horasiat investiert worden sein.
Nachdem die Produktion von Tabak in Taimen deutlich gesteigert werden konnte, soll dieser von Porto de Cavazo im familieneigenen Schiff nach Grangor expordiert werden, und dort an hoasiatische Zwischenhändler verkauft werden. Der Akîb ni Táîmen äußerte sich nicht zu den Gerüchten. Es ist aber zu beobachten, daß das Handelshaus Ni'jem'ka von Jahr zu Jahr wächst, und so eine Verbindung ins Hoasiat warscheinlich werden lassen.
(MBA)

Tagelöhner von Vorarbeiter erschlagen

Am ersten Tage des Praiosmondes wurde auf der Baustelle vor Ramakateka ein Tagelöhner von seinem Vorarbeiter erschlagen. Wie folgt soll es sich zu getragen haben: Der aus Fort Rén stammende Tagelöhner Nefer-au-wáhyt soll von einem Mitarbeiter, der in Ramakateka wohnhaft ist, gehört haben, dieser verdiene mehr, trotz gleicher Arbeit. Wütend muss Nefer-au-wáhyt nun zu seinem Vorarbeiter, den man Depi-irmût nennt, geeilt sein, um dort den Verdienst einzufordern, um den er sich betrogen fühlte. Der Vorarbeiter habe grimmig geantwortet, dass der Tagelöhner nicht betrogen worden sei und auch seinen rechten Lohn erhalte. Nefer-au-wàhyt habe noch länger auf seinen Vorgesetzten eingeredet, doch dieser gab nicht nach, sagen Augenzeugen. Bis zu diesem Zeitpunkt gleichen sich auch die Berichte, doch nun gibt es zwei verschiedene Aussagen: Die einen bezeugen, dass Nefer-au-wáhyt auf Depi-irmût losgegangen sei und Letztgenannter habe den Erstgenannten in Notwehr mit einem schweren Hammer erschlagen.
Die anderen sagen, dass Nefer-au-irmût sich wütend umgedreht habe und beim abgehen gerufen haben soll: "Dämliches Volk von Ramakateka!", daraufhin muss Irmût, der selbst aus der genannten Ortschaft stammt, den Mann von hinten mit seinem schweren Hammer erschlagen haben. Von den Konsequenzen soll hier weiter berichtet werden.
(RBU)

Der Dschungel ist nahe!

Eine Erkenntnis die sich bei den Bewohnern Seku Kesens nur langsam wieder in die Köpfe schleicht, hatte man diese Tatsache in den letzten Jahren doch schlichtweg vergessen oder zumindest verdrängt. Kein Wunder eigentlich, glaubten die Einwohner der Tá'akîb doch, dass sie selbst den Dschungel über die Jahre gezähmt hätten. Ein Fehlurteil, wie sich nun zeigte.
Es war ein ganz normaler Tag, so sagten es alle Zeugen aus, ein ganz normaler Tag in Mebách, dem landwirtschaftlichem Herz Seku Kesens. An diesem Tag lachte die Sonne als Artaî'la wie jeden Tag hinaus auf die Felder ging. Ihr Mann und ihre drei Kinder blieben zunächst auf dem kleinen Hof zurück um noch einige Reparaturen am Gerät vorzunehmen. Erst zur Mittagszeit zog es auch sie hinaus auf die Felder, wo sie den Rest des Tages arbeiteten. Am Abend ging die ganze Familie zurück auf ihren Hof. Dann jedoch muss Artaî'la die folgenschwere Entscheidung getroffen haben zurück auf das Feld zu gehen um eine vergessene Hacke zu holen. Den Menschen hier in Mebách erscheit es als grausiger Wink des Schicksals, dass ihre Mitbürgerin ihr Leben für eine rostige Hacke verloren hat.
Bis zum Morgengrauen war Artaî'la nicht wieder aufgetaucht und auch die Suche ihres Mannes und einiger Nachbarn hatte bis zu diesem Zeitpunkt keinen Erfolg gebracht. Auch die Büttel die hinzugerufen worden waren und die wenigen nisutlichen Soldaten im Ort konnten Artaî'la nicht finden. Sollte sie einfach ihre Familie zurückgelassen haben für einige Abenteuer in der Ferne oder gab es einen anderen Grund? Niemand WUSste etwas genaues, zwei Tage zogen ins Land ohne das Gewissheit herrschte. Doch dann Schlug das Schicksal zu, hart, gezielt und absolut treffsicher. Einige Bewohner des Ortes waren in den Dschungel gegangen um Früchte zu sammeln als sie einen grausamen Fund machten. Eine menschliche Leiche die fürchterlich zugerichtet war, so zerrissen und zerfetzt dass man nicht mehr erkennen konnte wer diese arme Seele jemals gewesen war. Ein fürchterliches Ungetüm muss hier am Werk gewesen sein, so war sofort die einhellige Meinung im Ort. Erst durch die in Fetzen gerissene Kleidung des Opfers konnte festgestellt werden, dass es sich vermutlich um Artaî'la handelt.
Dies vermutlich hat hier eine besondere Bedeutung, denn zunächst wird man es nie mit absoluter Gewissheit wissen, wer die Leiche war, zum anderen tauchten in Mebách kurz nach dem Fund der Toten bereits die ersten Gerüchte auf, Gerüchte über Artaî'la, die sich mit Dämonen eingelassen hätte, ja, gar, daß Artaî'la einen Unschuldigen geopfert hätte um ihr Verschwinden zu inszenieren. Mebách ist dennoch erschüttert über diesen plötzlichen Tod und Seku Kesen ist in Sorge, denn dies ist nicht der erste Fall! Erst vor kurzem wurde eine ähnlich zugerichtete Leiche in der nähe Baráks gefunden worden und auch in Garath werden Personen vermisst. "Alles Zufall" ist die lakonische Stellungnahme der Residenz in Váhyt!
(THU)

Erstes Krokoleder aus Seku Kesen

Erst einen halben Götterlauf ist es er, seit die feierliche Eröffnung der Krokodilzucht in Seku Kesen gefeiert wurde. Selbst der Kanzler der Kemi, Dio Cardassion de Cavazo, beehrte damals den kleinen Ort Barák mit seiner Anwesenheit und auch der damalige Neset ni Djunizes, Kerret Ni Náareb, sprach einige wohlwollende Worte über diese Projekt welches Seku Kesens Wirtschaft nach vorne bringen sollte. Und auch andere wichtige Personen des Káhet waren damals anwesend, wie Nehe'andju Ni'jem'ka oder der Akîb ni Jalob Jábet, Alrik ben Fasim ibn Al´Mansour und nicht zu vergessen der Akîb ni Sarlsund Aramon Seth'ashár, sie alle waren in Barák und feierten dort ein Fest, wie es dieser kleine Ort nie zuvor erlebt hatte. Und wahrlich, die lederhäutigen Echsen, gedeihen prächtig in dem Gehege, das für ihre Zucht angelegt wurde und auch über Nachwuchs braucht man nicht klagen.
Die erhoffte Qualitätssteigerung gegenüber den wilden Tieren dieser Gattung konnte man noch nicht erzielen, doch die fortlaufende Zucht wird auch hier ihre Wirkung zeigen. Dennoch das Jagen und erlegen der Tiere ist hier in den Zuchtbecken wesentlich einfacher als draußen in der Wildnis, so dass die Investition zumindest hier bereits ersten Nutzen zeigt. Die Arbeiter und Arbeiterinnen, die in letzter Zeit die Fütterung etwas intensiviert hatten, konnten so vor kurzem recht gefahrlos die ersten Tiere herausfangen, die sie sofort fachmännisch zerlegten. Die Abgezogene Haut wird sodann in mit einer exotischen Flüssigkeit gefüllte Fässer verpackt und auf den weiten Weg in die nächste Gerberei gebracht. Aber auch die anderen Bestandteile der Krokodile werden verwendet, das Krokodilfleisch wird vielleicht demnächst sogar seinen Weg auf die Teller der Bewohner Seku Kesens finden und einige findige Bürger denken bereits über die Produktion von Krokodilschädelhelmen nach, die eine besonders angsteinflößende Wirkung haben sollen. Aus der Residenz in Váhyt hingegen hört man nur verhaltene Stimmen, die von langfristigen Perspektiven und einem langsamen Aufschwung Seku Kesens sprechen.
Auch wenn es sich seltsam anhört, so scheinen doch die Bürger von Seku Kesen einen weiteren Weg gefunden zu haben, dem Dschungel und seinen Gefahren etwas Profit abzuknöpfen und wer weiß, vielleicht wird Krokodilleder aus den Dschungel Kemis demnächst die Salons des Horasreiches erobern.
(THU)

Váhyt in Aufregung

Teile der váhyter Stadtmauer sind vom Einsturz bedroht. Dieses Gerücht machte vor einigen Tagen in Váhyt, der Hauptstadt Seku Kesens die Runde und ist bis heute noch nicht verstummt. So lange man zurückdenken kann, wurden die Bürgerinnen und Bürger Váhyts durch die Bruchsteinmauer, die Ihre Stadt umgibt vor den Unbill des Dschungels geschützt und nun plötzlich sollte dieser Schutz in sich zusammenfallen. Die Váhyter Volksseele war getroffen, wie ein Stück Stahl in der Schmiede. Als dann auch noch eine schier unvorstellbar hohe Zahl betreffend die Erhaltungskosten, die die Wirtschaftskraft der Stadt um ein vielfaches übersteigt, in den Gassen auftauchte, konnte man die Luft in den Tavernen und Gasthäusern Váhyts förmlich schneiden. An dieser Anspannung änderte auch die Aussage der Lehenscancellaria Meren Jacqestoht, nichts, die in einem Gasthaus erklärte: "Die Mauer ist sicher!"
Erst der Akîb Tahark Anchhabos konnte die Städter wieder beruhigen, als er öffentlich vor seinem Amtssitz erklärte, dass der Zustand der Mauer bei weitem nicht so schlecht sei wie man überall höre. Zudem würde man bald damit beginnen die schadhaften Stellen wiederherzustellen, so dass auch in Zukunft kein Váhyter Angst davor haben muss, des Nachts von einem Jaguar in seiner guten Stube heimgesucht zu werden. Zwar verstummten damit die Gerüchte nicht, aber sie wurden dennoch deutlich leiser.
(THU)

Seesteg für Ywenn

Erst vor kurzem wurde das letzte Wirtschaftsförderungsprojekt, oder wie es im offiziellen Sprachgebraucht heißt, die Maßnahme zur commercialen Erschließung, Entwicklung und Förderung der Tá'akîb Seku Kesen, beendet (die Rabenschwinge berichtete über die krokodillederfarm); doch bereits zuvor wurde in der Residenz zu Váhyt heftigst über ein Anschlussprojekt debattiert, welches dafür sorgen soll, dass Seku Kesen nicht den Anschluss an das restliche Káhet verliert, sondern vielmehr erblüht und gedeiht. Nun endlich nach langem Ringen wurde mit der Projektierung begonnen. Ywenn wird einen Ersatz für seine vor Jahren von Wind, Wetter und vor allem den Launen der See zerstörte Hafenmole erhalten. Der Verlust des Hafens führte in der Vergangenheit dazu, das Ywenn zusehends ins Abseits geriet. Nun wurde beschlossen diesem Abstieg durch den Bau eines Seesteges entgegenzuwirken, der erneut das schnellere Be- und Entladen von Schiffen ermöglichen soll, ohne auf ein Boot zurückgreifen zu müssen. Vielleicht wird diese Vorhaben den, sprichwörtlich am Hungertuch nagenden, Tuchwebern von Ywenn wieder Auftrieb geben, so dass die hier entstehenden Stoffe bald wieder auf den Märkten des Káhet erhältlich sein könnten. Momentan jedoch ist eine Diskussion über die richtige Bautechnik entbrannt, die den Beginn dieses wichtigen Vorhabens immer weiter hinauszögert. Es bleibt also zu hoffen, dass sich die Verantwortlichen schnellstmöglich einigen, oder der Akîb ein Machtwort spricht.
(THU)

Freudenfeiern in Port Ela

Port Ela, Neu-Maraskan. In Port Ela kam es in Folge der Nachricht der Thronbesteigung von Nisut Ela zu spontanen Jubelfeiern, bei denen sich viel Volk auf den Marktplatz sammelte, der ganze Ort war auf den Beinen. "Lang lebe Nisut Ela !", "Lang lebe Kemi!", war nur einige, der Ausrufe, die immer und immer wider zu hören waren. In den Gassen und den Kneipen waren die Niederhöllen los. Der Akîb Aradjiel Kas Moiran war persönlich verantwortlich dafür, daß es Freibier gab und sicher hat dies maßgeblich mit zu der sehr guten Stimmung beigetragen , allerdings möchten wir den Bewohnern auch eine echte Begeisterung für "ihre" neue Königin nicht absprechen, wie es mehrere Insulaner ausdrückten, denn "immerhin trägt unsere Stadt nicht umsonst diesen schönen Namen, das ist Ehre und Verpflichtung zugleich, da müssen wir doch feiern".
Andere äußerten die Hoffnung, daß ihre heilige Majestät Nisut Ela, Port Ela doch möglichst bald einen Besuch abstatten werde. Ist Port Ela sonst eher eine Stadt, die man besser meidet ( die RS berichtete bereits), so konnte man an diesem Abend den Eindruck gewinnen, es handele sich um eine friedliche und freundliche kleine Stadt. Die Krönung der Feiern war schließlich ein Fackelzug durch die engen, abendlich dunklen Gassen der Stadt, im Hafen wurde dann ein großer Holzstoß zu Ehren der neuen Nisut entzündet, der die Bucht in ein wunderschönes und farbenfrohes Licht tauchte. Noch einmal brandete der Beifall und die Begeisterung in der Menge auf, erst als der Haufen vollends niedergebrannt war, wurden die Rufe leiser und schließlich kehrte auch der letzte heim. Der Akîb gab unserem Rabenschwingeberichterstatter am nächsten Morgen noch die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch, welches wir dem Leser auch nicht verschweigen wollen.

RS (Rabenschwinge): "Werter Akib, es verwundert doch etwas, das ausgerechnet die Bewohner Port Elas mit solcher Begeisterung reagieren, nicht wahr ?"
Akîb Kas Moiran: "Wieso ?! Wir sind nicht minder treue Staatsbürger, bloß weil es bei uns Tarantelwettkämpfe und Diskusläufe gibt, als die Untertanen der Nisut in Tarethon oder sonstwo im Káhet! Mich freut diese Begeisterung natürlich ganz besonders, zeigt sich doch eben dies, und das gilt für jeden Einwohner Neu-Maraskans.
RS: Äh, entschuldigt, das meinte ich nicht... ich wollte nur sagen, daß man in Neu-Maraskan doch bislang immer ein wenig, naja, sozusagen sein eigenes Süppchen gekocht hat und es hier häufig wenig Verständnis für die Politik Khefus...
Akîb Kas Moiran: "Wollt ihr uns beleidigen? Das ist totaler Unsinn!
RS: Naja, aber jedenfalls hat es doch wenig Begeisterung für den Frieden mit dem Mittelreich gegeben, also sind Zweifel bezüglich der Loyal...
Akîb Kas Moiran: (sauer) Schweigt! Das ist ja unerhört, dazu werde ich mich nicht äußern! Ihr Schreiberlinge glaubt doch, daß ihr das Recht habt, alles und jeden zu verunglimpfen!
RS: Aber immerhin gibt es doch hier diese MB...
Akîb Kas Moiran:(sehr sauer) Wir stehen treu hinter Nisut und Vaterland und davon wird uns auch kein noch so aufgeblasener Schreiberling abhalten. Ich lasse mich doch von Euch nicht beleidigen! Wer seid ihr überhaupt, daß Ihr es wagt, über Loyalitäten zu spekulieren? Wißt Ihr denn nur im Ansatz was Treue bedeutet? Habt Ihr überhaupt schon mal ein Schwert gehalten? Habt Ihr mitgekämpft, gegen dieses alanfanische Sklavenhalterpack?!! Nein, habt Ihr nicht! Ihr seid ja wohl mehr ein Mann großer Worte, denn großer Taten!!! Ein Maulheld also! Für Euch heißt Treue vermutlich, immer mal wieder ein paar schmierige Berichte abzuliefern, aber wenn es zur Sache geht, seid ihr einer der ersten, der feige flieht!!!
RS: Nun ja, wechseln wir doch einfach das Thema... Wie ich gehört habe, sind die Untersuchungen bezüglich des Mordes an eurem Vorgänger jetzt abgeschlossen. Was könnt Ihr uns denn dazu sagen?
Akîb Kas Moiran: Nach Abschluß der Untersuchungen hat sich herausgestellt, daß es sich nur um eine Lebensmittelvergiftung handelte. Offenbar hat er etwas zu altes Fleisch gegessen.
RS: Nur eine Lebensmittelvergiftung? Aber die Symptome waren doch höchst merkwürdig, völlig ungewöhnlich für eine einfache Vergiftung. Immerhin ist doch sogar der Leibarzt der...
Akîb Kas Moiran: "Wie ich gerade sagte: eine Lebensmittelvergiftung! Oder wollt ihr etwa auch noch behaupten, daß ich lüge?
RS: Nein, niemals, aber...
Akîb Kas Moiran: Nichts aber! Das Gespräch ist hiermit beendet.
RS:Habt Dank, für die Zeit, die ihr aufgebracht habt!

(PCZ)

Anordnung des Akib ni Neu-Maraskan

Folgendes wird in der Tá'akîb Neu-Maraskan mit sofortiger Wirkung verordnet.

 

Erstens:

§ 1 III Tarantelkampfverordnung wird wie folgt neu gefasst:

Ausgenommen sind lediglich solche Veranstaltungen, die keinen gewerbsmäßigen, auf Gewinnerzielung gerichteten Zweck haben.

Zweitens:

Zusätzlich wird bis auf weiteres folgende Verordnung erlassen.

Gaststätten und Kneipenverordnung
gültig im Gebiete der Tá'akîb Neu-Maraskan

gegeben im Jahre 31. S.G.

 

§ 1 [Anmeldepflicht]

I Sämtliche Gastgewerbe und Kneipen sind vor ihrer Einrichtung in der akiblichen Schreibstube anzumelden.
II Anmeldepflichtig sind sämtliche Personen, die eine derartiges Gewerbe betreiben oder betreiben möchten.
IIIFür bereits bestehende Gewerbe gilt die Genehmigung bis zur Anmeldung und endgültigen Genehmigung als vorläufig genehmigt.

§ 2[Nichtanmeldung]

I Sollte der Anmeldepflicht nicht nachgekommen werden, so sind die entsprechenden Einrichtungen augenblicklich zu schließen und ihr Betrieb unter Strafandrohung zu verbieten.
IIEin Nichterteilen oder Entziehen der Genehmigung, entspricht in den Folgen der Nichtanmeldung.

§ 3[Erteilung der Genehmigung]

I Die Genehmigung wird erteilt, wenn der Zustand des Gewerbes, der Ruf des Betreibers und die sonstigen Umstände, insbesondere das Öffentliches Wohl und die Gesundheit der gesamten Bevölkerung, dem nicht entgegenstehen.

§4 [Wirkung der Genehmigung]

I Durch die Genehmigung handelt es sich bei dem Gastgewerbe um ein anerkanntes Gastgewerbe.
II Anerkannte Gastgewerbe haben sich an die, in dieser Verordnung unter § 5 genannten Vorschriften zu halten.
IIISollte ein offensichtlicher Verstoß gegen diese Vorschriften vorliegen, so können Auflagen erteilt werden und im letzten Fall auch die Genehmigung vorübergehend oder dauerhaft entzogen werden.

§ 5[Pflichten]

I Eine Sperrstunde oder sonstige Einschränkungen der Schankzeiten gibt es nicht.
II Der Wirt ist für die Gesundheit und das Wohlergehen seiner Gäste mitverantwortlich. Er hat sie insbesondere vor den Folgen übermäßiger Völlerei und übermäßigen Konsums von Wein, Bier, Schnaps und ähnlichem zu schützen.
III Der Wirt hat sobald wie möglich die Stadtwache zu verständigen, wenn einzelne seiner Gäste sich ungebührlich und unziemlich verhalten und dadurch den Betrieb erheblich stören oder andere Gäste beleidigen und belästigen.
IV Der Wirt muß dem übernachtungswilligen Gast noch vor dem Beginn der Nacht und der Nutzung des Zimmers eindeutig mitgeteilt haben, wieviel selbiges nebst einfacher Speise kosten solle. Im übrigen ist unangemessener Wucher dem anerkannten Wirte verboten.
VDer Wirt ist verpflichtet, dem Gast Schutz zu gewähren, und ihn im Sinne seines persönlichen Glaubens, entweder als Bruder oder unter Travias Schutz zu empfangen und zu bewirten, sofern der Gast den Eindruck macht, selbige Unterbringung auch zahlen zu können.

§ 6 [Schlussvorschrift]

I Im übrigen bleiben sämtliche anderen Vorschriften in ihrer Wirksamkeit unberührt, insbesondere kann eine weitergehende Bestrafung des Nichteinhaltens dieser Vorschriften im Rahmen des CCC erfolgen.

II Diese Verordnung tritt mit sofortiger Wirkung für das gesamte Gebiet der Tá'akîb Neu-Maraskan in Kraft und bleibt bis auf Widerruf oder Abänderung gültig.
(PCZ)

"Schlangenkontor" expandiert

Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören war, hat das Handelshaus Ni´jem´ka im abgelaufenen Geschäftsjahr ein ordentliches Gewinn- und Umsatzplus erwirtschaftet.
Der ansonsten zurückhaltende Akîb ni Táîmen bestätigte auf unsere Nachfrage hin, dass es in der Tat einen deutlichen Mehrgewinn gegeben habe. Vor allem durch die Unterstützung des Neset ni Djunizes und der MHV konnte der Absatz von Rum und Tabak innerhalb Djunizes spürbar gesteigert werden.
Zu weiteren Plänen wollte sich das Familienoberhaupt nicht auslassen. Doch vermuten Kenner des Umfeldes, dass der Akîb einen Teil des Gewinns sogleich wieder investieren wird, um die Stellung seines Hauses zu stärken. Dafür spräche auch, dass in den letzten Wochen bei Gereh ibn Dalasch im Norden der Tá´akîb drei weitere Plantagen fertiggestellt worden sind. Diese Meldungen korrespondieren mit denen, die unsere Redaktion unmittelbar zuvor erhalten hatte. So soll es in Táîmen aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums auch einen Bevölkerungszuwachs gegeben haben. Das Handelshaus hat angabegemäss für vier Pflanzerfamilien ein neues Zuhause geschaffen. Was an der Meldung über eine äusserst erfolgreiche Horasiats-Reise von Kem´bik Ni´jem´ka dran ist, konnte unser Blatt nicht in Erfahrung bringen. Doch gilt es als sicher, dass er mit dem familieneigenen Schiff etliche Woche unterwegs war...
(ESA)

Die Strassen in Táyab sorgen für Regung

Endlich ist es soweit, zwei Baustellen wurden in Táyâb eröffnet. Bei Yryet wurde ein Lager aufgebaut, Arbeitskräfte wurden mobilisiert, Materialien und Werkzeuge herbeigeschafft. Menschen laufen hin und her, Holz wird von einem Ort zum andern gebracht, hier hört man eifriges Sägen und dort lautes Hämmern. Dies sind die Anzeichen, dass alles für den Ausbau des Weges von Yryet nach Ramakateka bereit ist. Da dies den Táyabern jedoch nicht schnell genug ist, beginnen sie die Arbeiten an dem Weg auch schon in Ramakateka, so dass die Arbeitskräfte irgendwann mal zwischen beiden Orten zusammentreffen. Sind die Knüppeldämme an dieser Strasse erstmal fertig gestellt, so will man hier keineswegs eine Pause machen, sondern möchte soweit möglich mit dem Ausbau des Weges zwischen Ramakateka und Heryet beginnen.
Von der Ausbesserung des Weges verspricht man sich nicht nur, dass Reisende bequemer unterwegs sind, sondern dass auch der Handel angeregt wird, da man Waren vom Hafen in Yryet von dort aus nun schneller und besser ins Innland transportieren kann. Über den Verlauf der Arbeiten wird hier weiterhin berichtet werden.
(RAB)

Sákem: dreister Raum am helllichten Tage

Wie uns aus berufenen Munde mitgeteilt wurde, kam es in der Provinz Sákem zu einem dreisten Raubüberfall. Da die Ermittlungen noch laufen, gebe es keine weiteren Information zum Betroffenen, doch handele es sich bei dem Unglücklichen um einen Edlen aus Vinsalt. Dieser befand sich zum Zeitpunkt der Tat auf der Durchreise und wollte nach eigener Aussage, „kurz Luftschnappen“.
Weiter sagte er, „So etwas sei ihm noch nie passiert. Er fühle sich direkt in den wilden Norden versetzt und verlange nun schnellstmögliche Aufklärung.“
Bis zur Lösung des Falles wurde dem Edlen eine Unterkunft auf Kosten der Akîbet in einem der Sákemer Gasthäuser zugewiesen. Man hat uns mitgeteilt, dass es bereits erste Spuren gebe. Jedoch wäre eine Mithilfe der Bevölkerung hilfreich. Sachdienliche Hinweise bitte an die ermittelnden Büttel.
(SQU)

Skandal in Sákem: Strauchdieb gibt sich als Edler aus

Wie wir berichtet haben, gab es vor drei Tagen einen Raubüberfall in der provinz Sákem. Nun weitet sich diese Angelegenheit aus, denn es ist bekannt geworden, dass das Opfer, angeblich ein Edler aus Vinsalt, wahrscheinlich ein Schwindler ist. Der Zufall brachte eine Person gleichen Namens nach Dreiwegen, diese konnte sich ausweisen und bezichtigte sodann das Opfer als Schwindler. Es wurde nun beim Liebfelder Botschafter angefragt, ob er dieses Verwirrspiel durch sachdienliche Hinweise aufklären könne. Bisher steht jedoch eine Antwort des Botschafters aus. Solange diese Antwort nicht erfolgt, haben sich die beiden betroffenen Personen bereit erklärt in Dreiwegen auf eigene Kosten zu verweilen.
(SQU)

Anordnung des Akib ni Neu-Maraskan

Folgendes wird in der Tá'akîb Neu-Maraskan mit sofortiger Wirkung verordnet.

 

I. Sämtliche Beschränkungen in Zusammenhang mit dem bislang geltenden Verbot von Tarantelkämpfen sind mit sofortiger Wirkung wieder aufgehoben.

II. Stattdessen wird vorerst folgende Regelung erlassen.


§ 1

I Sämtliche Tarantelkämpfe sind in der Schreibstube des Akibs anzumelden.

II Anmeldepflichtig sind sämtliche Personen, die einen solchen Wettkampf organisieren oder mit ihren Tieren daran teilnehmen wollen. Es genügt, wenn eine der anmeldepflichtigen Personen derselben Pflicht nachkommt, wenn die anderen Anmeldepflichtigen bei der Anmeldung namentlich genannt werden.

II Dies hat bei einmalig stattfinden Wettkämpfen mind. eine Woche vor Beginn, bei regelmäßigen und zumindest jährlich wiederkehrenden Kämpfen mind. einen Mond vorher, zu geschehen.

III Ausgenommen sind lediglich solche Veranstaltungen, die keinen gewerbsmäßigen, auf Gewinnerzielung gerichteten Zweck haben oder lediglich zum Zwecke einer Wette über Geld oder sonstige Güter stattfinden.

§ 2

Sollte der Anmeldepflicht nicht nachgekommen werden, so sind die entsprechenden Personen mit einem Bußgeld zu belegen, bei mehrfachem Verstoß auch mit einer härteren Strafe.

§ 3

I Die Genehmigung wird, sofern öffentliche Sicherheit und Ordnung, sowie die Gesundheit der Bevölkerung dies zulassen, nach der Entrichtung einer Sondernutzungsgebühr erteilt.

II Die Höhe der Gebühr bemißt sich nach der Zahl der Zuschauer und nach den zu ergreifenden Sicherungsmaßnahmen. In jedem Fall fällt allerdings eine Gebühr in Höhe von einem Hedsch pro Veranstaltung an.

III Im übrigen können den Veranstaltern auch weitergehende Verpflichtungen auferlegt werden.

§ 4

Diese Verordnung tritt mit sofortiger Wirkung für das gesamte Gebiet der Tá'akîb Neu-Maraskan in Kraft und bleibt bis auf Widerruf oder Abänderung gültig.
(PCZ)


WERBENACHRICHT

Bekanntmachung des Akîbs ni Neu-Maraskan: Wunderschöne Strände! Traumhafte Landschaften! Günstige Preise!
Ein Besuch in Port Ela lohnt sich !!

Ihr möchtet einmal einen schönen Urlaub verbringen, Euch endlich vom Mühsal des Alltags befreien oder einfach mal etwas Neues erleben?
Kommt, und besucht Port Ela! Gelegen mitten in der wunderschönen Bucht von Hôt-Alem, eine Insel mitten im azurblauen Wasser der Bucht. Umspült von sanften Wellen und schönen Wogen - ruht Euch einfach einmal aus! Oder wollt Ihr die Gassen des berühmten Maraskanviertels besuchen, mit den jetzt wieder zugelassenen Tarantelkämpfen einen kleinen Wetteinsatz riskieren oder einfach nur den Kampf betrachten? Aber auch die Kneipen und Gashäuser Port Elas sind eine Reise wert!

Oder seid Ihr vielleicht an alter echsischer Kultur interessiert? Davon haben wir mehr als genug!
Verbringt einige Stunden zwischen den Ruinen der Hauptinsel und lasst Euch begeistern von den Überresten einer früheren Stadt!

Immer noch nicht genug? Dann können wir Euch noch Fahrten zu den Solitärinseln anbieten - solch eine Schönheit habt Ihr noch nicht gesehen, Ihr werdet begeistert sein, denn es gibt wahrlich keine hübscheren Inseln kemi- und wohl auch nicht dereweit.

Solltet Ihr Interesse an einer Reise haben und Euch vorab allgemein oder ganz speziell informieren wollen, so könnt Ihr Euch jederzeit an das neugeschaffene akîbliche Informationsbüro in Port Ela wenden.

Soltain Wersoziber
Schreiber des Akîb ni Neu-Maraskan
Informationsbüro Port Ela

(Die "Rabenschwinge" übernimmt keinerlei redaktionelle Verantwortung für den Inhalt von Werbe nachrichten!)

(PCZ)


Mordanschlag auf Scheijian Mehitabijel Hama'dried, Akîb Ni Neu-Maraskan
Akîb schwebt in Lebensgefahr!

In Port Ela (Neu-Maraskan) ist es zu einer schrecklichen Tat gekommen, wie inzwischen bekannt wurde, schwebt der Akib in Lebensgefahr.
Wohlgeboren Schejian ist nicht auf offener Straße angegriffen worden, was bei den chaotischen Verhältnissen in Neu-Maraskan nicht ungewöhnlich wäre, sondern offenbar auf mysteriöse Weise vergiftet worden. Das zumindest bestätigte der herbeigerufene Medicus. Welcher Art das Gift ist, wie der Akib vergiftet wurde, ob und welche Überlebenschancen der Vergiftete hat, weiß auch er nicht oder wollte er nicht sagen. Nur daß keine äußeren Verletzungen erkennbar seien, wollte er bestätigen. Im Moment sei der Patient nicht mehr bei Bewußtsein und werde von starken Fieberschüben geplagt; der gesamte Körper sei stark gerötet und überall angeschwollen. Er wisse nicht ob der Vergiftete es überleben werde, er sei sich aber sicher, daß er bleibende Schäden davon tragen werde, da es sich wohl um ein starkes Gift handele. Es fragt sich, wer für diesen feigen Anschlag verantwortlich ist. Wilde Spekulationen kann man jetzt bereits in den Kneipen Port Ela hören, wobei wir diese hier nur wiedergeben wollen und keinesfalls für richtig halten. Nach diesen habe sich der Akib zu sehr in die Geschäfte der hiesigen Piraten eingemischt, sie dabei gestört und deshalb sei es dazu gekommen. Aber auch der Akîb sei selbst als Pirat und Schmuggler tätig gewesen und habe bei der Beuteverteilung seine Mannschaft über den Tisch gezogen, kann man hören. Andere behaupten wiederum, daß es Rache für den "angeblichen Mord" Scheijians an seinem Bruder sei, einige behaupten gar der Bruder würde noch leben und habe ihn aus Rache umbringen wollen. Man kann auch noch ein paar abstrusere Spekulationen hören, aber diese sind mehr als nur unglaubwürdig oder merkwürdig.
Man muß wohl davon ausgehen, daß der Akib sein Amt nicht weiter ausüben kann, wobei sich sowieso die Frage stellt, ob er sonderlich erfolgreich war, denn Port Ela und Neu-Maraskan ist noch immer ein Räubernest, so wurde der Autor dieses Textes und Berichterstatter der Rabenschwinge doch tatsächlich auf offener Straße von Halunken ausgeraubt, am helllichten Tage!!!
Und die Stadtmiliz, abgesehen davon, daß die Menge des von dieser offenbar genossen Alkohols, noch deutlich wahrnehmbar war, hielt es nicht für erforderlich weitergehend durchzugreifen. Gerade um das zu ändern war Scheijan angetreten, doch die Zustände sind untragbar! Es muß dort endlich etwas geschehen, die mehr oder mindere offene Gesetzlosigkeit und die Anwesenheit von Schmugglern muß, wenn nicht beseitigt, so doch zumindest auf ein erträgliches Maß vermildert werden. Froh die Insel wieder verlassen zu haben, schließe ich meinen Bericht.
(PCZ)

Öffentliche Abstrafung - Neset ni Djunizes zieht Schlußstrich
-
weitere wirtschaftliche Neuerungen geplant

Dreiwegen - Yryet / Djunizes: Nach Monden des Zwistes und Haders, gepaart mit teils groben Insubordinationen und persönlichen Affronts, zieht der Neset ni Djunizes, Kerret ni Náareb, einen Schlußstrich unter das leidige Thema "Me'káth". Nachdem der Neset, so ist hinter vorgehaltener Hand zu erfahren, bereits mehrmals innerhalb der letzten Monde auf die Affronts und Befehlsverweigerungen des damaligen Akîbs ni Taîmen Kemet'amun Me'káth mit teils harscher Kritik reagierte, so soll bei einem der letzten Treffen dem Neset endgültig die Geduld ausgegangen sein.
Wie von verschiedenen Seiten zu erfahren war, hatte sich der Me'káth des öfteren über direkte Befehle des Nesets hinweggesetzt und anderweitige Absprachen aus unerfindlichen Gründen nicht eingehalten. Dem verständigen Beobachter wird noch ein Flugblatt des Me'káth in Erinnerung sein, in welchem er die Idee einer djunizeer Warenbörse dreist als seine eigene Idee verkaufte. Des weiteren scheinen auch Probleme im nachbarschaftlichen Miteinander der anderen Akîbs Djunizes' bestanden haben, ja sogar mit den Sahs aus Taîmen selbst.
Hier ist es sehr verwunderlich, daß der Neset ni Djunizes, seines Zeichens auch Cronanwalt der Kemi, nicht sogleich mit dem Akîb ins Gericht ging. Allerdings soll der Me'káth einige Schimpftiraden über sich hat ergehen lassen müssen, als er wieder einmal beim Neset vorstellig werden mußte. Aus diesem Anlaß liegt der Redaktion der RS-Aktuell seit heute eine offizielle Stellungnahme seitens des Nesets vor, die wir dem geneigten Leser nicht vorenthalten möchten:

 

"Hiermit tut der Neset ni Djunizes Kund und zu Wissen:
Aufgrund dauernder und permanenter Ignorierung der borongegebenen Ordnung Djunizes' müssen Wir Kemet'amun Me'káth öffentlich verwarnen!
Nicht nur die herrschaftliche Ordnung und Weisungskette scheint dem Subjekt nicht bekannt zu sein, sondern die Dreistigkeit, mit welcher nesetliche Projekte unter eigenem Namen geführt werden, widerspricht der Grundordnung des Reiches und dem erforderlichem Respekt gegenüber Höhergestellten in derart infamer Weise, daß Unsere Geduld nun vollständig aufgebraucht ist.
Trotz mehrfacher persönlicher Maßregelung scheint das Subjekt bislang nicht einsichtig. Trotz allem gewähren wir Euch, Kemet'amun Me'káth, eine letzte Möglichkeit, um Euch in die borongefällige Ordnung Djunizes einzugliedern.


In Unserer Großmut und in der Hoffnung auf eine einsichtige Zukunft seitens des Bescholtenen verzichten Wir daher hier auf eine Klage vor dem Crongericht der Kemi.

Für die Nisut!

Gez.
Kerret ni Náareb
Neset ni Djunizes
Cronanwalt der Kemi
Direktor für Provinzüberwachung
Sah ni Yryet"

 

Ob und inwieweit diese öffentliche Abstrafung nun einen Schlußstrich unter das Thema "Me'káth" zieht, bleibt indes abzuwarten.

Zumindest scheint es auf einige anderen Ebenen in Djunizes voran zu gehen. So sollen bereits die konkreten Pläne für die Warenbörse fertiggestellt sein, welche in den letzten Monden immer wieder verschoben werden mußte (teils auch wegen der oben geschilderten Vorkommnisse). Zudem munkelt man, daß auch Pläne für eine weitergehende wirtschaftliche Umwälzung in Djunizes bestehen.
Wie bereits vor einigen Wochen gemeldet, sollen bereits Einrichtungen der Tá'neset Djunizes in Planung sein, welche sich vor Ort um die Belange der Gewerbetreibenden kümmern sollen. Ob dies lediglich Einrichtungen der Tá'neset Djunizes sind, oder ob hier auch Privatleute aktiv werden, und inwieweit der Maraskanische Händlerverband M.H.V. eingebunden ist, kann hier noch nicht abschließend gesagt werden.
Allerdings ist dem Neset weiterhin alles Gute zu wünschen bei dem schwierigen Unterfangen, Djunizes auch wirtschaftlich auf einen grüneren Zweig zu führen. Die Redaktion der RS-Aktuell wird Euch wie immer auf dem laufenden halten.
Wen're H'Anch
(BCP)

Infrastrukturprogramm für Táyab geplant

Aus gut unterrichteten Kreisen wird verlautet, dass wohl in den nächsten Monden mit dem Ausbau der Straßenverbindung zwischen Yryet, dem nesetlichen Privatsitz, und Heryet zu rechnen ist. Derzeit befänden sich die maßgebenden Verantwortlichen in Verhandlungen über das Zusammenbringen der finanziellen Mittel, sowie über das Zusammenstellen der benötigten Materialien und Arbeitskräfte. Wie bereits Akîb Razmin ibn Melahath bemängelte, befindet sich die Straße in beklagenswertem Zustand, so daß eine Ausbesserung und ein Ausbau unverzichtbar ist. Auch bei diesem Projekt soll sich der Neset höchstselbstens und die Maraskanische Händlerverband M.H.V. finanziell und logistisch beteiligen.
Wen're H'Anch
(BPO)

Neues einflußreiches Händlerkonsortium in Djunizes in Planung?

Bereits seit einigen Wochen wird, mehr oder weniger öffentlich, über die Gründung eine neuen Händlerkonsortiums spekuliert, welches vor allem den innerdjunizeer Handel stärken soll. Welche Gruppen dahinter stehen ist allerdings bisher unbekannt. Ebenso ist es reine Spekulation, dass die Installation der Warenbörse von Djunizes, welche unmittelbar bevorstehen soll und eifrig verhandelt wird, damit in Verbindung stünde. Vielmehr dürfte es sich hierbei um gezielte Störversuche von Außenstehenden handeln, welche der Stärkung Djunizes' entgegenstehen. Wie bereits bei der Gründung des M.H.V. durch den Neset ni Djunizes und den maraskanischen Händlern dürfte es sich hier um den Widerstand außerdjunizeer Handelscompagnien handeln.
Selbstverständlich werden wir Euch, geneigter Leser, geneigte Leserin, hier in der RS-Aktuell weiterhin informieren, sobald etwas Licht ins Dunkel gebracht werden kann. Dem Neset ni Djunizes, Kerret ni Náareb, kann hier nur gewünscht werden, mit aller Konsequenz und Kraft gegen störende Elemente vorzugehen, welche den Fortschritt Djunizes' verhindern wollen.
Wen're H'Anch
(BPO)

Bartelbaumbier auf Seku Kesens Baustellen verboten!

Es geschah am Morgen, als sich die Arbeiter an der Krokodilzucht im seku kesenschen Barak gerade zur Frühstückspause versammelt hatten. Die Holzbecher gefüllt mit gutem Bartelbaumbier, um den Arbeitstag angenehmer zu gestalten. Plötzlich, Stille im umgebenden Dschungel, keine Laute von Vögeln oder anderem Getier, doch von den Anwesenden bemerkte niemand etwas, zu laut waren die Gespräche zwischen den einzelnen Arbeitern. Doch selbst wenn jemand etwas gemerkt hätte, wären die folgenden Ereignisse nicht mehr aufzuhalten gewesen, denn mit erschreckender Lärmentwicklung brach eine geschlossene Phalanx von zehn PeiPei Asseln aus dem dichten Unterholz und stürmten direkt auf die fassungslosen Arbeiter zu. Erst als es einer der Arbeiterinnen geistesgegenwärtig gelang, den heran stürmenden Asseln das Bierfaß entgegen zu rollen, hatte der Spuk ein Ende. Die Bilanz der zuvor ausgebrochenen Panik: zwei gebrochene Arme, zahlreiche Stauchungen, Quetschungen und Prellungen. Als Reaktion auf diesen Vorfall wurde von der Verwaltung in Váhyt der Ausschank von Bartelbaumbier auf allen Baustellen Seku Kesens untersagt, auf das sich solche Vorfälle nicht mehr wiederholen mögen.
(THU)

Mebáchs Böttcher rüsten weiter auf

Ein neues Wirtschaftsgebäude nahm die mebacher Böttcherei der Familie Rotenfeder letzte Wochen in betrieb. Wie der Sohn mittelreichischer Einwanderer Alswulf Rotenfeder mitteilte, war die Erweiterung des Betriebes durch die stark gestiegene Nachfrage notwendig geworden. "Die Blutige See" hat die nachfrage nach großen Wasserfässern extrem steigen lassen. Keiner weiß mehr wann er einen wirklich sicheren Hafen mit Frischwasser erreicht, daher nehmen viele Kapitäne lieber ein zwei Fässer mehr mit. Die Böttcherei Rotenfeder ist spezialisiert auf großvolumige Transport- und Reifefässer, ein zweites Standbein baut sich die Familie derzeit durch Exporte in das Horasreich auf. Alswulf Rotenfeder dazu: "Vor allem beim Wein kommt es auf die Holzart der Fässer an, und das kemsche Edelholz eignet sich hervorragen für schwere Weine. Noch ist die Exportzahl unsere Fässer gering, wir hoffen jedoch auf eine steigende Nachfrage für einen eventuellen Siegeswein wenn sich der latente Konflikt mit den Thorwalern endlich gelöst hat."
(THU)

Baubeginn der Krokodilzucht in Barák

Später als zunächst geplant fand letzte Woche die Grundsteinlegung der Krokodilzucht in Barák statt. Zu den Verzögerungen war es, nach Auskunft der Administration, durch mehrere starke Regenfälle gekommen, die den Boden extrem aufgeweicht hatten und ein vorankommen der Rohdungsarbeiten fast unmöglich machten. Dennoch jetzt ist es geschafft und zur Mittagsstunde konnte Akîb Tahark Anchhabos, vor dem guten Dutzend geladener Gäste, den ersten Spatenstich tätigen, auch die Gäste folgten dem Beispiel des Akîb ni Seku Kesen und so konnte bald der Grundstein unter dem ersten Holzbalken versenkt werden. Beim anschließenden Bankett in kleiner Runde konnte man viele positive Stimmen hören, die diese Projekt als richtungsweisend für die Ta’akib Seku Kesen einstuften. Auch der anwesende Neset Kerret ni Náareb fand in seiner Rede nur anerkennende Worte für die Initiative Seku Kesens und forderte den kemschen Adel dazu auf, selbst solche Projekte ins Leben zu rufen, Worte die Akîb Anchhabos sichtlich schmeichelten. Zum Abschluß des kleinen Bankettes ließ sich bei den Anwesenden eine euphorische Stimmung erkennen, die diese wohl auch mit nach Hause nahmen. So bleibt nur zu hoffen, daß es beim eigentlichen Bau der Anlage nicht zu eben solchen Verzögerungen kommt, wie bei ihrer Grundsteinlegung.
(THU)

Zuschlag für Barák – neuer Standort für Wirtschaftsprojekt in Seku Kesen gefunden

"Es geht aufwärts in Seku Kesen" mit diesen Worten wurde heute zu Váhyt das Ergebnis einer Grundstückssuche bekanntgegeben. Tahar Anchhabos der Akîb ni Seku Kesen hielt im Anschluß an die öffentliche Verkündung, an der immerhin 12 interessierte Bürger teilnahmen eine kurze Rede:
"...Mit Barák wurde ein mehr als geeigneter Standort gewählt um dem Projekt eine glorreiche Zukunft zu versprechen. Auch wird durch die Errichtung hier das Zentralgebiet von Seku Kesen wirtschaftlich gestärkt und gefördert..."
Der geneigte Leser, die geneigte Leserin mag sich nun Fragen um welche Art es sich bei dem in Angriff genommenen Projekt handelt. Eine nicht gerade leicht zu beantwortende Frage, schwirren doch durch die Büros der Verwaltung in Váhyt einige Gerüchte bezüglich der langfristigen Planung. In Barák konkret geht es um die Errichtung einer Krokodilfarm die vornehmlich der Produktion von Leder dienen soll, wie man es für Lederbekleidung oder die Erstellung von Schmiedeschürzen und Lederrüstungen braucht. Auch für das Krokodilfleisch rechnet man sich einige Exportchancen aus, doch zunächst muß das Land auf dem die Krokodilzucht demnächst entstehen soll erst einmal gerodet werden. Momentan erstreckt sich dort nämlich noch das undurchdringliche Dickicht des kemschen Dschungels den es erst einmal zu bezwingen gilt.
(THU)

Mahnmal eingeweiht

Ein schwarzer Stein auf einem Sockel, so muß es dem flüchtigen Betrachter erscheinen, das neue Mahnmal in Váhyt. Bei genauerem hinsehen fällt einem noch der eingemeißelte Rabe auf, der den Stein ziert. In einer Nische am Rande des zentralen Platzes von Váhyt hat man ihn heute aufgestellt und der Akîb hat einige Worte an die anwesenden Bürger der Stadt gerichtet. Von festen Glauben an die Gerechtigkeit des Herren Boron war die Rede, vom stetigen Gedenken an die Toten und von einer Mahnung an die Handwerker, daß sie auch bei ihrer Tätigkeit ständig wachsam sein müssen. Mit diesem Ereignis einher ist auch endlich das Kapitel des Schmiedebrandes in Váhyt abgeschlossen. Das neu errichtete Bauwerk wurde seiner Bestimmung übergeben und von dem Alten ist nur noch der schwarze Stein übrig, der von nun an, an dieses Ereignis erinnern wird und die Gläubigen zum Gebet im nahen Tempel anhalten soll. (THU)

Sah Ni Ramakateka verletzt

Am 13. des Mondes wurde Sah Äethriêl Rabenklaue, durch Magie in Gestalt eines Königsadlers verwandelt, von einem übereifrigen Jäger angeschossen. Der Sah wurde zum Glück nur leicht verletzt und er konnte den übereifrigen Jäger fassen. Zur Rede gestellt meinte der Mann mit Namen Chium Kath'hem, noch nie ein Tier dieser Art gesehen und sich vom Federkleid des Vogels reiche Beute erhofft zu haben. Sah Rabenklaue nahm daraufhin Kontakt mit seinem Akîb Razmin ed Melahath auf und ließ folgenden Erlass ausrufen:
"Wer durch den Dschungel der Tà'Akîb Táyab streift, um der Jagd auf Vögel nachzugehen, dem sei angeraten, sein auserkorenes Opfer zweimal zu begutachten. Sieht er sich einem schwarz gefiederten, an Kopf, Brust und Flügelspitzen weiß gezeichneten, knapp drei und einen halben Schritt Weite messenden Raubvogel gegenüber, ist vom Schusse abzulassen - wahrscheinlich ist es, dass der Jäger dem Sah der Tásah Ramakateka, dem Elfen Äethriêl Rabenklaue, in verwandelter Form gegenübersteht!"
Chium Kat'hem wurde verwarnt und als Wiedergutmachung dazu verpflichtet, für die kommenden drei Monde den fünften Teil seiner Jagdbeute den Bewohnern des Dorfes Ramakateka zu überlassen.
(ARW)

Die Wege in Táyâb - Eine Katastrophe, die beendet werden kann

"Táyâber Volk und all ihr anderen denen etwas an Táyâb liegt...", so begann einmal der Akîb ni Táyâb Razmin ibn Melahath eine kleine Rede am Golgari Platz in Yryet. Nicht viele bekamen etwas davon mit, deshalb wollen wir durch diesen Artikel noch einmal darauf aufmerksam machen: Die Strasse Yryet über Ramakateka nach Heryet ist in einem miserablen Zustand, worauf der hochgeschätzte Sah Äetrhiel Rabenklaue den Akîb schon vor geraumer Zeit hinwies. Die Pflanzen überwuchern den Boden, so dass dieser vom Dschungel nicht mehr zu unterscheiden ist, und man kann Löcher finden, die nach Regenfällen Seen gleichen. (Wer es nicht glaubt, sollte mal selbst von Yryet nach Heryet reisen. )
Es ist im Interesse vieler, dass die Strassen ausgebaut werden. Zunächst werden bessere Wege dem allgemeinen Volk nützlich sein, also jedem Táyâber. Andererseits helfen bessere Strassen auch Kaufmännern aus anderen Baronien und Ländern, bringen also unsere Wirtschaft in Schwung. Die Waren könnten durch bessere Wege schneller und unbeschadeter zum Zielort gebracht werden. Für Waren, die von unserem Hafen in unsere benachbarten Tá'akîbs gebracht werden, ist diese Verbindung sehr wichtig. All dies hilft also jedem Kaufmann der diese Route benutzt und im Endeffekt hilft dies durch die Steigerung der Wirtschaftsproduktivität dem Volke Táyâbs. Viele Arbeitskräfte, Werkzeuge und viel Holz werden benötigt, um die Strassen auszubauen. Dies kostet jedoch sehr viel. Einen kleinen Teil möchte der Akîb ni Táyâb selbst beisteuern, doch nun wendet er sich an alle Kaufmänner, Wohlhabende, Adlige anderer Tá'akîbs und an das ganze Volk Táyâbs, er bittet um Hilfe und Vorschläge für dieses Projekt.
Für Táyâber Volk und Kemi Reich!
Goswin Bergenfried, Schreiber des Akîbs Razmin ibn Melahath ni Táyâb
(RBU)

Neuordnung in Táîmen

Vor kurzem noch herrschte in der Tá'akîb Táîimen grosse Aufregung. Boronian Me'káth verstieß seinen Cousin Kemet'amûn - den amtierenden Akîb - aus der Familie.
Doch der Magus schaffte es, das scheinbar entstehende Machtvakuum und die innere Zerissenheit der Familie nicht zum belastenden Faktor für die Politik der ihm anvertrauten Lande werden zu lassen. Nachdem er sich von den ihm gefolgten Familienmitgliedern der Me'káth zum Oberhaupt wählen ließ, begann er Gespräche mit der ihm seit Amtsantritt nahe stehenden Familie Ni'jem'ka. Nun ließ der Akîb verlauten - entgegen früherem Gebaren ohne sich öffentlich gross in Szene zu setzen - daß die verstossenen Me'káth fürderhin in der Händlerfamilie aufgehen und er als Familienoberhaupt selbige mitleiten wird.
Über Details ist nichts zu erfahren, doch kann man davon ausgehen, daß wirtschaftliche Interessen massiven Niederschlag bei der Einigung gefunden haben, gilt doch der Akîb als ein Förderer des Handels und sind die Ni'jem'ka eine Familie, die sich dem Commerz verschrieben hat.
Es scheint sich einiges geändert zu haben in Porto de Cavazo, der Hauptstadt der Tá'akîb. So ist aus dem Zusammengehen der verstossenen Me'kàth und der Ni'jem'ka ein solides Fundament für die weitere Entwicklung der Baronie gelegt worden. Auch der Ton des Akîb ist ein anderer geworden. Ruhig und bescheiden kommt er inzwischen daher; und das steht ganz im Gegensatz zu seinen ersten Auftritten im Káhet...
(ESA)

Überfall auf Achaz-Dorf

Wie unsere Redaktion erfahren hat, spielte sich vor der Küste der Baronie Zenach (Provinz Djunizes) vor wenigen Tagen grauenvolles ab: Ein wohl aus Charypso stammendes Schiff, das unter der gefürchteten Piratenflagge segelte, hat am Abend des letzten Marktags ein strandnahes Achaz-Dorf mit Hylailer Feuer niedergebrannt. Dabei seien wohl an die 50 Echsenmenschen ums Leben gekommen. Gründe für diese Tat konnten nicht ermittelt werden, aber laut Augenzeugenberichten einer Gruppe Glücksritter aus dem Norden soll es sich bei dem Anführer der Piraten um den, für seine grundlose Grausamkeit bekannten, Echsenhasser "Schakal" handeln. Ob dies eine Einzeltat bleibt, oder ob sich ein Kriegszug gegen die Achaz ankündigt wird die Zukunft zeigen. Von den Achaz war nur zu erfahren, daß es jetzt Beratungen der Stammesführer und Bewahrer geben werde, wie mit dieser neuerlichen Bedrohung umzugehen sei.
(Wer mehr über diese Geschehnisse erfahren will, dem sei das Abenteuer "Echsen & Piraten" angeraten)
(HHI)

Neuordnung in Táîmen - zweiter Teil

Wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise informierten uns über weitere Veränderungen in der Tá'akîb Táîmen, die weit über das augenscheinliche Zusammengehen der verstossenen Me'káth mit der Familie Ni'jem'ka hinausgehen.
So soll es dem Akîb wohl gelungen sein, für die Familie Ni'jem'ka (Tabak) und die Familie Bragosch (Rum) den Titel eines fürstlichen Hoflieferanten zu erwerben. Die Ausgangsposition, die sich die Händler dadurch schaffen würden, ist durchaus als gut zu beurteilen, bestätigt ein solcher Titel doch Qualität und verspricht ordentliches Mehrgeschäft. Eine Stellungnahme seitens des Akîb war nicht zu erhalten.
Aufmerksame Beobachter konnten zudem feststellen, daß in den letzten Tagen einige unauffällige Personen - die immer zu zweit auftraten - die Kneipen und Hütchenspieler "besuchten". Der Hintergrund allerdings ist unklar.
(ESA)

Mysteriöse Todesfälle in Port Ela

Wie unsere Korrespondenten berichten wurde vor wenigen Tagen zum wiederholten Male ein Leichnam in den Straßen Port Elas gefunden. Dieser für eine Stadt in der überwiegend Menschen Maraskanischer Herkunft leben vielleicht nicht ganz so ungewöhnlicher Vorfall hat dennoch eine gewisse Bedeutung. Immerhin ist es der 4. Vorfall dieser Art, bei dem eindeutige Anzeichen einer Vergiftung durch das Gift der Maraske, welches hochpotent und einfach in der Herstellung ist, festgestellt wurden. Bei jedem der aufgefundenen Toten, handelt es sich um Ortsfremde, geraubt wurde ihnen nichts.
Akîb Scheijian Mehitabijel Hama´dried, hat ein sofortiges Verbot der bei der Bevölkerung beliebten "Tarantelkämpfe" erlassen und die Beschlagnahmung sämtlicher sich in Privatbesitz befindlicher Maraskantaranteln angeordnet.
Ob diese Maßnahmen greifen werden bleibt ungewiss, denn bisher war Neu-Maraskan eher bekannt für seine wilden Raufereien und berühmt berüchtigte Piraten, welche in dieser Provinz aufgewachsen sind.
(MRO)

Schrecklicher Unfall in Váhyt

Wie unsere Korrespondenten berichten, ist es vor kurzem zu einem schrecklichen Unfall in der Hauptstadt der Tá'akîb Seku Kesen gekommen. Es war etwa gegen Mittag, als es in der örtlichen Schmiede, in der Nähe des Borontempels gelegen, zu einer Tragödie kam, in deren Verlauf zwei Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden. Den Berichten der Augenzeugen zufolge waren kurz vor der Mittagsstunde zwei Kunden in die Schmiede eingetreten in der der örtliche Schmied Marlak mit seinem Sohn und Lehrburschen schon den ganzen Morgen tätig waren, als plötzlich eine gewaltige Stichflamme aus der offenen Tür schlug. Die eiligst herbeigeeilten Helfer konnten zunächst nicht in das lichterloh brennende Gebäude eindringen, und auch die Löschversuche der eiligst aufgebauten Eimerkette liefen ins Leere. Selbst der aus seinem nahegelegen Tempel herbeigeeilte Borongeweihte konnte nichts gegen die Tragödie unternehmen. Das Überleben zweier Menschen ist allein dem tapferen Eingreifen eines Anwohners zu verdanken, der sich todesmutig in die Flammen stürzte und die Beiden mit schweren Verbrennungen herauszog. Bei den Geretteten handelte es sich um den Schmied Marlak und um eine Matrosin des Handelsschiffes "Strahl von Kuslik", das zur Proviantaufnahme angelegt hatte. Nach wie vor sind die Umstände des Vorfalls ungewiß, besonders die vergeblichen Löschversuche - die Schmiede brannte letztlich vollkommen ab - geben Rätsel auf. Auch die Befragung der beiden Überlebenden brachte bisher keine Erkenntnisse. So trauert ganz Váhyt um das Leben des jungen Schmiedesohns, der noch so viel von seinem Leben gehabt hätte.
(THU)

Fröhlicher Besuch in Yryet

An einem heißen Tag, wie er in unserem Reich üblich ist, fuhren 12 Wagen, die in allen nur möglichen Farben bemalt waren, über die staubige Strasse Richtung Yryet. Menschen aller Völker waren dabei und auch ein Elf wurde bei diesen Wagen gesehen. Es war ein bunter und lustiger Haufen. Sie sangen während der Fahrt, jonglierten mit Bällen und einige machten akrobatische Kunststücke, während sie neben den Wagen herliefen. Den ersten Einwohner, dem sie begegneten, fragten sie, wo die Residenz von Akib Razmin ibn Melahath sei. Der überraschte Bewohner zeigte den Weg hinauf: "Dort müsst ihr hin!" Als dem guten Mann eine schöne Frau, die auf dem Kutschbock eines Wagen saß zuzwinkerte, setzte dieser sein bestes Lächeln auf.
Schnell verbreitete sich die Kunde von den Neuankömmlingen und viele Bewohner Yryets versammelten sich vor dem Anwesen ihres Akibs. Sichtlich von dem ganzen Krach gestört, stürmte der Akib aus dem Tor, doch schnell änderte sich seine Laune. Der Elf, der sich als Dagris Kristallkind vorstellte, kam auf ihn zu und grüßte den Akib. "Seid willkommen Sternhunde!", wendete sich dieser an die ganze Truppe, die in den 12 Wagen angekommen war. "Sei willkommen guter Freund!", sagte er zu dem Elfen. Niamina, die schöne Gemahlin unseres Akibs, begrüßte den Fremden ebenso freundlich, schenkte ihm sogar ein Küsschen und dankte ihm für ein Geschenk. Akib Razmin wandte sich an die versammelten Leute.
"Hört! Dies hier sind die "Sternhunde". Ich lernte sie damals auf einer Reise kennen. Ich lernte diesen Fey, Dagris Kristallkind genannt, kennen und als ich ihn für seine Kunststücke bezahlte, gab er mir das Geld zurück und dazu gab er mir ein Geschenk an meine geliebte Niamina." Niamina lächelte verlegen und zeigte den Leuten ihre Kette an der ein blau funkelnder Kristall hing. Wieder sprach der Akib sehr erfreut dem Volke etwas erzählen zu können. "Diese Leute, die hier angekommen sind, sind keine einfachen Gaukler, es sind Künstler! Ich würde mich freuen, wenn ihr unsere Gäste sein würdet. Morgen könnt ihr uns dann mit euren Vorstellungen beglücken. Ich lade alle ein morgen hier bei uns vorbeizuschauen und die Kunststücke der Sternhunde zu bewundern." Nachdem er dies gesagt hatte, gaben die fahrenden Gaukler eine Vorstellung, wie sie sie vorher noch nie gezeigt hatten. Zu den Hochseiltänzen von Nikas und der kleinen Zaline kamen die Zauberstücke von Dagris und die atemberaubenden Kunststücke des Feuerspuckers Jona. Danach gingen zwei der Gaukler mit der schönen Niamina und mit Razmin auf den Hof der Residenz. Der andere Teil baute die Lagerstätte neben der Residenz auf.
Am nächsten Tage hörte man schon früh morgens fröhliche Musik und die ersten Bewohner Yryets kamen zum Gehöft. Es versprach ein schöner Tag zu werden. Die Sonne schien und alle hatten gute Laune. Den ganzen Tag konnte man Kunststücke bewundern und auch selbst zur guten Stimmung beitragen. So konnte man tanzen und mitsingen, mitwetten und gute Laune verbreiten. Fast immer saß einer der Gaukler auf dem Dach eines Wagens und spielte Harfe, Flöte, Laute oder Schalmei. Auch Niamina und ihr Gemahl feierten mit und gesellten sich zu den anderen. Als es der Nacht zuging wurden Feuer gezündet und dann wurde weitergefeiert. Alle saßen zusammen, sangen und tanzten oder lagen sich in den Armen und lauschten den schönen Gesängen, die vom wundervollen Klang von Instrumenten begleitet wurden. Zwei Tage blieben die Sternhunde noch in Táyâb und machten sich dann unter besten Wünschen aller Táyâber auf den Weg.
Diese Tage werden die Táyâber lange nicht vergessen. Also, wenn auch Ihr mal wieder eine schöne Feier erleben wollt, dann wendet Euch an die Sternenhunde.
Goswin Bergenfried, Schreiber des Akîbs in Táyâb
(RBU)

Familie Me'káth spaltet sich -
Oberhaupt Boronian Me'káth verstößt Akîb Kemet'amûn Ni Táîmen!

In einer offiziellen Erklärung ließ das Oberhaupt der in Táîmen bedeutenden Familie Me'káth, Boronian Me'káth, verlauten, daß er fortan Akîb Kemet'amûn Me'káth und jene, die ihm in "seiner dekadenten, schändlichen und prunksüchtigen Lebensweise folgen", das Recht abspreche, "fürderhin den Namen, die Sitten und Gebräuche der Familie zu tragen". Damit zieht der asketisch und weltabgewandte Inquisitonsrat von Djunizes die drastischen Konsequenzen aus dem seit Monden unterschwellig schwelenden Streit mit seinem erst vor wenigen Monden aus Mhanadistan eingewanderten Verwandten.
Akîb Kemet'amûn hat daraufhin mit vier weiteren Mitgliedern der Familie im Gefolge offiziell den Stammsitz der Familie verlassen und in der Baroniehauptstadt Porto de Cavazo Quartier genommen. Es kann als sicher gelten, daß der Akîb sich dort vom abgespaltenen Zweig der Me'káths als Familienoberhaupt proklamieren läßt, und zudem die Bemühungen verstärkt, durch eine intensive Zusammenarbeit mit der lokal einflußreichen Sippe der Ni'jem'ka eine eigene Machtbasis zu schaffen.
Stellungnahmen zu dieser aufsehenerregenden Entwicklung in Táîmen konnten bislang noch nicht vernommen werden, doch es kann zumindest als sicher gelten, daß Repa Dio de Cavazo die Entwicklung begrüßen wird - schließlich wurde Akîb Kemet'amûn von Seiner Durchlaucht in Amt und Würden gebracht.

Familie ni Náareb festigt wirtschaftliche Macht
Maraskanische Händler stellen sich hinter den Neset

Wie wir aus typischerweise gut informierten Quellen erfahren haben, soll die Familie der ni Náarebs zum ersten Mal seit Jahren wieder in die Geschicke Djunizes' eingegriffen haben. War die Familie bisher sehr zurückhaltend mit ihrem Engagement, so scheint nun eine neue Phase begonnen zu haben. Gerüchten zufolge sollen sich hochrangige Vertreter der maraskanischen Händlerfamilien in den letzten Tagen in Yryet getroffen haben, um ihre alljährliche Tagung durchzuführen. Angeblich sollen bei dieser Sitzung auch Mitglieder der Familie ni Náareb anwesend gewesen sein, namentlich ein Bruder des Nesets ni Djunizes, Ôneiron ni Náareb, und Néra Shenrèniseth ni Náareb, eine Schwester des Nesets.
Ob die beiden im Auftrag des unumstrittenen Familienoberhaupts Kerret ni Náareb handelten, konnte ebensowenig in Erfahrung gebracht werden, wie die Frage, was denn konkret besprochen wurde. Sicher scheint nur, daß die maraskanischen Händlerfamilien, welche allzeit vom ehrwürdigen Kanzler und ehemaligem Neset ni Djunizes, nunmehr Repa ni Sá'Sekera, Dio Cardassion de Cavazo protegiert wurden, sich geschlossen hinter die Familie der ni Nárebs stellen, welche sich wohl finanziell an den Vorhaben des neugegründeten "Maraskanischen Händlerverbands" (MHV) beteiligen will. Ebengenannter Verband wurde bereits vor einem Götterlauf gegründet, und wird nun wohl auch durch das Engagement der ni Náarebs zum Leben erweckt. Daher scheint es naheliegend, daß bereits im Vorfeld hinter den Kulissen eifrige Verhandlungen zwischen den Maraskanis und den ni Náarebs stattfanden.
Wie von einem unbenannt bleibenden Maraskani zu erfahren war, soll der MHV eine zentrale Anlaufstelle für alle maraskanischen Händler und Verbindungsglied zum Hause des Nesets sein. Ob und inwieweit diese Entwicklungen mit der Einrichtung einer sogenannten "Warenbörse" in Djunizes in Verbindung steht, ist ebenfalls nicht sicher.
Sicher ist nur, daß die ni Náarebs nun nicht mehr einzig von ihren Gütern abhängig sein werden, sondern nun eine außerordentlich starke Händlergemeinde hinter sich wissen. Ganz nebenbei ließ Dejo Marajijian, 2.Präsident der MHV verlautbaren, daß demnächstens eine Hochzeit im Hause der ni Náarebs bevorstünde: der an den Verhandlungen beteiligte Ôneiron ni Náareb, Bruder des Nesets, wird die Tochter des Präsidenten der MHV, Sijandrina Ejinar zur Frau nehmen.
Ob nun diese Verbindung Auslöser für Verhandlungen zwischen der MHV und den ni Náarebs war, oder deren Resultat sei dahingestellt. Offizielle Betsätigungen gab es seitens des Hauses ni Náareb noch nicht, seitens der MHV nur durch deren 2. Präsidenten.
Wir hoffen jedoch auf baldige Stellungnahmen und wünschen dem Paar ein langes und zufriedenes Leben.
Wen're H'Anch
(BPO)

Reisfelder verteilt

Aus den Stammlanden der Familie Me'káth, der Tá´akîb Táîmen in der Táneset Djunizes erreicht uns diese Tage Kunde. So gab der Sprecher des Akîbs bekannt, daß innert der nächsten vier Tage zwei neue Reisfelder den Reisbauern von Porto de Cavazo zur Bepflanzung übergeben werden. Somit werde die Versorgungssituation entschieden verbessert und würde sich in Zukunft auf nicht mehr einem so schmalen Grad wie bisher bewegen. Als die Bekanntmachung gemacht wurde, jubelte das Volk und zog spontan zum Stadthaus des Hochgeborenen wo es dessen Namen so lange skandierte, bis sich dieser zeigte und sich feiern ließ. Der Anlage der Felder wurde durch dem Akîb vom Kanzler überlassene Strafgefangene bewerkstelligt, sodaß die pekuniären Mittel der Tá'akîb kaum in Anspruch genommen wurden.
(Shepses'wá)
(ESA)

Rumerzeugung wird ausgeweitet

Einige Tage, nachdem wir aus Táîmen/Djunizes die Übergabe von Reisfeldern durch den Baron an die Reisbauern melden konnten, gibt es nun neue Kunde aus der Tá'akîb. Kemet'amûn Me'káth, der sich innert seiner kurzen Regentschaft bereits den Ruf als ein Förderer des Handels erworben hat, hat mit Mitteln aus seiner Privatschatulle einen erheblichen Anteil an der Rumbrennerei Bragosch erworben. Ziel sei es, so war aus Kreisen des Adeligen zu hören, die Bedeutung der Brennerei endlich auch über die Grenzen Táîmens hinweg, wo bereits eine Vormachtstellung existiert, zu erhöhen. Aus diesem Grund habe sich dero Hochgeboren dazu bewegen lassen, der Familie Bragosch ein ordentliches Angebot zu machen, das es ermöglicht, die Kapazitäten umgehend auszubauen.
(Shepses'wá)
(ESA)

Neuordnung in Táîmen?

Unbestätigten Gerüchten aus Porto de Cavazo zufolge wird es in der Tá'akîb Táîmen eine Neuordnung nach innen geben. Man munkelt, daß diese auf Wunsch der drei einflußreichsten Familien in Táîmen zustandegekommen sei.
(Shepses'wá)
(ESA)

Neset ni Djunizes trifft neubestallten Administrator D.I.A. -
Weitere Hilfe für Truppen in Yleha

Wie erst jetzt bekannt wurde, wird der Neset ni Djunizes, Seine Hochwohlgeborene Excellenz Kerret ni Náareb auf seinen Reisen durch das Kahét (wir berichteten bereits) auch mit dem unlängst ernannten Administrator der D.I.A. Sá'hotep Sêkemát zusammentreffen. Gemeinsam, so scheint es, wollen die beiden hochgestellten Persönlichkeiten auch das Herz des Reiches, Tárethon, bereisen.
Zu welchem Zwecke blieb bislang ungeklärt. Auch ob hier eine Verbindung zu den Auseinandersetzungen in Sarslund besteht, ist nicht bekannt. Darüber hinaus ließ der Neset aber verlauten, daß weitere Hilfe für unsere in Anûr wachenden Truppen zu erwarten sei. Selbst die ärmste Provinz Djunizes', Neu-Marsakan, ließ es sich nicht nehmen, auf seine Weise zu helfen. Die seit Monden arg gebeutelte Provinz, welche unter dem neuen Akîb Scheijian Mehitabijel Hama´dried zu neuer Ruhe geführt werden soll, wird den Wagenzug gen Yleha mit einem fähigem Schmied und einem fachkundigen Heiler verstärken. Eine überaus selbstlose Nachricht, welche uns aus Neu-Maraskan erreicht!
Andere Provinzen können sich an solch einer aufopferungsvollen Politik noch ein Beispiel nehmen.
Wen're H'Anch
(BCP)

Djunizes hilft wachenden Truppen in Yleha: großzügige Spenden gesammelt
Neset ni Náareb geht kurzzeitig auf Reisen im Kahét

Nach dem Aufruf zur Unterstützung der wachenden Truppen an den Fronten in Yleha durch ein terkum'sches Handelshaus handelte Djunizes umgehend. In Erinnerung an die allzeit tiefe Verbundenheit der Provinz mit dem Kemi-Königlichen-Affairen-Bureau, welches ebenso Truppenteile nach Yleha entsandt hat, ließ Neset ni Náareb sofortigst durch seine Adligen einen Spendenkorb zusammenstellen, welcher seinesgleichen suchen wird, und welcher unsere Truppen vortrefflich unterstützen wird.
Große Mengen an Bauholz, Nahrungsmitteln und weiteren nützlichen Gegenständen wie Buschmessern, Heilpflanzen und -trünke werden in den nächsten Wochen unsere tapferen Truppen erreichen. Somit trägt Djunizes wieder einmal auf vorbildliche Art und Weise zum Wohl und zur Sicherheit des Kahét ni Kemi bei.
Bemerkenswert ist wiedereinmal die unbürokratische Weise, mit der alle djunizer Adligen der Armee und den eingesetzten KKAB-Truppenteilen zur Hilfe eilen. Der Neset höchstselbstens ließ es sich nicht nehmen, aus privatem Säckel Nahrung und Bauholz beizusteuern, und jedem Adligen seiner Provinz Ausgleichszahlungen für ihre Gaben in Ausicht zu stellen. "Das ist das mindeste, was wir als Djunizer für unsere Truppen tun können," so der Neset.
In Kürze will das Oberhaupt der ni Náarebs auf Reise durch das Kahét gehen, um tiefere Verbindungen mit den Hochadeligen der Nachbarprovinzen zu knüpfen. Gerüchteweise soll der Neset selbst nach Tárethon reisen. Auch dies ein Zeichen für die Offenheit des neuen Nesets.
Wen're H'Anch
(BCP)

Wirtschaftliche Neuordnung in Djunizes geplant
Emsiger Neset ni Náareb kündigt weitreichende Umstrukturierungen an

Nach jüngsten Verlautbarungen aus Richtung des neuen Nesets ni Djunizes soll nun, nachdem wieder alle Lehen in Djunizes besetzt wurden, auch eine wirtschaftliche Neuordnung des Landes stattfinden. So soll zunächst eine Warenschau anberaumt werden, auf welcher die unterschiedlichen Produkte Djunizes' zu sehen sein werden (ob öffentlich oder nicht liegt noch nicht vor). Zudem soll verstärkt auf den innerprovinziellen Handel hingewirkt werden, um so eine weitere Stärkung der wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten zu schaffen.
Insbesondere sollen so kostenaufwendige Projekte wie der Strassenausbau zwischen Yryet und Heryet gefördert werden, ebenso Projekte für das weitere gedeihliche Zusammenleben aller Volksgruppen in Djunizes. So sollen inbesondere die maraskanischen und echsischen Kemis noch stärker auch in das wirtschaftliche Leben Djunizes' integriert werden.
Der Neset erklärte hierzu: "Wir werden nun federführend die Wirtschaft Djunizes' neu ordnen, damit gebotene Projekte nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden muessen. Durch die stärkere Beteiligung der maraskanischen und echsischen Kemis am Wirtschaftsleben, durch die Neuordnung und durch Verbesserungen der Infrastruktur, werden der Grafschaft wohl neue Mittel zufliessen, welche sich dann hervorragend re-investieren lassen!"
Wen're H'anch (BCP)

Me'káth im Rampenlicht

Beobachter sehen z.Zt. in Djunizes eine sehr interessante Konstellation. Durch die Einsetzung des Akîb Kemet'amûn Me'káth scheint mehr Leben in die altehrwürdige Provinz gekommen zu sein. So munkelt man, daß er der Initiator der bevorstehenden, besonderen Einigung der Adeligen in der Grafschaft ist.
Das Weglassen seines Familiennamens in der "Rabenschwinge" habe bei ihm ein Lächeln ausgelöst und sei mit den Worten "Die, die es angeht, wissen, von wem es kommt" kommentiert worden. Auch seine Ernennung zum Vize-Cronanwalt, meinen Beobachter, deute auf eine offensivere Politik hin, als die Me'káth sie innert der letzten Dekaden gepflegt hätten. Wie sich dieses Streben mit dem Herrschaftsanspruch der Ni Náareb, die ja den Neset stellen, verträgt, wird die Zukunft zeigen.
(ESA)

Neuordnung in Djunizes fast abgeschlossen!
Neset in cronanwaltlicher Tätigkeit nach Yleha aufgebrochen

Nach der nunmehr fast vollendeten Neuordnung der Provinz Djunizes, wo sämtliche Ländereien an neue, tatkräftige Adlige vergeben wurden, brechen neue Zeiten für die altehrwürdige Provinz an. Bereits in den nächsten Monden soll mit dem Ausbau bzw. der Instandsetzung der Hauptverkehrswege der Provinz begonnen werden, zudem vielfältige Neuordnungen wirtschaftlicher Strukturen vorgenommen werden. Unter der Führung des neuen Nesets und der Unterstützung durch die altgedienten Akîbs ni Sakém und Zenach soll Djunizes zu neuer Blüte geführt werden. Neset Kerret ni Náareb wird diese Vorhaben in den nächsten Monden in Angriff nehmen, wie Seine Hochwohlgeboren unserem Blatt mitteilte.
Zunächst allerdings reist der neubestellte Cronanwalt des Kahét ni Kemi allerdings in seiner neuen Tätigkeit gen Yleha, um dort Nachforschungen zu betreiben. Näheres gab Seine Hochwohlgeboren, unter Hinweis auf die Wichtigkeit des Prozesses nicht bekannt.
Wen're H'Anch
(BCP)

Nebliges Unterfangen

Kurz nach der sechsten Stunde am Windstag kam es nahe Hôt-Alem zu einem bedauerlichen Zwischenfall. Dabei wurden mehrere Mitglieder der in Tareb-Hafen ansässigen Flößergilde und ein Magus leicht verletzt. Es zeigte sich aber auch, daß die Blockade der vom Mittelreich zu unrecht anektierten Stadt lückenlos ist.
Ein eigenartiger Nebel war den Tirob hinabgewandert und verhinderte das Befahren des Flusses. Trotzdieser Hindernisse versuchte der Magier H.M. auf dem schnellsten Wege Ser-Sri-Nagar zu erreichen. Eigenen Angaben zu folge wollte er sein Schiff nach Khefu noch rechtzeitig erreichen. Indem er einen größeren Betrag bot ließen sich fünfs Flößer zu diesem waghalsigen Unterfangen überreden.
Doch schon nach kurzer Fahrt verlor man die Orientierung, denn das Ufer war von der Mitte des Flusses aus nicht mehr auszumachen. Die Männer wollten schon anlegen, aber eine weitere Zuwendung des Magus veranlaßte sie weiterzufahren.
Nach gut zwei Zeithänden Fahrt erreichte das Boot die Brücke von Dreiwegen. Hier wurde das Gefährt ausgemacht und zum Anlegen aufgefordert. Wiederrum drängte Magister H.M. zur Weiterfahrt. Mittlerweile hatte sich sein Angebot schon zu einem kleinen Vermögen gesteigert. Da sich das Floß nicht an die Aufforderung hielt, wurde die neue Sperre an der Brücke gehoben. Das schwere Tau stoppte das Gefährt aprupt ab und beförderte die Insassen unfreiwillig in den Fluß. Dabei kam es zu leichteren Prellungen und Schürfungen. Ein größerer Schaden konnte durch die schnelle Bergung der Personen verhindert werden. An dieser Stelle ist der Tirob für seine großen Piranhabestände berüchtigt.
Bis zu dieser Stunde befinden sich der Magier H.M. und die fünf Flößer im Gewahrsam der Schwarzen Armee. Eine Anfrage über den Grund des langen Gewahrsams wurde nicht beantwortet.
(SQU)

Bierfest in Alema

Alemas Hetmann lud dieser Tage, wie schon die Götterläufe davor, alles was Rang und Namen hatte zum Bierfest in Alema ein. Wie üblich ließ sich auch Akîbet Mentia Ui Paratras diesen Spaß nicht nehmen. In ihrem Gefolge befanden sich Sah Rondrian Prettstock, Magister Filenfin und Sah Weitseher. Der verwunderte Leser sollte sich hier jedoch kein thorwalsches Besäufnis vorstellen, sondern eher ein den Zwölfen gefälliges Gelage.
Die Einladungen wurden im Vorfeld kostenfrei durch die Sákemer Boten in Lande verteilt. Es konnten daher mehr Personen eingeladen werden. Damit nun der gute Hetmann nicht in arge, finanzielle Engpässe gerate, unterstützte Ihre Hochgeboren Paratras die Festlichkeit mit zwölf Suvar. Sie meinte dazu: "Das Fest möge die Zwölfe erfreuen und etwas Abwechslung kann uns nicht schaden."
Die Feierlichkeit verlief fröhlich und überraschend friedlich. Einer der Anwesenden, seinen Namen wollte er uns nicht nennen, meinte später: "Auch der lieblichen Göttin wurde am Rande häufig geopfert." Wie weit dies der Tatsache entspricht konnten wir nicht erfahren. Ihre Hochgeboren schien sich jedoch prächtig zu amüsieren.
(SQU)

Taufe zu Tareb/Tareb-Hafen

Ein freudiges Ereignis ist zu verkünden. Dem Paar Prettstock zu Tareb/Tareb-Hafen wurde vor gut fünf Praiosläufen ein Töchterchen geboren. Nun wurde es feierlich durch eine weihevolle Taufe in Dreiwegen in den Schoß der zwölfgöttlichen Kirchen aufgenommen. Die Taufe übernahm der Geweihte Boronsfeld. Unter den Prominenten der Tá'akîbet Sákem gläntzte keiner durch Abwesenheit. Auch Ihre Hochgeboren Mentia Ui Paratras kam als Patin dieses neuen Derebürgers. Davor hatte das Paar sich für den Namen T'anescha entschieden, in Garethi würde man diesen Namen mit "Tsalieb" übersetzen. Wir wünschen T'anescha eine glückliche Zukunft, den Segen der Zwölf und viel Glück.
(SQU)

Schöne Verwandtschaft

Merkwürdige Gerüchte aus dem Umfeld des nesetlichen Paares zu Djerres und Djunizes drangen an das Ohr unserer Redaktion. Demnach weilt momentan eine entfernte Verwandte der Nesetet Algerin-de Cavazo aus dem Horasreich bei jener am Hofe von Djunizes. Dabei soll es sich um die Cavalliera Carima Justosiana von Selzin-Algerin handeln, die in ihrer Heimat des ausschweifensten Lebensstils wegen schon massiv Probleme bekam. So stellte dieser auch angeblich ihr Ende in der K. und K. Vinsalt Armee dar. Lediglich hohe Geldsummen aus den Reihen der Familie sollen es ihr ermöglicht haben, dafür eine diplomatische Karriere anzusteuern, die sie justament zum Ziele einer Weiterbildung zum Botschafter ay Oikaldike gen Khefu führte, eine Gelegenheit die sie gleich zum Familienbesuch in Dreiwegen ausnutzte. Was dort genau vorfiel bleibt uns unverraten, wir konnten jedoch in Erfahrung bringen, daß sowohl der Cancellarius als auch seine Gemahlin nur wenige Tage nach dem Eintreffen der Cavalliera von dort aufbrachen um in dringender KKAB-Mission zu operieren, zum angeblichen Leidwesen des horasischen Botschafters, zu dem die Diplomatin zugleich zurückkehrte. Augenzeugen wollen ernsthaft bezeugen, die Dame sowohl im Yah zu Khefu als auch im Blauen Bummler gesehen zu haben, wo sie in beiderlei Lokalitäten Hausverbot erhielt. Bei Nachfrage in den Etablissements konnte uns auch der Grund genannt werden: Die Dame habe im Rauschzustand mehrere Gäste hartnäckig belästigt, Bedienstete geohrfeigt, da sie nicht schnell genug neuen Bosparanjer auftafelten und Sachbeschädigung begangen. Zum Beispiel habe sie kurzerhand mit dem Florett ein Bild an der Wand des Blauen Bummlers aufgeschlitzt, es habe ihr angeblich missfallen. Zu einer Anzeige sei es aber aus politischen Gründen nicht gekommen, da sich sowohl der Botschafter ay Oikaldike als auch die Nesetet Ni Djerres-Djunizes für das unflätige Verhalten der Landsfrau bzw. Verwandten entschuldigten und mit einer großzügigen Schenkung den Schaden beglichen.
(MAT)

Tod eines Handelsherren

Der junge Akîb Arcis Weitseher ni Tâyab saß an seinem Platz. Seit er in den Stand eines Akîbs, vergleichbar mit dem eines mittelreichischen Barons, erhoben worden war, schien er immer mehr in Arbeit zu versinken. Jeder Abend war angefüllt mit langen Listen und Berichten. Auch wollten immer mehr Gemeine seinen Rat oder seinen Schiedsspruch erhalten. Daher war es nicht verwunderlich, daß der Mann, der einmal ein einfacher Bogenschütze von niederem Adel gewesen war, von Tag zu Tag mehr mit seinem Schicksal zu hadern schien. War er denn Akîb geworden, um nur noch mit der Bürokratie zu kämpfen? Zwar sehnte er sich nicht nach den "guten, alten" Zeiten zurück, denn damals hatte er zu oft bei widrigem Wetter auf der Straße leben müssen, doch vermißte er die Abwechslungen jener Zeit.
Während er so im Gedanken versunken war, fiel ihm ein Schreiben eines seiner Spitzel auf. Es war kurz gehalten und unsauber geschrieben. In jenem schien der Name Paval Orkhartinger mehrfach aufzutauchen. Jener Mann war ein Handelsherr in Yryet, der ihm schon so manchen Ärger verschafft hatte. Nicht nur, daß er ihm offen seinen Gehorsam verweigert hatte, viel mehr hatte er sich sogar laut für einen anderen Kandidaten als Akîb ausgesprochen. Wäre es nicht des Nesets Entscheidung gewesen, so hätte ihm Paval Orkhartingers Einfluß entscheidend schaden können. Doch wäre ihm das egal gewesen, hätte nicht jener besagte Handelsherr es auch weiterhin darauf abgesehen gehabt, ihm zu schaden. Aus diesem Grund hatte er sich dann auch unwillig daran gemacht, eine Verteidigung zu organisieren. Nun, nach einigen Monden, war Orkhartinger kaum mehr als ein Ärgernis. Jedoch, wie schon die Weisen sagten, "Beobachte deine Feinde mit Bedacht, dann kannst du des Nachts auch ruhig schlafen." Diesen Spruch beherzigend ließ er den Handelsherren weiterhin bespitzeln. Ein Ergebnis einer eben solchen Aktion war das vor ihm liegende Dokument. Darin hieß es, daß sich besagte "Persona" mit einer in einen weiten Umhang gekleideten Gestalt getroffen hätte. Leider sei man bei diesem Treffen nicht in der Lage gewesen die beiden zu belauschen. Denn eine ungewöhnliche Stille hätte sich an diesem Ort ausgebreitet gehabt. Nach dem Treffen seien beide wieder getrennten Wegen gefolgt. Zwar habe man versucht, der oder dem Unbekannten zu folgen, habe sie oder ihn aber in einer Seitengasse aus den Augen verloren. Paval Orkhartinger hingegen ging danach geradewegs nach hause. Weiter unten im Text waren Mutmaßungen angehängt, um was es sich bei dem Treffen gehandelt haben könnte, doch waren sie dem Akîb schon viel zu gut bekannt. Er wußte schon seit längerem von den dunklen Machenschaften Orkhartingers, konnte sie ihm aber nicht nachweisen. Wie zum Beispiel die Entdeckung einer Ladung Rauschkraut letzten Windstag. Ein schwerer Schlag für den Handelsherren, so vermutete er jedenfalls.
Seufzend richtet sich der junge Adlige wieder auf, da beim Studium des Berichts immer mehr nach vorne gesunken war. Mit sanft kreisender Bewegung versuchte er seine Schultern wieder zu entspannen. Er spürte ganz instinktiv, daß es mit diesem Treffen mehr auf sich hatte. Die Lösung schien vor ihm zu liegen, doch er konnte sie einfach nicht fassen. Mit einem leisen Brummen betrachtete er gedankenverloren eine der Kerzen auf seinem Schreibtisch. Sie flackerte lebhaft im abendlichen Lufthauch. Ihm gegenüber an einer der Wände stand ein alter Silberspiegel von einer seiner Vorgängerinnen. Er ließ das teuere Stück regelmäßig polieren, fand aber nie so richtig Gefallen an ihm. Jetzt fiel ihm am Spiegelbild etwas auf. Ganz im Gegensatz zu den meisten Einwohnern Tâyabs war er noch zu sehr Mittelreicher und konnte sich nicht daran gewöhnen mit offenen Läden ins Bett zu gehen. Auch wenn sie im geschlossenen Zustand die Schwüle noch verschlimmerten, so hatte er einfach bei geschlossenem Fenster ein besseres Gefühl. Nun war es Nacht, und er erinnerte sich, daß er das Fenster geschlossen hatte, doch jetzt stand es einen winzigen Spalt auf. In diesem Spalt war etwas gleich einem nachtschwarzer Schatten zu sehen.
Reflexartig ließ er sich zur Seite fallen. Keinen Augenblick zu früh, denn er hörte ein leises Husten und das darauffolgende Sirren eines Pfeiles. Noch im Fallen griff er unter seinen Schreibtisch. Dort befand sich eine unscheinbare Armbrust. Sie war in zwergischer Fertigung hergestellt und die Zwerge des Sturmfels waren für ihre Kunstfertigkeit berühmt. Auf lange Distanz wäre dieses kleine Meisterwerk kaum eine Gefahr gewesen, doch in den beengten Verhältnissen seines Arbeitszimmers war sie tödlich. So ergriff er sie noch im Fallen. Kaum hatte er seine Waffe gegriffen, wurde das Fenster aufgestoßen und zwei Gestalten drangen in sein Zimmer ein. Überraschend schnell griffen sie zu ihren Dolchen, die mattschwarz an ihren Gürteln hingen.
Doch der Akîb war in der Kunst des Kriegshandwerks erfahren. Ohne zu zögern zielte und schoß er in einer Bewegung auf einen der beiden Gegner. Mit einem satten Schmatzen traf der Bolzen direkt über dem Herzen sein Ziel. Ein letztes, gurgelndes Geräusch erklang, als der Attentäter tot zusammenbrach. Dieser Vorgang schien dessen Partner sehr verwundert zu haben, denn er zögerte ein paar Augenblicke. Zu lang wie sich später herausstellte. Der Adlige richtete sich in kampfbereiter Haltung auf. Ein langer Dolch, wie ihn die Waldleute im Norden verwendeten, schimmerte in seiner Rechten. Aus reiner Gewohnheit hatte er dieses gute Stück fortwährend bei sich. Es hatte ihm schon so manchen Dienst geleistet.
Stumm lauernd stand sich beide gegenüber. Arcis Weitseher, so hieß der Akîb, ließ ein kurzes Lächeln aufblitzen. Da war sie nun, seine Abwechslung. Auf der Treppe war das Poltern von schweren Stiefeln zu hören. In diesem Augenblick schoß der Dolch des Attentäters vor. Aber Arcis hatte schon darauf gewartet und dreht sich behende zur Seite. Noch in der selben Bewegung packte er den Arm des Attentäters. Mit sanften Druck zog er an ihm. Dies brachte seinen Gegner aus dem Stand und ließ ihn stolpern. Dabei fiel jenem die Waffe aus der Hand. Bäuchlings ging der Schurke zu Boden. Mit einem leisen "uff" traf er auf. Er krümmte sich noch einmal und lag dann still.
Gleichzeitig flog die Türe auf und zwei mit Nachthemd bekleidete Angehörige der "Sákemer Boten" stolperten in das Zimmer. Erschreckt blieben sie stehen. Das Bild, welches sich ihnen bot, war geradezu bizarr. Vor ihnen stand der junge Akîb Ni Tâyab und zu seinen Füßen lagen zwei reglose Gestalten. Unter einer davon breite sich rasch ein Blutfleck aus. Vorsichtig drehte Arcis seinen letzten Gegner mit einem Fuß um. Trübe Augen starrten ihm entgegen. Der Mund war zu einem stillen Schmerzenslaut verzogen. Direkt unter dem Brustbein steckte der Dolch seines Partners. Lautlos formte sein Mund Worte. Arcis kniete sich nieder. Mit beiden Händen packte er den vor ihm liegenden Mann und schüttelte ihn unsanft. Darauf schien er wieder etwas zu Bewußtsein zu kommen.
Arcis Weitseher, Akîb Ni Tâyab, stellte nur eine Frage, "Wer hat dich geschickt?"
Sein Blick bohrte sich in die Augen des Mannes. Blut hustend krümmte sich der Sterbende zusammen. Seine Finger packten Arcis und zogen ihn etwas zu sich herab. Unwillkürlich traten die beiden Boten näher, doch der Akîb gab ihnen Zeichen stehen zu bleiben. Leise, aber mit deutlicher Stimme, sprach der Mann, Paval Orkhartinger war es, er hatte die Gilde beauftragt ..." Er hustet noch einmal Blut und seine Augen wurden glasig. Darauf schüttelte Arcis den Mann noch einmal, doch diesmal kam er nicht mehr zu sich. Ein letztes Mal bäumte sich der Verletzte auf und hauchte dann sein Leben aus. Müden Blickes ließ der Akîb die Leiche los.
Inzwischen kam weiteres Personal. Die "Sákemer Boten" traten näher und halfen Arcis auf. Sie hatten ein schlechtes Gewissen, da sie in gewisser Weise für den Schutz ihres Herren verantwortlich gewesen waren. Aber er lächelte sie schwach an und bedeutete ihnen, ihn wieder los zu lassen. Mit fester Stimme befahl der Akîb, daß man die Büttel holen solle, um seine Aussage aufzunehmen. Im weiteren Verlauf der Nacht wurden die beiden Leichen weggeschafft und die Aussagen des Akîb und seiner beiden "Sákemer Boten" aufgenommen.
Nicht nur für die beiden Attentäter endete die Nacht unerwartet, schrecklich, auch mußte noch ein anderer die Folgen seines Tuns tragen. Denn so schnell, wie man es von den Bütteln erwartete, war Paval Orkhartinger noch in seinem Bett arrestiert worden. Er beteuerte seine Unschuld und verlangte man solle ihn wieder frei lassen. Doch die Zeugenaussagen und ein bei den Toten gefundener Zettel von seiner Hand verfaßt, belasteten ihn zu schwer.
Die Ereignisse der Nacht sprachen sich im kleinen Städtchen schnell herum. So war es nicht verwunderlich, daß sich bald eine kleine Menge vor dem Haus der Büttel versammelt hatte. Laut verlangten sie den Tod des "alten Geizhalses", denn viele hatten schon unter seinen Machenschaften Hab und Gut verloren.
Einige Tage gingen ins Land und das Gericht wurde einberufen. Da kein Saal in ganz Táyab die versammelte Menge hätte fassen können, wurde die Verhandlung kurzer Hand im Freien abgehalten. Orkhartinger war dabei überraschend geständig. In vorherigen Befragungen hatte er schon alles gestanden und auch auf Komplizen verwiesen, diese jedoch noch nicht näher benannt. Nun stand er vor seinem Richter, dem selben Mann, den er hatte umbringen lassen wollen. Mit einer übertriebenen Sündermiene sprach er von seinem Tun und wollte gerade von seinen Komplizen berichten, als ein leises Surren erklang. Mit einem schmatzenden Geräusch traf etwas auf und schleuderte den Beklagten gegen das hölzerne Geländer seines Podestes. Der Schuß war gut gezielt. Daher bäumte Orkhartinger nur ein letztes Mal auf und blieb reglos über das Geländer gebeugt liegen.
Trotz umfangreicher Suchaktionen war später der Schütze nicht zu finden. Auch konnte keiner der Anwesenden dienliche Hinweise liefern. In Anbetracht dieser Tatsache wurde die weitere Verhandlung abgebrochen. Doch war dies nicht das Ende. Posthum wurde Paval Orkhartinger des Hochverrates, des Mordversuchs, der Anstiftung zum Mord, Piraterie und einiger weiterer Verbrechen verurteilt, denn es fanden sich nach seinem Ableben viele, die bereitwillig über seine Untaten sprachen. Als Konsequenz wurde das ganze Vermögen des Verurteilten enteignet und dem Tá'akîbet zugesprochen.
(SQU)

Hochzeit in Sákem

Nun ist es bekannt und darf kund getan werden. Zu Sákem wird in zwei Götternamen der Erbe der Handelsfamilie Karilios aus Alema die liebreizende Tochter des Gastronomiebetreibers Festkessel aus Dreiwegen ehelichen. Dem zukünftigen Paare wollen wir im Namen des Raben alles Glück beschert wünschigen. Doch scheint dieser Zusammenschluss zweier großer Familien Sákems noch einen anderen Grund zu haben. Denn wie es scheinen mag geschieht dies aus rein wirtschaftlichem Interesse. Die Familie Karilios hält einen beträchtlichen Anteil an den Bier- und Weinlieferungen Sákems. Dazu würden nun noch die Gasthäuser "Wilderparder" in Tareb und "Bumbelberg" in Dreiwegen kommen. Jene sind bekannt für den guten Zuspruch in der Bevölkerung. Der daraus resultierende verbesserte Absatz der Karilios'schen Waren könnte dieser Familie eine Ausweitung ihrer Geschäfte erlauben. Dagegen scheint sich nun schon im Vorfeld eine starke Front aus Wirten und Brauern in Sákem zu formieren. Es wird gemunkelt, daß die Akîbet Paratras gebeten wurde schlichtend einzugreifen, bevor noch größere Unfriede dräuen mag.
(SQU)

Sákem führt Landgerichtsbarkeit ein!

Es sei von heute und so lange es den Göttern gefällig, verkündet und bekannt gemacht, daß dem Land und den Ortschaften ein Landgericht gegeben. Im Auftrag Ihrer Hochgeborenen Akîbet Ni Sákem Mentia Ui Paratras wird verfügt, daß, sofern das Vergehen nicht gegen Leib, Leben oder Ehre verstößt, jeder weltliche Fall dem Landgericht zu Bornis bekannt gemacht werden solle. Die durch die Gnade Ihrer Hochgeboren eingesetzten Richter werden sich um jene Fälle auf gerechte und hesindegefällige Art kümmern.
So soll Bornis auch die Kerkerhaft der Verurteilten übernehmen. Damit wird dem Dorf eine mondweise Zuwendung von 5 Suvar gewährt. Für jene die in das schweren und angesehene Amt des Richters berufen werden, wird vorausgesetzt, daß sie von redlichem Leumund sind. Des weiteren müssen Sie sich in den Kunden des Rechts und des Lesen und Schreibens als bewandert beweisen. Damit sich diese Person ihrem Amt auch mit ganzer Hingabe widmen, wird ihnen eine Zuwendung von 2 Suvar und freier Kost und Wohnen gewährt.
Da es durch göttlichem Willen dem Gemeinen nicht frei steht zu richten, wird jedes Urteil zur Bewilligung Ihrer Hochgeboren Akîbet Ni Sákem Mentia Ui Paratras vorgelegt. Außerdem sei verfügt das jeden Mond die Richter im Lande reisen werden, um sich die Fälle derer anzuhören, die sich nicht dem Weg gen Bornis gewachsen sehen. Für eine unnötiges Verfahren wird die klagende Partei zu Rechenschaft gezogen werden.

gezeichnet zu Dreiwegen 27 SG durch
Akîbet Ni Sákem Mentia Ui Paratras
(SQU)

Eröffnung der "Grünen Gans"

Wohl mir, da ich non endtlich meinen Draum verwirklichen konnte. Es wardt nun nur wenig Tag, dat ich der Genemigung erhaltigd wurde fur den Bedriep eines Gasthuuses. Mir wardt unbandigde Freudt zuteile gewordigt. ...
Hier wollen wir einen mehr oder weniger kleinen Einschitt machen, da die von unseren guten Herrn Fleglsteg gewählte Ausdrucksweise für viele unverständlich scheinen mag. Daher haben wir, unsere Person ist Sah Rondrian Prettstock, entschieden dem armen Flegelsteg etwas unter die Arme zu greifen. Auch scheint das Bier, das wir genossen haben, etwas dazu beigetragen zu haben. Aus oben schon erwähnten Grunde haben wir daher die Geschichte der Eröffnung des Gasthauses zur "Grünen Schlange" in das Neu-Kemische übersetzt.

... Wohl mir, da ich nun endlich meinen Traum verwirklichen konnte. Es war nun nur wenige Tage her, daß ich die Genehmigung für den Betrieb eines Gasthauses erhielt. Mir war dadurch unbändige Freude zuteil geworden. Denn schon in meiner alten Heimat, der grünen Almada, war ich der Sohn, des Sohnes, des Sohnes eines Wirtes gewesen. Uns lag, so scheint es, diese Tätigkeit im Blut. Leider trieben mich einige widrige Umstände aus meiner Almada in das fast ebenso grüne Kemi (*Hier wurde ein mir selbst unverständlicher Ausdruck verwendet, also übertrug ich es meiner Meinung nach sinngemäß*) Trotz allem bin ich ein Ehrenmann, da ich ja sonst diese Genehmigung nicht erhalten hätte.
Nun hatte ich also dieses Schriftstück, daß, so muß ich anmerken, mir erst übersetzt werden mußte. Sogleich verwendete ich meine nur geringen finanziellen Mittel und kaufte das alte Merillehaus vor dem Städtchen Dreiwegen. Mit etwas Mühe und der Hilfe einiger Freunde konnte ich schon nach Ablauf dreier Götternamen die Eröffnung ankündigen. Welch Freude für meine alten, trüben Augen (*Meiner Meinung nach ist dies eine tulamidische Übertreibung seinerseits, da er gerade erst den einunddreißigsten Götterlauf gefeiert hat.*). Die vormals verfallene Vorderfront erstrahlte nun im hesindegefälligen Grün und Gelb, da ich keine Goldfarbe aufzutreiben vermochte. Kleine rote Tonschindeln bedeckten das Dach und hoben es damit aus der Masse der niedrigen Grasdächer der Umgebung hervor. Auch war der Haltepunkt an der Straße vor besagtem Schmuckstück kräftig gekiest worden.
Am Praioslauf vor dem großartigen Tag der Eröffnung, ließ ich noch einmal von meinem Gesinde die Böden auf hochglanz schrubben. Der Koch ließ seinen Gehilfen jeden Winkel und jeden Kessel auf blank polieren (* Ich muß zugeben, daß wirklich sämtliches Gerät bei der Feier geradezu glänzte, sogar das Gußeisen! *). In der darauf folgenden Nacht fand ich dann doch keinen Schlaf und ging noch einmal meine Bestände und die Bestellungen durch. An der Theke angekommen vernahm ich ein leises Rascheln und Scheppern. Aufgeschreckt nahm den Nietenknüppel aus einer Nische an der Theke, denn man weiß ja nie, was man antrifft und ging in Richtung der Geräusche. Zu der Zeit hoffte ich nur, daß sich kein Ungeziefer eingeschlichen hatte. Es wäre nicht gerade appetitlich für einen Teil meiner Kundschaft, wenn eine Maus oder Ratte über das Essen huschen würde. Vor allem Ihr Hochgeboren ui Paratras und der Sah Prettstock sollten ein gutes Bild erhalten. So schlich ich nun auf Zehenspitzen gen Küche, denn dies schien die Richtung zu sein.
Schwungvoll stieß ich die Tür auf und hörte einen überraschten und schmerzerfüllten Aufschrei. Darauf folgte ein tiefes Brummen und Grummeln, als hätte ich einen Bornbären in meiner Küche. Im Halbdunkel konnte ich kaum etwas erkennen. Nebenbei roch ich den ranzigen Geruch einer Talglampe. Vor mir ragte ein wahrer Berg auf, vielleicht er schien es mir auch nur so, da ich mit dem Knüppel in der Hand in Deckung hinter einen großen Zuber gesprungen war. Die Gestalt drehte sich um und eine helle Schürze schimmerte schwach. Ein Gedanke ging mir durch den Kopf und ohne daß ich etwas dagegen tun konnte, rief ich fragend, "Mirhamin bist du das?"
Ein zustimmendes Brummen kam aus der Richtung des "Ungetüms" und auf einmal klangen die Laute wieder freundlicher, "Tut mir leid, Herr. Aber was macht ihr so spät noch hier in der Küche?" Ich stand auf und war sichtlich verlegen und doch auch etwas erregt. "Warum bist du denn noch wach?", fragte ich ohne seine Frage zu beantworten.
Verlegen betrachtete er mich und sagte dann, "Ich wollte nur noch einmal alles kontrollieren. Es soll doch alles einwandfrei sein. So wie ihr es wolltet und da ich dem Bengel nicht vertraue, habe ich selbst einmal alles kontrolliert."
Das Gespräch ging noch eine Weile weiter und eine kleinere Flasche Sakemer Traum wurde gelehrt. Ich wahr seltsam stolz darauf, daß mein Gesinde so hinter mir stand.
Der nächste Morgen, ich hatte doch nur ein klein wenig von diesem süßen Brandt getrunken, wachte ich mich niederhöllischen Kopfschmerzen auf. Nach einer Weile fand ich wieder den Punkt, an dem meine Kammer sich zu drehen aufhörte und konnte das endlich verlassen.
Nach dem Öffnen des Ladens flutete grelles Tageslicht den Raum und ließ mich erstarren. Es war nun gewiß drei Stunden nach Mittag und keiner hatte mich geweckt. Wut überkam mich und stampfte im Nachtgewand und Hausschuhen die Treppe hinab. Unten empfing mich ein unvertrauter Anblick. In einer grün, schwarzen Ledermontur stand eine Frau und rief laut und energisch irgendwelche Anweisungen. Seltsamer Weise sprang mein Gesinde geradezu nach ihrer Pfeife herum. Sie mußte mich gehört haben und dreht sich um. Wie ein kalter Schauer überkam es mich und ich lief vor Scham rot an. Ein belustigtes Schmunzeln trat in ihr Gesicht, als sie sagte, "Mich hättest du nicht erwartet? Aber ich hab gesagt sie sollen dich schlafen lassen. Hoffentlich ist alles so wie du es selbst gewollt hättest." Ich fand noch immer nicht meine Sprache wieder. Vor mir stand die Akîbet Ni Sakem und ich stand ihr im Nachtgewand gegenüber. Auf dem Fuß dreht ich um und hastete so schnell ich konnte in mein Zimmer. Dabei habe ich wahrscheinlich etwas die Etikette vergessen, daß wurde mir aber erst nachträglich klar. Unter großer Eile zog ich mich an und sprang geradezu die Treppe hinab. Nun war die Akîbet nicht zu sehen, aber das belustigte Grinsen im Gesicht der Anwesenden bewies mir, daß ich nicht geträumt hatte.
Zum zweiten Mal wurde ich überrascht, als mir jemand von hinten auf die Schulter schlug und mir zuraunte, "Sie ist in der Küche, Mann. Aber jetzt halt dich ein wenig zusammen."
Ich wirbelte geradezu um meine eigene Achse und schon stand vor mir ein schelmisch dreinblickender Sah Prettstock. Er nickte in Richtung Küche und zwinkerte mir zu.
Mit einem leicht mulmigen Gefühl, wie Ihre Hochgeboren auf meinen Anblick regieren würde ging ich in meine Küche. Dort fand ich Sie im Zweikampf mit meinem doch reichlich einfältigen Koch, denn wer hätte sonst gegen Ihre Hochgeboren so innig argumentiert. Wie es schien war sie nicht umzustimmen und so beugte er sich in seiner Küche ihrem Regiment. Wie als hätte sie damit genügend ausgedrückt und ohne daß ich nur einen Schimmer gehabt hätte warum es gegangen wäre, fragte sie mich, "Du stimmst mir doch zu?" Dabei zog sie ihre Stirn kraus. Ihr Anblick war gerade zu überwältigend. Man konnte fast vergessen, daß in ihr das Wesen eines Mannes steckte.
Ich war noch derart verwirrt, daß ich nur zustimmend stammeln konnte. Sie rauschte geradezu an mir vorbei wieder hinaus in den Schankraum. Diese Frau ist einfach nicht zu verstehen, schien das Achselzucken meines treuen Kochs auszudrücken, als sie durch die Tür gegangen war.
So oder ähnlich verliefen die folgenden Stunden. Mit der Zeit bekam ich heraus, daß unsere Akîbet anscheinend großen Interesse an einer baldigen Öffnung meines Etablissements hatte. Bitte mag der geneigte Leser entschuldigen, aber ich bin den neumodischen, liebfelder Wörtern nicht mächtig. Stunde um Stunde verging, während dessen ich mir keine Sorgen um Ihre Hochgeboren und Seine Wohlgeboren machen mußte. Sie schienen sich geradezu königlich zu amüsieren.
Nun endlich war es soweit und die Feier konnte beginnen. Für den Beginn hatte ich mir Mutter Tarasalander gebeten im Auftrag der gütigen Travia das Haus zu segnen. Danach sollte Diener des schwarzen Herren Boronsfeld einen Segen für meine Gäste, mich und mein Gesinde sprechen. Außerdem waren noch diverse Vertreter anderer Glaubensrichtungen anwesend. Sogar ein Diener des Phex schien anwesend zu sein, denn am nächsten Tage hatten sich ein paar Leute über das Fehlen ihres Geldsäckels beklagt. Im Folgenden wurden mir von Mutter Tarasalander Brot und Salz übergeben, als Zeichen für mein erhofftes Glück. Danach kamen zwei meiner Schankmägde und füllten die Becher der Gäste. Unter "Wohl"-Rufen setzten alle gleichzeitig an und tranken den Inhalt in einem Schluck. Mir kam dabei sogleich die Tränen, denn der Trank brannte wie Feuer in meiner Kehle. Nachdem sich die Tränenschleier etwas verzogen hatten, blickte ich mich etwas um und sah, daß es nicht nur mir so ergangen war. Auch Ihre Hochgeboren wischte sich verstohlen einige Tränen aus den Augenwinkeln. Nur Sah Prettstock schien den Schluck genossen zu haben. Er grinste schelmisch. (* Ich muß in diesem Zusammenhang alle vorschnellen Beschuldigungen zurück weisen, die mich dieser Tat bezichtigen. *)
Und schelmenhaft ging es weiter. Unter den Gästen erklang eine leise gesummte Melodie und schon hatte Herr Luritigue aus dem fernen Vinsalt sein Beinkleid verloren. Der arme Mann stand mit hochrotem Kopf in der Menge und schien wie gelähmt zu sein. Derweil ging es mir nicht besser. Ich wußte nicht, ob ich gerade mit meinem Schicksal hadern sollte, oder eher laut lachen. Schnell entschied ich mich aber für eine weitere Alternative. Fluchs nahm ich meinen Umhang ab und reichte ihn Herrn Luritigue, da seine Hose einfach nicht oben bleiben wollte. Meine Gäste hatten sich schon von ihrer Verwunderung erholt und nun begann ein heiteres Scherzen. Nun hätte ich vermutet, daß es der letzte Sargnagel zu meinem frühen Grab werden würde, aber ich hatte nicht mit dem schrägen Vinsalter Humor gerechnet. Herr Luritigue war nicht nur nicht verärgert, sondern er lachte mit den anderen. Alles schien mir wie von Sinnen oder aus einer anderen Welt zu stammen. Kurz und gut ich verstand die Welt nicht mehr.
Dieses Bubenstück war beileibe, wie schon vorher erwähnt nicht das einzige, daß auf dieser Feier gespielt wurde. Auch Ihre Hochgeboren blieb dabei nicht verschont. Auch sie nahm was wie schon zu vor der Vinsallter Herr mit Humor. So verging der Abend in freudiger Feierlichkeit und mit einem erneuten, unheimlichen Kater meinerseits.
Am nächsten Morgen erwachte ich überraschend früh und spürte auch schon besagten Kater in meinem Kopfe hämmern. Neben meinem Bett war ein Schelmenstab gelegt und eine Nachricht. In jener Nachricht stand, "Macht nur weiter so "edler Herr" und dem kleinen Volke zum Gefallen. Dann wird's Euch wohl ergehen. Gezeichnet Ein Schelm"...

gezeichnet Travian Fleglsteg

Der Bericht verliert sich nun in einigen Nebensächlichkeiten, die zum Teil nur schwer im Kemischen wiederzugeben sind. Außerdem habe ich mir die Freiheit genommen einige Passagen des "Werkes" zu verkürzen. Gerade die peinlicheren Szenen wurden zum Schutze der Betroffenen gestrichen. Nur jene Szene bei, der Herr Luritigue das hilflose Opfer war, konnte ich doch nicht mehr entfernen. Da bei uns nun das Wort "die vinsalter Bux verlieren" für eine geradezu schelmische Freude steht.

gezeichnet Rondrian Prettstock

(SQU)

Die Scribatur für Staat und Wohlfahrt in Zenach gibt bekannt

Die Schlußbilanz des letzten Quartales hat einen Fundus baren Goldes ergehen, kraft dessen die Taàkîb Zenach bereit ist, Vorhaben commercieller oder baulicher Natur in Zenach zu fördern. Insbesondere der wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre erlauben eine üppige Subvention derlei Projekte, die nunmehr per Ausschreibung nach Zenach geladen werden.
Namentlich stellt zum III. Quartalsabschluß des laufenden Jahres die SSWZ

95 Suvare

zur Verfügung, welche direct an die Bewerber ausgezahlt werden. Mit der Auszahlung verbunden ist lediglich die Auflage, daß dieses Geld in Zenach investiert werden soll. Die SSWZ betont die Attraktivität dieser prosperierenden Baronie, welche über eine Küstenstraße sowie einen Hafen zu Menev verfügt. Zenach ist vergleichsweise spärlich mit Urwald bewachsen, nämlich ein lediglich ein Viertel des Gebietes ausmachender Waldstreifen, jenseits dessen sowohl eilige Reise zu Lande (Staubeben - Passage) als auch Flußschiffahrt via zweier Ströme möglich ist. Die Paßstraßen über die Silberberge nach Yleha befinden sich (in Kooperation mit der dortigen Regentschaft) im Ausbau.Die Scribatur ruft alle commerciellen Freunde des Landes zu sich, um reichhaltige und bereitwillig zu subventionieren, was beider seiten Profit in unmittelbarer und folgender Zukunft fördern wird. Kontorsgründungen von Handelshäusern erhalten zusätzliche Baugrundoptionen.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß über den Subventionsrahmen hinaus die Baronie ihre Landwirtschaft erweitert und hierbei wohlfeile Quantitäten an Ackergütern und Nutzvieh zu erwerben stets gewillt ist. Interessenten wenden sich bitte an die zuständigen Stellen der Scribatur für Staat und Wohlfahrt in Zenach.

Horeb
Namens des Barons
Managarm
Cronjustitar des Reiches
Akîb ni Zenach
(TPG)

Und eine Bank ward eröffnet

Wie es sich wohl herumgesprochen hat, oder wie ein paar wenige Leute (einige würden wohl sagen, die "wichtigen" in diesem unseren Lande ) aus diversen, äußerst exklusiven Einladungsschreiben erfahren hatten, wurde Anfang des neuen Götternamens das neue vahýter Bankhaus eingeweiht. Dieses neue Finanzinstitut ist ohne Zweifel mit der Pâestumai-Bankdas am weitesten südlich gelegene seiner Art.

Auf schnellen Schwingen, unzählbar wie das nächtliche Gestirn, so strömten sie herbei.

Falls man die Gestirne während den letzten Wochen überhaupt zu Gesicht bekam. Denn das Wetter war den Reisewilligen nicht unbedingt wohlgesonnen gewesen. Regenschauer waren dabei gar wohl die angenehmere Ausnahme. Schlimme Unwetter und mehrtägige Stürme machten gar eine Seereise für die Dauer von einer Woche unmöglich. So dürfte es einen nicht verwundern, daß einige auf ihren Besuch verzichteten. Andere jedoch traten mutig, trotzend den anstehenden Strapazen, ihre Reise gen Vahýt an.
Derer waren so zum Beispiel die Nesetet und Neset Ni Djunizes und der ehrenwerte Reichszehntprüfer. Und sogar der Clan derer von Al´Mansour erschien in Vertretung seiner drei höchsten Mitglieder: dem Hátyá Rhuawn, dessen Vater, dem hochgeborenen Jassafer, und seinem Vetter Habled. Unsere Nisut, Peri III., lang soll sie leben, lies sich mit Verweis auf dringende Amtsgeschäfte entschuldigen. Des weiteren folgten der Einladung natürlich auch der Akîb Ni Seku-Kesen, Hanfin Felen´Fin, jedoch erst nachdem man ihn geradezu von seinen Büchern wegreißen mußte, sowie die Akîbet ui Paratras Ni Sákem. Gerüchte besagen, daß es einiges Aufsehen und Verwechslungen um ihre Person gab, als ein allzu eifriger Bediensteter, der anscheinend bei den abklärenden Vorbereitungsgesprächen nicht anwesend war, ihr den Zutritt zu den für sie reservierten Räumlichkeiten untersagte, und nur gar schwer von ihrer Rechtmäßigen Anwesenheit zu überzeugen war.
Aber auch noch andere Edle, die nicht aus der unmittelbaren Umgebung stammen hatten sich die Mühe einer Anreise gemacht, so da wären der Großneffe und Erbe Tanith Pâestumais, der ehrenwerte Djedefre Awapet Pâestumai, der Akîb Ni Kani Rechtu, Gardekorporal, Valar deSakour.
Es kam sogar der stellvertretende Geschäftsführer der Nordlandbank, Zuständigkeitsbereich Süd, der jedoch geradezu widernatürliche Hindernisse beseitigen mußte, bis er endlich eine Reiseerlaubnis für kemisches Reichsgebiet erhielt, da er den fast unverzeilichen Fehler beging, auf einer mit dem Mittelreicherwappen versehenen Zedracke ausgerechnet über Al´Anfa herzureisen. (es wurde gar von geplanten Attentaten gemunkelt.)
Und natürlich darf man auch die große Menge der anderen Besucher nicht vergessen, die da so zahlreich herbeiströmten.

Märchenhafte Feststimmung und volksfestartige Zustände führten zu einem Gelingen der besonderen Art.

Die durchweg gute und gelöste Stimmung aller Anwesenden führte zu einem glücklichen und göttergefälligen Gelingen. Ganz überraschend hatte sich nämlich auch eine Schaustellergruppe nach Vahýt auf den Weg gemacht, um vor dem dortigen Publikum aufzutreten und vielleicht für ein paar kommende Festlichkeiten Verbindlichkeiten auszumachen. Und nicht nur diese Schaustellergruppe war gekommen. Gar viele Händler, Gaukler, einige weitere Schausteller und Musikanten lockte die Aussicht auf ein paar Suvar. Leider zog dies nicht nur die ehrlichen Bürger an, sondern verführte auch eine nicht gerade unbedeutende Menge Kleinkrimmineller dazu hier ihr Glück zu versuchen. So ist es nicht weiter verwunderlich, daß das Gefängnis schon am ersten Tag weit mehr Insassen hatte, als sonst den ganzen Götterlauf über. Man mußte sogar einen Händler wegen Betrugs festsetzen oder anders ausgedrückt, in 'Schutzhaft nehmen'... um ihn vor der wütenden Menge zu schützen, da er versuchte, mit Wasser gefüllte Phiolen als heilkräftige Tränke an den Mann oder die Frau, zu bringen. An der Entdeckung dieses ganz und gar nicht göttergefälligen Tuns hat Cassandra Ulmenstein von Hochfels einen nicht unbedeutenden Anteil. Da sie immer auf der Suche nach neuen Rezepten für heilkräftige Mixturen ist, hatte sie sich verständlicherweise auch für dessen "Gebräu" interessiert. Sie mußte jedoch schon bei der Geruchsprobe feststellen, daß sie gar nichts roch; als sie gar vorsichtig eine kleine Menge probierte und zu dem Schluß kam, daß es sich um Wasser handelte, konnte sie den völlig überraschten und empörten Ausruf "Das ist ja Wasser !" nicht zurückhalten. Die Reaktion, die dieser Ausruf dann allerdings auslöste, hätte niemand für möglich gehalten; wollte doch die aufgebrachte Menge den Betrüger so schnell, daß die Stadtbüttel fast nicht mehr reagieren konnten, am nächsten Baum aufhängen. Lediglich das mutige Einschreiten der Büttel verhinderte Schlimmeres. So hat man sich schließlich für eine zeitweilige "Schutzhaft" des Strolches entschieden, bis sein Fall zur Verhandlung kommt.

Interessante Neuigkeiten aus der Welt der Reichen und der bedeutenden Persönlichkeiten.

Aber natürlich darf der Klatsch hierbei nicht zu kurz kommen. Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen wissen, darf man diese Veranstaltung nicht nur als ein Fest im Rahmen der Bankeröffnung, sondern vielmehr als eine willkommene Gelegenheit zur öffentlichen Einführung Cassandras v. Hochfels in die gehobene Gesellschaft von Seiten des Gastgebers Arcis Weitsehers Sah ni Vahýts und Ser-Akîbs Ni Seku-Kesen verstehen. So gibt es schon die verschiedensten Vermutungen die beide betreffend. Es soll das Gerücht umgehen, daß es in gar nicht allzulanger Zeit wohl bald wieder ein Fest geben wird.
Jedoch konnte von Seiten der Redaktion nichts von ausreichender Beweiskraft gefunden werden. Doch sollen alle bösen Zungen schweigen, es kann nämlich keiner leugnen, daß sie nicht ein schönes Paar wären. Einzig und allein die reichen und nicht ganz so reichen Väter noch unverheirateter Töchter müßten sich ein neues Opfer ihrer Heiratspläne suchen. Und was den werten Akîb H. Felen´Fin anbelangt, so war zu beobachten, daß auch ein so trockener Jünger der magischen Künste mit dem gewissen Pensum an lieblichen Wein in eine gar göttergefällige Stimmung verfällt.
Wie die Angelegenheiten, die die Nesetet Ni Djunizes auf den Inseln zu erledigen hatte, verlaufen sind, konnte auf Grund eisigen Schweigens und strengster Geheimhaltung nicht in Erfahrung gebracht werden.

Der feierliche Festakt war eine runde Sache; keinerlei Patzer, und auch der Unaussprechliche zeigte kein Interesse, dem glücklichen Verlauf Steine in den Weg zu werfen

Abgesehen vom schlechten Wetter, das die Anreise zu einem zum Teil gar lebensgefährlichen Unterfangen werden lies, gab es keinerlei aufsehenerregenden Hindernisse mehr. Und selbst das Wetter hatte ein Einsehen mit der Festgesellschaft, so daß es am Tag der Eröffnungsfeier den Anschein hatte, daß das Wetter versuchte sich mit aller Macht für die letzten Tage zu entschuldigen. Es waren die zwei schönsten Tage seit einer ganzen Zeit.
Schon Frühmorgens weckten Vogelgesang und ein warmer Sonnenschein die Schlafenden. So war es kaum verwunderlich, daß die holde Weiblichkeit und auch seine Excellenz der Cancellarius wiedereinmal gar nicht mehr wußte was sie bzw. er anziehen sollte, was zur Folge hatte, daß man den ortsansässigen Schneider samt seinem gesamten Sortiment rufen lies, damit die Damen und Herrem sich erst einmal dem warmen Wetter entsprechend einkleiden konnten. Etwas sehr angestrengt, aber überaus selig lächelnd zog der Schneider sodann auch wieder ab. Und dies sogar noch so rechtzeitig, daß alle pünktlich zum glanzvollen Akt anwesend sein konnten.
Der Sah ni Vahýt war an seine Nesetet Akilja herangetreten, die Festrede zu halten und mit dem extra für diesen Akt angefertigten Schlüssel, verziert mit dem Symbol des PHEx, die Türe aufzuschließen. Dieser Bitte kam sie natürlich gerne mit all ihrer natürlichen Grazie nach. Außerdem stellte man eine dem Herrn BORon gefällige Statue aus Mohagoniholz, versehen mit Datum der Eröffnung und Namen der Bank, in der Eingangshalle auf, die ein großzügiges Geschenkt der Familie Pâestumai ist.
Aber wie lautete nun eigentlich der Name des Bankhauses? Diese Geheimnis wurde der Öffentlichkeit erst ganz zum Schluß offenbart, als mit lautem Getöse von Seiten der Kapelle die Torbogeninschrift enhüllt wurde. "Vahýter Investitions Und Kredithaus" war da zu lesen.
Nach all dieser Anstrengung ging es dann zum gemeinsamen Mahle, bei dem man sich endlich ungestört unter Ausschluß der Öffentlichkeit unterhalten konnte. Selbst wir durften da nicht mit von der Partie sein, hat man uns wissen lassen, weswegen uns dann wohl auch keine andere Wahl blieb als auch irgendwo etwas essen zu gehen.

Spätestens mit Beginn des abendlichen Balles war dann auch unsere Zeit der Ruhe vorbei, da wir ja vor Ort sein wollten, um ja jede Neuigkeit mitzubekommen. So ist es sehr wahrscheinlich, daß im Laufe der nächsten Monate so manche Vermählung stattfinden wird, da vor allem die Jungen, Ungebundenen in kaum zu übersehender rahjagefälliger Stimmung dem Ball den Rücken kehrten. Dazu konnten unsere Nachrichtenerstatter in Erfahrung bringen, daß, wie ein Pärchen gestand, sie schon seit einiger Zeit die Absicht hegten sich zu verbinden, was allerdings am Widerstand der Väter gescheitert war, die sich aus rein wirtschaftlichen Interessen heraus nicht ausstehen können. So appellieren wir an dieser Stelle an die Vernunft dieser beiden , damit ihre Kinder glücklich werden können!
Bis tief in die Nacht hinein wurde gefeiert und gar mancher ging nur kurz auf sein Zimmer um, sich frisch zu machen und neue Kleider anzulegen. Denn es galt sich in den Vormittagsstunden zum gemeinsamen Gottesdienst, den der ortsansässige BORonsdiener durchführte, einzufinden. Man sagt diesem Geweihten noch eine große Zukunft voraus. Naja, zumindestens hat er mit seiner Predigt das Interesse aller getroffen.
Im nahegelegenen Park hat man dann zum allgemeinen Mahle gerufen, bei dem auch einmal der Normalsterbliche in der Nähe, oder besser gesagt in Sichtweite, der Akîbs und Nesets sitzen konnte. Zu erwähnen bleibt noch, daß alle übrig gebliebene Speisen in Form einer Armenspeisung an das Volk gegeben wurden.
Alles in allem war es ein rundum gelungenes Fest, daß da auf die Beine gestellte worden war. Und dank den Zwölfen war es auch nicht ganz langweilig verlaufen, denn sonst hätte ja auch unsereins nichts, womit er seine Suvar verdienen kann.
Pascal Ulfbrich, Schreiber im Dienste des "Kemiboten"
(CQU)

Der neue Rat zu Sákem

Mit vor Aufregung feuchten Händen betrat Roul Pertoldt den Saal. Dies war seine erste Ratssitzung, seit Ihre Hochgeboren dieses Gremium einberufen hatte. Vor nunmehr zwei Tagen hatte er seine Bestellung zum Rat erhalten. Als Mitglied war er berechtigt frei und offen in der Ratskammer zu sprechen. Außerdem hatte seine Stimme bei Ratsentscheidungen Gewicht. Akibet Paratras Ni Sákem schien sehr auf die Unterstützung der Landstände in Sákem zu hoffen. Denn warum sonst hätte sie eine solche Einrichtung aufbauen sollen. Zwar hatte der Rat nur beratende Funktion, aber damit war auch ein gewisser Einfluß verbunden. Die Vorteile lagen also klar auf der Hand.
Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, als er den niedrigen Raum betrat. Die Sitzungen sollten in Sákem stattfinden, da aber nur wenige Räumlichkeiten den Stab der Herrschaft der Provinz die acht Ratsmitglieder und die Kirchenvertreter aufnehmen konnten, wurde er im "Schloß" Ihrer Hochgeboren abgehalten. Im Zentrum stand ein mächtiger Steineichentisch, um ihn herum standen die Stühle. In die Stühle der Geweihten und der Akîbet waren zusätzlich die Zeichen der Zwölfgötter eingeschnitten.
Rechts und links stand jeweils ein Gardist und hielt Wache. Es gab einem das Gefühl etwas Wichtigeres zu sein. Warum sonst hätte man so ein Aufhebens machen sollen? Solche und ähnliche Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf. Er war so in diese neue Erfahrung versunken, daß er nicht bemerkte wie Ihre Hochgeboren den Raum betrat. Erst als seine Miträte sich erhoben, bemerkte er sie. Sie wurde von ihrem Stab und den Geweihten begleitet. Ein wenig dahinter betrat Herr Medicus Prettstock den Saal.
Zum Stab der Herrin Mentia ui Paratras gehörten der Kommandeur der Wache zu Dreiwegen, ihr Kämmerer, eine Vertreterin des Botendienstes und die neuernannte Kommandeurin der Einheit des "Büros für außergewöhliche Angelegenheiten" zu Sákem. Nachdem nun das Büro auch in Tâyab und Seku Kesen vertreten war, wurden jeweils Kommandeure ernannt. Man munkelte, die jetzige Kommandeurin verdanke ihre Stellung einer Liebesnacht mit der Akîbet. Aber er konnte dieses Geschwätz nicht glauben. Sie schien ihm zu erhaben, um so etwas auch nur in Erwägung ziehen zu können.
Links hinter der Akbet, die nun platzgenommen hatte, setze sich der Medicus. Es hieß, beide verbinde eine alte Freundschaft. Seine hagere Gestalt und die Falkenaugen gaben ihm eine beängstigende Ausstrahlung. Doch lag in seinem Blick keinerlei Herausforderung, eher wirkte er gütig und etwas entrückt. Das Murmeln der Anwesenden verstummte langsam. Nun räusperte sich Herrin Paratras und erhob sich. "Ehret den Herrn und seine elf göttlichen Geschwister! Lang lebe unsere Nisut Peri III. Setepen, heilig, heilig, heilig!", verkündete sie feierlich.
"Möge dieser neuernannte Rat die Weisheit Unserer Regierung mehren und somit Unserem Dienen für das Reich dienlich sein. So möchte ich Euch zu dieser späten Stunde begrüßen. Viele von Euch waren bestimmt überrascht von Unserem Entschluß und daher möchten Wir Uns erklären." Sie machte eine kleine Pause, um dann fortzufahren, "Wir haben beschlossen Unsere Entscheidung, soweit es Uns vertretbar erscheint mit Rat Unseren Untertanen in Sákem zu verquicken. Damit Wir Uns besser auf die Belange des Volkes von Sákem einstellen können. Dies kann Uns aber nur gelingen, wenn wir gemeinsam die Fordernisse bewältigen. So beschlossen wir also einen Rat zu bestellen, um Uns zu beraten. Hat unter Euch einer Einwände?"
Sie wartet ruhig und sprach weiter, als sich niemand meldete, "Wir möchten einige Dinge vor Beginn erklären. Es wird jedem Sprecher durch Uns eine gewisse Zeit für seine Ausführungen gegeben, während niemand ihn, außer meiner Person, unterbrechen darf. Die Person mit dem Sprachrecht erhebt sich, damit sie ein jeder hier im Raum sehen und verstehen kann. Bei Verhinderung eines Ratsmitglieds muß ein Ersatz bestellt werden. Um als Stimme des Rates zu sprechen, ist das Amt des Moderators vorgesehen. Er kann jeweils durch den Rat gewählt und entlassen werden. Seine Person besitzt zwar einen Platz im Rat, aber nicht bei den Entscheidungen. Für eine Wahl muß die betreffende Person sich selbst stellen. Sie kann von Uns abgelehnt werden. Es ist möglich, daß ein Moderator sein Amt niederlegt. Außerdem kann er oder sie eine Sitzung der Ratsmitglieder einberufen, so fern er oder sie es für nötig hält. Um ein Begehren an den Rat zu richten ist die Zustimmung eines Ratsmitglieds nötig. Jener wird sie dann vortragen. Kein Mitglied des Rates erhält eine Vergütungen für diese Position. Somit werden der Tá'akîbet Sákem keine Unkosten entstehen."
Mit einem wissenden Lächeln setzte sie sich nun. Ihr Kämmerer Lucio ay Silva stand nun auf und sagte mit leicht fistelnder Stimme, "Ihre Hochgeboren bat mich die Frage an den Rat zu richten, ob jener mit Ihren Entscheidungen einverstanden ist, oder ob Änderungen gewünscht würden?"
Zu diesem Zeitpunkt saßen die meisten Ratsmitglieder mit weit geöffneten Mündern da und schienen eine solche Offenheit nicht zu begreifen. Auch Roul blickte von seinem Platz aus verwundert in Richtung Ihrer Hochgeboren. Ihm schien es als würde er träumen. Es war eben nicht leicht für einen Bürger, die Freiheit zu begreifen, wenn er sie vorher nicht kannte. Aber Sákemer wären nicht Sákemer, wenn sie sich nicht sehr schnell an Ungewöhnliches gewöhnen würden. Die neuen "Hohen Herren und Damen" waren schon bald in erregte Gespräche vertieft und die Akîbet ließ sie gewähren.
Nach einer Weile hatte man sich sichtlich wieder gefangen. Da stieß Roul eine Person zu seiner Linken ihn unsanft in die Seite. Er blickte in die Richtung des Störenfriedes und sah seinen Vetter dritten Grades Enrico neben sich sitzen. Er flüsterte Roul zu, "Brüderchen erheb Dich mal und melde für das Amt des Moderators. Sonst wird's noch der Wassiev!"
Wie durch einen magischen Bann angetrieben erhob sich Wassiev und verkündete, "Ich, Wassiev von Strehl zu Tareb, möchte mich zur Wahl für das Amt Moderators stellen."
Mit selbstzufriedener Miene setzte er sich wieder. Wie konnte dieser Popanz von einem Pfeffersack nur in den Rat gelangen? Für die meisten Bürger Sákems war von Strehl ein fetter Geldsack mit nur wenigen Skrupeln. Doch ihm gehörten die meisten Flöße, die für den Transport über den Tirob lebensnotwendig waren.
Überraschender Weise erhob sich Ihre Hochgeboren und blickte von Strehl ernst an, "Meint Ihr nicht, daß Ihr eher eine Stimme im Rat haben solltet, als sie zu verkünden? Wie Wir wissen, erwartet Ihr durch Euren Sitz im Rat einige Vorteile. Aber Wir können Euch versichern, daß dem nicht so sein wird, wenn Ihr Moderator werden würdet. Stellt Ihr Euch noch immer zur Wahl?"
Etwas betrübt über diese unvermutete Zurechtweisung schüttelte von Strehl den Kopf. Noch hatte sich die Akîbet nicht gesetzt, als die Mehrheit dem Vorschlag ihrer Herrin schon murmelnd zugestimmt hatten. Denn es galt zu bedenken, ob man Stimme oder Vorsitz wählen sollte.
Roul erhob sich vorsichtig und räusperte sich umständlich. Noch nie hatte er vor so vielen wichtigen Personen geredet und seine Nervosität nahm zu. Ein Blick auf seine Herrin gab ihm jedoch frischen Mut. "Wie Ihr wißt bin ich kein Mann großer Worte und ich stehe immer für daß was ich denke. Es wäre mir eine Ehre die Stimme des Rates zu sein. So möchte ich mich also zur Wahl stellen.", während er dies sagte, kam ihm seine Stimme zittrig und viel zu hell vor. Aber seine Kollegen nickten ihm bejahend zu. Nur von Strehl machte ein saures Gesicht. Erleichtert setzte Roul sich wieder.
Als sich kein weiterer Kandidat melden wollte erhob sich der Kämmerer ay Silva und verkündete, "Es hat sich ein Kandidat gestellt, seid Ihr mit ihm zufrieden? Wer jenes ist der hebe die rechte Hand."
Wie zu erwarten war hoben alle bis auf von Strehl die Hand. Hilflos sah sich nun Roul in einem Amt, denn er war unzweifelhaft gewählt worden, von dem er meinte, daß er es bestimmt nicht richtig ausfüllen konnte. Aber die Torheiten eines Augenblicks können, wie man so schön sagt, ein ganzes Leben lang wirken.
Ohne daß er es wieder einmal gemerkt hätte, hatte sich die Akîbet erhoben und verkündete, "So sei es nun an Rat Roul Pertoldt die Stimme des Rates zu sein. Erhebt Euch nun, Moderator Pertholdt. Nehmt Ihr Eure Wahl an?"
Den Mut, den er noch kurz zu vor gespürt hatte, hatte er schon wieder verloren. So stand er sehr vorsichtig auf, damit niemand seine schlotternden Knie bemerken konnte. Er vermeinte seinen Mund nicht öffnen zu können und war mehr als nur über sein feste Stimme erstaunt, als er ihr antwortete, "Im Namen des Herrn Boron nehme ich dieses Amt an."
Wie in einem Traum gefangen nahm er wieder Platz und bemerkte nur am Rand die Gratulationen der anderen.
Wieder erhob sich der Kämmerer und verkündete, "Damit soll die heutige Stitzung beendet sein. Moderator Pertoldt wird den Rat zu gegebener Zeit wieder einberufen."
Langsam erhoben sich die Anwesenden und verließen den Raum. Als einziger blieb Roul zurück. Nicht ganz denn er spürte eine vorsichtige Berührung an seiner Schulter. Eine feste Stimme sprach zu ihm, "Ich habe erwartet, daß Ihr dieses Amt erhalten werdet. Es freut mich immer, wenn meine Erwartungen erfüllt werden. Doch nun geht auch nach Hause und schlaft. Solltet Ihr fragen an mich haben, meldet Euch bei Herrn ay Silva."
Bei dieser Berührung waren ihm seltsame Schauer durch den Körper gelaufen und die Stimme schien ihn aus seinem Traum zu ziehen. Er fühlte sich verändert, als er eine Stunden später im Bett lag und über die Ereignisse des Tages nachdachte.

(SQU)

Spur der sagenhaften Stadt Nabada entdeckt

Eine sensationelle Entdcekung konnten erst vor kurzem Wissenschaftler einer von Akîbet ui Paratras ausgesandten Expedition in den Ruinen An'Chors machen. Auf eine Steinplatte war ein Text gefunden worden, der erste Anhaltspunkte auf das sagenumwobene Nabada gibt:

 

[...] Für die Menschen ist die Zeit sehr kurz oder sehr lang, je nachdem was siegerade unternehmen. Dennoch wären für jeden mehrere tausendGötterlaeufe mehr als sie begreifen könnten. Aber die Zeit schert sichwenig um den Menschen, denn er kam, sagen wir es rund heraus, erst voreinem winzigen Augenblick. So kann es den gelehrten Geist nichtverwundern, daß es auf Dere vieles gibt, welches kein Sterblicherbegreifen kann.
Immer wieder kommt es aber vor, daß jene doch auf verständlichesstoßen, oder es wenigstens zu verstehen glauben. Einen Ort auf den dieszutrifft, ist das Konzil der Elemente. Er ist erfüllt von Macht und altenGeheimnissen. Vorsichtig betrachtet ist er ein Angelpunkt deraventurischen Geschichte.
Neben solchen Orte existieren weitere weniger bekannte Stätten. Fürviele dieser verlorenen Geheimisse steht Nabada.
Was ist Nabada? Nabada ist kein Gegenstand sondern ein Bauwerk. Einigewuerden eher sagen, es ist eine Stadt. Doch gefertigt wurde sie aus nur einem Stück.Seine Mauern sind fugenlos und von der Schwärze des Raben. Geschlagenwurde dieses Bauwerk vor vielen Zeitaltern, denn selbst die Drachenvermögen sich an die Erbauer nicht zu erinnern. Seit Nabadas Gründung hatte sie nur einen Sinn. Sie sollte als sichtbaresZeichen fuer die Verehrung des göttlichen Paares stehen, welches dieErbauer verehrten.
Auf der einen Seite stand Torchon, das Männliche, ihm gegenueber standSehezsind, die alles Weibliche verkörperte. Beide zusammen waren dieQuelle alles seins. Aus ihrem Wechselspiel entsprang neues Sein. Fürdiese Wesenheiten stand jeweils eine Farbe. Torchon bevorzugte schwarz,wie der Tod in der Nacht. Seine Gemahlin Sehezsind erfreute sich amLebenden und wählte Grün. So handelten auch die Erbauer nach beidersinnen. Denn Nabada wardt schwarz und lag im Grün des ewigen Waldes.[...]


Hier endet diese Erzaehlung, was für sich genommen ein herber Verlustist. Dennoch wirft schon dieser geringe Teil ein großes Raetsel auf... doch die erste Spur ist gefunden!
(SQU)

Antrittsrede des neuen Akîbs Ni Seku Kesen

Bei einer Feierlichkeit zur Einsetzung des neuen Akîbs von Seku Kesen, Hanfin Felen'Fin, stellte Hochgeboren seine zukünftigen Pläne für die unter der Ägide seines Vorgängers, des Zardek, doch arg vernachlässigte Provinz vor:

Ich fühle mich sehr geehrt, heute, am Tag meiner Ernennung zum Akîb, so viele hohe Gäste und Bekannte an meiner Tafel begrüßen zu dürfen. Die Provinz Seku Kesen und alle hohen Herrschaften sind zu recht auf das höchste gespannt, was die neue Führung für Pläne im Kopf hat, aber noch eher, wem seine Treue gilt. Deshalb gelobe ich hier und heute dem Land und den Leuten zu dienen und als Werkzeug unseres Herren seinen Ruhm und Ehr zu mehren. So wie ich aber dem Land diene, so soll es auch mir dienen und Früchte tragen. Sie sollen für den Neubeginn stehen und den Weg in eine friedlichere, von Wohlstand geprägte Zeit weisen.Doch wie soll das geschehen? Kein Land kann es sich leisten nur vom Ackerbau zu existieren, geschweige dem erst einigermaßen zu leben. Sicher wäre es für einige Provinzen besser recht als schlecht, daß die Provinz Seku Kesen nur eines von der Landwirtschaft geprägtes Bild seinen Einwohnern und Besuchern zeigt, aber dafür müßten diese dann auch mehr für die Provinz und ihre Produkte entrichten, was derzeit nun mal nicht der Fall ist. So sind Holzfäller- Lager, Salzfelder, Hafenanlagen und nicht zuletzt auch eine Schmiede und andere Manufakturen in Planung oder Bau befindlich.Aus dem zuvor Erwähntem und aus Liebe zu meinen Volke - es wachsen und gedeihen zu sehen - wird sich die Provinz nicht nur der Landwirtschaften sondern auch dem Handel verschreiben. Mit Freude würde ich es darum begrüßen, wenn die reichen Provinzen ihrer Verantwortung gegenüber den schwachen Provinzen nachkämen und ihnen bei Ihren Aufbau tatkräftig Unterstützung zukommen lassen könnten. Aber auch die Finanzminister und die vielen weiteren hohen Herren seien hierbei um ihre Hilfe gebeten, ihrer zweiten Pflicht, den Dienst am Land und den Leuten nach zukommen.Doch glaube ich, mangelt es einigen an der entsprechenden Differenzierung Ihrer Rechte, Aufgaben und Pflicht. So habe ich am eigenen Leibe erfahren müssen, daß es einige hohen Herren eher zukommt zu befehlen, anstatt zu dienen. Jeder Titel ist ein Segen. Und so gibt es der viele die "gesegneter" sind als so mancher Heilige. Doch steht es ihnen auch zu, sich mit denen zu messen? Wer viel tut, dem wird viel getan, aber wer viel getan bekommt, hat dieser auch viel dafür getan und wird dieser es auch weiter so damit halten?Ich sage nein, nein zu denen, die ihre Titel wie Trophäen sammeln; sich nun sehr geehrt, aber nicht verpflichtet zeigen. Deshalb zeige ich mich auch seit kurzem - dem Wort folgt die Tat - als Kanzler der Akademie "der Grünen Stäbe" verpflichtet gegenüber jeden und verantwortlich für den Bau und die Verwaltung. Ich bitte darum nun mehr alle Interessenten des Landes und meiner eigenen Provinz den ersten Jahrgang dieser Akademie ins Leben zu rufen. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen nicht zuletzt in der eines Magiers, sondern auch in der Schulung von Geist und Körper, aber auch in der Ausbildung von Spezialgebieten, wie Finanzen, Recht und Verwaltung. Jeder Bedienstete meiner Provinz wird daher verpflichtet diese Akademie zu besuchen, und sich zu bilden. Nur die Bildung ermöglicht einen optimalen Fortschritt und damit hoffentlich auch den meiner Provinz. Über die Aufgaben und Kosten kann ich derzeit leider noch keine näheren Auskünfte erteilen, da ich angehalten bin, sie individuell zu gestalten, denn ich verlange nicht nur etwas von anderen, sondern halte mich auch selbst daran; deshalb werden die armen Provinzen weniger zu zahlen haben, als die reichen.Als der, der ich sein will und zu sein vorgebe, messe man mich so wie ich andere messe, nunmehr nicht nur an meinen Worten, sondern auch an meinen Taten.So rufe ich jetzt alle hier im Saale auf, mit mir auf das Wohl der Herren und Damen hier im Saale, als auch auf die zu trinken, die hier und heute nicht erscheinen konnten.
CQU)

Siechenhaus zu Dreiwegen eröffnet

Wir tun kund und zu wissen, daß mit der Gnade des Herrn und dem Wissen der güldenen Schlange in Dreiwegen ein Siechenhaus errichtet werden konnte. Jenes solle dem Volke von Sákem zur Heilung von Krankheiten und anderer Gebrechen verhelfen. Vor allem ist Herr Medicus Prettstock zu erwähnen, der uns sowohl durch sein kompetentes Wissen, als auch finanzielle Unterstützung erst den Bau ermöglicht hatte. Ihm wird auch die Führung des Hauses übergeben, damit er seine Forschungen zum Wohle der Kranken intensivieren kann. Wir freuen uns um so mehr, daß Herr Medicus Prittstock sich bereit erklärt hat, auch der ärmeren Volke zu helfen. Nur bittet er sich das Recht aus, deren Leiden bei der Behandlung aufs gründlichste erforschen zu dürfen. Wer aber seine Dienste zu zahlen vermag, der bezahle sie auch. Anderenfalls wird jener durch die Tá'akîbet Sákem belangt. Auch Mittel aus Sühneurteilen werden dem Siechenhaus, wie auch anderen gemeinnützlichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Derweil müssen wir um Nachsicht bitten, daß die Plätze noch gering sind und somit hauptsächlich Sákemer Volk aufgenommen wird. Sollte zusätzlicher Bedarf bestehen, wäre Herr Medicus Prettstock durch angemessene Spenden bereit einer Erweiterung zu zustimmen. Zu diesem Zwecke wird in den nächsten Praiosläufen ein Konto eröffnet.

Zur Ehre des Herrn und dem Wohle des Volkes

Akîbet Ni Sákem Mentia ui Paratras

(SQU)

Botendienst in Sakem eröffnet

Freudig ist diese Nachricht, da sie einen lang von uns gehegten Wunsch hat wahr werden lassen. Unsere Tá'akîbet Sákem verfügt nun über einen freien Botendienst. Jener wird für den kostenlosen Transport von Medlungen, Informationen und Verkündigungen in Sakem sorge tragen. Jener Dienst wird in zweiwöchigem Turnus die Dörfer Sákems bereisen. Wer jedoch einen schnelleren Transport wünscht, der kann über einen bescheidenen Obolus einen Eildienst erhalten. Es sind dabei nur die Mehrkosten gegenüber einem normalen Transport zu entrichten. Sie werden anhand einer demnächst zu veröffentlichen Tabelle entnommen werden können.
Dies sei nun die erste Meldung, die an die Dörfer Sákems durch den Botendienst überstellt werden wird. Sollte auch andere Provinzen daran gefallen finden, richtet eine Depesche an den Botenmeister zu Dreiwegen. Jener wird in unserem Auftrage die Anträge bearbeiten und in unserem Namen die Konditionen mit den Interessenten erarbeiten.

Zur Ehre des Herrn und dem Wohle des Volkes

Akîbet Ni Sakem Mentia ui Paratras

(SQU)

Bankhaus in Váhyt eröffnet

! ZUR VERKÜNDIGUNG !

Hiermit verkünde ich, Arcis Weitseher, Sah Ni Váhyt et Ser-Akîb Ni Seku-Kesen, daß wir geneigt waren, ein großes, der Öffentlichkeit zugängliches Bankhaus zu eröffnen, zu dem Zwecke, daß derjenige, der gewillt ist Investitionen zu tätigen, aber nicht gänzlich über die dafür nötigen Mittel verfügt, hier einen Kredit aufnehmen kann.
Anträge zur Vergabe eines Kredites bitten wir in schriftlicher Form und an unsere Person adressiert einzureichen. Um Angabe von Sicherheiten und dem geplanten Verwendungszweck wird ebenfalls gebeten.
Die Kredite haben in der Regel die Laufzeit eines halben Götterlaufs und sind mit dem zehnten Teil verzinst.
Für weitere Auskünfte stehen wir selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Aus eben diesem Grunde der Eröffnung laden wir alle Angehörigen des Adelsstandes, die Vertreter der Kirche und alle interessierten Geschäftsleute zum großen Eröffnungsfest nach Váhyt ein, welches am Kachatag des ersten Wochenende des nächsten Götternamens stattfindet
Für die Bereitstellung von ausreichend Schlafplätzen wird um eine kurze Benachrichtigung gebeten.
Geplant sind an diesen beiden Tagen:

 

Kachatag:
11. Std: feierliche Eröffnung mit Segnung
13.Std: Mittagsmahl
20. Std: festlicher Galaball mit Banket

 

Boronstag:
9. Std: gemeinsamer Gottesdienst
12. Std: festliches Mittagsmahl
im Anschluss Ende des offiziellen Teils

Arcis Weitseher,Sah Ni Váhyt et Ser-Akîb Ni Seku-Kesen
gez. 27 S.G
(AJH)

Tsawunder in Sákem

Erstaunliche Kunde aus Sákem dringt an die Ohren der kem'schen Adelsgesellschaft! Wie nun ohne Zweifel feststeht, geschah dem neuernannten Akîb Ni Sákem, Valatis Paratras, eine Gnade der schöpferischen Göttin: Es hat der Jungen Herrin gefallen, aus dem Akîb eine Akîbet zu machen! Wie berichtet wird, erwachte der Akîb Paratras eines Morgens nach durchzechter Nacht und diversen Krankheitssympotmen wie übergroßem Durst und Juckreiz, als junge Frau.
Derweil sind Zauberer, Geweihte und der Medicus Prettstock dabei, das Phänomen zu ergründen, doch weder ist noch bekannt, ob die Wandlung permanent, noch, ob besagte Veränderung auf dem alten Echsenwunder der Geschlechtswandlung beruht. Die Akîbet nimmt die Veränderung derweil als Segen, nennt sich fürderhin Mentia ui Paratras und verfolgt umso energischer die Regierungsgeschäfte. 

Kanzlei verhindert Anschlag auf Inquisitionsrat

Erneut hat das Kanzlei-Sonderbureau unter der Leitung von Akîb Paratras Ni Sákem einen Erfolg verbuchen können. Ein Anschlag von mindestens zwölf gedungenen Söldlingen auf den tárethoner Inquisitionsrat, der im Zuge der Ermittlung eines Mordanschlags auf einen Geweihten des Herrn gen Sákem reiste, war von Mißerfolg gekrönt, da sich die Mannen und Frauen aus Sákem kampfstärker erwiesen als erwartet. Im folgenden nun der offizielle Bericht des Kanzlei-Sonderbureaus:

In dichten Bändern strömte der Regen von den niedrig dahin ziehenden Wolken hernieder. Nur wenig Licht durchdrang die finstere Wolkendecke. Nachdem es in den letzten Wochen nur spärlich geregnet hatte und mancher Orts auch der Niederschlag ausgeblieben war, wollte, so sah es jedenfalls aus, der Himmel alles in wenigen Tagen wieder nachholen.
Etwas mürrisch verließ Tal Tsaiane Schlichtmeer ihren Unterstand beim Dorf Ser-Sri-Nagar, um ihren zweistündigen Wachgang anzutreten. Obwohl sie im Reich der Kemi geboren wurde, hatte sie sich nie an das schwül heiße Klima des Regenwaldes gewöhnen können und der stetig fallende Regen würde ihr auch ihren Rundgang nicht erleichtern. Schon jetzt war sie, nach wenigen Augenblicken im sintflutartigen Regen, bis auf die Haut durchnäßt. Wenigstens war es unmöglich vor feuchter Kälte zu frieren. Dafür konnte man vor lauter Feuchtigkeit in der dauerhaft heißen Luft nicht schwitzen, damit wurde es fast unmöglich körperlich aktiv zu bleiben.
Mit der Zeit fing das Leder sogar durch den Stoff des Untergewands zu scheuern an. Es fühlte sich an, als würde jede Bewegung sie langsam verschleißen. Am Abend hätte sie sich dann wieder mit Kurtam-Salbe zu verarzten. Die Salbe half bei der Heilung von Wunden, die im krankhaften Klima des südlichen Aventurien schnell zu lebensbedrohlichen Entzündungen wuchern konnten.
Noch ganz im Gedanken an die Fährnisse, die ihr der Rundgang nach bringen würde, erreichte sie schon Berjan. Der blonde Hüne war selbst im Gedanken versunken und bemerkte seine Vorgesetzte erst, als schon fast auf seinen Füßen stand.
"Oh!", Berjan bekam vor verlegenem Staunen kein vernünftiges Wort hervor, so nahm Tsaiane ihm das Reden ab. "Na, du alte Schlafmütze, hast du wieder im Dienst geträumt?", hielt sie ihm im leicht amüsiertem Ton vor. Während dessen hatte er sich wieder gefangen, "Mylady.", sagte er mit einem schiefen grinsen, "Wo denkst Du hin? Ich schlafe doch nie, wenigstens nicht im Dienst. Aber bei diesem Wetter kann man ja nichts anderes tun, als zu grübeln. Es passiert doch nichts! Welcher Reisige ist so irrsinnig, jetzt den Weg an der Küste entlang zu wählen?" Interessiert fragte sie darauf, "Mag sein, Tan Berjan, aber Du hast eine Aufgabe und verfolge sie gewissenhaft, denn wer weiß, was der Zufall noch so alles bringen wird. Also träume weniger und hab mehr acht. Bis später." Mit diesen Worten war sie schon weiter Richtung Straße gegangen, um beim Posten von Latissa ein wenig im Trockenen zu verweilen. Die feuchten Blätter und Äste des Unterholzes, das sich rechts und links eines schmalen Pfades durch das undurchdringliche Grün des Küstenwaldes erstreckte, schienen nach ihr packen zu wollen. Vereinzelte Dornenranken zupften an der ledernen Rüstung, ohne mehr als nur Kratzer zu hinterlassen. Nach vielleicht zweihundert Schritt von der Anhöhe und Berjans Posten entfernt erreichte sie, mit einem leichten Seufzer den Unterstand ihrer Untergebenen. Latissa hatte sie schon bemerkt gehabt und grüßte sie mit einem zackigen Salutieren. Ihr schiefes Grinsen entsprang wahrscheinlich dem Anblick, den ihre Tal ihr bot. Das Haar klebte Tsaiane eng am Kopf und die grün-schwarze Lederrüstung hing schlaff und wellig an ihr. Etwas steif erwiderte sie den Gruß Latissas und fragte dann mißmutig, "Latissa, hast Du schon etwas gesehen? Vielleicht etwas anderes, als diesen grün-grauen Dunst, der uns umgibt?" Die Angesprochene schüttelte darauf den Kopf und fragte ihrerseits, "Tal, wann werden wir durch einen der anderen Trupps abgelöst?" "Vielleicht solltest Du die Frage anders stellen. Ich weiß nicht, ob wir überhaupt eine Ablösung erhalten. Hanfin meinte nur, daß uns ein bißchen "Erholung" gut täte. Travo war nirgends zu finden, und Arcis wird keinerlei Interesse haben seine Späher hier zu vergeuden. Beantwortet das Deine Frage?", antwortete sie. Um ihren eigenen Unwillen nicht derart offensichtlich zu zeigen, fügte sie hinzu, "Ach, was brauchen wir die, wenn etwas geschieht sind wir die ersten, die Abwechslung haben werden."
Sie hatte kaum den Satz beendet, da kam Bewegung in die grauen Schatten auf der Straße. Eine Gruppe Reiter war durch den dichten Regen bis auf vierzig Schritt an den Posten gelangt. Reflexartig gab Tsaiane den Warnlaut von sich, damit alle bereit sein sollten.
Die Gruppe nähert sich nur langsam und die Pferde trotteten mit gesenkten Köpfen daher. Ihren Reitern schien es nicht anders zu gehen. Zwar wurden sie durch Umhänge aus Ölzeug etwas gegen das Naß geschützt, aber die bedrückende Eintönigkeit des Wetters hatte schon ihrer Seele zugesetzt. So bemerkten die Reiter den Posten erst, als sie schon bis auf zehn Schritt heran geritten waren. Tsaiane ordnete kurz ihre Uniform und ging, Latissa in ihrem Rücken wissend, auf die Leute zu. Kurz sah sie das stumpfe Aufblinken von Kettengliedern bei einem der Reiter. Ihr Magen verkrampfte sich. Gegen die fünf Berittenen, die sie vor sich sah, hätten sie auch zu zweit kaum eine Chance, sollten sie sich als feindlich herausstellen. Der Reiter, der die Führung hatte hielt knapp vor ihr an. Sein Gesicht lag in der Düsternis seiner Kapuze verborgen. Aber seine Haltung schien, die eines geübten Kämpen zu sein.
"Halt, im Namen des Ser-Akîbet Ni Sákem! Weist Euch aus!", brachte sie mit einem nervösen Unterton hervor. Ihre Stimme war kaum verklungen, da ritt auch schon ein weiterer Reiter aus der Gruppe zu ihr heran. Sein Sattel war schlicht gearbeitet und an seinen Füßen hatte er einfache Stiefel.
Herrisch zügelte er das Pferd vor ihr, denn sein Körper schien trotz des weiten Umhangs einem Mann zu gehören. Seine Stimme drang kühl zu ihr herunter, "Weib, wagt ihr, mich aufzuhalten?" Kalte Angst lief ihr bei dieser Stimme als in Schauern über den Rücken. Der andere Reiter rührte sich während dessen nicht.
"Sprecht oder ich verliere meine Geduld.", fügte er herrisch hinzu.
Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und nur die Anwesenheit ihrer Tan brachte sie wieder soweit darauf etwas zu erwidern, "Weist Euch aus. Ich spreche hier im Namen meines Herrn des Ser-Akîbet Ni Sákem Sah Valatis Paratras Ni Dreiwegen."
Bei der Nennung des Namens schien sie neuer Mut zu druchströmen. Sie war jemand, und der Sah verließ sich bestimmt auf sie, denn sonst hätte er sie nicht mit dieser Aufgabe betraut.
Derweil schüttelte ihr Gegenüber nur den Kopf, dabei war kurz ein Rabenamulett zu erkennen. Es tauchte wie ein Fingerzeig auf. Aber Tsaiane war immer noch zu verwirrt.
"Närrisches Weib, laßt uns passieren. Ich habe noch einen weiten Weg vor mir.", bei diesen Worte ritt die Gruppe direkt auf sie zu.
Doch sie kamen nicht weit, denn das sanfte Schleifen von vorsichtig gezogenen Schwertern war zu vernehmen. Dann waren auch die Laute von Travo und Arcis zu hören, die sich wahrscheinlich von Rondria alarmiert hierher begeben hatten. Nun waren sie zu fünfzehnt gegen fünf Berittene. Es schien Boron sei Dank keine der beiden Seiten darauf erpicht den Streit mit der Waffe beizulegen.
Ohne das sie es bemerkt hatte, hatten die Begleiter auch ihrer Schwerter gezogen, oder führten wie der Begleiter des Sprechers einen Rabenschnabel. Diese Waffe war als Reiterwaffe berüchtigt und nicht ohne Grund. Sie hatte schon Bilder der Wunden gesehen, die solch eine Waffe schlagen konnte. Verzweifelt, da ihr irgend etwas am Geschehen furchtbar falsch erschien, suchte sie nach einem Ausweg.
"Wollt ihr wirklich wegen dieser Weigerung euch gegen uns stellen, Herr? Ich sehe, daß ihr das Zeichen des Raben tragt. Warum antwortet ihr dann nicht auf meine Frage?", brachte sie nur mühevoll hervor. Sie fühlte sich absolut unwohl.
Ärgerlich stieß ihr Gegenüber zwischen den Zähnen hervor, "Was ihr wagt es, gegen mich eine Waffe zu ziehen? Ihr müßt Wahnsinnige sein!"
Jetzt meldet sich auch sein Begleiter zu Worte, "Wißt ihr nicht, wen ihr da bedroht?". Er schien die Unwissenheit in den Augen der Hüter zu sehen und beantwortete so dann selbst seine Frage, "Dies ist seine Exzellenz der Inquisitor Torquemada!"
Ungläubiges Staunen ging durch die Reihen der Hüter, aber Tsaianes Herz schien von einem eisigen Griff gepackt zu werden und sie stöhnte unter diesem Gefühl verzweifelt auf. Sie hatten die Waffen gegen einen Vertreter der Kirche gezogen. Es war zwar getreu der Pflicht gegenüber des Befehls ihres Herren gewesen, aber nur Inquisitor selbst konnte nun noch über diese Verfehlung hinweg sehen.
Da schlenderte auch schon der Magus Felen'Fin herbei. Als wäre nichts geschähen sprach er, "Was ist das denn für ein Lärm, meine Damen und meine Herrn? Kann man denn hier nicht ein wenig Ruhe für seine Studien finden?" Er schaute scheinbar verwirrt herum und betrachtete jeden einzelnen.
"Ihr seit mir ja noch gar nicht aufgefallen.", sagte er an den Inquisitor gerichtet. Wie um seine Verwunderung über den hohen Besuch zum Ausdruck zu bringen setzte er hinzu, "In Eurer gelungenen Verkleidung hätte ich Euch überhaupt nicht erkannt. Aber vergebt meinen Leuten, wenn sie Euch Unannehmlichkeiten gemacht haben sollten, denn für sie gilt es in noch größerem Maße, da sie nicht über meine Talente verfügen, auch die beste Larve eines Gegenüber zu durchschauen."
Auf diese Worte hin entspannten sich die Begleitung Torquemadas sichtlich und auch der Inquisitor, der damit er besser erkannt werden konnte, seine Kapuze zurück geschoben hatte, wirkte weniger verärgert. Zwar mit Mühe, aber keinem Zorn wendete er sich an den Hanfin, als wäre Tsaiane für ihn nicht länger existent, "Durchaus, meine Verkleidung ist gut und daher will ich auch nicht weiter auf diese Tat eingehen. Eure Leute tun ja nur ihre Pflicht. Nun gebt uns den Weg frei und wir werden alles vergessen."
Torquemado schaute seine Spektabilität Felen'Fin auffordernd an. Jener aber schien keine Anstalten zu machen den Weg wieder freizugeben. Vielmehr trat er an Inquisitor heran und sagte, "Das werden wir tun, aber wir werden Euch dann auch begleiten. Denn ich bin Ser-Tal Hanfin Felen'Fin Magister der Magie und stehe im Dienste des Herrn von Dreiwegen. Ich habe den Befehl etwaige hohe Gäste die Sakem durchqueren wollen mit meiner Truppe zu begleiten. So wie ich Euch verstanden habe, ist Euer erstes Ziel in Sakem Dreiwegen. Dann laßt uns keine Zeit verlieren, wenn ihr es eilig habt."
Der Magier schien unbeeindruckt von seinem Auftreten zu sein und klang gerade so, als würde er zu einem gemeinsamen Ausflug auffordern.
Mit einem Nicken erklärte sich der Inquisitor bereit mit den Hütern zu reisen, wie es Felen'Fin ausgedrückt hatte. Die Hüter würden ihn so oder so begleiten.
Unter dem monotonen Licht des Tages war keiner in der Lage die Stunde zu bestimmen, da sie Ser-Sri-Nagar verließen. Und die folgenden Stunden vergingen in monotoner Gleichförmigkeit. Sie wurden nur etwas durch den ungewohnten Redefluß des Magus erhellt, der sonst eher ruhig seinen Überlegungen nachging.
Es ging in zügig voran und die Späher des Tal Arcis Weitsehers waren im Wald entlang des Weges schattengleich voraus geeilt. Vielleicht siebzehn Meilen vor der neuen Brücke über den Tirob und noch zweiundzwanzig Meilen von Dreiwegen entfernt, hielten Arcis, der plötzlich wieder aufgetaucht war, den Troß an.
Ein wölfisches Grinsen umspielte seinen Mund, als er verkündete, "Voraus, etwa vier Meilen hat eine Bande von Strauchdieben einen Hinterhalt gelegt. Ich schätze zwölf Klingen werden sie gegen uns führen können. Aber sie sind unvorsichtig, da sie sich nur auf die Straße konzentrieren."
Bevor noch Inquisitor Torquemada handeln konnte, nahmen Tal Arcis und Ser-Tal Felen'Fin das Heft in die Hand. Tsaiane war zu diesem Zeitpunkt mehr als nur geschockt wegen ihres Verhaltens gegenüber eines Dieners des Rabens und Travo, bei ihm wußte man nie, was er wieder zu tun gedachte.
Die Späher unter Arcis Kommando gingen wieder in den Wald um die Gegner von hinten zu überraschen, während der Trupp von Travo zusammen mit dem Magus den Inquisitor begleiten sollte. Tsaianes Trupp sollte den Rückweg offen halten und bei Bedarf eingreifen. Denn trotz Tal Arcis Informationen konnte man sich nicht sicher sein, ob er auch jede Überraschung enttarnt hatte.
Wie der Plan gefaßt worden ist, wurde er auch ausgeführt. Die letzten vier Meilen wurden mit zum Zerreißen gespannt Nerven zurück gelegt.
Die Stelle für den Hinterhalt war sehr gut gewählt. Zur linken erhob sich eine leichte Steigung, die einen Reiter beträchtlich verlangsamen konnte. Auch rückte der Wald bedenklich nah an den Weg heran, so daß man unbeobachtet die Straße aus dem Unterholz hervor überblicken konnte. Auf der rechten Seite ragen einige alte Findlinge aus dem Schlamm des Straßenrandes. An eine Flucht mit dem Pferd in den Wald war nicht zu denken, da das Gestrüpp einfach zu dicht war.
Jeder Schritt war im zähen Schlamm der Straße eine Kraftanstrengung und würde die Pferde von einem schnellen Galopp abhalten. Für die Angreifer wäre es dann ein leichtes, den relativ unbeweglichen Reitern der Reisegesellschaft den Weg zu versperren ohne unter die Hufe der Pferde zu geraten.
Ein schriller Pfiff ertönte. Die Ohren der Pferde stellten sich spitz auf und sie wurden unruhig. Ein Knacken war aus dem Wald zu hören. Mit lautem Gebrüll liefen zwölf Gerüstete auf die gewarnte Gruppe zu.
Lärmend kamen sie immer näher. Travos Trupp hielt die Schwerter fest umklammert und da sprengte einer aus dem Troß des Inquisitor auf die Bande zu. In wilde Wut geraten galoppierte der Knappe Torquemadas den Söldlingen entgegen, denn sie trugen unübersehbar die Farben Kors.
Er kam nicht sehr weit, denn mindestens einer der Angreifer mußte sich noch im Gebüsch verstecken und auf eine solche Aktion gewartet haben. Denn mit fassungslosem Entsetzen schaute der Junge auf den gefiederten Pfeil, der plötzlich zitternd in seiner rechten Schulter steckte. Erschreckt viel er mit einem leisen Stöhnen er zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Torquemada sprang im Sattel auf und konnte nur noch rufen, "Nein!"
Als wäre es unser Zeichen gewesen erklang aus dem Gebüsch ein Aufschrei. Aber da hatten die Söldlinge schon die Gruppe erreicht. Blutgier in den Augen und mit vor Kriegslust entstellten Gesichtern hieben sie willkürlich auf den Trupp Travos ein. Die unerfahrenen Hüter mußte bei jedem Hieb zurückweichen. Schon hatten sich die Angreifer bis zu seiner Exzellenz durchgehauen. Noch keiner der Verteidiger war Boron sei Dank gefallen, als die Mannen Arcis am Waldrand erschienen und die fast alle ihre Bögen beiseite legten, da sie im Kampf Mann gegen Mann nutzlos waren. Wie Wölfe auf einen Bären stürmten sie in den Rücken des vorrückenden Feindes.
Kemia von Travos Einheit brach mit einer blutenden Bauchwunde zusammen und damit entstand eine Lücke, in die die Angreifer ohne auf sich selbst achtend vordrangen. Die meisten von ihnen waren schon durch die Ritter in Torquemadas Begleitung schwer getroffen wurden und auch so mancher von ihnen fiel. Doch schien es ihren Kampfeseifer noch zu steigern. Schon drang der erste mit einem gezielten Stoß auf den Inquisitor des Boron ein. Nur der gezielte Hieb des Magus ließ den Stoß fehlgehen.
Als wenn der Blutrausch der Söldlinge nicht genug gewesen wäre trat hinter einem der Findlinge eine kleine, unscheinbare Gestalt hervor. Jene führte wie Hanfin einen Stab mit sich.
Es ging so schnell. Der Stab fuhr hernieder ein flammender Strahl löste sich daraus. Funkenstiebend traf er Ser-Tal Felen'Fin am rechten Bein, so daß er unter stöhnen zu Boden ging.
Zwei der Schändlichen hatten sich gegen Travos gedrängt und damit den Keil in der dünnen Linie der Verteidiger noch verstärkt. Bald würde Torquemada von den anderen Abgeschnitten sein.
Grausam lächelnd wandte sich nun die Gestalt dem Inquistor zu. Da senkte sich schon ihr Stab und keiner war in der Nähe der den Weg hätte verstellen können. Die tapferen Kämpen waren zu sehr mit den berserkerhaften Söldlingen beschäftigt.
Glühende Helligkeit strebte dem Inquisitor entgegen, für einen kurzen Augenblick schien alles zu stehen. Der Flammenball strebte, so schien es, fast gemütlich gegen sein Ziel.
Letzte Kräfte aufbietend hörte man in dieser scheinbaren Stille von Hanfin ein paar Worte der Macht und sah wie er seinen Stab über den Kopf unter Mühen waagrecht rotierend schwang.
Er mußte mit dem Spruch schon begonnen haben, als er zu Boden gesunken war, denn der Feuerstrahl traf gut drei Schritt vor seinem Ziel auf eine unsichtbare Barriere, an der er ohne Schaden verging.
In Zwischenzeit hatte Arcis sich etwas freigekämpft und spannte seinen Bogen. Sirrend zerbrach der Pfeil, als er den Bogen verließ, die Starre. Durch göttliche Hand schien der Pfeil so glücklich gelenkt, daß er sein Ziel traf. Von einer Axt gleich gefällt fiel die Gestalt, wie eine leblose Puppe in sich zusammen.
Mit dem Fall des Magiers schien auch der Bann der Söldner gebrochen zu sein. Sie schienen erstarrt oder verlangsamt worden zu sein.
Entkräftet sank Felen'Fin in den Schlamm der Straße.
Der folgende Kampf war nur noch kurz und endlich erinnerte man sich auch der Truppe Tsaianes, die noch immer nervös auf ihr Signal wartete. Jedoch, als sie den Kampfplatz erreichte, ergab sich der letzte Söldner einem der Ritter des Inquisitors.
Blutverschmiert und paralysiert standen die Hüter herum. Fünf von ihnen lagen am Boden und dazu kam noch der Knappe, der sich nun unter leichtem Stöhnen zu bewegen begann.
Mochte Tsaiane nun den Kampf verpaßt haben, aber sie wußte nun, daß sie gefragt war. Ihre Kameraden waren zu entsetzt oder entkräftet um noch etwas unternehmen zu können. Also schickte sie ihre Leute zu den Verwundeten und Peraine sei Dank, es war keine lebensbedrohliche Wunde darunter.
Während dessen war auch der Inquisitor abgestiegen und ging zur Leiche des gefallenen Zauberkundigen. Angeekelt drehte er die Leiche um. Das Gesicht war wie von Säure zerfressen und nicht mehr zu erkennen. Im Tod noch mußte eine Spruch gewirkt haben, der die Leiche unkenntlich gemacht hatte. Er wandte sich ab und ging zu Hanfin, um den sich gerade Rondria zu kümmern begann.
"Wie geht es dem Magus?", fragte er mit neutraler Stimme.
Rondria antwortete darauf mit bebender Stimme, "Ihr seht doch, was los ist! Er ist für Euch eingestanden. Auch wenn seine Wunden nicht schwer sind, wird er lange brauchen, um sich zu erholen. Ihr solltet ihm dankbar sein!"
Immer noch ohne erkennbare Emotion wies seine Exzellenz die Hüterin zurecht, "Tan Rondria, du vergreifst dich Uns gegenüber im Ton. Bedenke, Wir sind ein Inquisitor. Aber natürlich wissen Wir zu schätzen, was er für uns getan hat und es soll auch nicht vergessen sein."
Mit diesen Worten ging er in Richtung des Tal Arcis Weitseher davon. Bei ihm angelangt, schaute er ihm lang und tief in die Augen. Unvermittelt sprach er, "Tal, ich schulde Euch genauso wie Magus Hanfin Felen'Fin meinen Dank."
Über den Kampf und das Entsetzen, die er mit sich bringt, hatte man die Zeit vergessen. Düster viel das Licht nur noch durch die Wolken und der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Als die Nacht einbrach mußte das Lager, da einige den mühseligen Weg Dreiwegen nicht aufnehmen konnten, bei den Findlingen errichtet werden. Nur mit Mühe konnte ein Feuer entfacht werden.
Nach und nach wurde es am Feuer ruhig. Vielleicht sollte es ein Omen sein, denn in der Nacht hatte die Bewölkung aufgerissen und am nächsten Morgen vielen das Licht klar auf den feuchten Boden. Golden glitzernd, glänzten die Tautropfen den noch müden Kriegern fröhlich ins Gesicht.
Am Vorabend hatte man vergessen die Toten von der Kampfstätte zu entfernen, und nun segelten die ersten Aasfresser heran. Der Anblick ließ einige würgend erstarren.
"Laßt sie uns im Namen des Herrn begraben, auf daß sie uns nicht unter des Schänders Namen wieder entgegen treten können. Denn groß ist die Macht des Wahren und er wird es nicht dulden, daß selbst die gestört werden, die nicht in seinen Hallen sind, aber mit seinem Segen beigesetzt wurden!", verkündete der Inquisitor überraschend fröhlich. Auf sein Zeichen begannen einige seiner Ritter eine Grube auszuheben. Sie waren gut zwei Stunden beschäftigt und immer wieder mußten vorwitzige Aasfresser vertrieben werden, die sich an den Toten gütlich tun wollten. Bevor die Toten beerdigt wurden, meinte Travos, müsse man sie auch noch durchsuchen. Er fand auch so einiges, das später vielleicht von Wichtigkeit sein könnte.
Borons Segen wurde über das dann aufgefüllte Grab durch seine Exzellenz gesprochen und kaum war er am Ende angelangt, drängte er zum Aufbruch.
Tsaiane hatte in Zwischenzeit die Aufsicht über die fünf Gefangenen Söldner gehabt und fragte, "Herr, was sollen wir mit ihnen machen?"
Unwillige antwortete er darauf, "Laßt sie neben uns her nach Sákem laufen. Wir werden dort weitere Schritte unternehmen."
Seine Großmut schien außerdem an diesem Morgen keine Grenzen zu kennen, denn er überließ die Pferde seiner Ritter und sein eigenes den Verletzten. So fern jene nicht gehen konnten, würden sie ihr auf dem Rücken der Pferde erreichen. Den Söldlingen erging es weniger gut.
Müde und abgekämpft wurde Sákem am Abend des Tages ereignislos erreicht. Sah Paratras hatte sie schon erwartet und befahl sodann, daß die Verletzten zum Heiler gebracht werden sollten. In einem ruhigeren Augenblick trat er zu seinen Tal und sagte leise, "Ihr habt Großes geleistet und ich bin stolz auf Euch. Soweit ich mit seiner Exzellenz dem Inquisitor gesprochen habe, wird er sogar euer ungebührliches Verhalten nicht ahnden. Dafür sollt ihr ihn aber bei seiner Abreise wieder begleiten. Für mich fängt nun die Arbeit erst an. In einem Brief werde ich eure Taten seiner Hochwohlgeboren berichten."
 
Bericht verfaßt nach den Berichten der Bezeugenden durch
Schreiber Medrim ibn Duban des Sah Ni Dreiwegen
(SQU)

Kanzlei-Sonderbureau feiert erste Erfolge

Im Zuge der Ermittlung im Falle des Angriffs auf den geweihtend es Herrn zu Drreiwegen hat das von Akîb Paratras gebildete Kanzlei-Sonderkommando erste Erfolge erzielt. Im Folgenden sei nun der Bericht einer Beteiligten angeführt: Bericht von Tal Tsaiane Schlichtmeer:

Heute ist der 11. Tag des Phexfreimondes 27 S.G. Wohlgeboren Paratras schickte meinen Trupp und mich auf Erkundung zur Hütte jener Frevler, die Glück hatten, daß ich sie nicht in die Finger bekam. Aber das ist eine andere Geschichte. Nun wir marschierten entlang der Straße nach Laratusai bis zu den ersten Ausläufern des Küstengebirges von Sakem. Dort mußten wir durch die grüne Hölle in Richtung Jabel el'Grande vordringen. Dieser Berg ragt wie eine Speerspitze in den Himmel und ist von der Straße aus gut zu erkennen. Wir machten uns also auf einen Marsch von 3 Stunden gespannt, da im Dickicht, daß uns erwartete, selbst 100 Schritt ein wahrer Kampf sind. Die neuen schwarzen Ledermonturen, die uns als Angehörige des Büros für "Außergewöhnliches Angelegenheiten" auswiesen, scheuerten unangenehm auf der schweißfeuchten Haut. Vor allem die eingearbeiteten, leichten Lederrüstungen waren gewöhnungsbedürftig. Doch will ich nicht darüber klagen, sondern berichten, was des weiteren geschah. Wie nicht anders zu erwarten machten uns dornige Ranken, hervorstehende Wurzeln und das verfilzte Unterholz das Fortkommen nicht gerade leicht. Um das ganze noch zu komplettieren wurden wir wahrlich von den stechenden Insekten am lebendigen Leibe verspeist. Da wir als ehemalige Mägte, Knechte und Holzarbeiter schon so einiges gewöhnt waren, steckten wir es murrend weg. Wer hätte vor 4 Götternamen schon gewußt, daß wir heute im Dienst eines Büros der Kanzlei stehen um Verbrechen aufzuklären. Als damals der neue Sah Valatis Paratras zu Dreiwegen bestallt wurde, waren wir zwar neugierig, aber unsere Erwartungen gegenüber ihm waren äußerst gering. Seine Vorgänger, hatten die Zügel schleifen lassen und so das Land heruntergewirtschaftet. So war es für uns eine große Überraschung wie er, noch keine 3 Tage im Amt, verkündete, daß die Anlagen des Dorfes erneuert werden sollten und er Leute für diverse Kleinigkeiten im Auftrag der Krone suche. Unter Krone verstand er damals, so glaube ich, für Reich und Nisut einstehen. Erst langsam erkannten wir, daß er mehr aus dem machen wollte, daß ihm unterstellt wurde und das in mehrfacher Hinsicht. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Leute ohne geregeltes Auskommen, denn ein Großteil der Felder und Plantagen waren wegen Geldmangel und Mangelnder Pflege aufgegeben. So war selbst seine Wohlgeboren überrascht, als sich so viele Leute meldeten, die ihrem Leben einen neuen Sinn geben wollten. So ließ er die einzelnen Kandidaten zu sich kommen und fragte nach dem Grund, warum man sich melde. Viele antworteten wahrheitsgemäß, sie verstünden nichts was mit Krone gemeint wäre, aber man sähe ein, daß dem Umtrieben des räuberischen Gesindels endlich grenzen gesetzt werden sollten und es sowieso nicht genügend Arbeit für alle gebe. Ein paar wenige vermeinten so leichter an das Geld anderer zu kommen, jedoch wurden sie bald vom Sah aus unseren Reihen gesiebt, wie die Spreu vom Weizen. Damals schritt er am Ende der Gespräche und "Tauglichkeitstests" ab. Wir waren höchstens noch unserer 19 gestandene Frauen und Männer. Er sah jeden einzelnen unter uns genau in die Augen und sprach in einer leisen und unverständlichen Sprache, darauf ging der eine oder andere freiwillig und unser Herr verlor kein Wort darüber aus welchen Gründen diese Personen gingen. So schrumpfte unsere Schar auf nur noch 15 Leute. Nun kam die Reihe an mich und das ich unter seinem unerträglich eisgrauen Blick bestehen mußte. Ein leichtes Ziehen lief durch meine Gedanken, in den Augenblicken, in denen er diese seltsam harten Worte murmelte. Doch dann breite sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, daß aber seine Augen nicht erreichen konnte. Der tiefe Baß seiner Stimme drang in mich vor und stellte die Frage, "Du hast das Ziehen verspürt?" Als ich nun nickte klopfte er mir wohlmeinend auf die linke Schulter. "Wer sind Deine Eltern?", war die nächste Frage. Ich antwortete, daß meine Eltern Frinja und Lerbek Schlichtmeer sind, aber meine Mutter, Boron beschütze sie, vor 6 Götterläufen durch einen Überfall auf Dreiwegen getötet wurde. Diese Worte vernahm der Sah und sein Gesicht nahm einen mitfühlenden Ausdruck an. Das nächste was er sagte, war nicht nur an mich gerichtet, "Seht das was ihm widerfahren ist, ist ein Grund warum ich Euch hergebeten habe. Ihr seit stark und so mancher hat noch die Unerschrockenheit der Jugend in sich, aber das alleine hilft nicht gegen das Morden, Plündern, Rauben und Vergewaltigen, daß unser Sakem von innen her bedroht. Doch diese Angelegenheiten könnten auch unsere tapferen Gardisten klären. Nun ist es aber so, daß viele der Vorkommnisse und Verbrechen nicht so offensichtlich sind. Da unsere Nisut Peri III., heilig, heilig, heilig für die Wahrheit und das Wohl des Volkes steht, kann sie nicht zulassen, daß Lug oder Trug das Recht behindert. Dafür wird sie Euch benötigen. Ihr werdet, sofern ich die Erlaubnis seiner Hochwohlgeboren Dio Cardassion de Cavazo Kanzler und Leiter der Kanzlei erhalte, eine Speerspitze für das Recht aller und das Wohl der Leute in Sakem sein. Wollte Ihr die verteidigen die Euch lieb sind, so müssen wir auch die verteidigen, die zu unrecht beschuldigt werden, denn dies kann jeden treffen." Er machte eine Pause. Ich blickte mich kurz um, da mich diese Rede zwar ergriffen hatte, aber in machen Punkten über mein Verstehen hinaus ging. Wir sind solche Worte nicht gewöhnt. Doch jeder hing seiner Wohlgeboren Paratras geradezu an den Lippen, auch die anwesende Wache hörte ihm gebannt zu und erwarteten seine nächsten Worte. Ich kann hier die bannende Wirkung seiner Rede in keinster Weise gerecht werden. Kaum hatte ich meine Gedanken geordnet als der Herr weitersprach, "So Ihr denn wollt, werdet Ihr zuerst zur Wache gegeben um dort unter Ihrer Aufsicht den Umgang mit diversen "Selbstverteidigungsmitteln" zu lernen. Da es keinem Adligen erlaubt ist, sofern er nicht einen Titel in der Schwarzen Armee hat, Bewaffnete zu befehligen, werdet Ihr keine Waffen übergeben bekommen. Die Wache zu Sakem wird Euch für kurze Zeit zur Unterstützung übernehmen um so den Umtrieben des Diebsgesindels Herr zu werden. Passt gut auf, denn so manchen könnte der einst Euer leben Retten. Für die Nisut Ni Kemi Peri III. und die Ordnung unseres Reichs! Wer dafür eintreten will trete vor!" Wie ein Mann trat alle vor, sogar einige der anwesenden Wachen traten einen Schritt in seine Richtung. Der Sah strahlte geradezu ein warmes und väterliches Gefühl aus, wer konnte Ihm schon widerstehen! Mit feierlicher Stimme verkündete der neue Herr zu Dreiwegen, "So sei es, Ihr seit eine Speerspitze für die Nisut und das Reich. Auf daß Ihr die Unbilden meistert und dem Willen und der Ordnung des Herrn Boron folgt. Wenn der Tag kommt, an dem Ihr in die Kanzlei aufgenommen werdet, werdet Ihr einen Eid ablegen, aber für heute sei es genug. Richtet Euch in Eurer neuen Aufgabe ein. Weibel Rechberg übernehmt bitte." Da waren wir also entlassen und konnten es gar nicht fassen. Keiner konnte sich ausmalen, wie es wohl werden würde als Mitglied eines Büros der Kanzlei. Der Name allein sorgte unter den Leuten für besorgte Gesichter und einem unheimlichen Gefühl. Um die Gedanken weiter zu verfolgen blieb uns aber keine Zeit, da der Weibel Rechberg genau das Tat, wofür er auf Dere zu sein schien. Er scheuchte uns umher und machte uns mit den Sitten der Armee bekannt. Am selben Abend noch bereuten es einige sich gemeldet zu haben und auch die eine oder andere Träne floß. Doch am nächsten Morgen war die Welt schon anders. Die straffe Stimme Rechbergs riß uns noch vor dem ersten Hahnenschrei aus dem boronsgefälligen Träumen. Alle sprangen aus den Betten und Hesindus verwickelte sich dabei so in seine Decke, daß er mit einem lauten Poltern neben dem Bett zu Boden fiel. Der Tag nahm also mit Drill und Übungen seinen Anfang und ging auch so weiter. Gegen mittag wurden wir zum Sah befohlen. Er stand vor der Tür seines Hauses und erwartete uns mit einem warmen Lächeln. Wir wären herbestellt, da er nicht nur unser Können mit der scharfen Klinge sondern auch unseren Geist ausbilden wolle, verkündete. Mir schwante schon Übles, leider schien ich einen entsprechendes Gesicht zu machen, worauf ich von Weibel Rechberg gerade zu zur Schnecke gemacht wurde. Herr Paratras beobachtet das Ganze mit einem erheiterten Schmunzeln. "Nein so arg wird es wohl nicht sein. Ihr bekommt von mir und meinem Schreiber Unterricht in der Schrift, der Sprache und einigem Wissenswerten. So mancher Beweis oder Vorgang wird durch Unachtsamkeit und Unwissen unwiederbringlich zerstört und um das zu verhindern werdet Ihr ausgebildet.", erklärte er amüsiert. Darauf betraten wir mit dem Herrn das Haus und begaben uns unter dem gestrengen Blick unseres Weibels in einen größeren Raum, der von da als "geistige Folterkammer" bezeichnet wurde. Unser Herr steckte viel Zeit und so manchen Suvar aus seiner Tasche in unsere bestmögliche Ausbildung. Jeder liegt ihm am Herzen, so scheint es mir jedenfalls. So mancher Tag verging nun und wir waren sowohl mit den Gardisten auf Patroullie, wie auch beim Pauken im Haus des Sah Ni Dreiwegen. Leider war der Dienst auch von einem tragischen Ereignis überschattet. Bei einem Wachgang auf der Straße gen Alema, wurde ein Trupp aus vier Gardisten und zwei Mitgliedern unserer Gemeinschaft von Banditen angegriffen, die beim Plündern eines Händlers überrascht wurden. Die gesetzlosen Gesellen waren zu elft und vermeinte dadurch leichtes Spiel mit der Wache zu haben. Mit lautem Gebrüll griffen sie an, jedoch waren die meisten der Gardisten Veteranen und durch diese zerlumpten Gestalten nicht einzuschüchtern. Auch hielten sich unsere Kameraden tapfer, trotzdem konnte der arme Jerga einem schlecht gezielten Säbelhieb nicht rechtzeitig ausweichen. Der Hieb traf ihn schräg am Hals und ließ ihn stark blutend zusammenbrechen. Hierauf brachen diese Mordbuben in lautes Jubelgeschrei aus und droschen nur noch heftiger auf die Tapferen ein. Die aber durch den Fall ihres Kameraden in kalte Wut geraten, fällten einen Gegner nach dem Anderen. Als die letzeten beiden eingekreist erkennen mußten, daß sich nicht entkommen und nur sterben konnten, warfen sie die Waffen weg und ergaben sich in die Gnade der Gardisten. Jene, noch von Wut ergriffen wollten schon den Tod, denn der auf Grund der Menge an Blut und der Reglosigkeit des Jergas offensichtlich, kurzen Prozeß machen. Hier aber zeigte sich was uns der Herr beigebracht hatte, denn Mirl stellt sich vor die Gefangenen und sagte, "Wollt Ihr so sein, wie diese da? ... Nein, also laßt uns Gerechtigkeit walten lassen. Denn ein kurzer schneller Tod durch uns wird die Qualen nicht messen können, die sie auf dem Weg zur Gerechtigkeit noch erdulden müssen!" Mit Murren hielten sich die Gardisten zurück, denn sie betrachteten sich als unsere väterlichen Beschützer. Beide Delinquenten wurden nach Dreiwegen geradewegs zum Sah gebracht. Jener konnte sich zwar beherrschen, aber kalte, tödliche Wut sprach aus seinen Blicken. Ich hatte ihn so noch nie erlebt, selbst als Wernhelm der Arm durch einen unbedachten Hieb seines Traingspartners gebrochen wurde. Auch die anwesenden Gardisten hielten sich zurück. Wir standen nun um unseren toten Kameraden herum und konnten nicht fassen, daß einer aus unsere Mitte schon den Weg in die Hallen des Herrn gegangen ist. Für den Sah ergab sich noch ein Problem, denn die Familie Jergas kontrollierte den Handel im Norden der Provinz und hatte damit erheblichen Einfluß. Im Moment dachten wir daran nicht. Die beiden Banditen wurden unter schwerster Bewachung, dies geschah nicht nur damit sie nicht flüchteten, zu Hochwohlgeboren dem Herrn von Djunize geschickt. Er solle mit ihnen Gerechtigkeit walten lassen, da hier dies nicht möglich sei, so sprach unser Herr. Die Worte wahren mit einer Bitterkeit vorgetragen, die mir das Herz zu brechen drohte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Sah auch bei Rückschlägen mit Stärke und Zuversicht reagiert. Dieses Ereignis war zugleich Strafe und Segen, denn wir durften nur noch zu fünft in einer Lanze gehen, dies schränkte die Anzahl der Einsätze ein, auf die wir geschickt wurden. Ein Segen war es, weil wir noch härter daran arbeiteten, um unserer zukünftigen Aufgabe gerecht zu werden. Dabei stellte ich fest, wieviel ein Mensch in der Lage ist zu ertragen, wenn von seinem Willen immer weiter voran gepeitscht wird. Wir lernten und trainierten, wir arbeiteten und erlernten jeder seine Kunst. Dies geschah, damit jeder eine Aufgabe in Notzeiten ausüben konnte und damit einen Halt haben würde.

Vor sieben Tagen kam es, daß Ehrwürden Boronsfeld von zwei Attentätern überfallen wurden und diese beiden unerkannt flüchten konnten. Da rief uns Sah Valatis Paratras zu sich und blickte uns lange an. Unvermutet nannte er dann drei Namen und meiner war unter ihnen. "Jene die ich genannt habe, werden Euere Tal, also Zweige sein. Aber kein Baum kann ohne Blätter leben, daher werden jedem Tal vier Tan unterstellt", erklärte er. Jeder Tal bekam einen Zettel, auf dem die Namen derer standen, die ihm folgen sollten. Ich erhielt Wernhelm, Rondria, Latissa und Berjan als Tal. Allesamt sind sie mir als gute Kämpfer, aber noch bessere Jäger aufgefallen. Die anderen Gruppen waren wie die meinige nicht nach Neigungen zusammen gefaßt worden, sondern nach Einsatzfähigkeiten. So ist zum Beispiel Arcis Gruppe auf Erkundung und Entschärfen von Fallen spezialisiert. Jeder hat seine Aufgabe und wird dafür respektiert werden, setze Herr Paratras hinzu. Des weiteren verkündete er, "Ich habe die Vollmacht von Hochwohlgeboren Dio Cardassion de Cavazo, alles zu unternehmen, um den Überfall auf Ehrwürden Boronsfeld zu klären. Das beinhaltet auch Euere Aufnahme in das Büro "Außergewöhnliches Angelegenheiten". Ihr werdet zwar nicht gleich die Täter verfolgen, denn Ihr bekommt von mir eine andere Aufgabe. Trainiert zuerst in den neuen Gruppen und sucht den Ort des Vorfalls ab." Nun wurde der Herr feierlich, als er sagte, "Sprecht mir bitte nach, denn dies sei Euer Eid. Ich trete ein für das Kahet Ni Kemi, seiner von Boron gegebenen Ordnung und werde mein Leben geben für meine Nisut Ni Kemi Peri III.. Sie ist unser Weg. Ich werde den Anweisungen und den Vorschriften der Kanzlei folgen. Ich beeide dies auf den Herrn der Götter Boron." Jeder wiederholte die Formel und fühlte bei diesen Worten Feuer durch seine Adern rinnen. Kaum hatten wir die Worte ausgesprochen, da wurde die Tür auf gestoßen und alle, bis auf den Sah drehten sich verwundert um. In der Tür wankte ein wahrer Berg aus Kleidern und Rüstungsteilen herein. Mit einem mißmutigen Brummen trat Weibel Rechberg ein. Wir vermeinte so etwas wie, "... sind doch noch grün hinter den Ohren ..." oder "Naja, der Herr wird's wissen!" zu vernehmen. Mit einem lauten Poltern ließ er die Ausrüstung auf den Tisch des Raums fallen. Nun erst erkannten wir, daß er sich auch eine Reihe von Schwertscheiden mit einen gesteckten Kurzschwertern umgehängt hatte. Die zog der Herr Weibel nun über den Kopf und legte sie diesmal vorsichtiger neben die Kleidung. "Die Kleidung ist nach Eueren Maßen angefertigt und dürfte auch im Wald gute Dienste leisten. Bedient Euch.", erwähnte der Sah. Jeder trat an den Tisch und suchte nach seiner Größe und nahm sich ein Paar Stiefel, eine lederne Hose mit verstärkten Knien, eine als Jacke gefertigte Lederrüstung, einen Lederhelm und zum Schluß wurde dann durch den Leiter des Büros das Schwert übergeben. Als ich verwundet über die Ausführung der Kleidung, denn sie hatten sehr viele verschließbare Taschen, darin suchte fand ich eine kleine Lederklappe, in deren Inneren eine Emaillemarke eingefügt war, die mich als Tal Tsaiane Schlichtmeer auswies. Damit war ich offizielles Mitglied der Kanzlei. Der Leiter räusperte sich vernehmlich und sagte, "Ihr mögt nun Euere Stellung in der Kanzlei haben, aber merkt Euch, sowie ich keine Befugnisse über die Schwarze Armee habe, so könnt auch Ihr nicht befehlen. Solltet Ihr dagegen einen Befehl durch Vertreter der Armee erhalten, ist ihnen folge zu leisten!"

So nun steckten wir nach all diesem in diesem götterverfluchten Dschungel und schlugen uns einen Weg zum Unterschlupf der, nun gefangenen Meuchler. Wir hatten außerdem die Aufgabe einen möglichen Verlauf für eine Straße zu finden. Uns war schon bekannt, daß die Hütte in einem überwucherten Steinbruch an einem Ausläufer des Jabel el'Grande lag. Viele Bisse später erreichten wir die Hütte. Die Zeit der Ausbildung hat uns so einiges gelehrt, aber der wirkliche Einsatz des Gelernten steht auf einem anderen Blatt. Die Kleidung rieb zwar furchtbar und ein wahrer Bach aus Schweiß floß zwischen meinen Brüsten entlang, aber sie bewahrte uns doch vor so mancher Schramme oder Hieb eines Astes. Die Hütte konnte leicht übersehen werden, da sie halb in den Hang gebaut war, aber damals bei der Festnahme hatten die Schurzen ein stark rauchendes Feuer entzündet gehabt, daß es den Einsatzkräften erleichtert hatte sie aufzuspüren. Jedoch war heute kein Feuer an und wir wären beinahe an ihr vorbei gelaufen. Arcis, der die Spitze übernommen hatte, huschte wie ein Geist durch das grüne Halbdunkel. Er war es auch, der die Hütte als erstes erspäht hatte. Dort endlich angekommen, ging er mit seinen Leuten auf Posten, so daß Travo und ich ungestört den Ort erkunden konnten. Das Versteck war ein regelrechter Schweinestall und die Männer, die hier gelebt hatten, konnten auch nicht ganz bei Verstand gewesen sein, denn hatten überall ihre Notdurft verrichtet. Kaum ein Fleck war als sauber zu bezeichnen. Das Innere der Hütte was nicht unterteilt und maß ungefähr vier auf sechs Schritt. Die Möbel waren durchsucht worden, daß mußte die Expedition gewesen sein. Also blieb uns nur alles nochmals zu erkunden und nach versteckten Gegenständen und Papieren zu suchen. Wir hatten, falls wir etwas finden würden, Kisten mitgenommen, um es zu verstauen. Bei uns stand auch das einzige Mitglied der Gruppe, daß nicht direkt zu uns gehörte. Er war ein Magier mit Namen Hanfin Felen'Fin. Wäre da nicht seine spöttische Art gewesen, er hätte mir gefallen können. So machte er sich schon die ganze Reise über alles und jenen erklärend bemerkbar. Seine Aufgabe lag in der Sondierung nach magischen Außergewöhnlichkeiten. Meiner Meinung nach, sollte er nach Gefahren suchen, da es in der letzten Zeit häufiger zu Erzählungen über seltsame Begegnungen in diesen Gebieten gekommen war. Kaum sah er das Chaos, rümpfte er auch schon seine Nase und machte sich ans Werk, was immer er auch darunter verstehen mochte. Wir suchten überall und drehten das unterste zu oberst und fanden doch bis auch alte, stinkende Kleidung, ein paar Münzen, ein verstecktes Büchlein, ein paar Haushaltsutensilien und einem seltsamen Siegel nichts. Aber wir waren geschult, nichts als nebensächlich zu erachten und packten sodann alles zusammen. Auch Hanfin klonnte nichts entdecken. Was für ein Gestank erfüllte diese Hütte. Ich war froh, als mich Latissa heraus rief. Einer von Arcis Tans hatte etwas gefunden, zugleich teilte sie mir, daß bis auf einige Spuren der Boden um die Hütte "sauber" sei. Damit Arcis nicht unnötig von seiner Aufgabe abgelenkt wurde, hasteten wir zu ihm. Wir erreichten ihn nur damit es uns wieder übel werden konnte. Unser Kundschafter beugte sich gerade über die verwesende Leiche eines Mannes. "Für den können wir nichts mehr unternehmen. Kennt Ihn einer von Euch?", wollte Arcis wissen. Prainhelm, der die Leiche gefunden hatte, war immer noch kreidebleich. Dieser Mann war uns unbekannt, aber er trug seltsam dunkle Kleidung, die fast den ganzen Körper verdeckte. "Schaut doch mal her, meine Süßen! Er hat eine Tätowierung in Form eines scharlachroten Halbmondes am rechten Unterarm.", parlierte er anscheinend amüsiert über unsere Gesichter, als er mit einem Dolch die Kleidung anhob. Ihm scheint es auch vor nichts zu grausen, denn da nach nahm er die Leich ausgiebig in Augenschein. Während dessen schlenderte Magus Felen'Fin zu uns. Er zeigte nicht die Spur von Abscheu beim Anblick des Toten. "Er starb, weil man ihm den Hals von einem Ohr zum nächsten durchgeschnitten hat.", bemerkte er lakonisch. Der Magus schien sich zu konzentrieren und amtete trotz des Gestanks tief durch die Nase ein, dabei sprach er ein paar kurze Worte. "Hier wurde keine Magie gewirkt, aber das ganze Gebiet ist seltsam verwaschen und verzerrt. Ich werde wohl Valatis bitte, daß er uns noch mehr Zeit hier draußen gewährt.", setzte er hinzu. Verwirrt und Verärgert, daß Hanfin den Sah mit Vornamen bezeichnete, verlor ich etwas die Kontrolle und stieß ihm verärgert entgegen, "Wie könnt Ihr nur den Herrn beim Vornamen nennen?! Habt Ihr denn keinen Respekt vor ihm?" Darauf konnte oder wollte der Magier nicht antworten und wandte sich ab. Er ging geradewegs zurück zur Hütte. Entsetzt über meinen Ausbruch, rief ich mich im Geiste selbst zur bedacht. Aber wie konnte er es nur wagen den Herrn in unverhohlener Respektlosigkeit beim Vornamen zu nennen. Beim Gedanken an den Sah stieg mir eine leichte Röte ins Gesicht und so drehte ich mich von den anderen Weg. Arcis verstand es wieder einmal falsch und zog damit auf. Vor Wut trat ich gegen einen nahen Laubhaufen und sah gerade noch rechtzeitig ein braunes Etwas im Unterholz verschwinden. Nun Abgelenkt von meinen Problemen kroch ich in Richtung des Objekts ins Unterholz. Mit viel Mühe erkannte ich vor mir den gesuchten Gegenstand. Entschlossen griff ich danach und zerrte es auf die kleine Lichtung zurück. Dort im besseren Licht, erkannte ich, daß es einer Botentasche ähnlich sah. Inzwischen hatte Arcis seine Untersuchungen an der Leiche abgeschlossen, aber keine Weiteren Anhaltspunkte entdeckt. Wir riefen nun die anderen herbei um die Leiche zu begraben, denn es wäre unmöglich gewesen, sie durch die Wildnis bis nach Dreiwegen zu transportieren. Auch brach die Nacht herein und so mußten wir, damit nicht unnötiger weise Raubtiere angelockt wurden, den Körper vergraben. Die Kleidung nahmen wir mit und ließen von Gerald eine Zeichnung der Tätowierung anfertigen. Die Tasche, die Kleidung und die Zeichnung wurden in den Kisten verstaut. Jeder von uns nahm einen Schlüssel an sich. Keine wollte direkt in der Hütte nächtigen und da wir nichts weiteres zu entdecken hofften, begaben wir uns auf eine 300 Schritt entfernte Lichtung. Dort stand schon Hanfin bei einem Wahrhaft gigantischen Feuer. Er notierte versonnen ein paar Zeichen in ein kleines Büchlein. Der Magier war so beschäftigt, daß er Rondria erst bemerkte, als sie ihm ihren Dolch an die Kehle hielt. Jedoch blieb ihr Freudenschrei in der Kehle stecken, denn sie war plötzlich wie zu Stein erstarrt. Hanfin erhob, lächelte uns der Reihe nach an, verneigte sich vor Rondria und verkündete, "Es mag sein, daß ich nicht Eure Kunst beherrsche, aber so leicht werdet Ihr mich nicht übertölpeln. Außerdem habt Ihr alle noch vieles zu lernen. Mein Freund Valatis schickte mich mit, damit ich ihm berichte, wie Ihr Euch so schlagt und bis jetzt ward Ihr wie zu erwartend gut. Doch mir scheint, es gibt noch einiges zu lernen." Bei diesen Worten drehte er sich in meine Richtung und grinste dabei breit. Ohne Vorwarnung konnte sich Rondria wieder bewegen und brach keuchend zusammen. Unser Magier ging zu ihr und half ihr hoch. Sie funkelte ihn haßerfüllt an. Darauf schüttelte er den Kopf und meinte, "Zögere nie, wenn Du dieses vor hast, sonst wirst Du das Opfer sein. Bitte verzeih mir meine Reaktion, aber schleich Dich das nächste mal nicht so an." Zuerst lief Rondria noch puterrot an, um dann laut losprustend loszulachen. Auch wenn wir nicht wußten warum, mußten auch wir lachen. Die Spannung, die uns alle erfaßt hatte zerbrach, wie eine überspannte Feder in uns. Das Eis schien gebrochen. Mittlerweile war die Dunkelheit hereingebrochen und so teilten wir die Wachen für die Nacht ein. Als ich schon im leichten Schlummer lag, hörte man das leise Tuscheln von Hanfin und Rondria. Die beiden scheinen sich gefunden zu haben, war mein letzter Gedanke, bevor ich einschlief. Am nächsten morgen wurde ich unsanft wach gerüttelt und Arcis stand mit einem Zinnteller über mich gebeugt neben mir. Er konnte sich ein schelmisches Grinsen bei meinem Anblick nicht verkneifen. Doch das erste woran ich nun dachte, war nicht Essen, sonder meine übervolle Blase zu entleeren, denn am Tag schwitzt man den größten Teil aus. In der Nacht ist es etwas anderes. Etwas verlegen sagte ich zu ihm, daß ich gleich wieder komme, da ich für kleine Generäle müßte. Er versicherte zu warten und so verschwand ich im Dickicht und suchte mir ein ruhigeres Plätzchen. Nachdem ich mich erleichtert hatte, freute ich mich schon auf das Frühstück. In großen Brocken stopfte ich es in mich hinein. Ich wollte wieder nach Dreiwegen. Bis auf mich merkte ich nun waren schon alle wach und so machte mich auch für den Abmarsch bereit. Während unseres Rückweg zur Straße gingen Rondria und Hanfin ausgelassen plaudernd nebeneinander. Der Rest unserer Reise verlief ereignislos. Bei Dreiwegen kam uns schon ein Wächter entgegen, der uns zum Sah bat. Wir wollten das Haus nicht betreten, da wir und die Kisten aufs fürchterlichste stanken. So mußte der Herr heraus kommen. An der Tür wiederholte er nochmals die Aufforderung einzutreten. Und wir mußten darauf eintreten. "Stellt bitte die Kisten in die Aservatenkammer. Geht dann zu Weibel Rechberg. Er weiß bescheit.", sagte Sah Paratras. Etwas enttäuscht über die diesen kurzen Empfang gingen wir in Richtung der neuen Kaserne, wo uns schon unser "geliebter" Weibel empfing. Er strahlte uns an wie ein stolzer Vater. Ohne ein Lächeln vermeiden zu können, erklärte er, "Ihr habt es also geschafft, meine Gratulation. Auch wenn ich es unserem Sah Paratras nicht recht glauben wollte, als er meinte Ihr seiet soweit. Jetzt muß ich ihm recht geben. Aber kommt doch rein. Ein Bad wartet auf jeden!" Darauf brach er in ein Lachen aus und hielt sich gespielt die Nase zu. Gegen Nachmittag wurden wir dann nochmals zu unserem Herrn gerufen. Als wir ankamen erwartete er uns schon im Salon. Ein kleines Feuer brannte dort im Kamin und ein paar Becher waren gerichtet. Daneben standen Teller und der Tisch bog sich fast unter den Lebensmitteln auf ihm. Sah Valatis Paratras hatte, seit er durch seine Hochwohlgeboren zum Ser-Akibet Ni Sakem ernannt wurde, eine Armenspeisung eingeführt, so daß keiner hungern mußte. Die Neubau- und Aufbauprojekte gab wieder Arbeit. Außerdem wurde durch die verstärkten Patroullien das Reisen wieder sicherer. Da sprach also der Leiter des Büros "Außergewöhnliche Ereignisse" zu uns, "Tretet ein und bedient Euch. Ihr habt die Aufgabe bewältigt und ich bin Stolz auf Euch und Eure Leistungen. Magister Hanfin Felen'Fin hat mir ausführlich berichtet. Ich habe ihn auch über die Verwendung meines Vornamens zurecht gewiesen. ..." Hierbei sah er mich an und sein eisgrauer Blick schien ein tiefes Feuer zu verbergen. "Die Zeit wird härter werden und so manches Opfer von uns verlangen. Dann werden wir es nicht feiern können. Möge der Herr Boron uns in diesen Zeiten gnädig sein. Aber laßt uns heute Euren Erfolg feiern. Übrigens der Anteil des Essens, der übrig bleibt, kommt der Armenküche zu gute.", damit endete seine Einleitung und so möchte ich auch diesen Bericht endigen.

 

gezeichnet

Tal Tsaiane Schlichtmeer

 

Anmerkung:

Dieser Bericht wurde von meiner Person weder rezensiert noch erweitert. Auch wenn die Form noch zu wünschen läßt, gewähren uns die darin erwähnten Gegenstände viele Informationen. Die Ergebnisse werden dem Groß-Inquisitor und dem Kanzler übersandt. Doch im Moment müssen noch einige der Fundstücke gesichtet werden. Die erwähnte Einheit der Kanzlei stellt keine kämpfende Truppe da und wurde auch nicht in militärischen Dingen gedrillt. Sie ist vielmehr eine Erweiterung der Kanzlei, um der täglichen und nicht alltäglichen Kriminalität Herr zu werden. Die auch unsere Nisut so sehr bekämpft. So hoffen wir auch weiterhin förderliche Ergebnisse der Einheiten im Dienst des Kahet Ni Kemi.

Preiset die Schönheit!

gezeichnet

Ser-Akîbet Ni Sákem Sah Valatis Paratras Ni Dreiwegen

(SQU)

Neue Seret-Neset Ni Djunizes

Nach dem schnellen aber nicht unbedingt unerwarteten Rücktritt des Akîbs Thorn "Zardek" Margatnep Ni Seku Kesen von dessen Amt als Ser-Neset Ni Djunizes, hat die hochwohlgeborene Exzellenz Álgerîn-de Cavazo, die seit ihrer Heirat mit seiner hochwohlgeborenen Excellenz de Cavazo Ni Djunizes die Würde der Nesetet Ni Djunizes bekleidet, mit Akîbet Simba Tulajsunya Ni Taîmen eine neue Seret-Neset Ni Djunizes bestallt.
"Von ihr erwarte ich", so die Frau des Cancellarius, "politische Konstanz, Führungskraft und Fähigkeit in der Ausübung der Amtsgeschäfte. Dies sind Tugenden welche ich zunehmend bei ihrem Vorgänger vermißte." Kennerinnen und Kenner des kem'schen Kleinadels bezeichnen die neue Vertreterin des Hauses de Cavazo als loyal, zuverlässig und eine kluge Person mit Durchblick, dazu noch eine, der man wirklich vertrauen kann. Abzuwarten bleibt die Reaktion des Nesets Ni Djunizes, so er denn von seiner langen Reise zurückkehren mag, hat sich doch so einiges in seiner Táneset ereignet, was vorher nicht abzusehen war, doch besondere Zeiten benötigen eben äquivalente Handlungen.
(MAT)

Akîb Bomil Arres kehrt von gefährlicher Mission zurück

Wie uns von offizieller Seite aus Dreiwegen her bestätigte wurde, führte der neue Akîb von Táni Morek und Agenten der Kanzlei, Hochgeboren Bomil Arres, seine erste Mission mit Bravour durch. Dabei führte es diesen in das vom Mittelreich besetzte Hôt-Alem, wo er unter dem Einsatz seines Lebens eine Agentin aus dem Kerker befreite. Doch nicht nur dies gelang Bomil Arres, nein, durch sein Geschick und Ratio war es ihm auch noch vergönnt, wichtige Informationen über die militärischen Aktionen der Usopatoren in Erfahrung zu bringen. Männer und Frauen wie Akîb Arres sind es, die unser Königreich zu neuer Blüte führten und sie werden es auch sein, die sich dafür verantwortlich zeigen, daß Kemi eine feste Instanz im Staatenrefugium einnehmen wird.
(MAT)

Neue Edle von Váhyt bestallt

Seltsame Gerüchte kursieren über die neue Sahet Ni Váhyt. Man sagt, es handle sich um eine Sklavin aus der Pestbeule Al´Anfa, welche der Zardek von dort mitgebracht haben soll. Weiterhin soll sie an der Akademia der freien Wissenschaften zu Seku Kesen sich in den Künsten der Magie unterrichten lassen - ein höchst besorgnisseregender Fakt, denn in solch späten Jahren (die neue Sahet mit Namen Zaejar Vanedra ist 29 Götterläufe alt) noch die Magie zu erlernen, läßt darauf schließen, daß sie vielleicht nur mit Hilfe des verderbten Borbaradismus dazu fähig ist. Finden an der Akademie vielleicht borbaradianische Umtriebe statt? Werden ehrbare Bürgerinnen dazu gebracht, die finstere Daimonologie zu erlernen? Fragen mit denen sich die Inquisition vielleicht einmal beschäftigen sollte.
N´Aund
YNI

Offizielle Stellungnahme der Kanzlei

Unter Bezugnahme auf die Vorgänge um den Grafen D. C. de Cavazo, insbesondere auf das als belastend deklarierte Briefmaterial, gibt die Kanzlei folgende offizielle Stellungnahme:
Nach schriftgutachtlicher Untersuchung und Vernehmung obiger Person ist die Kanzlei zu dem Ergebnis gelangt, daß die in Umlauf gebrachten Dokumente als nicht authentisch anzusehen sind und auch in keinem sonstigen Zusammenhang zu der Person des Grafen de Cavazo stehen.
Khefu/Zenach, FHE 7/25 S.G.
Managarm
(TPG)

Neset Dio de Cavazo Ni Djunizes verleumdet

Seit einiger Zeit kursieren unter zahlreichen Adeligen im Reiche - und die eifrigen Kopisten haben kaum ein edles Haupt übersehen - Abschriften eines Briefes, den Seine Excellenz, Hochwohlgeboren Dio Cardassion de Cavazo, an den unseligen Verderber iun Schwarz-Tobrien verfaßt haben soll. Darin verspricht der geschätzte Cancellarius und Neset dem Anführer der finsteren Legionen ein treu ergebenes Kemi-Reich, sollte dieser ihm dabei helfen, den Neferthron zu erobern und - sic est! - ihm Unterstützung bei der Liquidierung zahlreicher Adeliger zu leisten. Doch so schnell diese Pamphlete auch auftauchten, so schnell war die Aufregung in den hohen Kreisen auch wieder dahin. Übereinstimmend verbürgten sich neben Nisut, Hoheit und Eminenz zahllose andere Edle des Reiches für die Unschuld des Cancellarius, die durch ein eilends durchgeführtes arcanes Verhör vor Zeugen durch den Administrator D.I.A., Managarm Ni Zenach, endgültig bestätigt werden konnte. Der so Verleumdete sieht die Sache mit einem gewissen Sinn von Humor, hat aber dennoch Ermittlungen angeordnet.