Der Zer'nimut-Orden

Seit dem Upet-rá des Phexmondes 19 Sá Gereh weht sie nun schon über Peri-Stadt, die Standarte der Heiligen Krieger des Zer'Nimut Ordens: Ein roter Rabe auf schwarzem Grund.
Das Oberkommando über dieses Korps, welches nach dem Vorbild der Tempelgarde der Nisut Peri I. "Mut'adschin" genannt wird, übernahm zunächst auf Empfehlung des Jaút Sab der junge Boraidan ibn Saîd, nachdem der bisherige Kommandeur - Golgarin Heos - einer Krankheit erlag. Jaút Sab und damit religiöses Oberhaupt der Ordensgemeinschaft seit der Wiederbegründung ist der Erhabene Abt Né'mekâth Boronmir Âk-de Sézàr.
Nach dem Konzilsbeschluss des großen Kirchenkonzils zu Memento Mori im Götterlauf 23 Sá Gereh ist die Ordensgemeinschaft voll in die Strukturen der Schwarzen Armee integriert und erhält innerhalb der Gemeinschaft der Diener des Allerhöchsten einen Sonderstatus.

Noch auffälliger als das Banner der frommen Ritterinnen und Ritter ist jedoch ihre Rüstung, die zwar dem Namen "Schwarze Armee" alle Ehre macht, jedoch deutlich von den sonst ausschließlich zweckmäßigen Panzern der regulären kem'schen Truppen abweicht. Die meist jungen Soldatinnen und Soldaten tragen nämlich neben ihren rabenschwarz gefärbten Harnischen und Tuchhosen Rückenflügel ähnlich derer der bornländischen schweren Reiterei, geschwärzte Sturmhauben, aus deren Front ein schwarzer Rabe aus Stahl zu entfliehen scheint und schwere, stumpfe Stiefel. Als Waffen führen sie immer einen überlangen Kriegsbogen und einen Rabenschnabel mit sich, beide Waffen selbstverständlich geschwärzt. Die 49 Ritterinnen und Ritter sind in Semáher eingeteilt, welche von einem Semáh oder einer Semáhet kommandiert werden. Ein Semáher besteht aus sechs Rittern und einem Semáh oder einer Semáhet, also effektiv aus einer Siebenergruppe. Neben den Ritterinnen und Rittern gibt es noch zehn Laienprediger des Hl. Raben in der Ordensgemeinschaft, welche aber durch Betreiben der regulären Priesterschaft alsbald ein ordentliches Noviziat beginnen werden. Der Zer'Nimut Orden ist, nach dem Willen seines Wiederbegründers Dajin Kazan Al-Yeshinna ibn Hilal, eine der kampfstärksten Einheiten der Schwarzen Armee. Dies drückt sich nicht nur durch Rüstung und Waffen aus, sondern auch durch ihren strengen Kodex, welcher dem des Laguana-Ordens, in welchen sie vollständig integriert wurden, nicht unähnlich ist. Selbst zwei ausgebildete Kriegselefanten gehören zum Repertoire des Ordens.

Seit der unlängst stattgefundenen Reichsgrundreform wurde der überwiegende Teil der Zer'Nimut Krieger nach Schattenspin abkommandiert. Dort sollen sie den heiligen Kampf gegen die Waldmenschen und den gleichzeitigen Schutz der nördlichen Reichsgrenze verantworten. Nur noch die Verwaltung und Ausbildung erfolgt im Stammsitz in Peri. Darüber hinaus gibt es eine kleine Einheit, die zum Schutz der Bevölkerung und des Akîbs abkommandiert ist.
Der Orden ist für manche aus ärmeren Verhältnissen stammende Bauersjungen und -mädchen eine Hoffnung aus dem Alltag auszubrechen und ein neues Leben zu beginnen. Hier kommt es nicht darauf an ob man besonders klug, besonders stark oder reich ist. Einzig der Glaube an Boron, der Wille sich für ihn einzusetzen zählt. Durch die edlen Motive, welche der Orden vertritt, seine Arbeiten mit und für das einfache Volk haben den Zer'Nimut in und sogar schon außerhalb Mergyans Ansehen verschafft. Doch trotz allem wird nicht jeder in den Orden aufgenommen.
Dies liegt nicht daran das nur eine elitäre Schicht Zugang hat, nein, vielmehr wird über die Taten die der Orden verrichtet viel zu leicht vergessen, dass die Mitgliedschaft eine harte Sache darstellt. Täglich wird mehrere Stunden lang exerziert. Neben Leibes- und Kampfübungen wird vor allem auch Unterricht in Götterkunde, Lesen und Schreiben, Rechnen, Tier- und Pflanzenkunde sowie im Umgang mit übernatürlichen und dämonischen Wesenheiten erteilt. Neben diesen Tätigkeiten fallen aber auch noch weitere Aufgaben an, welche unter den Ordensbrüdern und -schwestern geteilt werden. So muss zum Beispiel der Küchendienst verrichtet werden, die Ställe gereinigt, die Reittiere gepflegt werden. Diese und noch viele weitere Aufgaben werden täglich sorgsam ausgeführt. Da ist es schon manchmal für einen Ritter erholsam, den halben Tag lang in Peri oder Mergyan zu patrouillieren und die Stadtbüttel zu unterstützen.