Auf ein Wort...

Gespräche mit Persönlichkeiten unserer Zeit

Grand-Inquisitorius Boronîan V. Pâestumai Ni Tárethon steht Rede und Antwort (FHE 30 S.G.)

Die Krise in Mer'imen dauert an. Mittlerweile ist ein Tribunal unter der Leitung seiner Erhabenen Hochwürden, Erlaucht Boronîan Varzîm Pâestumai, nach Zyral entsandt worden, um die Beweggründe des Hátyás Ni Mer'imen zu ergründen. Diesem Tribunal gehören gerüchteweise einige namhafte terkumer Kirchenpersönlichkeiten an, sowie der Mehib Ni Ordoreum, Boromil Mezkarai und der Mehib Ni Mer'imen, Nemekath Âk-de Szézàr. Nachdem ich - Meister Kemet'máat - zuvor mit Ihrer Hochwohlgeboren Rhonda Mezkarai als Gemahlin des angeklagten Hátyás gesprochen habe, gelang es mir nun eine Audienz bei dem Tsah'desch'ram Ni kemi zu erlangen.

 

Kemet'máat:Boron zum Gruße, Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht. Habt vielmals Dank, dass Ihr Euch die Zeit für mich genommen habt.

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:(nickt kaum sichtbar)

 

Kemet'máat:Es ist ja nun so, dass der Hátyá Ni Mer'imen Rhuawn al'Mansour sich gegen die Kirche veräußerte, indem er den Orden des Hl. Laguan beleidigte. Dies ist nach den letzten nisutlichen Verkündigen umso überraschender als ohnehin schon, da wir doch im Reich des Raben leben. Ist dieser Vorfall in Euren Augen nur eine weitere Häresie eines Andersgläubigen oder seht Ihr mehr dahinter verborgen?

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Nun, in erster Linie ist es einmal mehr eine weitere Verfehlung des Hátyá ni Mer´imen - wie leider so oft in den letzten Götterläufen auch. Aber in der Tat sehe ich seit geraumer Zeit mit Sorge diesbezügliche Tendenzen, gerade innerhalb der Rastullah-Irrlehren, sowie in Reihen ihrer Anhänger. Dies ist eine Entwicklung, der es mit allen Verfügung stehenden Mitteln entgegenzuwirken gilt. Denn die Irrlehren des Rastullah stellen eine geradezu ketzerischen Angriff auf die rechtgläubigen Lehren des Reiches dar.

 

Kemet´máat:Ist dies nicht vielleicht eine etwas zu sehr gewagte Aussage, gerade im Hinblik auf das Gesetz zur Religionsfreiheit, das auf dem Toleranzedikt fußt?

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht: Das Gesetz zur Religionsfreiheit sichert die geduldete Verehrung - wie in diesem Falle Rastullahs - als staatlich geduldete Irrlehre zu, in der Tat. Sie sichert hingegen die Verehrung des 13ten oder der Andersspährler nicht zu, unter anderem weil diese lästerliche und verdammniswürdige Ketzerlehren einen Angriff auf die borongefällige Ordnung darstellen, ja gar ein Angriff auf den Herrn und seine 11 Kinder selbst darstellen.
Und nun hört aufmerksam zu, denn dies sind die Worte des hohen Mawdli zu Keft, einem der höchsten Glaubensverkünder der Rastullah-Irrlehren. Er sagt, dass es außer seinem Herrn Rastullah keinerlei Götter gibt, denn alles andere wäre Dämonengezücht. Diese Aussage alleine schon - und glaubt mir Sohn, wenn ich sage, dass er vergleichbare Aussagen zu Dutzenden tätigt - stellt eine verdammungswürdige Ketzerei sondergleichen dar. Siehe Sohn, die Irrlehre des Rastullah ist die Irrlehre eines - in den Augen seiner Anhänger - "Eingottes". Versteht Ihr, was ich damit sagen will?
Die Rastullah-Anhänger leugnen ja geradezu die Existenz des Herrn Boron, indem sie sagen, dass es außer ihrem Rastullah keinerlei - und ich wiederhole: keinerlei - Götter gibt. Und dies Sohn, ist eine verdammungswürdige Irrlehre und Ketzerei, die es nicht zu schützen, sondern auszumerzen und zu bekämpfen gilt. Denn sagt mir, wie kann jemand in SEINEM Lande leben und vielleicht ein Teil SEINES Landes führen, wenn er nicht an die Existenz des Herrn Boron glaubt? Oder an dessen Lehren? Denn wisse, die Irrlehre, wonach Rastullah ein "Eingott" ist, ist die Basis der Irrlehren des Rastullah. Man kann nicht sagen, man glaube an die 99 Gesetze des Rastullah und lebe danach, aber man glaube trotzdem an die Existenz anderer Götter. Dies ist ein Widerspruch in sich selbst, denn die Aussage, dass Rastullah ein "Eingott" ist, ist Teil dieser 99 Gesetze selbst und stellt eine fundamentale Basis dieser dar.

 

Kemet'máat:Allerdings verkündete doch ihre kemikönigliche Majestät, Nisut Peri - Heilig! Heilig! Heilig! - dass die bisher regierenden Irrgläubigen, wie seine Erlaucht Rhuawn al'Mansour Ni Mer'imen oder auch Seine Hochgeboren Mahmut Ni Mekábtá - in ihrem Amt verbleiben dürfen, denn - ich zitiere: "Eine Ausnahme bilden die bisher in Amt und Würden befindlichen Lehnsherren und -herrinnen, auf ihnen ruht trotz ihres Irrtums der Segen des Göttergottes." Ist da Eure Haltung nicht dem zuwiderlaufend?

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Nein, in keinster Weise, denn wie ihr selber sagtet, eine Ausnahme bilden die bisher in Amt und Würden befindlichen Lehnsherren und -herrinnen.

 

Kemet'máat:Wenn aber die Gläubigen Rastullahs den Götterfürsten Boron als Gott und Götterfürsten ablehnen, wie kann dies Eurer Ansicht nach funktionieren?

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Bei einer strikten Auslegung des Rastullah-Irrglaubens gar nicht und genau dies ist ja der Kern meiner Aussage. Genau aus diesem Grunde stellt der Rastullah-Irrglauben ja diese Gefahr dar, eine Gefahr die lange Zeit unterschätzt wurde.

 

Kemet'máat:Es ist ja in der Vergangenheit häufiger vorgekommen, dass seine Erlaucht, Hátyá Rhuawn al'Mansour sich gegen die Staatskirche veräußerte. Doch bisher kam es zu keiner Anklage vor dem Kirchentribunal. Welche Bedeutung wurde diesem Vorfall nun zugemessen, dass diesmal Ihr, Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht, höchstselbst gen Zyral gereist seid?

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Zunächst einmal habt ihr Recht wenn ihr sagt, dass Seine Erlaucht Al´Mansour sich schon des öfteren gegen die Alleinseligmachende Heilige Borons-Staatskirche gewandt hat. Doch Ihr irrt, wenn ihr sagt, dass es eine Anklage vor einem Kirchentribunal gab. Diese gab es nicht, es war eine Anhörung, hier besteht ein Unterschied. Der Grund weshalb ich diese Anhörung geleitet habe, ist simpel: Gerade weil es nicht seine erste Verfehlung war, hielt ich es für angemessen mich persönlich dieser Anhörung anzunehmen.

 

Kemet'máat:Seht Ihr irgendeine Präventivmaßnahmen gegen solche … nennen wir es Auswüchse?

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Es tut not, dass wir die Irrlehren im Auge behalten, ganz besonders die des Rastullah und zwar aus den bereits genannten Gründen. Doch müssen wir jeden Fall aufs Neue beurteilen, denn die Irrgläubigen können nur durch das Wort bekehrt werden. Nur durch das Wort werden wir sie auf die rechten Wege des Herrn führen können. Allerdings, und das muß ich zugeben, wäre es sinnvoller, wenn wir schon viel früher eingreifen könnten und nicht erst dann, wenn bereits eine Verfehlung begangen wurde. Darüber wird auf dem nächsten Kirchen-Konzil zu reden sein.

 

Kemet'máat:Ihr spracht jetzt nur vom Irrglauben an Rastullah. Wie aber sieht die Lage mit der Verehrung von Rur und Gror aus oder anderer Kulte? Generell kennen sie doch Boron …

 

Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht:Mehr oder weniger, aber in der Tat müssen wir auch auf diese ein strenges und wachsames Auge haben. Doch schätzte ich die Gefahr, die von diesen Irrlehren ausgeht, bei weitem nicht so hoch ein, wie ich es bei der Irrlehre des Rastullah tue, was allein in den Irrlehren selbst begründet liegt. Natürlich sieht der Rur und Gror-Glaube den Herrn Boron nicht wie es ihm gebührt als Götterfürsten, sondern lediglich als "einen von vielen", was natürlich bei uns Rechtgläubigen, blankes Entsetzten hervorruft und wir schnell geneigt sind, diese Aussagen als ketzerisch zu strafen. Hier möchte ich anmerken, daß es, innerhalb der Dutzenden verschiedenen Rur und Gror-Sekten und deren Glaubensauslegungen unterschiedliche Auffassungen diesbezüglich gibt. Einige dieser Sekten weisen gravierende ketzerische Tendenzen auf, die es natürlich auszumerzen gilt. Doch es gibt hier einen gewaltigen Unterschied zwischen den gängigen Irrlehren des Rur und Gror-Glaubens und die des Rastullah. Letztere haben, als feste Säule ihrer Irrlehre, den in meinen Augen ketzerischen Grundsatz, dass die Zwölfe keinesfalls Götter seien und es nur einen Gott und zwar Rastullah gebe. Bei aller Toleranz die die Kirche den Irrlehren gegenüber beweist: dies ist der Punkt an dem wir keinerlei Toleranz haben dürfen, dies ist in meinen Augen pure Ketzerei.

(NME, SLI)


Nesetet Rhonda Mezkarai Ni Ordoreum steht Rede und Antwort (FHE 30 S.G.)

Die Reise nach Ahet war weit, doch hoffe ich, es wird sich lohnen. Ihre Hochwohlgeboren, Rhonda Mezkarai, die Nesetet Ni Ordoreum, gestattete mir - Kemet'máat, Korrespondent der RS aktuell - mich mit Ihr zu einem Gespräch unter vier Augen treffen zu dürfen. Ich hielt dies für lohnenswert, denn auch sie, die Tochter des einflussreichen Hauses Mezkarai ist, ist als hemet-Hátyá Ni Mer'imen in die dortigen Geschehnisse involviert.
Erst kürzlich hatte sie ihren Vogt Cherûneb Ni Biazzan eingesetzt, ihre Tásahet Meria zu verwalten, da reiste sie ihm schon hinterher und betraute ihren Bruder Charîm Veset Mezkarai, Ser-Nesetet, mit den geschäften der Tánesetet. Es war nicht ersichtlich, was genau sie in die Táhátyá Mer'imen trieb, war dem Hátyá als ihrem Gemahl jeglicher Kontakt untersagt. Doch dann war auch sie unter denjenigen Adligen, die vor der Hekátet Ni Chentasu ihren Schwur erneuerte - lange Zeit nach ihrer Abreise.
Dieser Lücke in der Zeitlinie gilt es auf den Grund zu gehen.

 

Kemet'máat:Boron zum Gruße, Hochwohlgeboren …

 

Rhonda Mezkarai:Den Gruß zurück, Meister Kemet'máat. Was kann ich für Euch tun?

 

Kemet'máat:Vielleicht könnt Ihr Euch schon denken, was der Grund dieses Treffens ist …

 

Rhonda Mezkarai:Möglicherweise …

 

Kemet'máat:… immerhin seid Ihr die Hemet des arretierten Hátyás Ni Mer'imen, der sich gegen die Boronskirche verging. Was geht Euch bei den Gedanken an ihn und die Situation durch den Kopf?

 

Rhonda Mezkarai:Nun … dies ist eine sehr unpräzise Frage. Mir geht dabei vieles durch den Kopf. Seine Erlaucht. Hátyá Rhuawn sprach sich gegen die Kirche aus, indem er eine Priesterin des Heiligen Raben zurückwies, weil sie eine Schwester im boronheiligen Orden Laguans ist. Und dies ist ein Vergehen, welches zu ahnden ist.

 

Kemet'máat:Und was denkt die Gemahlin in Euch?

 

Rhonda Mezkarai:Das ist nicht von Belang.

 

Kemet'máat ( räuspert sich ):Aber Ihr seid doch recht zügig von Ahet aus nach Mer'imen gereist?

 

Rhonda Mezkarai:Das ist richtig. Ich bin die Hemet-Hátyá Ni Mer'imen und als diese die erste Frau in der Táhátyá. Dort zu erscheinen in Zeiten der Verwirrung ist meine Aufgabe, ebenso wie ein Pol der Ruhe zu sein.

 

Kemet'máat:"Zeiten der Verwirrung"? Darf ich dieser Formulierung entnehmen, wie Ihr zu der dortigen Situation steht?

 

Rhonda Mezkarai:Nein, dürft Ihr nicht. Das Vorgehen der beteiligten Personen, etwa Ihrer Hoheit Chanya al'Mout'pekeret, Seiner Hochwürden Mehib Ne'mékath oder auch das Erscheinen der Inquisition auf Zyral, ist über jedem Zweifel erhaben.

 

Kemet'máat:Das mag durchaus sein, doch das Herz einer Ehefrau muss doch daran zerbrechen, vor allem in Eurer Lage?

 

Rhonda Mezkarai:An erster Stelle bin ich nicht die Ehefrau des Hátyás Ni Mer'imen. Das ist der Hintergrund einer politischen Verbindung. Zuallererst bin ich eine treue Gläubige des Heiligen Raben, dann eine treue Lehnsfrau unserer Heiligen Nisut - als Nesetet Ni Ordoreum und als Sahet Ni Meria - und dann bin ich Tochter des Hauses Mezkarai. Was ich oder irgendjemand sonst ob dieser Situationen empfinden mag, ist vor der Heiligen Inquisition und dem Gericht ohne Belang.

 

Kemet'máat:Gut, da kann ich nicht widersprechen.

 

Rhonda Mezkarai:Gut so.

 

Kemet'máat:Nun seid Ihr als Hemet-Hátyá gen Mer'imen gereist just in der Zeit, als Gerüchte vom … nennen wir es "Verschwinden" … verschiedener mer'imener Akîbs und Sahs auftraten.

 

Rhonda Mezkarai:Ich denke, ich weiß worauf Ihr hinauswollt. Die Gerüchte von einem konspirativen Treffen der mer'imener Nobilitas kamen auch mir zu Ohren. Verständlich, ich hätte im ersten Moment nicht anders vermutet. Von einer Konspiration, gar einer Verschwörung gegen Reich und Kirche kann nicht die Rede sein. Der Ser-Hátyá Haldjin ed Djasuhr rief die Adligen der Táhátyá Mer'imen zu einem Treffen, um das weitere Vorgehen zu beraten und unnötige Panik zu vermeiden.

 

Kemet'máat:Und Ihr wart dabei?

 

Rhonda Mezkarai:Ich war als Sahet Ni Meria geladen, richtig.

 

Kemet'máat:Allerdings heißt es, die Akîbet Ni Câbas, wie überhaupt die Adligen der Tá'akîbet Câbas, waren nicht anwesend.

 

Rhonda Mezkarai:Das ist ebenfalls korrekt. Den Grund dafür, warum Ihre Hochgeboren Ni Câbas von Ser-Hátyá Haldjin nicht eingeladen wurde, erfragt Ihr besser beim Ser-Hátyá selbst.

 

Kemet'máat:Was brachte dieses Treffen denn letztendlich?

 

Rhonda Mezkarai:Eine Klärung der Lage. Ser-Hátyá Haldjin sorgte für Ruhe unter den Versammelten und beriet sich mit ihnen, was nun zu tun sei.

 

Kemet'máat:Und was ist nun zu tun?

 

Rhonda Mezkarai:Das, was die Heilige Nisut parallel zu diesem Treffen beschloss: Der Adel Mer'imens solle sich nach Ynbeht zur ihrer kemiköniglichen Majestät begeben.

 

Kemet'máat:Das heißt also, der gesamte Adel Mer'imens wird sich nach Khefu zu Ihrer königlichen Majestät begeben?

 

Rhonda Mezkarai:Das sagte ich gerade eben.

 

Kemet'máat:Und was wird dort geschehen?

 

Rhonda Mezkarai:Prophetische Gaben sind mir nicht gegeben, Meister Kemet'máat. Ihre nisutliche Majestät wünscht, dass die mer'imener Adligen vor IHR noch einmal den Lehenseid auf sie, das Reich und Boron schwören. So wurde es auch in der Rabenschwinge verkündet. Seine Exzellenz, Ser-Hátyá Haldjin ed Djasuhr hat parallel dazu ergänzende Pläne.

 

Kemet'máat:Was sind das für Pläne?

 

Rhonda Mezkarai:Zu gegebener Zeit werden sie auch Euch kundgetan, doch derzeit behalte ich mein Wissen darum vor unzulänglichen Ohren zurück. Nur sei jede Paranoia von vornherein zertreten, denn seine Exzellenz Haldjin ed Djasuhr plant mitnichten etwas schreckliches, wie manche Geister vermuten würden.

 

Kemet'máat:Was ist der Grund für Euer Schweigen, Hochwohlgeboren?

 

Rhonda Mezkarai:Warum etwas erzählen, wenn es in nicht allzu langer Zeit jeder weiß?

 

Kemet'máat:Information interessierter Leser …

 

Rhonda Mezkarai:Die nötigen Stellen und Personen sind informiert, soweit ich weiß.

 

Kemet'máat:Und die geneigte Leserschaft …

 

Rhonda Mezkarai:… wird zu gegebener Zeit alles erfahren. Meister Kemet'máat, Euch kommt diese Hartnäckigkeit nicht gut zupass, wenn ich es mal so formulieren darf.

 

Kemet'máat:Möglich. Gestattet mir den Themenwechsel … Ihr wurdet vor kurzem mit der Tásahet Meria belehnt. Einer Tásahet im fernen Irakema. Ihr aber haltet Euch zumeist in Ahet auf, immerhin binden Euch dort gräfliche Geschäfte. Wie aber lässt sich das vereinbaren?

 

Rhonda Mezkarai:Die Verwaltung einer Tásahet wird gemeinhin überschätzt. Als kleinste Verwaltungseinheit im Reich lässt sich eine Tásahet auch recht einfach verwalten, der Aufwand ist nicht so groß, wie der gemeine Bürger oftmals denkt. Viele Sahs und Sahets sind auch gerne … nennen wir es Titular-Adlige. Sie tragen den Adelsrang und ein Schreiber oder wahlweise auch der Gärtner übernimmt die Schreibarbeit. So ist es auch mit Meria. Mein Vertrauter Cherûneb Ni Biazzan, von dessen Fähigkeiten ich überzeugt bin, übernimmt in Meria die administrativen Aufgaben, die eigentlich mir als Sahet zugefallen wären. Er spricht für mich im mer'imener Rat, hält Kontakt mit der Akîbet und verwaltet einfach die Tásahet.

 

Kemet'máat:Das heißt, Ihr seid auch eine der von Euch Titular-Sahets genannten Adligen?

 

Rhonda Mezkarai:Genaugenommen … ja. Die Tásahet Meria und ihr ordoreer Gegenstück Al'Candyia sind politische Signale. Politische Verdeutlichungen des Bundes zwischen Mer'imen und Ordoreum, den al'Mansour und den Mezkarai, mir und Rhuawn al'Mansour. Es war von vornherein einleuchtend, dass weder ich noch seine Erlaucht Rhuawn al'Mansour die Verwaltung des Gutes selbst vornehmen können. Deshalb haben wir tüchtige Verwalter bestallt. Und ich kann mit voll und ganz auf Cherûneb Ni Biazzan verlassen.

 

Kemet'máat:Cherûneb Ni Biazzan ist also quasi Euer Ser-Sahet Ni Meria.

 

Rhonda Mezkarai:Korrekt, wobei es diesen Posten nominell nicht gibt.

 

Kemet'máat:Ihr umgebt Euch augenscheinlich mit Personen, bei denen Euch die Fähigkeiten wichtiger sind als Rang und Name. Cherûneb Ni Biazzan, Eure Haushofmeisterin Baket, Euer Sekretär Shepses'hotep.

 

Rhonda Mezkarai:Was für die Verwaltung Ordoreum nur gut sein kann. Cherûneb und Shepses'hotep sind mir vertraut, ich weiß um ihre Befähigung, um ihre Stärken und Schwächen und sie sind mehr als einfache Schreiber für mich. Und Baket weilt seit vielen Jahren an meiner Seite.

 

Kemet'máat:Gerüchteweise aber heißt, Ihr wollt aber gerade Euren Ser-Nesetet Charîm Veset Mezkarai absetzen?

 

Rhonda Mezkarai:Das klingt so hart. Als würde ich ihn aus Ordoreum vertreiben wollen. Ich bestallte Charîm Mezkarai mit dem Ser-Amte, weil er ebenso befähigt war, Ordoreum zu leiten wie ich. Doch dringlichere Aufgaben erfordern nun seinen Rücktritt, was er mir selbst unterbreitet hat.

 

Kemet'máat:Was sind das für Aufgaben?

 

Rhonda Mezkarai:Das fragt Ihr Charîm Mezkarai am besten selbst. Ich gebe dazu keine Auskunft.

 

Kemet'máat:Und wer wird sein Nachfolger? Immerhin seid Ihr als Hemet-Hátyá Ni Mer'imen und als Sahet Ni Meria auch viel unterwegs und braucht jemanden, dem Ihr Vertrauen könnt, in Ordoreum. Ich denke da an seine Hochgeboren Antaris Tasmenep Mezkarai oder an Menadis Djeser Mezkarai. Beide kämen für mich persönlich in Frage.

 

Rhonda Mezkarai:Ihr habt recht. Ich benötige jemanden in Ordoreum, der mir zur Seite steht. Und ich habe mich auch schon entschieden. Seine Hochgeboren Antaris Tasmenep Mezkarai, Akîb Ni Táheken wird fürderhin das Amt des Ser-Nesetets wahrnehmen.

 

Kemet'máat:Und was hat Euch zu dieser Entscheidung bewogen?

 

Rhonda Mezkarai:Er hat sich in der jüngsten Vergangenheit bewährt. Seine Entscheidungen bezüglich Táhekens waren von einer vorausschauenden Umsicht und ich bin mir sicher, diese Um- und Weitsicht beweist er auch als Ser-Nesetet Ni Ordoreum. Überdies - und das ist der wichtigste Grund - vertraue ich ihm.

 

Kemet'máat:Wie wird - Eurer Ansicht nach - sich Antaris Mezkarai als Ser-Nesetet etablieren?

 

Rhonda Mezkarai:Um ein Zitat meinerseits von vorhin aufzugreifen: Prophetische Gaben sind mir nicht zu eigen. Ich weiß nur, dass ich ihn jetzt für fähig halte, das Amt auszufüllen. Was er in der Zukunft tun wird, das weiß allein der Heilige Rabe.

 

Kemet'máat:Da habt Ihr sicherlich recht. Euer Hochwohlgeboren, ich bedanke für dafür, dass Ihr die Zeit gefunden habt, mir Rede und Antwort zu stehen. Es war sehr informativ und interessant, Euren Worten zu lauschen.

 

Rhonda Mezkarai:Auf dass die geneigte Leserschaft der Rabenschwinge aktuell stets wohlinformiert sein wird.

 

Kemet'máat:Der Heilige Rabe sei mit Euch.

 

Rhonda Mezkarai:Boron Gruß, Meister Kemet'máat

(NME)


Mehib Boraidan ibn Said Ni Tárethon steht Rede und Antwort (FEF 30 S.G.)

Es war heute mal ein vergleichsweise kühler Tag, geradezu ideal für die mir bevorstehende Aufgabe. Ich kann mich glücklich schätzen, dass Seine Hochwürden, der Mehib Ni Tárethon, so schnell Zeit für mich - Tija'rél Shed'si'a - gefunden und sich bereit erklärt hat, mir für unsere Leserinnen und Leser Rede und Antwort zu stehen.

 

Tija'rél Shed-si'a:Boron zum Gruße, Euer Hochwürden. Lasst mich Euch noch einmal danken, dass Ihr Euch für dieses Gespräch mit mir Zeit genommen habt.

 

Boraidan ibn Said:Die Schwingen des Herren auch über Euch, Tochter. Und es ist an mir, Euch zu danken, denn schließlich ist es Eure Postille - wie heißt sie noch gleich? - die es mir ermöglicht, so schnell Nachrichten aus anderen Regionen unseres Reiches zu erhalten.

 

Tija'rél:Nun gut … Kommen wir gleich am besten zur ersten Frage: Euch sind sicherlich die Vorgänge im fernen Mer'imen bekannt. Was haltet Ihr - als Mehib der Boronskirche - davon?

 

Boraidan ibn Said: Ich finde es sehr traurig, um ehrlich zu sein. Boron hier in Kemi zu brüskieren, ist genauso, als wenn - sagen wir - ich in einer Stammessitzung der Novadis mitten in der Khôm Rastullah schmähen würde.
Darüberhinaus sollte Hátyá Rhuawn al'Mansour wissen, dass der Glaube an unseren Herren eine zentrale Stütze des Reiches war und ist und sein wird. Boron bietet uns Halt und Hoffnung auch und vor allem in unruhigen Zeiten und darüber hinaus hat die Heilige Boronskirche mehr als einmal geholfen und zum Beispiel die Táhátyát Yleha mit Reislieferungen versorgt. Sich jetzt gegen Boron, der Kirche und damit gegen unsere geliebte Nisut und wohl auch das Reich, welches das Reich des Raben zu Deren ist, auszusprechen, ist ein Affront, wie er nicht geduldet werden kann. Ebenso ist der Hátyá eben weil er Hátyá ist in einer Vorbildfunktion für alle Mer'imener. Was sollen denn nun die Reisbauern denken, wenn nun ihr geliebter Hátyá sich gegen ihren geliebten Boron ausspricht?

 

Tija'rél:Ihr sagt, die Bevölkerung Mer'imens verehre den Heiligen Raben. Tatsächlich ist die Rastullahgemeinde dort vergleichsweise groß.

 

Boraidan ibn Said:Bos? Warum sollten die Rastullahgläubigen denn böse sein? Nein, ich denke, hier verurteilt Ihr nun eine ganze Glaubensgemeinschaft zu unrecht.

 

Tija'rél:Icht meinte nicht "bos", Hochwürden, sondern GROSS. Die Gemeinde der Rastullahanbeter ist sehr groß im Reich.

 

Boraidan ibn Said:Ach so… Nun ja, das ändert aber dennoch nichts daran, dass wir uns hier in Kemi, dem Reich des Raben, befinden. Der Glaube der Wüstensöhne wird hier geduldet. Es gibt aber durchaus einige Positionen im Reich, welche nicht so tolerant sind und alle Widerworte gegen Boron mit Feuer zum Schweigen bringen würden. Doch in der Zeit dafür leben wir nicht. Ich sehe kein Problem darin, dass hier in diesem Reich auch andersgläubige leben, aber dann können diese doch auch unsere Vorstellungen respektieren, oder nicht?

 

Tija'rél:Nun ja… gewiss. Doch was wird Eurer Meinung mit dem Hátyá geschehen?

 

Boraidan ibn Said:Das, meine liebe Tochter, vermag ich nicht zu sagen, bin ich doch nicht wirklich in alle Einzelheiten eingeweiht. Doch ich bin sicher … ja, ich weiß! … dass unsere Heilige Nisut richtig handeln wird und Seine Hochwürden Mehib Ne'mékath sowie seine Erhabene Hochwürden Großinquisitor Pâestumai entsprechend angewiesen wurden.

 

Tija'rél:Und was, denkt Ihr, wird sich daraus ergeben, für die Zukunft? Boraidan ibn Said ( scheint ein wenig verwirrt ): … äh … zuruft? Ich glaube, Ihr meint Zukunft …

 

Tija'rél:… äh … ja…

 

Boraidan ibn Said:Nun, ich denke es wird eine neue Diskussion entfacht über die Rolle der Wüstensöhne im Reich. Denn diese Verfehlung war nicht die erste, wenn wir uns erinnern. Es war, glaube ich, der Vater des Akîb Ni Mekábtá, welcher sich auf dem letzten Kleinem Konventum gegen unseren Heiligen Raben aussprach.

 

Tija'rél:Und wie wird diese Diskussion ausgehen? Was wird sich im Reich verändern?

 

Boraidan ibn Said:Das vermag ich nicht zu sagen, ich verfüge nicht über die Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen. Selbstverständlich habe ich mir auch bereits Gedanken hierüber gemacht, doch hier ist nicht die Zeit und nicht der Ort, um darüber zu sprechen. Und außerdem bin ich gar nicht in der Position, darüber zu entscheiden.

 

Tija'rél:Verzeiht mir den abrupten Themenwechsel: Es gibt Gerüchte über Ehevorbereitungen Eurerseits.

 

Boraidan ibn Said:Dann lassen wir es mal Gerüchte bleiben.

 

Tija'rél:Stimmt es, dass in Eurer Tá'akîb Mergyan seltsam verstümmelte Tierkadaver gefunden wurden?

 

Boraidan ibn Said:Leider ja. Doch bevor ich hierzu etwas sage, wird es besser sein, genau Bescheid zu wissen. Und bis dahin bin ich dafür, keine unnötige Panik zu verbreiten.

 

Tija'rél:Dann bedanke ich mich für dieses Gespräch, Hochwürden.

(NME, JKR)


Sahet Valaria al'Menkhauhour Ni Ychet steht Rede und Antwort (FRO 30 S.G.)

Der Unruhen in der nördlichsten Táhátya des nisutlichen Reiches der Kemi ist kein Ende. Mer'imen im Kreuzfeuer der verschiedensten Meinungen, und nun sind neben Ihrer Hoheit al'Mout'pekeret al'Plâne auch noch Seine Erhabene Hochwürden Erlaucht, der Großinquisitor Boronîan V. Pâestumai nebst Gefolge - darunter das Oberhaupt der Familie Mezkarai, Mehib Boromil Ni Ordoreum - auf der Feste Zyral erschienen, um über Verfehlungen des Hátyas Rhauwn Al'Mansour zu richten.
Dies war Grund genug für mich, Salas R'yall, einmal gen Câbas zu reisen, denn dort residiert Ihre Hochgeboren Akîbet Phatapi al'Menkhauhour, die als Urheberin all dieser Ereignisse gilt. Sie trug die ablehnenden Worte ihres Hátyas weiter, die jener als Folge ihres Wunsches nach einer kirchlichen Seret geäußert hat.
Doch traf ich in Ychet an der Küste weder Ihre Hochgeboren noch die designierte Seret-Akîbet an, Ihre Ehrwürden Boronlyn Ni Ne'kâtre. Doch war die Frau Gardeleutnant Valaria al'Menkhauhour, ihres Zeichens Schwester der Akîbet und selbst Sahet Ni Ychet, bereit, mir Rede und Antwort zu stehen.

 

Salas R'yall:"Boron zum Gruße, Euer Wohlgeboren. Vielen Dank dafür, dass Ihr mich empfangen habt."

 

Valaria al'Menkhauhour:"Den Gruß zurück. Und nichts zu danken, aber machts kurz, frau hat zu tun."

 

Salas R'yall:"Ja… äh … nun… Ihr habt ja sicher die Unruhen in Mer'imen miterlebt und…"

 

Valaria al'Menkhauhour ( unterbricht, fasst sich an die Stirn, ironisch ):"So gerade mal eben am Rande… ja…"

 

Salas R'yall ( hüstelt ):"… ja… man sagt, dass Eure Schwester ursächlich war für die Inhaftierung des Hátyas u…"

 

Valaria ( unterbricht wieder ):"Nein. Seine Erlaucht ist selbst schuld daran, denn Soba … die Akîbet war es mit Sicherheit nicht. Sie wollte nie, dass der Hátya zu Schaden kommt. Punkt."

 

Salas R'yall:"Aber im Zuge einiger Briefwechsel kam auch die Eliteeinheit des Hátyas nach Ychet, um die Akîbet an ihren Treueid dem Hátya gegenüber zu erin…"

 

Valaria ( untebricht seufzend ):"Darüber kann, darf und werde ich nichts sagen."

 

Salas R'yall ( sichtlich irritiert ):"Warum nicht?"

 

Valaria:"Weil die endgültige Entscheidung über diese Sache noch nicht feststeht."

 

Salas R'yall:"Nun gut. Wie aber kam es dazu, zu diesem ganzen Chaos…"

 

Valaria:"Wie meinen?"

 

Salas R'yall:"Nun, ich meine, diese Unruhen. Was war der Grund, der Auslöser?"

 

Valaria:"Wie die Rabenschwinge schon berichtete, wollte meine Schwester Ihre Ehrwürden Boronlyn Ni Ne'kâtre zur Seret ernennen, doch seine Erlaucht war dagegen. Und er äußerte sich ein wenig unglücklich. Den Rest werdet ihr Zeitungsmenschen sicher schon wissen."

 

Salas R'yall:"Rechtfertigt dies aber schon eine Inhaftierung des Hátyas und ein Tribunal?"

 

Valaria ( lauter ):"Seine ehrwürdige Hochwürden Mehib Ne'mekath hat mit Seiner Erlaucht gesprochen. Zweifelt Ihr an seiner Kompetenz?!"

 

Salas R'yall:"Nein, nein. Gar nicht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, was den Mehib zu diesem Schritt bewogen hat."

 

Valaria:"Ich war auch nicht dabei."

 

Salas R'yall:"Ihr wisst also nichts?"

 

Valaria:"Das sagte ich doch…"( …)

 

Salas R'yall:"Und nun ist ihre Hoheit, die Fédáykîm-Gardekriegsherrin, hier in Ychet. Was ist Eurer Meinung dafür der Grund?"

 

Valaria:"Ein nisutlicher Befehl."

 

Salas R'yall:"Und was steht dahinter?"

 

Valaria:"Ein nisutlicher Gedanke."

 

Salas R'yall ( verwundert ): "Wie meinen?"

 

Valaria:"Ja, bei Viznar und allen Propheten! Wenn die Nisut befiehlt, wird die Fédáykîm-Gardekriegsherrin auch gehorchen oder was meint Ihr?! Und dass Ihre Hoheit nicht hier ist um Ringelpiez mit Anfassen zu spielen, dass könnt Ihr Euch auch wohl denken, oder nicht?!"

 

Salas R'yall:"Das heißt also, es ist mit bewaffnetem Widerstand zu rechnen?"

 

Valaria:"Was? Eure Fantasie ist wirklich begnadet. Nein, mit bewaffnetem Widerstand wird natürlich nicht gerechnet, schon gar nicht im Câbas."

 

Salas R'yall:"Es gehen aber Gerücht…"

 

Valaria ( genervt ):"Ich möchte anregen, dass Ihr alle Dinge ihre Hoheit und ihre Soldatinnen betreffend mit Ihrer Hoheit selbst bekakelt. Sie hat weitreichendere Kompetenzen als ich."

 

Salas R'yall:"Nun gut. Dazu gibt es noch Gerüchte um eine Adelsversammlung der mer'imener Nobleza, die allerdings ohne die câbaser Fraktion und den Mehib als Sah Ni Sechen stattfindet."

 

Valaria:"Schlimm genug. Das lässt ja einiges auf die Loyalität der Adligen schließen."

 

Salas R'yall:"Nun, möglicherweise. Was denkt Ihr über dieses Treffen?"

 

Valaria:"Nicht viel. Ich weiß nicht, was sie vorhaben und planen. Ich hab mir nur angewöhnt, immer vom schlechtesten auszugehen, um auf alles vorbereitet zu sein."

 

Salas R'yall:"Und was heißt das schlechteste?"

 

Valaria:"Was weiß ich! Nichts gutes halt."

 

Salas R'all:"Wo befindet sich Eure Schwester derzeit?"

 

Valaria:"Auf Zyral, wo sie dem Mehib aufwartet."

 

Salas R'yall:"Hat dies einen besonderen Grund…?"

 

Valaria:"Nun… Seine ehrwürdige Hochwürden hat meine Schwester nach Zyral gerufen. Und wer wäre sie, dass sie seinem Wunsch nicht Folge leistet?

 

Salas R'yall:"Das heißt also, Seine Ehrwürdige Hochwürden benötigt Ihre Hochgeboren dort in Zyral. Als Zeugin?"

 

Valaria ( achselzuckend ):"Ich weiß es nicht. Der Mehib hat mir seine Gedanken nicht kundgetan, ebenso wenig wie die Akîbet. Ich kann Euch über das Geschehen in Zyral keinerlei Auskunft geben …"

 

Salas R'yall:"… also belassen wir es vorerst bei einem Geheimnis." ( lächelt )

 

Valaria:"… Nö, ich weiß einfach nicht, was dort passiert." ( lächelt nicht )

 

Salas R'yall:"Nun gut. Ihre kemikönigliche Majestät ließ verlauten, dass der gesamte Adel Mer'imens sich in Ychet versammeln soll und dort vor der Hekátet den Lehenseid noch einmal leisten muss. Was bedeutet das?"

 

Valaria ( stutzt ):"Dass jeder vom Sah bis zum Akîb hierher kommen und den Lehenseid erneuern soll."

 

Salas R'yall:"Ähm… ja… richtig. Was ich meinte, was bedeutet das für Euch, für den Câbas und Ihre Hoheit?"

 

Valaria:"Was es für Ihre Hoheit bedeutet, kann sie Euch am besten selbst beantworten. Für mich ist diese Zeremonie mehr als eine Pflicht, ich leiste den Eid, weil ich ihn erfülle. Und so hält es auch Ihre Hochgeboren, die Akîbet."

 

Salas R'yall:"Wird sie oder werdet Ihr auf den Hátya schwören?"

 

Valaria ( entsetzt ):"Natürlich! Beide! Alle tun es! Was denkt Er sich denn? Rhuawn al'Mansour ist noch immer Hátya Ni Mer'imen und somit nenne ich ihn als meinen Lehensherren, denn es ist so. Alles andere wäre verlogen und hasrabalisch!"

 

Salas R'yall:"Hasrabalisch?"

 

Valaria:"Vom Sultan Hasrabal von Gorien gekommen. Er verbündete sich mit Aranien und griff es dann an. Ekelhaft so was."

 

Salas R'yall:"Ah ja. Aber wieso schwört Akîbet Phatapi Ni Câbas denn auf den Hátya, wenn sie sich vorher gegen ihn auflehnte?"

 

Valaria ( langsam erbost ):"Sie lehnte sich nicht gegen den Hátya auf!! Ich denke ihr Zeitungsmenschen seid immer so gut informiert? Ihr liefert einen schrecklichen Eindruck für Eure Zunft ab." ( lauter werdend ) "Meine Schwester überbrachte unziemliche Worte des Hátyas gegenüber der Kirche ebenjener…"

 

Salas R'yall:"Aber damit verging sie sich doch gegen den Hátya…?"

 

Valaria:"Das ist Ansichtssache. Wenn ja, dann sind Seine Erlaucht und meine Schwester quitt, wie man so im Norden sagt. Denn er überbrachte ihr eine interessante Nachricht…"

 

Salas R'yall:"s…"

 

Valaria:"… über die ich nichts erzählen werde."

 

Salas R'yall ( achselzuckend ):"Gut, damit werde ich mich zufrieden geben."

 

Valaria:"Ihr müsst."

 

Salas R'yall ( langsam resignierend ):"Wie wird es denn jetzt weitergehen?"

 

Valaria:"Nun… hier ist ja nichts los. Ich bleibe hier und kümmere mich um Ychet und folge den Befehlen der Hoheit."

 

Salas R'yall:"Wie sehen die aus?"

Valaria:"Wenn sie schriftlich sind, ein Blatt Papyr und da stehen Glyphen drauf."

 

Salas R'yall:"Ich meine, was beinhalten diese Befehle?"

 

Valaria:"Entweder ihr bekommt es mit oder nicht."

 

Salas R'yall:"Wie bitte?"

 

Valaria:"Ihr seid Zivilist, da werd' ich meine Befehle Euch nicht unbedingt auf die Nase binden. Übrigens … ich hab keine Zeit mehr. Bitte…"

 

Salas R'yall:"Gut. Boron zum Gruße und danke für dieses Gespräch."

(NME)


Milizmarschall Abdul ibn Meheb Ni Táyârret steht Rede und Antwort (FIN 29 S.G.)

Lange Zeit war der Gardemilizmarschall präsent, eine ranghohe Persönlichkeit in der Armee, aber "nur" ein Sah im Adel. Er diente viele Jahre als Kriegsherr Táyârrets unter den dortigen Baroninnen und Baronen, wurde dann zum Sah Ni Mehenev erhoben. Und vor wenigen Monden nur - nach der Abdankung Barrio dos'Santos-dell'Aquinas - wurde er selbst zum Akîb der bedeutsamen Provinz erhoben. Ich - Salas R'yall, Berichterstatter der "Rabenschwinge Aktuell" - begab mich auf den Weg, um mit Seiner Hochgeboren selbst zu sprechen.


Salas R'yall:Hochgeboren… Erst einmal möchte ich Euch für dieses Gespräch danken. Bisher wart Ihr ja in der Presse immer recht ruhig, trotz Eurer bedeutsamen Aufgaben.

 

Abdul ibn Meheb:Nun ja, das ist doch eine Selbstverständlichkeit, wenn schon mal ein Schreiberling, ähm, Endschuldigung, Berichterstatter der Rabenschwinge so freundlich fragt. Ich halt nicht viel davon, von einem Blatt zum nächsten zu laufen, nur damit ich dort drinnen bin. Es ist für mich wichtiger, meinen Dienst für Nisut und Káhet ordentlich auszuführen, außerdem muss ich ja mein Lehen auch noch in Ordnung halten. Da ich meistens selbst nach dem Rechten schaue, habe ich auch nicht so viel Zeit wie manch anderer. Ich vertraue diesen ganzen Schreiberlingen nicht sonderlich. Kaum läßt man die Zügel etwas lockerer, bricht ein Chaos aus, bei Rondra, dessen Schaden dann wieder wett gemacht werden muss, aber so ist es nun mal. Allerdings, daß ich dann doch auch einmal in die Rabenschwinge aufgenommen werden soll, erfreut mich doch sehr, muss ich zugeben. Schließlich ist da auch nicht jeder drin.

 

Salas R'yall:Da habt Ihr wohl recht, Hochgeboren. Eure Tatkraft und Euer Drang, etwas selbst in die Hand zu nehmen, sind ja fast schon sprichwörtlich. Bedeutet Euer Misstrauen in die "Schreiberlinge" denn, daß Ihr Euch ganz allein ohne Ser oder… ähm… gewissermaßen Ministerien um Tayarrêt und die Herzoginnenstadt Djasét kümmert?

 

Abdul ibn Meheb:Natürlich nicht, alles kann ich auch nicht selbst machen. So existiert zum Beispiel eine einigermaßen effektive Gardemilizkommandantur, und die Verwaltung des Stadt Djáset wird zum Teil von meinem eigenen - natürlich nicht sehr großen - Secretariat und zum Teil von dem der Hekátet übernommen, natürlich habe ich auch einen Kriegsherren und einen militärischen Adjutanten, die mir einiges an Arbeit abnehmen, aber zum Schluss werden doch alle wichtigen Entscheidungen mir zum "Gegenlesen" und Genehmigen gegeben. Und vielleicht, ich bin gerade am überlegen, werde ich doch mal einen Ser oder eine Seret einsetzen.

 

Salas R'yall:Es ist zwar schon einige Monde her, daß Ihr vom Sah Ni Mehenev zum Akîb Ni Táyârret erhoben und damit zum Herr der sicher bedeutsamsten Provinz des Herzoginnentums Chentasû ernannt wurde. Welche Möglichkeiten bietet Euch - meint Ihr - dieses Amt?

 

Abdul ibn Meheb: Nun, dieses Amt hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Ich habe unter anderem die Möglichkeit mal etwas nach meinem Willen die Provinz zu gestalten, als für sie Vorteile herauszuschlagen, auf meine Art. Und ich muss mir weniger bindende Vorschläge machen lassen. Außerdem, ein Vorteil den ich schätze, ist, daß man seine Meinung etwas deutlicher sagen kann, als wenn man Sah ist. Dann muss man immer bei dem bleiben, was der Akîb sagt. Und manchmal fiel mir das nicht gerade leicht, das könnt Ihr mir glauben.
Weitere Vorteile grade dieser Provinz sind natürlich, daß das Oberkommando der Schwarzen Armee bei mir in Djáset ist, somit habe ich es nicht weit, um zu meinem Posten dort zu kommen. Es gibt natürlich auch noch die Hekátet, die sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein kann, schließlich hat man die Vorgesetzte immer vor der Türe. Aber nachdem ich Ihre Hoheit äußerst gut kenne und wir gut befreundet sind, stellt das eigentlich kein Problem da.

 

Salas R'yall: Eure Schilderung lässt ja fast Glauben, Ihr habt das Paradies zu Deren gefunden. Zumindest in militärischer Hinsicht. Aber wie steht es mit lehens- und verwaltungstechnischen Belangen? Immerhin habt Ihr nicht nur Ihre Hoheit - um es mit Euren Worten sagen zu dürfen - "vor der Türe", sondern auch recht häufig Ihre Durchlaucht Repat Akilja Algerin-de Cavazo.
Ich denke, ich liege richtig, wenn ich behaupte, als Sah hat man nicht derartig weitgefächerte Aufgabenbereiche und Verpflichten wie ein Akîb. War die Umstellung denn nicht recht mühsam? Ganz Tayarrêt ist nun einmal nicht Mehenev allein.

 

Abdul ibn Meheb:Natürlich war es eine Umstellung, Táyârret ist ja viel größer. Aber ich war vor meiner Ernennung schon des öfteren bei Ihrer Hoheit zu Besuch, und auch im Oberkommando war und bin ich ja nicht gerade selten, somit habe ich mich schon in Djáset ausgekannt, außerdem hatte mein Vorgänger eine hervorragende Verwaltung, und auch die Verwalter der anderen Orte kannte ich ja schon, was mir die Eingewöhnung deutlich erleichtert hat. Und schließlich ist es nicht so schwer, wie man sich immer vorstellt, sich vom Sah zum Akîb umzustellen. Es ist halt eine größere Fläche, die man überwachen muss, aber man hat ja auch mehr Schreiber und sowas, die einem die Arbeit erleichtern. Somit ist es nicht soviel Arbeit mehr.

 

Salas R'yall:Und dann ist da noch Hochwohlgeboren Rhonda Set'chet'cha Mezkarai Ni Ordoreum. Nun, als Akîb der sicherlich bedeutsamsten Provinz der Tánesetet Ordoreum, liegt doch sicher ihr Augenmerk besonders auf Euch. Ähm… Ist es Euch als Mann des Militärs nicht ein wenig unwohl, derart in den Blickwinkel des Hochadels gerückt zu sein?

 

Abdul ibn Meheb:Nein, eigentlich nicht. In militärischen Belangen bin ich ja auch weiterhin mein eigener Herr, nur der Nisut und der Hekátet untergeben, und vom lehenstechnischen lässt mich Ihre Hochwohlgeboren eigentlich relativ eigenständig arbeiten, soweit man das sagen kann, wenn die Hekátet fast nebenan wohnt. Aber Rhonda ist eine gute Gräfin und hervoragende Gelehrte, und wenn sie mir Gegenvorschläge unterbreitet oder andere Dinge anordnet, hat sie meist eine gute Begründung, und die Dinge sind meist sinnvoll, so das Widerstand kaum sinnvoll wäre. Es geht der Nesetet ja auch nur um das Vorwärtsbringen von Odoreums. Und sollte ich doch einmal meine Bedenken haben, werde ich das mit der Nesetet direkt besprechen, um ihr diese mitzuteilen.

 

Salas R'yall:Ihr sagtet, in militärischen Belangen seid Ihr weiterhin Euer eigener Herr - natürlich dem Kahét und der Gardekriegsherrin untergeordnet. Ihre Hochwohlgeboren Rhonda Mezkarai wie auch das fürstliche Paar Ni Sa'sekera scheinen im milizmilitärischen Bereich keine Mitspracherechte zu besitzen. Führt das nicht zwangsläufig zu Konflikten?

 

Abdul ibn Meheb:So, wie ich das sehe, nicht. Es mag sein, daß meine Entscheidungen nicht immer die vollste Deckung dieser Personen besitzen, allerdings werde ich die wichtigen Entscheidungen mit ihnen durchsprechen... und sie werden über alles Wichtige informiert. Zu Konflikten sollte es nicht kommen, schließlich ist es persönlicher Wille ihrer Majestät und der Befehl der Gardekriegsherrin, daß die Armee aus politischen Streitigkeiten oder anderen Angelegenheiten herausgehalten wird. Außerdem kann das fürstliche Paar, insbesondere natürlich der Kanzler als Yret des KKAB, über den Marschall der KKAB-Truppen Einfluß auf meine Entscheidungen nehmen, allerdings denke ich, daß sich seine Durchlaucht in diesen Fällen zurückhalten wird. Und sollte jemand aus dem Adel Probleme mit meinen Entscheidungen haben, kann er dies selbstverständlich jederzeit mir mitteilen, ich werde dies dann überdenken, und, sollte es wirklich wichtig genug sein, in meiner Entscheidung berücksichtigen. Außerdem können die oben von Euch genannten Personen jederzeit Vorschläge machen und Anregungen geben, die ich selbstverständlich ebenso in Betracht ziehe, wie die meines Stabes oder meine eigenen, denn hin und wieder stammen die besseren Ideen von Fachlaien, wenn ich das mal so salopp sagen darf.

 

Salas R'yall:Nach Eurer Erhebung zum Baron wurden ja die Posten des Kriegsherren von Táyârret und des Sahs Ni Mehenev vakant. Ihr fülltet die Lücken mit - Moment, ich muss einmal nachsehen (lacht) - Bilhamid el'Hadidi ben Meharrib. Könnt Ihr mir ein wenig zu dieser bisher unbekannten Persönlichkeit erzählen?

 

Abdul ibn Meheb: Natürlich kann ich das. Bilhammid stammt aus Mehrwed, er ist bekennender Novadi. Er wurde von den unsäglichen Al'Anfanern während des Khomkrieges gefangengenommen, und sollte nach dem damaligen Vizepatriarchat Trahelien versendet werden. Er wurde aber von aufrechten Widerstandskämpfern befreit und kämpfte mit ihnen. Später, also während ich Sah von Mehenev war, habe ich ihn zum Wakir, das heißt Oberst, der dortigen Garde ernannt. Diesen Posten hat er treu ausgeführt und war mir eine große Hilfe, schließlich war ich als Gardemilizmarschall, bzw. Offizier und Kriegsherr ni Táyârret oft unterwegs. So übernahm er dann die Verwaltung des Dorfes, wenn ich auf Reisen war. Nachdem ich zum Akîb ernannt wurde, kam für den Posten des Sahs eigentlich nur er in Frage, schließlich war er mit der Verwaltung des Dorfes vertraut, und ein guter Freund von mir, also lag nichts näher als ihn zum Sah zu ernennen. Diesen Posten führt er zur Zeit zu meiner vollsten Zufriedenheit aus.
Kem'bik ist Kriegsherr ni Táyârret, das wollt Ihr doch sicher wissen, oder? Bilhammid mag in der Schwarzen Armee sein, doch wollte er nicht auch noch das Amt eines Kriegsherren auf sich nehmen. So habe ich dann eben Kem'bik, der Sah von Mehajet ist, zum Kriegsherren ernennt, auch ist ein Offizier der Schwarzen Armee, hat also auch eine gewisse Fachkompetenz, außerdem noch sehr gute Beziehungen zu den Mehis, dem größten Waldmenschenstamm in Táyârret.

 

Salas R'yall:Dann dürfen wir also in Zukunft mehr von Euren beiden untergebenen Lehnsleuten zu hören bekommen?

 

Abdul ibn Meheb:Nun, ich denke schon, aber da sich die beiden ja noch einarbeiten müssen, werde ich mich hier mit Urteilen und Prophezeiungen zurückhalten.

 

Salas R'yall:Eine sicherlich vernünftige Einstellung. Ähm… anderes Thema: Die Mehis gehören den Tschopukikuha an? Oder den Keke-Wanaq? In beiden Fällen handelt es sich aber um eher berüchtigte denn berühmte Stämme. Nutzen Euch denn die Beziehungen des Sahs Ni Mehajet zu den Mehis?

 

Abdul ibn Meheb:Challawalla! Da fragt ihr mich jetzt aber ein bißchen sehr viel. Ich glaube, und bin mir relativ, aber nicht vollkommen sicher, daß sie den Keke-Wanaq angehören, die sich ja zum Glück ruhig verhalten, sonst hätten wir hier wohl einige Probleme. Nun, die Beziehungen bringen einiges. Der Häuptling der Mehis, und auch ihr Schamane, kennen den Sah schon seid seiner Kindheit, der Häuptling ist mit ihm eng befreundet, sind sie doch gleich alt. Außerdem stammt Kem'biks Mutter ja von den Mehis ab. Somit haben sowohl ich als auch die Mehis eine Person, auf die wir uns verlassen und ihr Vertrauen können.

 

Salas R'yall:Hoffen wir, daß sich diese Beziehungen auszahlen werden. Ihr erwähntet vorhin die Ihre Hoheit, die Hekátet Ni Chentasu. Es ist allgemein bekannt, daß Ihr mit Chanya al'Mout'pekeret sehr eng befreundet seid. Böse Gerüchte allerdings - und ich muss eindringlich darauf hinweisen, dass ich hier nur zitiere! - behaupten, diese Freundschaft wäre weitaus enger als offiziell bekannt, und daß Ihr daraus Vorteile schlagen würdet.

 

Abdul ibn Meheb:Unsere Freundschaft ist eng, aber Ihre Hoheit ist verheiratet und hat Kinder, und ich denke nicht, daß ich mich zu solchen Gerüchten weiter äußern muss. Sollen sich nur die Leute, die diese üblen Gerüchte verbreiten, zeigen. Denen werde ich recht und Anstand schon beibringen, auf welche Art auch immer, bei Rondra!

 

Salas R'yall:Nun ja … böse Gerüchte entstehen immer über die, die im Vordergrund stehen oder auf die man neidisch ist. Ich hoffe, ich trete Euch nicht zu nahe oder beleidige Euch - denn das ist nicht meine Absicht. Aber… ähnliche Gerüchte kursieren über die Verbindung zur Nedjeset von Sendsh'gerhi, Alea von Zemesev. Darf ich fragen, was an dem dran ist?

 

Abdul ibn Meheb:Nun, die Freundschaft ist eng, sehr eng, aber ich werde mich auch zu diesem Thema nicht weiter äußern, ich muss meine Privatangelegenheiten ja nicht in alle Öffendlichkeit tragen, möge die noch so interessiert sein. Außerdem kann ich in diesem Fall auch mit Rücksicht auf die Nedjeset nichts sagen, und das wir auch so bleiben. Wenn ich etwas an die Öffentlichkeit bringen will, werdet Ihr davon als Erster erfahren.

 

Salas R'yall:Ähm … Gestattet Ihr mir eine letzte Frage: Was die Leser und Leserinnen sich noch brennend interessieren dürfte: Ihr habt das Oberkommando über die Miliztruppen, also über die Land- und Bürgerwehr. Ich hoffe, ich irre nicht. Militär ist nicht gerade mein Fachgebiet… Habt Ihr, Hochgeboren, besondere Pläne, Vorgehensweisen, ja, Methoden um die Miliztruppen nicht verweichlichen zu lassen? Wie werdet Ihr sie anpacken, wie ausbilden?

 

Abdul ibn Meheb:Nun, die einfachste Lösung ist hier die Effektivste: Regelmäßiges Üben. Wie oft diese Übungen abgehalten werden, ist noch nicht entschieden, sie werden sich auch nach möglichen Gefahren oder ähnlichem verschieden sein, allerdings werde ich regelmäßig Überraschungskontrollen der Garden und Milizen durchführen lassen und selbst durchführen, um die Effektivität zu überprüfen. Dies ist zum Beispiel einer der Fälle, in denen ich die Adeligen des Reiches noch um ihre Meinungen fragen werde.

 

Salas R'yall: Ich bedanke mich für dieses informative Gespräch. Möge Boron immer mit Euch und Euren Vorhaben sein. (verneigt sich)


(CAG,NME)


Mehib Boraidan ibn Saîd Ni Tárethon steht Rede und Antwort (FTR 29 S.G.)

Der Konvent des Kleinen Adels ist beendet, die Nobilität wieder aus Khefu abgereist, nachdem sie dort eine spannende Wahl hinterlegt hatte. Nur knapp mit zwei Stimmen Vorsprung wurde Seine Hochwürden Boraidan ibn Said gegenüber der djunizer Akîbet Mentia ui Paratras Ni Sákem zum neuen Vertreter des Kleinadels im Kronrat gewählt. Doch seine Hochwürden war davor schon kein unbeschriebenes Blatt: Akîb Ni Mergyan, Ser-Hatya, Mehib, Großmeister des Zer Nimut Ordens … Grund genug für mich – Salas R’yall – einmal mit Seiner Hochwürden zusammenzusetzen und zu parlieren.

 

Salas R’yall: Euer Hochwürden. Ich möchte mich dafür bedanken, dass Ihr Euch die Zeit nehmt, mit mir zu sprechen. Es ist mir eine Ehre. Es stört Euch hoffentlich nicht wenn ich gleich zur Sache komme? Ihr seid ja vor kurzem zum Secha gewählt worden, zum Vertreter des Kleinen Adels. Was bedeutet dieses Amt für Euch?

 

Boraidan: Für mich bedeutet dies, daß ich selbst versuchen kann, den gesamten Angehörigen des Kleinen Konventes zu helfen, mich für Kemi einzusetzen. Dies wird nicht leicht, aber es hängt auch sehr daran wie die anderen Adligen, die Kleinadeligen eben, sich selbst engagieren. Secha zu sein heißt für mich auch die Stimme der Adligen zu sein, doch das setzt voraus, daß auch jemand gehört werden will. Wie man am Ende des Konventes gesehen hat waren aber wieder viele, welche vor der Abstimmung viel forderten, als es dann drauf ankam, nicht bereit, sich auch für ihre Forderungen einzusetzen.

 

Salas R’yall: Und was werdet Ihr daraus für Konsquenzen ziehen? Werdet Ihr versuchen, den Kleinadel zu motivieren, damit er seine vielen Forderungen wahrnimmt?

 

Boraidan: Orderungen? Welche Orderungen sollte der Kleinadel geben?

 

Salas R’yall: Nein nein, Euer Hochwürden, was werdet Ihr unternehmen um die Forderungen des Kleinadels zu erfüllen?

 

Boraidan: Ach so. Die Forderungen, nun, es ist meine Aufgabe, den Kleinadel dazuzubringen, selbst Aktion zu zeigen.

 

Salas R’yall: Was werdet Ihr unternehmen, um dieses Amt würde- und sinnvoll zu füllen? Eure Vorgänger waren ja teilweise recht ruhig, hieß es…

 

Boraidan: Bürde? Was für eine Bürde?

 

Salas R’yall: ( … ) Nun, seht Ihr das Amt dann nicht als zusätzliche Verpflichtung, sondern als Ehre und Auszeichnung?

 

Boraidan: Ach... Würde. Und ja mein Sohn, genau als das sehe ich es.

 

Salas R’yall: Nach internen Quellen und Berichterstattern kam es auf dem Konvent zu so mancher lautstarker Auseinandersetzung. Insbesondere wurde angemerkt, dass der Akîb von Mékabta – Mahmut ben Abdallah – , nicht gerade einverstanden war mit Eurer Wahl zm Secha. Infolgedessen verlautbarte er, er würde sich mit seinen Problemen stets an die Vize-Sechat wenden, Mentia Ui Paratras. Wenden. Dies könnte ein schlechter Beginn Eurer Zeit als Secha bedeuten. Die Vize-Sechat engagiert sich für die Inseln, der Secha für das Festland. Oder ist dem nicht so?

 

Boraidan: Der Akîb Ni Mékabta scheint generell mit dem Mundwerk schneller und lauter zu sein als seine Gedanken, aber wie auch immer. Tatsache ist nun mal, daß meine Wenigkeit und nicht Mentia Ui Paratras zum Secha gewählt wurde. Wenn jemandem etwas am Kleinadel liegt, dann wird jeder, der anders gewählt hat, einsehen, daß es keinen Sinn macht sich in die Ecke zu stellen, zu schmollen und böse Reden zu schwingen, sondern versuchen, aus der Lage das Beste zu machen. Ein schlechter Beginn ist dies sicherlich nicht, es zeugt nur davon, daß gewisse Leute kurzsichtig und ignorant sind. Ein schlechter Tag für mich heißt nicht, daß ich mich von Boron abwende. Im Gegenteil, dann ist es meine Aufgabe, mich wieder stärker mit Boron zu beschäftigen, um herauszufinden, warum Boron mir einen schlechten Tag bescherte. Die Probleme, welche der Akîb Ni Mékabta mit mir sieht, er sieht und nicht ich, werden ganz sicher nicht verschwinden, wenn er sich vornimmt, nicht mit mir zu reden. Aber wieder zurück. Ja, Ui Paratras und ich haben uns zusammengesetzt und entschieden, daß wir beide dem Kleinadel besser dienen, wenn nicht eine Person versucht, zwanghaft alles zu überschauen, sondern sich zwei um den Adel kümmern. Folglich wird Ui Paratras die Provinzen Yleha, Djunizes und die Inselakîbate, ich den Rest betreuen.

 

Salas R’yall: Daneben erfüllt Ihr auch noch die Posten des Mehibs und Ser-Hátyas von Tárethon, seid Mesutep des Zer Nimut-Ordens und Baron von Mergyan. Wie lassen sich diese arbeitsintensiven Würden in Einklang mit dem Secha-Amt bringen?

 

Boraidan:Tárethon ist in letzter Zeit eine ruhige Provinz gewesen, da gibt es nicht allzu viel zu tun. Zumal Hátya Pâestumai ja schliesslich immer noch das Sagen hat; ich bin als Ser-Hatya nur seine rechte Hand, sein Vertreter. Als Mehib, denke ich mal, ist es in Tárethon auch recht friedlich, die Kirche ist hier seit sehr langer Zeit präsent und der Glaube stark. Ich muss keinen Ungläubigen den rechten Weg weisen, nur dafür sorgen, daß der Glaube allgemein in den rechten Bahnen verläuft. Ich denke, die Nähe der Kloster Laguana und Memento Mori macht mir dies auch sehr einfach. Mergyan ist ebenfalls friedlich, es gab in letzter Zeit keine Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und Agadyr. Zur Zeit laufen sogar Pläne über die Errichtung einer Saline im Süden Mergyans. Doch alles in allem sind dies Ämter welche eine kurzzeitige Abwesenheit meinerseits durchaus vertragen.

 

Salas R’yall: Ihr sagtet, Tárethon war in letzter Zeit recht ruhig. Doch was hat es mit den … Unruhen … in Sarslund auf sich? Es treten ja Gerüchte auf, und da stellt sich mir die Frage, ob es zweckmäßig ist, gerade jetzt eine ‚kurzzeitige Abwesenheit’ des Ser-Hátyas und Mehibs in Kauf zu nehmen…

 

Boraidan: Naja, die Unruhen sind nun wirklich nichts alltägliches, selbstverständlich bin ich dort persönlich anwesend. Doch derzeit ist alles nötige veranlasst, Hátya Pâestumai ist selbst anwesend, ein Vertreter des KKAB, Akîbs aus ganz Tárethon sind gekommen, um den Unruhen ein Ende zu bereiten, und die Priester haben entsprechende Order erhalten, selbst Akîb Anchhabos aus Seku Kesen ist gekommen. Seitdem ich in Sarslund weile sind bisher keine weiteren Übergriffe bekannt geworden. Je nach Art neuer Vorkommnisse wäre es also durchaus möglich, daß ich nicht anwesend sein muss.

 

Salas R’yall: Dann kann die Leserschaft also davon ausgehen, dass die Ordnung in der Tá’akîb Sarslund quasi als schon wiederhergestellt bezeichnet werden kann? Welche Möglichkeiten wurden schon oder werden noch in Betracht gezogen, den Status-Quo dorten wiederherzustellen?

 

Boraidan: Derzeit ja. Wir haben den falschen Priester, welche die ketzerischen Ideen verbreitete und so das ahnungslose Volk von Sarslund anstachelte, in Gewahrsam genommen. Priester des Zer-Nimut Ordens wurden ausgeschickt um die umliegenden Siedlungen aufzusuchen und die richtige Lehre zu verbreiten, meine Rede vor dem Sarslunder Volk wird in die umliegenden Siedlungen verteilt und verlesen. Der Grand-Inquisitorius ist wie ich schon sagte ebenfalls dort und wird sich damit beschäftigen. Weiteres wird die Zukunft zeigen. Darüber hinaus werden wir uns nicht mit einem Status Quo zufrieden geben, Siedler, Achaz und Lunda sollen alle erkennen, daß wir gemeinsam, zusammenleben können. Es hat keinen Sinn wenn Frieden und Ruhe von der Obrigkeit angeordnet wird, die betreffenden Parteien müssen es von sich aus, in ihrem Herzen verstehen. Für die Siedler wird dieser Weg über Boron führen, für die Achaz und Lunda werden wir uns gemeinsam mit ihnen entsprechde Lösungen einfallen lassen.

 

Salas R’yall: Ihr erwähntet den Bau einer Saline im Süden Mergyans. Daraus schlussfolgere ich, dass Mergyan zu den wohlhabenderen Landstrichen gehört, wie viele tárethoner Provinzen. Überdies seid Ihr eine einflussreiche Persönlichkeit sowohl klerikal als auch politisch. Zieht Ihr daraus Konsequenzen bezüglich einer Vorbildrolle für andere Adlige oder bezüglich einer Unterstützung ärmerer, wilder oder rückständiger Baronien?

 

Boraidan: Ob jemand mich als Vorbild sieht, muss jede Person für sich selbst entscheiden, ich lebe nur so, wie ich meine, daß ich Boron am Besten dienen kann, dazu gehört auch, daß ich ein mir zugewiesenes Lehen mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln entsprechend leite. Ich stimme euch zu, Mergyan ist im Vergleich zu manch anderen Lehen wohl als wohlhabend zu bezeichnen. Mergyan beteiligt sich seit der Einführung an der Armenkasse, das wird auch weiterhin so bleiben. Wir haben genug und werden auch weiterhin gerne geben, sowohl über die Armenkasse als auch über Güter und Seelsorge wenn Not an der Bevölkerung ist. Wenn fromme Flüchtlinge ein neues Heim suchen, wir werden es ihnen geben.

 

Salas R’yall: Verzeiht mir diesen Gedankensprung.

 

Boraidan: Och, schon in Ordnung. Ich schweife auch öfters ab. Habt ihr schon den exzelleten Schwingenrausch aus Mergyan probiert? Ich sage euch, ein guter Tropfen, er sollte der Baronie weitere Einkünfte bringen.

 

Salas R’yall: (...) Äh... ja. Mir kamen Gerüchte zu Ohren, dass Ihr vor geraumer Zeit verdeckt in Yleha agiert habt. Die Leserschaft wird es bestimmt interessieren, was genau dort vor sich ging, insbesondere da Ihr – wie es heißt – danach als Bevollmächtigter des Großinquisitors in Yleha einschreiten solltet.

 

Boraidan: Jeder der sich auch nur ein wenig für die Vorgänge im Reich während des letzten Jahres interessiert hat, sollte sich denken können warum ich dort war. Und solange die Vorgänge dort noch nicht vollends aufgeklärt sind, halte ich es für das Beste hier noch nicht allzu viel zu erzählen.

 

Salas R’yall: Nun gut, damit werde ich mich wohl einverstanden erklären müssen.

 

Boraidan: Müsst ihr nicht. Aber ich werde euch dennoch nichts weiteres dazu sagen.

 

Salas R’yall: Habt Ihr abschließend noch einige Worte an unsere Leserschaft?

 

Boraidan: Was für abschließende Orte sollte ich den Lesern nennen?

 

Salas R’yall: WORTE Eure Hochwürden, WORTE!

 

Boraidan: (überlegt) Hm, nein ich denke nicht. Mir fällt gerade nichts passendes ein. Und das wichtige sage ich ja sowieso jeden Tag.

 

Salas R’yall:Ich bedanke mich für dieses informative Gespräch.

 

(JHK, NME)


Nesetet Rhonda Mezkarai Ni Ordoreum steht Rede und Antwort (FTR 29 S.G.)

Zum ersten Mal seit ihrer Heirat und der Geburt ihres sohnes wurde der Rabenschwinge erlaubt sich mit der Nesetet Ni Ordoreum zu treffen und über sie, die Vorgänge in Ordoreum und ihre Pläne für die Zukunft zu sprechen.
Das Gespräch führt Shepses-lâ für die Rabenschwinge. Themen sind unter anderem die Iri-Maat, Ordoreum und die Familie.

 

Shepses-lâ:Boron zum Gruße, eure Hochwohlgeboren. Ich möchte Euch an dieser Stelle noch einmal zu der Geburt eurem Sohn gratulieren, möge Boron ihm gewogen sein.Doch ich will euch nicht lange aufhalten, kommen wir gleich zu den Fragen: Was werdet ihr gegen die Iri-Maat tun, welche vor einiger Zeit einen Überfall auf euch unternommen haben und immer noch nicht gefasst wurden?

 

Rhonda Mezkarai:: Danke für Eure Gratulation, mein Sohn wächst und gedeiht. Nun… die Iri-Maat… was kann und vor allem darf ich dazu sagen? Fakt ist, dass das KKAB schon eingeschaltet wurde und mit Sicherheit alle nötigen Schritte eingeleitet hat, derer es bedarf. Ich selber vermag nur meine Barone und Sahs anzuweisen, Augen und Ohren offen zu halten und mir besondere und vor allem auffällige Umstände unverzüglich zu mehlden.

 

Shepses-lâ:Gab es denn in letzter Zeit besondere und auffällige Vorkommnisse?

 

Rhonda Mezkarai:: Nein - und gerade das ist auffällig.

 

Shepses-lâ:Sehnt ihr euch etwa nach solchen Dingen?

 

Rhonda Mezkarai:: Natürlich nicht. Aber es ist beunruhigend ruhig.

 

Shepses-lâ:Was wollt ihr unternehmen um in Zukunft solche Gruppen schon am Entstehen zu hindern?

 

Rhonda Mezkarai:: Die Frage ist nicht allein, was kann ich tun, sondern: Was kann allgemein getan werden… Bekannt ist schon die Aussage: Jemandem den Nährboden entziehen. Allerdings ist das ein Ausspruch, der für alle ähnlichen Gruppen verallgemeinert wurde, wohingegen jede Gruppierung, die im Entstehen begriffen sein könnte, andere Merkmale aufweist. Zumeist entstehen solche Gruppierungen durch Unzufriedenheit in bestimmten Bevölkerungsgruppen. Man muss also dieser Unzufriedenheit entgegenwirken. Zumeist lässt es sich sehr einfach regeln, indem versucht wird, die Bedürfnisse der Integrierten zu befriedigen - Nahrungsmittel, Gebrauchsgegenstände et cetera.

 

Shepses-lâ:Und was unternehmt Ihr, um die Unzufriedenheiten in Erfahrung zu bringen?

 

Rhonda Mezkarai:: Ich bemühe mich um einen stärken Kontakt zum Volk. Die Akîbs und die Akîbet, sowie die Sahs Ordoreums sollen, pathethisch ausgedrückt, mein Aug' und mein Ohr sein, ganz wie es sich für einen würdigen Adligen gehören sollte. Dann kann ich gemeinsam mit den Adligen agieren und reagieren. Überdies wurden den Vertretern des Bürgertums zwei Sitze im Ordoreer Landrat zugedacht.

 

Shepses-lâ:Ihr sagtet sollen... heißt dies, daß die Realität nicht dem entspricht wie ihr es wünscht?

 

Rhonda Mezkarai:: Die Realität entspricht nie den Wünschen einer Person. Man erwartet doch oft zuviel. Aber in diesem Fall war es nur eine Klassifizierung der Aufgabenbereiche und nicht die Darstellung irgendeiner Situation in irgendeiner Provinz des Reiches.

 

Shepses-lâ:Was für Pläne verfolgt ihr derzeit für Ordoreum?

 

Rhonda Mezkarai:: Die Ziele, die die Mezkarai auch als Familie verfolgen. Immer noch gibt es einen Unterschied zwischen Tayarrét und den anderen ordoreer Ta'akîbs. Ihr wisst vielleicht dass Tayarrét vor geraumer Zeit erst der Grafschaft Ordoreum zugeschlagen wurde? Die perfekte Integration der Baronie ist mein Ansinnen. Daneben gibt es noch das Problem Ahami. Durch frühere missliche Ereignisse verarmt und verwüstet, leisten die Mezkarai jede Hilfe die sie zu bringen vermögen, um Ahami aufzubauen.

 

Shepses-lâ:Und inwieweit fruchten Eure Bemühungen, Tayarrét zu integrieren und Ahami wieder aufzubauen?

 

Rhonda Mezkarai:: Praktisch gesehen ist es in vollem Gange. Der Ausbau der Straße von Djasét nach Ahét wird - ebenso wie die Bemühungen in Ahami - noch viel Zeit erfordern, doch es war von Beginn an ersichtlich, dass wir alle Geduld haben müssen.

 

Shepses-lâ:Mit Neugier wurde Eure Hochzeit verfolgt. Hat sich seitdem etwas in der Ordoreumpolitik geändert? Was wird sich in Zukunft aufgrund Eurer Ehe ändern?

 

Rhonda Mezkarai:: Natürlich hat sich etwas in der Politik geändert. Als Hemet bin ich Teil Mer'imens ebenso wie mein Gemahl Teil Ordoreums ist. Eine Annäherung der beiden Provinzen Mer'imen und Ordoreum wurde dadurch eingeleitet, die weiter auszubauen ist. Ich denke, eine stärkere Zusammenarbeit zwischen der Táhátya Mer'imen und Ordoreum ist ein hehres Ziel, das es zu verfolgen gilt.

 

Shepses-lâ:Diese Zusammenarbeit, wie wird diese aussehen?

 

Rhonda Mezkarai:: Eine gute Frage. Bisher gab es keine großartigen Ergebnisse zu verkünden. Sowohl der Hátya Ni Mer'imen als auch ich sind dabei unsere Position im Reich zu festigen. Wenn wir das geschafft haben dürfte … erweiterten … Projekten, welcher Art sie auch sein mögen, nichts im Wege stehen.

 

Shepses-lâ:Was versteht Ihr unter erweiterten Projekten?

 

Rhonda Mezkarai:: Darunter fallen meiner Ansicht nach alle diejenigen Projekte die provinzübergreifende Aktionen und Reaktionen umfassen und dabei komplexer sind als der übliche Handel von Lehen zu Lehen. Eine genauere Definition würde den Blick auf entsprechende Paragraphen und Absätze erfordern, doch ich denke, das ist das Wesentliche.

 

Shepses-lâ:Könntet Ihr uns ein denkbares Beispiel für eine solche Aktion geben?

 

Rhonda Mezkarai:: Einleuchtende und nachvollziehbare Beispiele für dieses Faktum sind beispielsweise der Bündnisvertrag der Tá'akîb Mercha und der Tá'akîb Démyúnem, der vor einigen Jahren geschlossen wurde. Es handelt sich dabei um einen durchaus legalen Schutzbund der beiden Lehen. Auch der Austausch landwirtschaftlicher Erfahrungen zur gegenseitigen Vergüterung, wie sie vor geraumer Zeit in den Baronien Câbas und Mercha begonnen wurden, fallen unter ‚erweiterte Projekte'. Beziehungen, in denen die Positionen von Geber und Nehmer nicht exakt definiert sind, würde ich sagen.

 

Shepses-lâ:Zum Abschluss, wollt Ihr noch ein paar Worte an die Leserinnen und Leser richten?

 

Rhonda Mezkarai:: Ein paar Worte an die Leserschaft der Rabenschwinge? Es sei den eifrigen Lesern und Leserinnen versichert, dass in Ordoreum die ruhigen Zeiten aufrecht erhalten werden.

 

Shepses-lâ:Dann danke ich euch für dieses Gespräch.

 

Rhonda Mezkarai:: Gern geschehen, werter Herr.

 

(NME,JHK)


Gardegeneralin Quenadya Mezkarai steht Rede und Antwort (FEF 29 S.G.)

Nan'ji ya'k Bergström, ein junger, neugieriger Reporter der Rabenschwinge und Hofberichterstatter des ylehischen Hofes bat Gardegeneralin Quenadya Mezkarai, Kommandierende der Truppen in Yleha, um ein Gespräch:

 

Nan'ji ya'k Bergström:Quenadya Mezkarai, Ihr habt den Feldzug gegen die ylehische Dämonenpaktiererin begleitet. Was genau war Eure Position im Zug, welche Aufgaben hattet Ihr?

 

Quenadya Mezkarai:Ich hatte das Kommando über das Banner der regulären Armee. Das ganze war ein Ordenseinsatz, wir waren unterstützend und in untergeordneter Hierarchie dabei.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Also hattet Ihr nur Befehle auszuführen oder konntet Ihr den Lauf des Feldzuges auch direkt beeinflußen?

 

Quenadya Mezkarai:Da es ein Feldzug unter der Fürhung des Ordens war, war ich nicht im in Besitz des Oberbefehls. Allerdings habe ich durchaus Gelegenheit gehabt, mit Ratschlägen und Hinweisen die taktischen Operationen beeinflussen zu können.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Ist Eurer Meinung nach der Zug zufriedenstellend abgelaufen? Gab es Probleme während der Aktion?

 

Quenadya Mezkarai:Wir können zufrieden sein. Natürlich tut es mir weh, wenn ich an die denke, die nicht mehr zurückgekommen sind, aber die Vernichtung und die Ausmerzung der Paktierer verschafft mir eine große Genugtuung. Yleha hat schon zu viel gelitten, und ich wünsche mir dort endlich einmal Ruhe und Frieden. In militärischer Hinsicht wurden die Ziele des Feldzuges erreicht, die Paktierer waren erwartungsgemäß nicht in der Lage, unserem großen Aufgebot etwas entgegenzusetzen. Wir hatten viele Veteraninnen und Veteranen der Ujak-Schlacht dabei, so daß die widernatürlichen Schrecken sich nicht so dramatisch auswirkten.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Was für wiedernatürliche Dinge lauerten im Dschungel? Welcher Art waren sie?

 

Quenadya Mezkarai:Darüber zu sprechen ist nicht gerade günstig. Laßt es mich so sagen: vor Ujak war es schlimmer.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Es geht das Gerücht, daß die Helden, die im Dschungel ihr Leben lassen mußten, besonders geehrt werden, indem die Totenfeiern besonders üppig ausfallen, und sogar im Ehrenhof des heiligen Klosters Al'Areal stattfinden sollen. Zudem ist die Rede von einem Denkmal im inneren Festungshof in Zirmo, sind dies nur Gerüchte?

 

Quenadya Mezkarai:Im Moment ist es nur ein Plan. Ich unterstütze diesen aber voll und ganz.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Gibt es schon Überlegungen, wie dies finanziert werden soll?

 

Quenadya Mezkarai:Frau wird sehen. Aber im Ernst: wer würde bei so einem Vorhaben schon abseits stehen wollen?

 

Nan'ji ya'k Bergström:Wie beurteilt Ihr im nachhinein den Erfolg des Zuges?

 

Quenadya Mezkarai:Wir haben gesiegt. Und das ist das Wichtige. Ich bedaure allerdings, daß wir die Hexe selbst nicht fassen konnten. Es ist wahrscheinlich, daß sie an ihrem Zufluchtsort verschüttet wurde, aber frau kann nie wissen. Wir behalten die Gegend im Auge. Auf alle Fälle hat sie keine Gefolgschaft und keine Basis mehr.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Aber dennoch ist sie eine Gefahr. Wann denkt Ihr, wird sie wieder auftauchen?

 

Quenadya Mezkarai:Das kann ich nicht sagen. Wir wissen ja nicht einmal, ob sie nicht schon tot ist. Auf alle Fälle hat sie eine schwere Niederlage erlitten. Sie weiß nun, daß es nicht so einfach ist, sich auf Dauer zu etablieren. Im Prinzip sind ihre Möglichkeiten begrenzt. Kem'sche Schwarze Lande haben wir von ihr nicht zu befürchten.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Waren die ylehischen Waldreiter auch anwesend und konnten sich bewähren?

 

Quenadya Mezkarai:Ja. Ylehis sind tapfere und erfahrene Soldaten und Soldatinnen. Ich nehme sie gerne für schwierige Missionen. Und wenn frau es versteht, mit einem nicht ganz einfachen Ônth zurechtzukommen, hat frau im Dschungelkampf wertvolle Vorteile, wie die Paktierer schmerzlich erkennen mußten.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Das werden die Ylehis bestimmt gerne hören! Doch soweit ich informiert bin, ist die Abteilung der Waldreiter nur sehr klein... eine experimentelle Abteilung ohne kemiweite Bedeutung. Hat sie eine Zukunft oder ist sie schlicht zu teuer?

 

Quenadya Mezkarai:Die Abteilung hat eine große Zukunft. Die experimentelle Phase ist vorbei, und selbst ich, die ich den Onths doch mit großer Skepsis begegne, stimme der positiven Einschätzung zu. Auf Dauer ist sicherlich nicht an eine Kavallerieeinheit zu denken, aber es lassen sich sicherlich Mobilitätsvorteile durch die Einführung berittener Infanterieeinheiten erreichen.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Die Hatyat hat den Zug nicht begleitet, sie ist in Yleha/Stadt geblieben, hat die Staatsgeschäfte am laufen gehalten und den Nachschub koordiniert. Hat sie das freiwillig getan oder war es sogar Ihr Wunsch?

 

Quenadya Mezkarai:Die Hátyát hat selbst diesen Wunsch geäußert. Es war eine weise Entscheidung, wenn frau bedenkt, daß es eine starke und dominierende Hand in Yleha/Stadt braucht, um die fragile Lage zu stabilisieren. Die Präsenz der Hátyát ist unerläßlich für die Ruhe im Lande.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Aber sie wäre doch im Land geblieben...

 

Quenadya Mezkarai:Ohne Frage.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Nun...... also präsent geblieben....?

 

Quenadya Mezkarai:Präsent? Bei einem Feldzug, bei dem frau nicht einmal weiß, ob die Nachhut noch präsent ist?

 

Nan'ji ya'k Bergström:Es geht das Gerücht herum, daß die Hatyat während Eurer Abwesenheit den Oberbefehl über die ylehischen Truppen erhalten hatte und sogar 100 Leute in Zirmo für den Notfall bereithielt. Könnt Ihr das bestätigen?

 

Quenadya Mezkarai:Wenn ja, würde ich es nicht.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Also bedeutet das ja?

 

Quenadya Mezkarai:Nein.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Verstehe....

 

Quenadya Mezkarai:Ach...

 

Nan'ji ya'k Bergström:Darf ich Euch noch einige persönliche Fragen stellen?

 

Quenadya Mezkarai:Wenn es sein muß...

 

Nan'ji ya'k Bergström:Es muß natürlich nicht sein, wäre aber nett. Ich werde versuchen, nicht allzu aufdringlich zu werden....

 

Quenadya Mezkarai:Ich werde es Euch mitteilen, wenn Ihr die Grenze überschreitet.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Bitte tut das wann immer Ihr es wünscht.

 

Quenadya Mezkarai:Verlaßt Euch darauf!

 

Nan'ji ya'k Bergström:Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eures Kindes. Wie lassen sich Mutterschaft und Armeepflichten, vor allem im Bezug auf den Feldzug vereinen?

 

Quenadya Mezkarai:Gar nicht. Aber ich konnte es mir kaum aussuchen. Aber für meinen Sohn war das nicht schlimm. Ich entstamme eine kinderreichen und kinderlieben Familie. Während ich in Yleha gegen die Paktierer kämpfte, hat sich die Familie auf der Tánrat liebevoll um meinen Sproß gekümmert.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Das bringt mich auf meine nächste Frage: das Haus der Mezkarais ist in den letzten Jahren sichtlich erstarkt und ist auf dem direkten Weg an die Spitze Kemis. Es scheint, als könne sich nichts mehr der Familie in den Weg stellen. Zweifelsfrei liegt das weniger an der Vielzahl der Mitglieder, sondern vielmehr an deren hochwertiger Bildung und ihrer hervorragenden Leistungen auf den unterschiedlichsten Gebieten. Von Euch zum Beispiel heißt es, Ihr würdet die perfekte Manier des kemschen Militärs verkörpern. Ist mit dem Namen Eurer Familie ein besonderer Druck verbunden, erfolgreich zu sein oder sind einfach nur alle Mitglieder der Familie besonders herausragend?

 

Quenadya Mezkarai:Druck habe ich seitens der Familie nie verspürt. Innerhalb der Familie wird viel Wert darauf gelegt, daß ein jeder, eine jede sich so entwickelt, daß die Vorlieben und Talente maximal genutzt werden können. Wenn Ihr meint, daß sich das in meiner Person in der Manier des kem'schen Militärs ausdrückt, so freut mich das natürlich. Aber es ist nicht so, daß ich in diese Richtung gedrängt wurde. Natürlich ist es aber wahr, daß der Name und die Zugehörigkeit zu einem großen Geschlecht auch Verpflichtungen bedeutet. Aber diese werden von allen Angehörigen der Familie freudig und tadellos akzeptiert und erfüllt.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Von allen? Es gibt also, abgesehen von den Kindern, niemanden in der Familie, dessen Verdienste und Leistungen für Nisutreich und Familie nicht das im reich übliche Normalniveau unterschreiten?

 

Quenadya Mezkarai:"Das im Reich übliche Normalniveau"? Falls Ihr versucht, spaßig zu sein, ist Euch das leider mißlungen. Aber falls es mir entgangen ist, daß es neuerdings einen gesiegelten Normenkatalog für reichstreues und produktives Verhalten gibt, laßt es mich wissen.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Ihr habt ein schweres Los zu tragen, Euer Gatte wurde von der Hatyat auf das Kloster von Al'Areal geschickt, zur Kur heißt es. Ist sein Zustand so bedenklich, daß er nicht am Feldzug teilnehmen durfte, zu dessen Vorbereitung er doch so einen großen Beitrag geleistet hatte?

 

Quenadya Mezkarai:Ja.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Die Hatyat meinte, die Chancen ständen gut, daß Ihr Gatte bald entlassen würde. Werdet Ihr dann eine Familie und ein Heim hier in Yleha mit ihm aufbauen? Oder bleibt dafür keine Zeit?

 

Quenadya Mezkarai:Ich wünsche mir das, sehnlicher als fast alles andere. Allerdings muß dieser Wunsch hinter meiner brennendsten Sorge zurückstehen: Frieden und Ruhe für Yleha. Frau wird sehen, ob sich beides vereinbaren läßt.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Nun, eine gemeinsame Vorraussetzung wäre ja ein Hauptwohnsitz in Yleha. Könnte frau darauf nicht aufbauen?

 

Quenadya Mezkarai:Ich lebe schon viele Jahre in Yleha. Die Akademie von H'Anyarcô ist mir Hauptwohnsitz und auch der Ort, an dem mein Sohn aufwachsen soll. Natürlich aber werde ich darauf achten, die Beziehungen zum Stammsitz meiner Familie für mich und meinen Sproß lebendig und stark zu halten.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Wünscht Ihr noch weitere Kinder?

 

Quenadya Mezkarai:Ich weiß noch nicht. So jung bin ich ja nun auch nicht mehr.

 

Nan'ji ya'k Bergström:Mögt Ihr Rumfisch und Ul'hu?

 

Quenadya Mezkarai:Sicher. Hättet Ihr gerne ein Krüglein?

 

Nan'ji ya'k Bergström:Oh, wie liebenswürdig, herzlichen Dank! Aber ich muß leider ablehnen...... ich..... ich muß nüchtern bleiben, um dieses Gespräch führen zu können.

 

Quenadya Mezkarai:Das spricht für Eure vorbildliche Berufsaufassung...

 

Nan'ji ya'k Bergström:*seufzend* Sagt dies bitte der Hatyat, wenn sie wiedermal versucht, einen Brief zu diktieren...

 

Quenadya Mezkarai:Ich werde es ausrichten.

 

(BPW,ARA)


Hátyát Annabel Chánûr'h Ni Yleha steht Rede und Antwort (FHE 28 S.G.)

Wirrungen in Yleha?

 
- von Nan'ji ya'k Bergström -
 

Ein stolzes Land mit Geschichte, in der Vergangenheit oftmals geknechtes und ausgeblutet, ein neu erblühtes Land, ein geteiltes Land, abgeschieden und schon immer etwas eigen, fleißige Bürgerinnen und Bürger, stolze Achaz, friedliche Wilde... so hat man die östliche Provinz des Reiches in der jüngsten Erinnerung. Doch was ist nun in diesem Landstrich los?
Ein Sah paktiert mit bösen Mächten, frevelt und flieht. Eine böse Hexe treibt ihr Unwesen in den dunklen Wäldern, hetzt unheilige Wesen auf die armen Untertanen der Nisut und fängt Reisende von den Straßen weg. Ein Akîb schwingt seperatistische Reden, heiratet jedoch die ehemalige Militärgouverneurin, unterhält sich Lustknaben, baut ein mächtiges Handelsimperium auf. Eine Hátyat stürzt sich aus Freude am Fliegen von den hohen Klippen ihrer Burg und überlebt. Kampfmagier in der Hauptstadt. Der Feind von Osten rückt vor. Das Militär verläßt die Stellungen und begibt sich auf zweifelhafte Expeditionen in die grüne Hölle des Landes.
All dies sind nur wenige der schillernden Gerüchte, die die Redaktion der Rabenschwinge dazu bewogen habe, wieder einen ständigen Beobachter nach den ylehischen Landen zu schicken. Und so bin ich, Nan'ji ya'k Bergström, aufgebrochen, um die Fluten von Gerüchten zu glätten und die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Meine Reise alleine hat wenig an glaubwürdigen Informationen gebracht, denn entweder kursieren in den Mündern dieselben Reden wie auch im Rest des Nisutreiches, oder selbige sind friedlich bis gleichgültig geschlossen. Um so mehr freut es mich, daß mir die Hátyat Annabel Chánûr'h einen Tag nach meiner Ankunft sofort ein gutes Quartier in ihrer Burg zu Yleha/Stadt gestellt und mir ein Vieraugengespräch erlaubt hat. Jenes folgt in einer gekürzten Fassung:

 

Nan'ji:Erlaucht, es freut mich, daß Ihr mich so freundlich empfangen haben, obwohl Ihr doch sicher viel beschäftigt seid...

 

Hátyat:Nunja... es geht...

 

Nan'ji:Ähm.... viel beschäftigt seid. Ich übermittle hiermit untertänigste Grüße und den Dank der Redaktion der Rabenschwinge an Eure Person.

 

Hátyat:Ui, danke! Willst Du einen Ul'hu?

 

Nan'ji:Einen... was bitte?

 

Hátyat:Etwas Gutes zu trinken!

 

Nachdem ich mit einem reichlich hochprozentigen und durchaus süßlich-aromatischen Getränk ausgestattet war und zudem noch in Rum eingelegter Fisch serviert wurde, begann das eigentliche Gespräch.

 

Nan'ji:Es gibt gewisse Gerüchte...

 

Hátyat:Oh ja.. vergiß die mal schnell, mein Junge! Das Wenigste davon ist wahr!

 

Nan'ji:Aber ich...

 

Hátyat:Nix aber ich da! Ich kenne die Gerüchte auch... es stimmt nicht, daß der Akîb versucht hat, mir seinen Säbel hinterhältig in den Rücken zu stechen, als ich gerade auf dem Weg war, mit meiner Freundin Quenadya zu saufen, es stimmt auch nicht, daß ich ihn daraufhin derb verprügelt habe, und noch weniger stimmt, daß er nun auf das Kloster Al'Areal verbannt worden ist, bis sein Geist wieder klar ist...

 

Nan'ji:Äh... ja... das will ich dann mal so aufschreiben.

 

Hátyat:Tu das!

 

Nan'ji:Wenn ich fragen darf, warum befindet sich der Akîb sonst auf dem Klosterberg? Es ist ja immerhin offiziell...

 

Hátyat:...es ist offiziell, daß er wegen seiner seelischen... ähm.... Ungleichgewichtigheit und vor allem wegen seiner Unfähigkeit als Ehemann im Kloster ist, um zu fasten, zu beten und seinen inneren Frieden wiederzufinden! Basta!

 

Nan'ji:Unfähigkeit als Ehemann?

 

Hátyat:Ja, Queny.. äh... adya...., also seine Ehefrau und meine Freundin, war ziemlich unzufrieden mit ihm, vor allem, nachdem er sich mit ihrem Vater zerstritten und ihn und die Familie übelst beleidigt hatte... es war übrigens das Treffen, bei der er um die Hand von Quenadya angehalten hatte... ist das nicht ein guter Grund?!?

 

Nan'ji:Eigentlich...

 

Hátyat:ES IST! Nächste Frage....

 

Nan'ji:Aber deshalb gleich eine Verbannung...?

 

Hátyat:Nächste Frage!

 

Nan'ji:Hat eventuell das Ganze damit zu tun, daß der Akîb einer Vorliebe für einen gewissen Knaben gehabt haben soll?

 

Hátyat:Erstens ist sein Schreiber kein Knabe mehr, sondern schon längst erwachsen und zweitens kümmere ich mich nicht um das Liebesleben meiner Vasallen... von mir aus hätte er auch eine Vorliebe für Ônt'hs in Lederstiefeln oder so haben können.

 

Nan'ji:Lederstiefel..? Äh.... nun gut, ein anderes Thema.... Euer gefallener Sah.

 

Hátyat:Nicklas der Wurm...

 

Nan'ji:Öhm, ja, genau der....

 

Hátyat:Ich kann dazu nur soviel sagen, daß er verdient hat, was er letztlich erleiden mußte, wir sind froh, ihn endgültig los zu sein...

 

Nan'ji:Verzeiht, aber der Sah gilt doch noch als verschollen, Ihr redet, als wäre er tot...

 

Hátyat:Unterbrich mich nicht! Und was deine Frage betrifft... wir sind froh, ihn los zu sein!

 

Nan'ji:Und wer tritt seine Nachfolge an?

 

Hátyat:Willst du?

 

Nan'ji:Wie bitte?

 

Hátyat:Also nicht... schade...

 

Nan'ji:Es gibt also noch keinen geeigneten Kanidaten?

 

Hátyat:Nein, jeder, der Lust hat, etwas Macht in Yleha zu erlangen und über meine Hauptstadt zu herrschen, soll sich bei mir melden!

 

Nan'ji:Ihr besitzt keine Schar von Günstlingen, die nur auf eine solche Gelegenheit warten?

 

Hátyat:Nein, ich habe sie alle vergrault, mir ist sowas zuwider...

 

(...)

 

Nan'ji:Und... um zurück auf Euren Akîb zu kommen... wer wird seine Stelle übernehmen?

 

Hátyat:Niemand! Ich sehe keinen Grund, ihn durch eine andere Person abzulösen, er hat sich nicht wirklich eines Verbrechens schuldig gemacht und eigentlich bin ich mit ihn ganz zufrieden... aber falls es Euch interessiert, ich werde eine Vögtin einsetzten, eine sehr nette Nonne, deren Name ich jetzt gerade vergessen habe... aber sie ist ziemlich klug und Quenadya bürgt für sie.

 

Nan'ji:So, so.... dann kann sich Yleha ja freuen...

 

Hátyat:Klar!

 

(...)

 

Nan'ji:Was ist mit der Schwarzmagierin, die in Eurem Land für Schrecken sorgt?

 

Hátyat:Was soll mit ihr sein? Bisher haben wir sie noch nicht gefunden und wissen auch nicht, was sie eigentlich von uns will. Alles weitere ist geheim.

 

Nan'ji:Was ist mit den Kampfmagiern, die sich in der Stadt befinden sollen?

 

Hátyat:Es sind keine Kampfmagier... und im übrigen ist auch das geheim!

 

Nan'ji:Zwei Geheimnisse?

 

Hátyat:Nein, eins... aber nun weiter...

 

Nan'ji:Eine letzte Frage...

 

Hátyat:Bin ich froh!

 

Nan'ji:Über Euch selbst sagt man, daß Ihr Euch seltsam verhaltet?

 

Hátyat:Seltsam?

 

Nan'ji:Nun, Ihr geht nur mit einem Leinenhemd bekleidet, ohne Waffen und Proviant in den Dschungel und bleibt dort für Tage um dann frisch wie der erste Morgen wieder zurück zu kommen, Ihr springt mit Begeisterung von den Klippen über der Stadt und brecht Euch fast den Hals beim Eintauchen in das flache Wasser, Ihr benehmt Euch so wenig hoheitlich, Ihr...

 

Hátyat:Hör mal zu, du Bursche, ich bin die prinzessliche Hoheit Hátyat Annabel Chánûr'h und darf verdammt noch mal tun und lassen, was ich will! Und wenn du nicht Lust hast, mich bei einem Sprung über die Klippen zu begleiten, dann überlege dir das nächste Mal besser, was Du sagst!

 

Nan'ji:Keine weiteren Fragen. Ich bedanke mich für das Gespräch. Wollt Ihr vielleicht noch abschließend etwas sagen?

 

Hátyat:Nö.

 

Nan'ji:Nein...? Also.... wenn Ihr meint...

 

(...)

 

Hiermit verabschiede ich mich kommentarlos, denn ich gestatte mir, es jedem Leser und jeder Leserin selbst zu überlassen, die Worte der Hátyat zu interpretieren.

 

(BPW)


Secretarius Giacinto di Mastai-Chiaramonti steht Rede und Antwort (FRA 27 S.G.)

Der Stand der Boronskirche auf den Inseln ist noch sicherer geworden


- von unserem Korrespondenten Marbert v. Mörsdorff -
 

Taris, am 20. FRA 27 S.G.; "Für die Darstellung der Leistungen und Vorhaben des Akîbs und die Kontaktpflege zur Bevölkerung wurde schlußendlich der seit einigen Jahren auf Aeltikan lebende, aus Drôl stammende ehemalige Diplomat Giacinto di Mastai-Chiaramonti zum Sprecher von Dero Hochgeboren Kâl`Tân ernannt", lautete vor nunmehr zwei Götterläufen eine Passage bei der Verlautbarung der Verwaltungsreform auf Aeltikan. Heute ist Giacinto di Mastai-Chiaramonti auch Sprecher des Mehibs Kal`Tan: in dieser Funktion konnte ich ihn am Tag der Einweihung des großen Verwaltungs- und Repräsentationsgebäudes der Ta`Mehib Neu-Prem in Taris befragen.

 

RS:Herr di Mastai-Chiaramonti, ich bedanke mich für die Gelegenheit dieses kurzen Gesprächs, in dem Ihr uns einige Hintergründe der heutigen Einweihung erläutern möchtet.

 

GM:Gerne. Das ist ja meine Aufgabe.

 

RS:Die heutige Zeremonie fand zwar nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, aber doch nur im Beisein zufällig anwesender Einwohner. Niemand wurde darauf hingewiesen, auswärtige Gäste waren nicht zu sehen.

 

GM:Das ist falsch. Die Einweihung dieses Verwaltungs- und Repräsentationsgebäudes der Tá'Mehib, dessen obere Räume übrigens auch die Wohnung des Mehibs sind, war eine rein kircheninterne Feier. Einladungen sind ausschließlich an die Boronis der Tá'Mehib, die Gattin und den Schwiegergroßvater des Mehibs ergangen. Das hat nichts mit Diskriminierung oder Abschottung, sondern mit Identitätsbildung zu tun. Ebenso wie andere auswärtige Gäste war daher auch die einheimische Bevölkerung nicht geladen.

 

RS:Das ist erstaunlich, hat sich Mehib Kal`Tan doch sonst gerade dadurch einen Namen zu machen versucht, dass er große zentrale Veranstaltungen mit namhaften Gästen organisierte und einige Male auch Schreiben in die gesamte Provinz verschickte. Dies wäre doch erneut eine gute Gelegenheit gewesen, um...

 

GM:Ja, das mag erstaunlich sein, nicht jedoch unvernünftig! Ich kann noch nicht alles darlegen, was ich weiß, möchte Euch aber darauf hinweisen, daß im Herbst noch eine große Einweihungszeremonie stattfinden wird, zu der Kal`Tan in seiner Funktion als Akîb Ni Aeltikan alle üblichen und angesehenen auswärtigen Gäste und die einheimische Bevölkerung einladen wird.

 

RS:Was für eine Einweihungszeremonie wird das sein?

 

GM:Das jetzt eingeweihte Gebäude ist, wie jedem Besucher auffällt, nicht das einzige Bauvorhaben in Taris. Wie Sie gesehen haben, sind dieser Tage auch die umfangreichen Bauarbeiten mitten in der Stadt abgeschlossen worden: der Marktplatz gegenüber der Residenz des Akîbs - dort wo einst die Kaserne stand -, die Lagerhalle am Hafen und die privat errichteten Läden rund um den Marktplatz herum. Sobald im Herbst das langwierigste Vorhaben, der Borontempel, fertiggestellt sein wird, werden die Baumaßnahmen in Taris abgeschlossen sein. Dazu wird eine Feier veranstaltet werden: der Akîb lädt zur Einweihung des neuen Stadtbildes, sozusagen.

 

RS:Und das Beziehen des Gebäudes für die Tá'Mehib gehörte in den kircheninternen Kreis.

 

GM:Genau. Einfach um auch eine Feier für die Boronis und die Angehörigen zu haben.

 

RS:Erlaubt mir noch eine letzte Frage. Wo wird denn Kal`Tan von nun an wohnen? In der Residenz des Akîbs oder in dem Gebäude der Tá'Mehib?

 

GM:Weiterhin in der Residenz des Akîbs. Es wäre das falsche Zeichen, sofort umzuziehen, sähe die bisherige Residenz dadurch doch recht verlassen aus. Außerdem werden die Boronis, die eines Tages alle im Borontempel untergebracht sein werden, bis zu dessen Fertigstellung die oberen Räumlichkeiten des neuen Gebäudes nutzen. Nach der großen Einweihungszeremonie im Herbst werden wir dann weitersehen.

 

RS:Ich sehe gespannt auf das herbstliche Ereignis zu Taris und danke Euch für das kurze Gespräch.

 

GM:Interessiert eure Leser vielleicht noch, was der Mehib heute zu Mittag gegessen hat?

 

RS:Wie bitte?

 

GM:Nur ein kleiner Scherz.

 

(MSC)


Ser-Akîb Ni Benbukkula Naga T'Ziech steht Rede und Antwort (FPE 27 S.G.)

Nachdem er die letzte Sitzung des Inselrates mit, nun ja ... 'interessanten' Anregungen in Aufregung versetzt hat haben wir jetzt die Möglichkeit mit Naga T'Ziech, Ser-Akîb Ni Benbukkula und örtlicher Bewahrer, persönlich zu sprechen.


Rabenschwinge:Auf der letzten Sitzung des Inselrats sollt Ihr versucht haben, Euch öffentlich gegen das Monopol der Al'Plânes im Inselhandel zu stellen...

 

Naga T'Ziech:Ssso kann man dasss mit Sssicherhhheit nicht sssehhhen. Mein Vorschlag zzzielte vielmehhhr darauf ab, dasss Hhhausss Al'Plâne von unnötigen Transssportkosssten zzzu entlasssten und nebenbei noch zzzusssätzzzliche Beschäftigungsssmöglichkeiten durch Dezzzentralisssierung, sssowie eine besssere Verssständigung zzzwischen den Inssseln, zu erreichen. Wenn ich dabei die Sssicherheit der Verbindung ssselbst überwachen kann und womöglich auch noch ein Preisssnachlasss möglich issst, umssso bessser.

 

Rabenschwinge:Auf der letzten Sitzung hat sich das aber anders angehört...

 

Naga T'Ziech:Da müßt Ihrrr etwasss verkehhhrt verssstanden hhhaben.

 

Rabenschwinge:Nun gut. Dann zu einem anderen Punkt: Ihr seid aus dem hohen Norden zu uns gekommen.Wie ist Euch die Umstellung bekommen und was haltet Ihr vom Kahét allgemein?

 

Naga T'Ziech:Dasss Klima hhhier issst wirklich ideal. Bei diessser feuchten Luft und diesssen herrlichen Temperaturen fühlt Echsss sssich  hier natürlich bedeutend frisssscher alsss im kalten Norden. Und nicht nur dasss Wetter hhhier issst grosssartig, auch die Glatthäute. Sssie sind eigentlich alle fleisssig und hilfsssbereit und scheine auch keine Probleme mit Achazzz zzzu haben, wasss man von den Schuppenlosssen im ressstlichen Aventurien nicht immer behhhaupten kann.

 

Rabenschwinge:Apropos Probleme mit Achaz... Ihr habt einen Thorwaler als Vorgesetzten, noch dazu einen erklärten Gegner des H'Ranga-Kultes. Kommt es da nicht auch mal zu Reibereien?

 

Naga T'Ziech:Nein, bisss jetzzzt issst esss noch zzzu keinem Ssstreit mit Orik gekommen, und warscheinlich wird esss dasss auch in Zzzukunft nicht. Wenn einige Schwanzzzlossse auf die Idee kommen auf einmal Hhh'Ranga zu verehhhren, ssso issst dasss ja nur wieder eine diessser menschlichen Ssspinnereien. Aber in Fällen, wo esss sssich um Anhhhänger Charyptorothhh - unheilig, unheilig, unheilig - hhhandelt, issst die Sssachlage natürlich sssehr düssster. Und mit Thorwalern kommt man im Allgemeinen recht gut ausss, sssobald man ihnen den Unterschied zwischen Hhhranngar - alssso einer Dämonin - und Hhh'Ranga, bezzziehhhungsssweissse dem Bewahhhrer-Glauben, verdeutlicht hat. Schliessslich sssind die Thorwaler ansssonsssten recht sssympathische Menschen. Ssso haben sssie etwa dasss bessste Esssen aller Pelzträger und...

 

Rabenschwinge: (mit den Augen rollend)Ja ja... Ähm, was hat Euch eigentlich dazu bewogen in den Süden zu ziehen?

 

Naga T'Ziech:Um esss kurzzz zzzu fasssen: In meinem Hhheimatdorf wurde ein alter Echsssentempel gefunden, und unssser Schamane hhhat entschieden, dasss ich mich aufmachen sssollte um zzzum Priessster H'Rangasss geweihhht zzzu werden. Schliessslich bin ich dann auf meiner Sssuche im Kahhhét angekommen, wo mir die Ehhhre zzzuteil wurde zzzum Diakon ernannt zzzu werden, ssso dasss ich momentan meine Zzzeit der Prüfung hhhier auf Benbukkula verbringe.

 

Rabenschwinge:Wie schafft Ihr es eigentlich, gleichzeitig Ser-Akîb und Bewahrer zu sein?

 

Naga T'Ziech:Natürlich issst dasss zzzeitlich nicht immer leicht, so dasss esss zzzu kleineren Abssstrichen auf beiden Ssseiten kommt. Aber sssobald man sich etwasss auf der Insssel zurechtgefunden hhhat issst dasss Problem auch ssso gut wie gelössst...

 

Rabenschwinge:Wie ist es mit Interessenkonflikten?

 

Naga T'Ziech:Meine Aufgabe hhhier liegt darin, dasss Bessste für die Bewohner Benbukkulasss zzzu errreichen. Diesss umfassst für mich sowohl Glatthäute alsss auch Achazzz, wasss einen Interesssenkonflikt wohhhl ausssschliessst.

 

Rabenschwinge:Eine letzte Frage noch. Würden Sie uns verraten, wo auf Benbukkula die Achaz leben?

 

Naga T'Ziech:Nein.

 

Rabenschwinge:Einen Versuch war es wert. Es war nett, mit Euch dieses Gespräch zu führen.

(JAR)


Mehib Kâl'Tân Ni Neu-Prêm steht Rede und Antwort (FPH 27 S.G.)

 

- von unserem Korrespondenten Marbert v. Mörsdorff -

Marbert v. Mörsdorff konnte sich schon vor gut zehn Monden durch ein langes Interview mit dem Mehib von Neu-Prem einen Namen machen. Wir freuen uns, nun sein jüngstes Gespräch mit Mehib Kal`Tan über den "Tag der Lobpreisung" in neu-Prêm veröffentlichen zu können.


Rabenschwinge:"Exzellenz, ich danke euch dafür, dass wir uns schon am Tag nach den großen Feierlichkeiten unterhalten können."

 

Kâl'Tân:"Sehr gerne."

 

Rabenschwinge:"Das war gestern sehr beeindruckend..."

 

Kâl'Tân:"...sicher, aber nicht nur darauf kam es an! Es war vor allem der Ausdruck der gemeinsamen Verbundenheit zu unserem Herrn Boron und..."

 

Rabenschwinge:"... das ist uns natürlich vollkommen beWUSst, Exzellenz. Und seid versichert, dass der vollständige Text eures gestern verlesenen Aufrufs vollständig an anderer Stelle unseres Blattes wiedergegeben wird."

 

Kâl'Tân:"Ja."

 

Rabenschwinge:"Uns interessieren heute vor allem eure Beweggründe für den Tag der Lobpreisungen, was ihr euch davon versprochen habt und ob es sich verwirklicht hat. Aber auch eure zukünftigen Pläne sind...."

 

Kâl'Tân:"Gut, das sind ja eine Reihe von Fragen. Gehen wir sie doch nacheinander durch. Also: meine Beweggründe für den Tag der Lobpreisungen. Sie liegen freilich in meinem Betstreben, das Zusammengehörigkeitsgefühl auf den Inseln zu bestärken. Wir gehören hier alle zusammen. Und je stärker wir das verinnerlichen, desto besser. Hier auf den Inseln sollte so viel wie nur möglich gemeinsam getan werden: wir sind hier sowieso nur wenige und darüber hinaus noch über eine recht große Fläche verteilt. Bevor ich aber ins Grundsätzliche komme, möchte ich nur sagen, dass wir ja bereits zwei staatliche Feiertage für die Inseln haben, nämlich den Aaresy-Tag am 23. Praios und den Insel-Tag am 4. Tsa. Die liegen über den Götterlauf gut verteilt, und sie versuche ich auch zu gemeinsamen Feiertagen der Staatskirche auf den Inseln zu machen."

 

Rabenschwinge:"Also wird der Insel-Tag auch zum Tag der Lobpreisungen..."

 

Kâl'Tân:"... und für den Aaresy-Tag habe ich noch keinen Namen. Das letzte Mal habe ich lediglich eine Predigt an alle Boronis verschickt. Wir werden sehen, wie wir ihn zukünftig gestalten werden."

 

Rabenschwinge:"Was ihr Euch vom Tag der Lobpreisungen versprochen habt, habt ihr ja schon beinahe gesagt. Aber ist es auch eingetreten?"

 

Kâl'Tân:"Es ist jetzt natürlich noch viel zu früh, um darauf eine Antwort geben zu können. Ich weiß ja nicht einmal, wie die Feierlichkeiten auf den anderen Inseln tatsächlich abgelaufen sind. Aber ich kann eure Frage freilich für Aeltikan beantworten. Ich bin voll und ganz zufrieden. Dadurch, dass alle interessierten Gläubigen aus den Nachbarorten bereits am Abend zuvor nach Taris gebracht worden waren, konnten die Feierlichkeiten in aller Frühe beginnen. Und über den gesamten Tag ist das Gemeinschaftsgefühl, vor allem aber die Freude an der Bekundung der eigenen Überzeugungen, gefördert worden. Was glaubt ihr denn, wie lange die Menschen noch von diesem Tag erzählen werden? Als Tagesgespräch wird das Thema schon in wenigen Praiosläufen vom Tisch sein, aber immer wenn es etwas wichtiges in den Tempeln oder Runden von Gläubigen zu besprechen geben wird, wird jemand sagen `...und wisst ihr noch, als wir am Tag der Lobpreisungen...`! Nein, nein es war einfach ein großes Erlebnis, von dem die Menschen viel gehabt haben - und noch haben werden. Ich bin hoch zufrieden. Wenn es auf den anderen Inseln auch nur annähernd so gewesen ist, und das wird sich ja in der kommenden Zeit schnell herumsprechen, ist das mehr als ich erwartete habe. Denn wenn ich bei einem meiner kommenden Besuche auf den Inseln etwas gemeinsames ansprechen möchte, dann brauche ich nur auf den Tag der Lobpreisungen zu sprechen zu kommen."

 

Rabenschwinge:"Exzellenz, eine letzte Frage zu euren zukünftigen Plänen. Neben die Bilanz des Tages der Lobpreisungen wird doch noch so einiges treten."

 

Kâl'Tân:"Sicher! Diese Auswertung wird sogar nur einen ganz geringen Teil meiner Zeit in Anspruch nehmen: die Feinarbeit wird mir dankenswerterweise von meinen Mitbrüdern abgenommen. Ich kann noch nicht viel über mein kommendes Hauptvorhaben sagen, da ich noch in Verhandlungen mit zahlreichen maßgeblichen Persönlichkeiten stehe. Ich werde aber kein Geheimnis verraten, wenn ich sage, dass es mit dem Tempelbau auf Taseba zu hat. Ich bin vor zwei Monden in Taseba gewesen und konnte mich von der hervorragenden Arbeit, die mein lieber Mitbruder Boromeo Uludaz mit der Unterstützung des dortigen Akibs leistet, überzeugen. Ihr wisst sicher, dass das Bauvorhaben im Süden Aaresys schon vor etlichen Jahren begonnen worden war. Es war aber so groß angesetzt worden, dass es schließlich eingestellt werden musste. Unser Vorhaben ist nichts geringeres, als den Bau fertigzustellen. Boromeo Uludaz hat hierzu inzwischen mit den durch sehr großzügige Spenden zur Verfügung gestellten Mitteln jene Verbindlichkeiten, die noch offen gewesen waren, begleichen, die Baustelle wieder herrichten und die Arbeiten selbst in bescheidenem Maße wieder aufnehmen lassen können."

 

Rabenschwinge:"Was genau also euer Vorhaben ist, wollt ihr uns noch nicht verraten."

 

Kâl'Tân:"Nein, das darf ich einfach noch nicht. Aber ihr werdet es sicher mitbekommen!"

 

Rabenschwinge:"Euer Exzellenz, ich danke euch für das Gespräch."

 

(MSC)


Nesetet Ákiljá Algerîn-de Cavazo Ni Djerres-Djunizes steht Rede und Antwort (FFI 26 S.G.)

RS:Boron zum Gruße, Euer Hochwohlgeboren. In den letzen Monden ist viel Streit um die Thronfolgefrage entstanden. Wie steht Ihr zu dieser Problematik?

 

AA: Der Wille der Nisut ist, wie es meiner Lehenspflicht gebührt, auch der meinige. Cronprinzessin Ela ist eine Frau von hohem Verstand und voll des Führungswillens für die Káhet Ni Kemi. Wenn jemand dareinst Peri III. Setepen adäquat ersetzen kann, dann Cronprinceß Ela.

 

RS:Aber wie sollen die Zweifel der Kirche besänftigt werden? Ist es denn nicht so, daß ein Bürgerkrieg unvermeidlich ist, wenn Ihre Eminenz und Prinzessin Ela sich nicht einigen können? Müssen wir ein blutiges Gemetzel fürchten?

 

AA: Nun, sicherlich gibt es Differenzen theologischen Naturells ob des Punktes der Thronbesteigung Elas. Doch wie sagte doch schon dareinst der weise maraskanische Philosoph und Vorfahre meines geliebten Gemahls, Dschinzibar von Cavazoab: "Vergeßt niemals die größte Tugend, die uns Rur geschenkt: den Verstand". Bedenken wir diese weisen Worte, so werden wir sicherlich unter Berücksichtigung unserer Verstandesnatur feststellen können, daß ein Bürgerkrieg wohl das Ende unseres Reiches wäre - eine Entwicklung, die niemand anstrebt. Dies sollte auch die Kirche erkennen, mit Ihrer Eminenz an der Spitze. Somit ist die friedliche Lösung die einzig vorstellbare, und zu so einer wird in diesem strittigen Punkt gefunden werden, auch wenn dies noch seine Zeit brauchen wird. Aber Vinsalt ist bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut worden.

 

RS: Das wirft natürlich die Frage auf, die Ihr sicherlich erwartet habt. Aufsehenerregendes geht vor, wenn man sich die Öffentlichkeitsarbeit des KKAB ansieht. Da wird eine Entschuldigung gegenüber Wohlgeboren Al Mansour ausgesprochen, frühere "Fraktioniererei" wird kritisert und über Aktionen so offen wie nie debattiert. Sagt, Hochwohlgeboren, was hat diesen Sinneswandel bewirkt? Es wird gemunkelt, daß Euer Gemahl und Ihr durch diese Manöver sich ein Fürstentum verdienen wollen.

 

AA: Richtig ist - und da gebe ich Euch auch recht -, daß ein tendenzieller Richtungswechsel innerhalb des KKAB stattgefunden hat. Dies geschah in enger Absprache mit Ihrer nisutlichen Majestät und Ihrer Hoheit Al’Mout’pekeret. Damit zollen wir den innerkem’schen Entwicklungen Tribut, denn wir haben erkannt, daß nur ein innenpolitisch einheitliches Kemi die Möglichkeit hat, im Staatengefüge des Südens durch Stärke zu bestehen und dem Alten Reich als attraktiver Bündnispartner zu erscheinen. Die Fraktioniererei ist diesbezüglich völlig inakzeptabel und kontraproduktiv. Jedwelche andere Vermutungen weise ich in das Reich der Phantastereien zurück, doch de facto hat mein Gemahl dem Reich wie kaum ein anderer gedient, was sicherlich belohnenswert ist.

 

RS:Eine der besagten Operationen, über die nun allenthalben gesprochen wird, ist die Festnahme des abtrünnigen Enrisco da Vancha unter Eurem Kommando. Wie kam es dazu?

 

AA: Gerne würde ich darüber sprechen, doch da diese Akte des KKAB noch nicht geschlossen, ist es meine Pflicht, diesbezüglich Stillschweigen zu bewahren. Nur so viel kann gesagt werden, daß die Mission in höchstem Maße erfolgreich durchgeführt wurde. Die Fetsnahme gelang schließlich im Alten Reich, in Neetha, wo sich der Schurke mit den Geldern der Krone Kemis einen Stadtpalazzo zulegte.

 

RS:Was soll aus Eurer Sicht heraus nun mit der Provinz Yleha geschehen?

 

AA:Es sollte nicht vergessen werden, daß die Erhebung Ylehas in den Status einer Táhátya nicht nur auf Enrisco da Vancha zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf das Traditionsbewußtsein unserer Nisut, die mit diesem Schritt der Geschichte dieser Provinz Tribut zollte. Eine Zurückstufung halte ich deshalb für nicht sinnvoll. Vielmehr gilt es einen neuen Lehensträger von Format zu finden, der mit straff angezogenen Zügeln der Herrschaft und dem streng nach vorne gerichteten Blick Ruhe und Stabilität in diese krisengeschüttelte Region des kem’schen Festlandes bringt. Es hat auch den Anschein, als sei diese in der Person der Militärgouverneurin Quenadya Adilyai Mezkarai gefunden, die ihre Aufgabe bisher sehr erfolgreich zu lösen versteht.

 

RS:Kehren wir zurück in eine Eurer Heimatprovinzen, Djunizes. Hochgeboren Simba Tulajsunya wurde Nachfolgerin im Amt der Seret-Neset Ni Djunizes - Euer Wille?

 

AA:Fürwahr, dies ist richtig. Während der Zeit, als mein geliebter Gemahl dem Reiche nicht zur Verfügung stand, sah ich in meiner Position als Nesetet Ni Djunizes, daß Akîb Margatnep nicht in der Lage war, seine Würde als Ser-Neset Ni Djunizes zur Genüge zu erfüllen. Deshalb sah ich es als meine Pflicht an, diesen Schritt zu vollziehen, der schon lange vorher hätte getan werden müssen. Das Geschick von Hochgeboren Simba Tulajsunya, die ihre Aufgabe durch strikte Loyalität und Verständnis ausfüllt, gibt mir in diesem Punkt auch Recht.

 

RS:Würdet Ihr es begrüßen, wenn Eure Tochter dareinst die beiden Lehen Djerres und Djunizes erben würde?

 

AA:Dies ist noch lange hin und sollte zur gegebenen Zeit diskutiert werden. Es kann während der Amtszeit der beiden de Cavazos noch so viel geschehen, daß man sich darüber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken machen sollte. So sich aber nicht ändern sollte, wäre eine Verwaltung beider Provinzen unter unserer Tochter Comira Boronya de Cavazo mit der Unterstützung zweier starker Sers oder Serets durchaus vorstellbar. Doch bis dies der Fall ist, wird noch viel Wasser den Astarôth hinabfließen.

 

RS:Haltet Ihr es für günstig Lehen sowohl in Kemi, als auch im Horasreich zu unterhalten?

 

AA:Oh, in der Erfüllung meiner Lehenswürden sehe ich keine Probleme und beiderlei Kronen wohl auch nicht, denn sonst hätten sie meinen Ansinnen auf dem Stammsitz meiner Familie, der verwaisten Signorie Abellando nicht zugestimmt. Müßte ich meine Horasprovinz alleinig verwalten, so wäre es durchaus möglich, daß ich diese Aufgabe nicht so erfüllen könnte, wie dies nötig ist. Doch mein Vetter, Baron Ralhion von Bethana, greift mir diesbezüglich unterstützend unter die Arme, so daß meine Funktion einer Signora von Abellando eher repräsentativer Natur ist, was ich mit Leichtigkeit darstellen kann. Kemi indes profitiert von meinen guten Verbindungen in mein Heimatland. Ohne diese wäre die Erweiterung des Südmeerbündnisses um zwei Banner gut ausgebildeter Soldaten und die Ergreifung von da Vancha in keinster Weise möglich gewesen. So habt Ihr dies zu sehen.

 

(MAT)


Mehib Kâl'Tân Ni Neu-Prêm steht Rede und Antwort (FPE 26 S.G.)

Unser Korrespondenten Marbert v. Mörsdorff befragte im Perainemond des Jahres 26 S.G. den Bischof von Neu-Prêm, Kâl'Tân über dessen aufsehenerregende Pastoralreise zu den Inseln der Überseeprovinz. Mit Fug und Recht kann nun behauptet werden, daß für das Seelenheil Seiner Räblein auf den fernen Inseln wohlgesorgt ist.


RS:"Eure Exzellenz, Ihr sein gut zweieinhalb Monde lang von Aeltikan abwesend gewesen und seid an ganz unterschiedliche Orte unseres Inselreiches gekommen."

 

HK:"Das stimmt."

 

RS:"Hat diese Reise Euch neue Erfahrungen und Erkenntnisse gebracht, oder hat sie lediglich das bestätigen können, was Ihr zuvor gedacht habt?"

 

HK:"Aber nein! Jede Reise bringt etwas neues. Wie vermessen müsste man sein, um in einer Reise, während der man ja mit anderen zusammentrifft, die einem viele neue Eindrücke vermitteln können und die durchaus immer wieder Seiten zu beleuchten imstande sind, die man selbst niemals berücksichtigt hätte, als eine ledigliche Bestätigung dessen zu sehen, was man sich schon gedacht hatte."

 

RS:"Ihr seid sehr enthusiastisch ..."

 

HK:"... ja, und Wir haben auch allen Grund dazu. Denn Wir haben, neben der einen oder anderen durchaus schwierigen Begegnung, die Wir gar nicht verschweigen möchten, zahlreiche herzliche Empfänge gehabt und sowohl seitens der Lehnsherren als auch der Bevölkerung große Zustimmung und Ermunterung erfahren."

 

RS:"Was hat Euch am meisten beeindruckt, beziehungsweise wo seht Ihr den meisten Handlungsbedarf?"

 

HK:"Nein, nein! So ist die Frage doch völlig falsch gestellt. Es geht nicht darum, was am Größten und am Prächtigsten war, oder was am Verkommensten und am Schlechtesten war. Nein, es geht darum, was für Eindrücke und Erinnerungen ich an diese Reise habe. Und, das ist natürlich der einzige Sinn und Zweck warum man einen solchen Zeitaufwand und vor allem einen solchen finanziellen Aufwand betreibt, was Wir mit diesen Eindrücken und Erfahrungen für die Támehib tun können.
Da sind so unterschiedliche Gegenden wie zum Beispiel hier in Chrysemis Pet`hesá oder das König-Kacha-Archipel. Auf dem König-Kacha-Archipel war Unsere Truppe fast genau so groß wie die Zahl der Einwohner. Es war sehr interessant, dort einen kleinen Gottesdienst zu feiern... eine tatsächlich sehr... neue Form. Mit durchaus ansonsten eher selten zu hörenden Gesängen.
Hier können Wir auch gleich erwähnen, was Wir Uns grundsätzlich zum Ziel gemacht haben. Wir denken, daß man stufenweise vorgehen soll, das heißt daß Wir in einem Lehen wo noch nichts ist, nicht damit anfangen können, ein Kloster oder einen Tempel zu bauen und dort zwanzig Geweihte hinzuschicken. Das ist natürlich völlig überflüssig und fehl am Platz. Nein, es muß stufenweise gehen. Wo noch nichts ist, wird ein kleiner Schrein erbaut. Wo ein Schrein ist, wird ein Geweihter hingeschickt, der sich um den Schrein kümmert. Und wo ein Geweihter ist, wird ein Tempel errichtet, in dem dieser sein Wirken ausweiten und fortsetzen kann. Wo ein Tempel und mehrere Geweihte sind, wird geschaut wo sie in der Nachbarschaft Aushilfe leisten können. Aber Wir möchten nicht von vornherein gleich durch alle Gegenden springen, sondern an die eine oder andere Episode, natürlich völlig unvollständig und dafür reichte die Zeit in diesem kurzen Gespräch auch nicht, erinnern.
Um also auf den zuvor von Uns erwähnten Gegensatz zurückzukommen, gibt es auf Pet`hesá zum Beispiel einen gepflegten Tempel mit zwei Boronis. Sie gehen eifrig ihrer Arbeit nach, sind aber zum Beispiel auch so ausgelastet, dass Wir dort niemanden abordnen können, um ab und an auf dem König-Kacha-Archipel sozusagen mal vorbeizuschauen. Ich war ja damals noch wegen ganz anderer Dinge in Pet`hesá, unter anderem haben wir ja von dort, wenn Wir da jetzt einen kleinen Schwenk zu Unserer Eigenschaft als Akîb von Aeltikan machen dürfen, den neuen Reis bekommen. Von diesem wird die gesamte Bevölkerung Aeltikans sicherlich profitieren.
Tja, und dann hatte Uns die Reise weiter nach Marlan geführt. Es war beeindruckend zu sehen, welche Fortschritte dort in dem Ort Re`cha gemacht werden. Natürlich mag da der eine oder andere den Schwerpunkt auf die infrastrukturellen Fortschritte legen, Wir aber haben mit Unserem Auge auf die Fortschritte in der geistlichen Infrastruktur geachtet. Bedenkt, daß es dort einen Tempel mit fünf Boronis gibt, und diese haben noch zwei kleine Schreine mit zu betreuen. Wir denken, daß Wir es verantworten können, den fünf Boronis aufzuerlegen jeweils einen ihrer Mitbrüder regelmäßig zum König-Kacha-Archipel fahren zu lassen. Er kann sich dort bei seinen Besuchen mit der Bevölkerung auseinandersetzen, oder auch den Aufbau eines kleinen Schreines leiten. Wir erinnern Uns auch an Unsere Gespräche mit der etwas erdbebengeplagten Bevölkerung auf Mikkan. Es ist freilich ein wenig naturalistisch zu glauben, dass einzig ein Gebet den Boden vom Erzittern abhalten würde, aber es ist schon viel gewonnen, wenn den Menschen Vertrauen und Geborgenheit gegeben wird. Mag sein, daß es dem Herrn gefällt, den Boden nun still stehen zu lassen, mag sein daß es Ihm gefällt, ihn weiter beben zu lassen. Die einzige Kraft, die wir schöpfen können und die Wir versucht haben der Bevölkerung mitzugeben, ist das Annehmen Seiner Entscheidungen und das fruchtbare Handeln auf ihrer Grundlage.
Hoffnungsfroh stimmt Uns auch die Lage auf der kleinen Insel Ibekla. Gab es dort bisher nur einen kleinen Schrein, ist nun für die eine überschaubare Anzahl an Einwohnern zählende Siedlung ein Tempel errichtet worden, der natürlich auch von einem Unserer Brüder betreut werden soll. Wir hatten dort die Gelegenheit, Uns einige Wochen auszuruhen und auf die ereignisreiche und intensive Reise durch Djerres vorzubereiten, wo Wir ja die Begleitung von Alarion v. Schattenfels, Wir sagten bereits, daß wir ihm den Reis verdanken, welchen er dort auch den Verantwortlichen vorgestellt hat, und von Thoran Mâlveel, der sich dort um weitere Zustimmung für seine politischen Vorhaben bemüht hat, genießen.
Aber Wir möchten natürlich nicht den flächenmäßig großen Nachbar von Ibekla, das schöne Benbukkula vergessen, wo Wir in der kleinen aber feinen Siedlung Boronsport einen Schrein besehen konnten, vor dem Wir natürlich auch eine kleine Messe zelebrierten. Auch hier, um auf Unser vorheriges Beispiel zurückzukommen, denken Wir daß eine flächenmäßige Abdeckung durchaus möglich ist. Wiederum können hier die fünf Brüder aus Marlan in regelmäßigen Abständen jeweils einen von ihnen gen Benbukkula schicken, der sich dort um die geistliche Pflege der Bewohner, die ansonsten ihrem Schrein gegenüber doch ganz alleine sind, kümmert. Und hier können die marlaner Boronis auch entlastet werden durch den auf Ibekla seinen Dienst verrichtenden Boroni, der mit Sicherheit das eine oder andere Mal sich die Zeit nehmen kann, um nach Benbukkula zu reisen."

 

RS:"Nun habt Ihr alle Lehn hier in Chrysemis erwähnt, Aeltikan können wir, da Ihr selbst hier seid und es wohl auch regelmäßig in Augenschein nehmt, ja vielleicht überspringen..."

 

HK:"... Wir hoffen es zumindest..."

 

RS:"... und ich würde doch noch gerne wissen wollen, warum Ihr sagtet, dass es eine ereignisreiche und intensive Reise gewesen sei in Djerres, auf die Ihr Euch auf Ibekla vorbereiten wolltet."

 

HK:"Nicht nur vorbereiten, Wir wollten Uns zunächst einmal auf ein anderes Klima einstellen, das in Djerres herrscht. Während, und die ist kein Geheimnis, der firunwärts gelegene Teil unserer Támehib recht borongeprägt oder zumindest boronfreundlich ist, ist die Situation im praioswärts gelegenen Teil der Támehib durchwachsen. Das ist keinesfalls abträglich, sondern ganz im Gegenteil eine weitere Facette für unsere Támehib und der Situation in ihr. Des weiteren wollten Wir natürlich abwarten, dass Unsere beiden Mitreisenden soweit gewesen wären, wollten wir uns doch in Táni Morek treffen. Und die Wege von einer Insel zur anderen, was auch euch bekannt ist, sind nicht ganz kurz. Uns jedenfalls war die kleine Unterbrechung bei weitem nicht unwillkommen und das Warten auf das Treffen in Táni Morek hat sich gelohnt."

 

RS:"Was hat Euch in Djerres erwartet?"

 

HK:"Nun insgesamt hatten Wir einen wirklich sehr guten Eindruck von dem, was Wir dort gesehen haben. Auch dort gibt es die Möglichkeit, durch flächendeckende Konzepte einige Engstellen auszugleichen. Aber erstaunlicherweise ist die Personalsituation dort wesentlich besser als in Chrysemis. Wir möchten gleich vorweg sagen, dass Wir Nova Aurandis aussparen mußten, da Wir ansonsten nicht bis Ende des letzten Mondes nach Aeltikan hätten zurückkommen können. Und die seit langem schon geplante Grundsteinlegung unseres neuen Zentralgebäudes konnten Wir auch wegen des hohen Besuches, der zu diesem Anlaß uns beehrte, natürlich nicht verschieben. Vor allem möchten Wir kurz Mekábtá erwähnen, das nun wirklich einen ganz eigenartigen und einzigen Charakter in unserer Támehib hat. Freilich gibt es dort kaum Borongläubige, doch das ist in Unseren Augen ganz und gar nicht abträglich. Denn der gegenseitige Kontakt der unterschiedlichen Religionen ist im Großen und Ganzen immer sehr bereichernd. Wir gehen durchaus davon aus, daß vielleicht eines Tages ein Boronschrein auf Mekábtá errichtet werden kann, der dann auch von einem der in den umliegenden Lehen zahlreich vertretenen Borongeweihten in regelmäßigen Abständen besucht und betreut werden kann. Schon eine sehr kleine Gemeinde von Gläubigen kann unter den zahlreichen Bewohnern Mekábtás einen interessanten geistigen und geistlichen Austausch bewirken.
Aber Wir möchten noch einmal auf unsere erste Station in Djerres, Táni Morek, zurückkommen. Wir können Uns nicht verkneifen zu sagen, daß der dortige Akîb immer zu den besten Zeiten indisponiert ist. Nichtsdestotrotz können Wir nicht sagen, daß die pastorale Situation dort notleidend wäre. Es mag sein, daß die eine oder andere Rückendeckung seitens der maßgebenden Personen ausbaufähig wäre, doch mit einem großen Kloster und einem Tempel mit drei Boronis kann den Bedürfnissen der dortigen Bevölkerung angemessen Rechnung getragen werden. Die großen freien Räumlichkeiten in dem Tempel haben in Unserem Konzept auch schon eine Verwendung gefunden. Wir glauben, daß die dortigen Räume einen Segen für unsere Támehib sein werden.
Unsere nächste Station war Mekábtá, wozu Wir ja vorher schon Uns geäußert hatten. Wir legen wirklich großen Wert darauf, dass wir dort eine Fläche haben, in der so viele Andersgläubige zusammen leben und uns eine kulturelle Bereicherungsmöglichkeit geben und vor allem eine Prüf- und Rückkoppelungsmöglichkeit für unsere Ansichten vermitteln. Wir kamen dann nach Tásebá. Einen in den Geschäften des Alttags sehr engagierten Akîb gibt es hier. Doch Unser Augenmerk galt vor allem dem sichtbar schon seit einiger Zeit brach liegenden Tempelbau in Sefechnu Sebá. Zunächst einmal werden Wir einen Unserer Mitbrüder aus Aeltikan dorthin versetzten, damit der Tempelbau wieder koordiniert fortgeführt werden kann. Ein junger Mitbruder wird hier sicherlich eine reizvolle und erfüllende Aufgabe finden.
Aber ganz einzigartig war, und das können Wir Uns nicht verkneifen zu sagen, unsere Station auf Sjepengurken. Ein ganz eigenartiges Bevölkerungsgemisch findet sich dort. Größtenteils efferd- und borongläubig und andererseits eine aus einem ganz anderen Kulturkreis stammende Akîbet. Das dortige Zusammenleben, und das möchten Wir auf gar keinen Fall negativ bewertet wissen, ist von einer solchen Naivität und Klarheit, daß es wirklich verlocken sollte, einige Zeit dort zum Krafttanken zuzubringen. Und hier sind Wir ganz sicher, daß die persönliche Pflege des Bornschreins durch einen fest vor Ort anwesenden Boroni reiche Früchte tragen wird. Er kann sich dann nämlich auch gleich um den Schrein im zweiten Dorf auf diesem kleinen Inselchen kümmern. Wir glauben fest, daß dies für die dort lebenden Menschen eine große Freude sein wird.
Übrigens sehen Wir hier auch gar keine Probleme, denn wenn Wir jetzt die in Djerres längste zurückgelegte Schiffsreise erwähnen und gedanklich hinüber in das schöne Cháset fahren, finden sich dort zahlreich Geweihte, die sich um einen Tempel und einen Schrein kümmern. Dem Tepelvorsteher in Plâne, der mit seinen Mitbrüdern ganz unfraglich genügend zu tun hat, nichtsdestotrotz aber wesentlich besser den Bedürfnissen der dortigen Bevölkerung entsprechen kann als dies in Sjepengurken/Süd möglich ist, ist zuzumuten einen seiner Boronis fest nach Sjepengurken/Süd abzustellen. Denn wenn das Opfer des einen geringer wiegt, als der Vorteil, den der andere daraus ziehen kann, muß es erbracht werden.
Von Cháset ging es dann mit einer längeren und etwas unruhigen Seereise wieder zurück nach Aeltikan, wo Wir das auf äußerst großzügige Weise vom Großvaterabt Boronfried Sá`kurat überbrachte Schiff für die Támehib Neu-Prêm entgegen nehmen durften. Ihr wißt vielleicht, daß Wir bisher stets das Schiff Unseres Freundes Giacinto di Mastai-Ciaramonti benutzten. Und Wir konnten auch das große Geschenk eines Zentralgebäudes für die Koordination der Seelsorge auf den Inseln grundsteinlegen."

 

RS:"Hochwürden, ich danke Euch für das Gespräch und wünsche Euch für die Zukunft segensreiches Wirken auf den Inseln und die Möglichkeit, die Bemühungen und Kräfte der Euch anvertrauten Boronis schöpfungsreich und wegweisend aufeinander abzustimmen."

 

(MSC)


Cronjustitiar Managarm Ni Zenach steht Rede und Antwort (FIN 26 S.G.)

Ein hochstehendes Amt, welches in der letzten Zeit gewissermaßen aus einem Winterschlaf heraus wieder verstärkt in die Öffentlichkeit tritt (einige sagen sogar, 'drängt'), ist das des Kronjustitiars. In Nachfolge Se. Durchlaucht Eisenfaust verlieh die hl. Nisut das oberste weltliche Richtschwert Kemi einem Adeligen, der bis dato bereits als exzentrischer KKAB - Administrator von sich reden machte: Se. Hochgeboren Managarm, Akîb von Zenach, und zugleich ein Mann von - in den Augen einiger - eher zweifelhaften magischen Provenienz.
Quo vadis, iuris - wohin geht nun das Recht im Kemi-Reich?
Gewinnt das Amt durch den Mann an Profil? Oder profiliert sich der Mann mit Hilfe des Amtes?
Fragen, zu denen unser Reporter Seine hoheitliche Ehren, den Kronjustitiar, in Khefu, dem Sitz des Krongerichtes, zu einem Glase Weins besuchte.

 

R.S.: Wie schön, Ew. Hoheitliche Ehren, daß Ihr Euch die Zeit zu diesem kleinen Interview genommen habt...

 

Se. Hoheitliche Ehren:Wie reizend von Euch, dies anzumerken.

 

R.S.: Ja. Nun. Also. Jaa...

 

Se. Hoheitliche Ehren:Ich darf davon ausgehen, daß Ihr in absehbarer Zeit Euch zur Formulierung einer Frage durchringen könnt?

 

R.S.: Gewiß, gewiß. Nun, Ihr seid vor kurzem vom kommissarischen zum offiziellen Kronjustitiar aufgestiegen. Nach der langen Innehabung jenes Amtes durch den Cancellarius de Cavazo hieß es allgemein, die Nisut würde künftig von Berufung eines Djunizeser in diese Stellung absehen. Weswegen glaubt Ihr, wurde bei Euch eine Ausnahme gemacht?

 

H.E.: Ich denke kaum, daß die Königin eine Tradition im Auge hatte, das Krongericht nicht in die Hände eines Djunizesers zu legen. Die Amtsdauer seiner Hochwohlgeboren de Cavazo stand eher im Zeichen der Schwierigkeit, die Exekutive mit der Jurisdiktion reibungslos in Verbindung zu bringen. Nach wie vor richtet sich die Beamtung zum Kronjustitiar nach der jeweiligen Befähigung. Und der Umstand, daß ich mithin das derzeit angewendete Rechtsbuch, den CCC, verfaßte, dürfte Empfehlung genug gewesen sein.

 

R.S.: Inwieweit ist der CCC denn eine Neuerung gegenüber der alten Rechtslage.

 

H.E.: Der CCC ist eine Vereinheitlichung des bisherigen, ungeordneten Rechtes, vor allem, was die einzelnen Straftatbestände anbetrifft. Das Prozeßrecht faßt die Grundgedanken des bisherigen Verfahrens zusammen, ändert sie auch soweit ab, wie es systemgerecht erscheint. Kurz gesagt, bleibt es beim bisherigen Gedanken, daß die Lehnsnehmer die Gerichtsgewalt in Händen halten, ausdrücklich ist jetzt der Instanzenzug geregelt: wer wendet sich mit was an welches Gericht.

 

R.S.: Auch das kanonische Recht für in den CCC eingebunden...

 

H.E.: Das kanonische Strafrecht, wohlverstanden. Eines der Hauptanliegen des CCC war, wie gesagt, die Vereinheitlichung. In Zusammenarbeit mit den Juristen der Borons- und Staatskirche einigte man sich auf eine gemeinsame Grundlage in Prozeß- und Strafmaßfragen; die Autorität der Inquisitionstribunale in der Kirchenjustiz bleibt gewahrt. Ich denke auch, daß es der Kirche angenehm war, die leidigen Mißverständnisse auszuräumen, etwa, was Irrlehre, was verbotene Lehre sei, vom Tisch zu haben. Ungebildete und fehlgeleitete Subjekte haben den Gerichten, mithin den Tribunalen, immer eine Art Willkür unterstellt. Dies ist nun vorbei.

 

R.S.: Da Ihr gerade von Willkür sprachet... Ihr steht in dem Ruf, ein Schwarzmagier seltener Güte zu sein...

 

H.E.: Ich bin neugierig, wie Ihr aus diesem eher unglücklichen Auftakt zu einer sinnigen Frage gelangen werdet. Meine Zugehörigkeit zum linken Pfad steht doch nicht zur Debatte!

 

R.S.: Nun ja - kann die Kirche überhaupt mit einem Mann dieses Rufes ordentlich zusammenarbeiten, ist hier nicht der Konflikt bereits in die Wiege gelegt?

 

H.E.: Krongericht und Kirchenjustiz haben bisher und werden auch künftig förderlich cooperieren.

 

R.S.: Denken wir an die unglückliche Affäre um die Betrügerin, die den Platz der Ersten Rabendienerin an sich riß. Ihr habt, vergleichsweise ohne zu zögern, die Reichsacht über die Person verhängt, von der Ihr doch dachtet, sie wäre die Eminenz. Ein Präzedenzfall?

 

H.E.: Die Sachlage ist wohl einmalig. Aber um es klar zu stellen: die Gerichte sind autonom. Die Kirche wird, wenn die Situation gegeben ist, Maßnahmen gegen Leute ergreifen, die dem kanonischen Teil des CCC zuwiderhandeln, egal, um wen es sich handelt. Und genauso wird das Krongericht (und alle weltlichen Gerichte überhaupt) die Verletzung des weltlichen CCC ahnden, ohne Ansehen der Person. Soweit könnt Ihr meinethalben die Boronya-Affäre als Präzedenzfall verstehen.

 

R.S.: Gegebenfalls Krongerichtsbanner gegen Laguaner?

 

H.E.: Mein Bester, ich fürchte, Ihr seid eine Art Schmierenkomödiant!

 

R.S.: Oh! Ja. Nun, zu etwas ganz anderem. In Eurer bisherigen Judikatur habt Ihr Euch als überaus sachlicher, geradezu penibler Anwender des Gesetzes dargestellt. (hastig) Das sollte ein Kompliment sein!!

 

H.E.: (lehnt sich wieder zurück) Wie artig, ich danke.

 

R.S.: Beispielsweise im Fall gegen Phellipa della Salmoranes seid Ihr weit hinter der geforderten Strafe zurückgeblieben, vor allem, da Ihr den Hochverrat ablehntet, und das, obwohl höchststehende Personen, wie Se. Durchlaucht, Repa Jandarasson und der Kanzler selbstselbstens, todeswürdige Taten angeklagt hatten.

 

H.E.: Der Sachverhalt gab solches nicht her.

 

R.S.: Fürchtet Ihr nicht persönliche Nachteile, wenn Ihr nicht die Stimmung und Wünsche der Prominentesten unserer Reiches übergeht?

 

H.E.: Nein.

 

R.S.: Also...

 

H.E.: Ich bin zum Ersten Richter des Reiches berufen worden. Ich fälle meine Urteile nach den Buchstaben des CCC. In diesem Rahmen bin ich unangreifbar.

 

R.S.: Ihr hatte früher sehr enge Beziehungen zur Staatskanzlei...

 

H.E.: Ich bin der Kronjustitiar. Ich habe es für angezeigt gehalten, meine Ämter im KKAB niederzulegen, um einen Interessenkonflikt zu vermeiden. Die Meinung der Staatskanzlei ist ohne Belang für die Arbeit des Krongerichtes.

 

R.S.: Selbst, wenn die Nisut persönlich intervenierte...

 

H.E.: Möchtet Ihr womöglich andeutet, die König hätte Neigungen ihre Richter zu beeinflussen, das von ihr mitgebilligte Recht zu beugen?

 

R.S.: Kann die Königin überhaupt das Recht beugen?

 

H.E.: Ich bin beeindruckt. Eine solch' komplexe Frage hätte ich gar nicht an diesem Abend erwartet. Nun, man kann vertreten, die Königin habe das Recht gesetzt, sie stehe daher als Urgrund des Gesetzes über diesem, und werde daher nicht von seinen Kriterien erfaßt. Die Gegenmeinung würde lauten, die Königin habe das Recht nur ratifiziert, was kein materieller, sondern nur ein formeller Akt gewesen sie. Hierfür spräche, daß mithin die Kirche, durch die Eminenz, und die Justiz, durch die Person des Kronjustitiars, an dieser Inkraftsetzung beteiligt waren, so daß die Königin gar nicht allein verantwortlich sein könne. Ich denke, daß die Wahrheit in der Mitte liegt. Die Königin leiht dem Gesetz ihre königliche Autorität, es ist deren Ausfluß, aber kein untergeordneter. In einem Rechtsstaat ist der Herrscher dem Gesetz nicht unterworfen, aber er begibt sich freiwillig unter das Dach das Gesetzes. Daraus schließe ich in der Praxis, daß die Königin - als Königin - nicht die Gerichte zu beeinflussen wünscht, und nicht erwartet, daß die Meinung der Königin - als Person - das Gericht beeinflussen wird.

 

R.S.: Kann das Krongericht über die Königin oder über Mitglieder des Königshauses urteilen?

 

H.E.: Über die Königin als Königin nicht, über die Königin als Person schon. Die ja überzeitliche Institution der Nisut kann gar nicht punktuell strafrechtsrelevant handeln. Die Mitglieder des Königshauses sind meines Erachtens keine Institutionen, sondern Personen, wenn auch von königlichem Geblüt. Hier ist die Judikatur des Krongerichtes unschwer anzuerkennen.

 

R.S.: Derzeit verhandelt das Krongericht drei Fälle - den Fall Enrisco N. da Vancha, den Fall Bomil Arres, den Fall der yhleh'schen Schwarz... Finstermagierin, deren Schergen unsere geliebte Eminenz entführt hatten. Wie bewertet der Kronjustitiar jeweils die Rechtslage?

 

H.E.: Ich gebe grundsätzlich keine Meinung zu laufenden Fällen ab. Ich habe es als deutlichen Formfehler angesehen, daß für die Festsetzung da Vanchas schon die Fässer mit den Orden angeschlagen wurden. Jedweder Presse entgegen, ist der Angeklagte noch nicht ein Verurteilter. Bomil Arres wurde von mir als Fall angenommen, obwohl auch sehr gut die mittlere Lehnsgerichtsbarkeit dafür zuständig war, weil die Suspendierung seiner Rechte bei der Secha-Wahl im Raum stand, ich also Handlungsbedarf sah. Die Boronya-Affäre wird sowohl vom Krongericht als auch vom Inquisitionstribunal bearbeitet werden.

 

R.S.: In Eurem Umfeld wurde verlautet, Ihr habt Bedenken, was die kanonische Urteilsfindung in diesem Falle anbetrifft?

 

H.E.: Ich habe ein Umfeld? Ich bin - erstaunt. Ich nehme keinen Einfluß auf die Arbeit des Großinquisitors. Und ich kommentiere nicht Urteile des Tribunale, schon gar keine, die noch nicht gefällt worden sind; dies würde die klare Trennung der Rechtswege aufweichen. Der Katalog der weltlichen Straftaten, die der Dame zur Last gelegt werden, ist sehr umfangreich, umfangreicher als der kanonische. Die Kirche hat hier ein sehr schwieriges Stück auch dogmatischer Arbeit zu bewältigen; dies aber ist deren Angelegenheit.

 

R.S.: Wenn ich richtig verstehe, meint...

 

H.E.: Ihr versteht schon richtig.

 

R.S.: Ah!

 

H.E.: Tut Euch aber sonst keinen Zwang an. Nehmt noch etwas Obst.

 

R.S.: Die 'Früchte des Kronjustitiars'...

 

H.E.: Eure Neigung zu Treppenwitzen wird lediglich vom desolaten Zustand Eurer Haut übertroffen.

 

R.S.: (Rasch) Reden wir über etwas anderes als den Kronjustitiar. Ew. Hoheitliche Ehren, Hochgeboren Managarm, Ihr seid auch Akîb der Tá'akîb Zenach in Djunizes. Wie verquickt Ihr die Tätigkeit am Krongericht mit der doch auch zeitaufwendigen Verwaltung einer Baronie?

 

H.E.: Im bisherigen Verlaufe meiner Zenacher Amtszeit habe ich umfangreiche Neuerung der Verwaltung durchgeführt. Ich kann daher auf ausgezeichnete Mitarbeiter bauen und weiß Zenach stets in guten Händen, auch wenn ich gerade meiner krongerichtlichen Tätigkeit nachgehe. Vor allem die 'Scribatur für Staat und Wohlfahrt in Zenach' (SSWZ) ist mit umfangreichen Befugnissen, gegründet auf sorgsame Richtlinien des Akîbs, ausgestattet worden. Viele Projekte werden von ihr gehegt, erfolgreich, notabene, welche die schwierige Lage Zenachs, einer der ärmsten kem'schen Provinzen, verbessern werden.

 

R.S.: Auf die Gefahr hin, Euch zu nahe zu treten, Ew. Hoheitliche Ehren, Hochgeboren, Exzellenz...

 

H.E.: Ihr müßt mich nicht mit Titeln versehen, die ich nicht bekleide. Seid versichert, auch, wenn ihr nicht Eurer höfisches Gedächtnis nach Schmeichelwerk durchkramt - ich werde ganz objektiv verärgert sein.

 

R.S.: (lacht)

 

H.E.: (lacht nicht)

 

R.S.: Oh, ja, wie? Ach, nun, Ew. Hoheitliche Ehren, das berüchtigte 'Steine in den Dschungel' - Projekt...

 

H.E.: Nein, wie putzig, daß Ihr darauf zu sprechen kommt. Eure Korrespondentin hat damals ja nun wirklich ein trauriges journalistisches Zeugnis abgelegt. Wenngleich man dem ganzen nicht einen Hauch von Originalität absprechen kann, geht die dichterische Freiheit der Dame doch wahrlich weit am Wirklichen vorbei. Zenach verfügt mittlerweile über eine schöne Küstenstraße, und jeder der einen Blick auf Zenacher Karten werden will, mag erkennen, daß die Küste völlig waldfrei ist; ein großes Gebiet, etwa zwanzig Meilen bis ins Landesinnere, ist ebenfalls das exakte Gegenteil von Dschungel. Hier verläuft die Straße, und das kümmerliche Ginstergesträuch am Wegesrand mag man kaum als Urald bzeichnen. Weiter oben findet sich in der Tat ein streifen üppigen Waldes - ein Streifen, der viel knapper ausfällt als in anderen Provinzen - und an den sich eine riesige, bis zu den Silberbergen reichende Fläche anschließt, welcher der Volksmund 'Staubebene' nennt. Meint Ihr, dieses Kosewort rührt von einer übertriebenen Begrünung her? Durch den Zenacher Dschungel nun führt ein Flußlauf bis zum 'Stillen See' gespeist von zwei unabhängigen Strömen - diese starke Ströumg nutzten wir, um eine künstliche Wasserstraße anzulegen: über unglaubliche zehn Meilen lang. Ihr seht, wir hatten anderes zu tun, als 'Steine' in den Dschungel zu legen!

 

R.S.: Aber die Augenzeugin...

 

H.E.: Die Ärmste. Ein tragisches Schicksal. Sie wurde völlig geistig verwirrt in den südlichen Schwefelsümpfen gefunden, ein salbaderndes Wrack. Die Grenzposten weisen doch stets ausdrücklich darauf hin, daß man die Sümpfe und ihre alchemischen Dünste zu meiden hat! Nun, wir lasen sie in einem Ginsterhange auf, wo sie Kiesel in die Sträuchen warf, ein nahezu rührendes Bild. Und ständig flüsterte sie, von unverständigem Kirchen geplagt 'Steine in den Dschungel', 'Steine in den Dschungel'. Mein Beileid den Angehörigen. Wegen der ausdrücklichen Warnung der Grenzer scheidet selbstverständlich jede Art von geldwerter Entschädigung für die Familie aus.

 

R.S.: Ich bin erschüttert.

 

H.E.: Ich verstehe das durchaus.

 

R.S.: Eine letzte Frage, Ew. Hoheitliche Ehren.

 

H.E.: Ich bin froh, dies zu hören.

 

R.S.: Es liegt an Euch, sie zu beantworten...

 

H.E.: Wie erleichtert ich bin, daß es nicht an Euch liegt.

 

R.S.: Gerüchteweise spielt Ihr mit dem Gedanken, die Nachfolge von Enrisco da Vancha als Hátya von Yleha zu übernehmen, weswegen es auch verständlich ist, daß Ihr beim Kleinen Konvente gegen die Rückstufung zur Baronie stimmtet...

 

H.E.: (lächelt das erste Mal) Ich habe in den vergangenen Jahren des öfteren mit Yleha Umgang gepflegt. Was Wunder, dies ist mein nördlichster Nachbar. Ich darf mich also einer gewissen Sachkenntnis, diese Länderei betreffend, rühmen; ebenso glaube ich, daß mich die Leute dort als einen sprichwörtlich guten Nachbarn kennengelernt haben. Aufgrund der Nähe von Yleha und Zenach liegt es doch nahe, daß ich mich für diese Vasallatur interessiere, wie gesagt, lediglich interessiere. Der Organisationsaufwand der gemeinsamen Verwaltung wäre wesentlich geringer. Gegen die Rückstufung stimmte ich, wie bekannt, weil ich für die möglichen Verfehlungen (möglich, wohlverstanden, es liegt noch kein Urteil vor!) nicht den Status einer Provinz berührt sehen wollte, ganz abgesehen von den wirtschaftlichen und psychologischen Wirkungen eines solchen Aktes. Es gibt auch kein rechtliches Argument für diese Neubewertung Ylehas, und ebenfalls keinen Präzedenzfall. Wie ich zu sagen pflege: Fiat justitia, et pereat mundus!

 

R.S.: Das Recht muß seinen Gang nehmen...

 

H.E.: ...und sollte die Welt darüber zugrunde gehen!

 

R.S.: Ein ausnehmend schönes Schlußwort. Wir danken Ew. Hoheitlichen Ehren für das Gespräch.

 

(TPG)


Grand-Inquisitorius Boronîan V. Pâestumai Ni Tárethon steht Rede und Antwort (FBO 24 S.G.)

Der wichtigste Machtfaktor der Boronskirche ist nach wie vor die - mehr oder minder - Heilige Inquisition. In den bewährten Händen des Grand-Inquisitorius Boronîan V. Pâestumai sorgt sie für die Einhaltung der engen Grenzen, die die religiöse Toleranz den anderen Kulten in Kemi steckt. Den Sinn und Zweck dieser Institution erläuterte unlängst Seine Erhabene Hochwürden, Boronîan Pâestumai der 'Rabenschinge-Extra':

 

Shêpses´kà :Fast zwei Götterläufe sind nunmehr ins Land gezogen, da wir Zeuge des großen Kirchenkonzils zu Memento Mori wurden. Gar zahlreich waren die Beschlüsse jener hochklerikalen Versammlung, welche hinter den mächt'gen Mauern der Ordensburg tagte. Einer von jenen Beschlüssen war die Neugliederung der Alleinseligmachenden Hl. Borons-Staatskirche unseres Reiches. Nun stellt sich den geneigten Leserinnen und Lesern die Frage, was denn aus eben jenem Beschluß geworden ist, und in wie weit es bereits greifbare Resultate gibt. Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Ja, dies ist wohl berechtigt. Zahlreich sind die Neuerungen die die Heilige Mutter Kirche betreffen - allen anderslautenden Verlautbarungen ungebildeter Ignoranten zum Trotz ...

 

Shêpses´kà:Wollt Ihr auf etwas bestimmtes hinaus ...?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:... Unterbreche Er Uns nicht.

 

Shêpses´kà:Verzeiht ...Äh...

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Wie Er sicherlich weiß, ist die Inquisition einer der drei großen Zweige der Heiligen Mutter Kirche, neben den Orden und dem Conseil. Diese Kirchenstruktur ist in Anlehnung an jene, die der Nefer Neserkara II. installieret hat, gewählt worden: Die Heilige Mutter Kirche hat ihre Strukturen der steigenden Zahl der Kinder des Heiligen Raben angepaßt. Das hatte natürlich auch für Unseren Aufgabenbereich, den Schutz der Kinder vor den allseits dräuenden ketzerischen Fängen des Unglaubens und der Häresie, Auswirkungen.

 

Shêpses´kà:Könnte Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht, uns die Neue Inquisition des Hl. Raben etwas näher erläutern? Deren Umfang hat sich doch seit den Zeiten des Herrn Vincent Pricz ...

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Nehme Er den Namen dieses Schändlichen nicht in den Mund!

 

Shêpses´kà:Äh, verzeiht abermals, Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht. Wie gestaltet sich nun die neue Inquisition?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Innerhalb des letzten halben Götterlaufs wurden für nahezu alle Provinzen des Reiches Inquisitionsräte und -rätinnen eingesetzt.

 

Shêpses´kà:Was versteht Ihr unter Provinzen ? Alle Tá'akîbs ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Nein, wohl kaum. Unter Provinzen verstehen sich alle Tánesets, Táhátyas und die Tárepa Neu Prem, für welche ein einziger Inquisitionsrat eingesetzt wurde.

 

Shêpses´kà:Das heißt, es gibt einen Inquisitionsrat für Tárethon, Eure Lehnslande, Einen Inquisitionsrat für Terkum, ...

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:... eine Inquisitionsrätin - Ja. Ebenso, wie einer Tochter der Schutz der Gläubigen in Ordoreum anvertraut wurde.

 

Shêpses´kà:Des weiteren ein Inquisitionsrat für Mer´imen, ein Inquisitionsrat für die Tárepa Neu Prem und einen Inquisitionsrat für Djunizes.

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Letzterer wird in Kürze bestallt werden. Dann sind alle Provinzen besetzt. Jedem Inquisitionsrat sind zwei ordentliche Inquisitori zur Seite gestellt, welche ihn bei seiner Aufgabe unterstützen. In der Regel sind dies alle Vertreter der Hl. Inquisition der Alleinseligmachenden Hl. Borons-Staatskirche in den Provinzen.

 

Shêpses´kà:Ihr sprecht von ordentlichen Inquisitiori? Wann werden denn außerordentliche Inquisitori berufen ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Im Bedarfsfall. Jeder der Inquisitionsräte hat die Möglichkeit bis zu zehn außerordentliche Inquisitori auf zunächst unbefristete Amtsdauer zu berufen. Dies bedarf Unserer Zustimmung, aber durch die Größe und teilweise Unwegsamkeit des Reiches ist dies zunächst auch auf eigene Verantwortung möglich.

 

Shêpses´kà:Sind zehn außerordentliche Inquisitori nicht etwas viele ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Es müssen ja nicht immer und gleich so viele sein. Daß Er nicht bescheiden denken kann...! Dies scheint eine allgemeine Unsitte zu werden! Wir sprachen von der Möglichkeit bis zu zehn außerordentliche Inquisitori zu berufen. Wisse Er - in den Zeiten, als man gegen jenen schändlichen Orden der Drachenanbeter vorging, waren selbige auch vonnöten.

 

Shêpses´kà:Ja, dies war wahrlich eine umfassende Durchsetzung des Willen des Hl. Raben. Heilig ! Heilig ! Heilig !

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Das war sie! Wir wissen um dies, und Ihre Eminenz, Durchlaucht, hat keinen Augenblick gezögert, als die Kinder des Herrn in Gefahr schwebten, den durch sie verkündeten Willen des Hl. Raben ( Heilig ! Heilig ! Heilig ! ) durch Unsere Person durchzusetzen zu lassen.

 

Shêpses´kà:So genießen also die Inquisitionsräte in den Provinzen Euer völliges Vertrauen, Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht.

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Aber natürlich, oder würde Er einem Hirten eine Herde anvertrauen, von dem Er glaubt, daß dieser selbige nicht zu hüten in der Lage wäre?

 

Shêpses´kà:Natürlich nicht, natürlich nicht. Wie aber sind die Angehörigen der Hl. Inquisition in der Lage, ihre Befugnisse in den einzelnen Lehnslanden durchzusetzen ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Er meint ?!?

 

Shêpses´kà:Ich meine, woher kommen die logistischen Mittel, einen jeden dieser Schändlichen dingfest zu machen ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Zunächst einmal darf man wohl von der Unterstützung der jeweiligen Lehnsherrn ausgehen, denn schließlich sind wir ja alle ein einig Volk und niemand wird wohl einem Ketzer Deckung durch seine unterlassene Hilfe gewähren wollen, nicht wahr ?

 

Shêpses´kà:Natürlich nicht. Und ansonsten ?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Desweiteren stehen Einheiten des kirchlichen Ordens zur Verfügung. In nahezu jeder Provinz gibt es derer. Die Einheiten werden auch von den Inquisitionsräten kommandiert.

 

Shêpses´kà:So verfügen Ihre Hochwürden auch über einen Rang in der Schwarzen Armee?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Die korrekte Anrede eines Inquisitionsrates oder einer Inquisitionsrätin lautet 'Euer Ehrwürdige Hochwürden'. Die Anrede eines ordentlichen oder außerordentlichen Inquisitiors lautet 'Euer Hochwürden'. Merke Er sich dies! Ja, die Inquisitionsräte verfügen auch über einen entsprechenden Rang in der Schwarzen Armee.

 

Shêpses´kà:Gibt es da keine Komplikationen mit evtl. höherrangigen Persönlichkeiten?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Nein, denn Ihro Hl. Eminenz und Wir würden dies ebenfalls als eine Behinderung der Durchsetzung des Willen des Hl. Raben betrachten! Gleichzeitig haben die Inquisitionsräte ohnehin außerordentliche Befugnisse, so, wie es ihrer Stellung auch angemessen ist.

 

Shêpses´kà:Ich verstehe. - Ist es wahr, daß alle Angehörigen der Hl. Inquisition der Alleinseligmachenden Borons-Staatskirche auch kemsche Titel tragen?

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Aber selbstverständlich. Die Einheit des Reiches und Verbundenheit zu unserer Kultur setzt dies wohl voraus. Unserer Person geziemt der Titel 'Tsah´desch Ram'; ein Inquisitionsrätin trägt den Titel 'Semer´deschet Ram' und einem ordentlichen oder außerordentlichen Inquisitor gebührt die Titulatur 'Semer´desch'.

 

Shêpses´kà:Ich bedanke mich für die Zeit, welche Ihr unserer Leserschaft gewährt habt und hoffe, daß man auch in Zukunft an Euch herantreten darf, Euer Erhabene Hochwürden, Erlaucht.

 

Seine Erhabene Hochwürden, Erlaucht:Die Mutter Kirche des Hl. Raben wird stets für ihre Kinder offen sein, ebenso wie sie unbarmherzig gegen jeden vorgeht, der da handelt wider dem Raben oder Seine Dienerinnen und Diener.

 

Shêpses´kà:Dies ist beruhigend zu wissen.

 

(RBÖ)