Tá'akîb Táyârret


 

Haupstatdt Djáset Villa Cortani Hoheitliche Sägemühle Küstenstraße Mehajet Mehenev-Route Fort Perjak Mehenev Kloster Ujak Steinbruch Unay-Berge Manakhar-Berge Smaragd-Hügel Ticamat-See Pjasob Unayac Issam Jaraima Khetemi Yaruca Yurami Minjob-Sümpfe Khetemi-Sümpfe Mehi-Territorium Yaru-Territorium Syennez-Territorium


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Geographische Kurzübersicht

Nur in geringem Masse vorhanden sind die Zeichen der Zivilisation (1-10). Weite Teile Tâyarrets sind orographisch gesehen eher flach,lediglich an drei Stellen wird das Relief der Baronie von nennenswerten Bodenerhebungen geprägt (11-13). Mit Gewässern aller Art ist Tâyarret zur Genüge ausgestattet, sie stellen die pulsierenden Lebensadern der Baronie dar, die als verworrenes Geflecht das ganze Land durchziehen (14-23).

 

2. Die Villa Cortani, das ehemalige Landhaus Paligan, das einstmals dem albernischen Handelsherrn Trom Aelfwinger gehörig, nach dem Einfall der Al'Anfaner an den Prunkfürsten Arion Calvar Paligan ging, der das weitläufige Anwesen nicht nur in protziger Weise verunstaltete, sondern auch eine komplette Sklavenjägergarnison darin verbarg! Nach der Entlarvung der "Nachtschatten" stand das Gebäude einige Jahre leer, bis es an den Cron-Baumeister und Sah Ni Ynbeht/Wehrmauer, Luciano Cortani verkauft wurde. Nach einer vollständigen Renovierung wird das Anwesen nun von Seiner Wohlgeboren als Sommersitz genutzt.

 

3. Die Sägemühle der Hoheitlich Chentasûer Holtz-Gesellschaft war früher einmal der Gutshof des Mahraim Erim, der während des Táyârretkrieges als Lazarett und Feldlager herhalten mußte, dabei aber keine nennenswerten Schäden nahm. Erim unterhielt eine Wanassirinderzucht und nennt mehrere ausgedehnte Mohacca-Plantagen sein eigen, die nach dessen Tod im Zuge der Namenlosenumtriebe in hoheitlichen Besitz übergingen.

 

4. Die Küstenstrasse, die Tâyarret mit der Mechti-Route verbindet.

 

5. Mehajet (90 Einw.), eine kleine Siedlung an der Grenze zu Rekmehi. Die Einwohner betreiben Ackerbau und Fischerei in geringem Masse, im Hinterland werden Inhatbäume(Bauholz) und wertvolle Tropenhölzer geschlagen.Eine Besonderheit stellt das jüngst errichtete Spital des Herban Mederim dar, der sich gemeinsam mit seinem echsischen Assistenten Hrizzl'Zzahchrrim Kranker und Hilfsbedürftiger annimmt.

 

6. Die Mehenev-Route, eine unter Akib Mondglanz errichtete Verbindungsstrasse zwischen Djáset und Mehenev. Die Strecke ist beidseits mit Abflussgräben und Meilensteinen versehen. Drei massive Holzbrücken überwinden die versumpften Nebenarme des Pjasob. Der Bau einer Herberge und Wechselstation an der Unayac-Brücke war vorgesehen, wurde aber nie durchgeführt. Der Akîb hat den Unterhalt der Route, was im Zeichen der Verträge von Kaulata unmöglich gewesen wäre, inzwischen sichergestellt, muß doch die Klosterfreiheit Ujak sowohl für Pilger, als auch für das Militär erreichbar bleiben.

 

7. Der Gutshof des Radebrecht Perjak, eines gebürtigen Albernianers, der mit einer Kemi Travias ewigen Bund geschlossen hat. Perjak lässt den Bewohnern Djasets jedwede Unterstützung zukommen, was die landwirtschaftliche Inwertsetzung des sumpfigen, aber fruchtbaren Umlandes anbelangt. Er selbst baut verschiedene Getreidesorten, darunter Hirse, an und trägt damit in nicht unumfänglichem Masse zur Versorgung der Tâyarreter bei. Seine Leidenschaft sind die Panzerechsen: eine umfassende Zuchtanlage, die in den Gutshof integriert ist, beweist dies! Aufgrund der strategischen bedeutung des Ortes ist in den letzten Jahren neben dem Anwesen ein Militärfort entstanden, das bis zu 50 Söldlingen Obdach bieten kann.

 

9. Die Ruinen von Ujak, ehemals die Hauptstadt des Kemireiches. Die verfallenen Ueberreste der Stadt waren bis vor kurzem vollständig von der üppigen Dschungelvegetation überwuchert und stark von Satinavs Gehörn angegriffen. Die Expedition des Raistlin M.Deron, die vor einigen Jahren die Geheimnisse der Dschungelstadt zu ergründen suchte, scheiterte an einem Friedhof der Yaru-Waldmenschen, der in den Ruinen verborgen war und jedwedes Eindringen in die eingesunkenen,teils monumentalen Steingebäude aus alten, ruhmreichen Tagen, von selbst verbot. Meister Deron erhielt keine zweite Chance, hat er doch die Tá'akîb vor einiger Zeit verlassen und ist mittlerweile als hoher Priester des Dreizehnten weithin gefürchtet. Danach war lediglich der Dschungeldruide Kirshon Amir mit der Erforschung der Ruinenstadt beschäftigt, die Ergebnisse seiner Tätigkeiten wollte er jedoch noch nicht mit anderen teilen! Später haben die Ruinen als Stützpunkt eines gemeingefährlichen Zirkels von namenlosen Götzenjüngern traurige Bekanntheit erlangt.Lange währten die Kämpfe gegen das namenlose Gezücht, doch letztendlich siegten die Kräfte des Guten. Ujak wurde zur Klosterfreiheit bestimmt und steht nun unter der Obhut der Boronskirche.

 

10. Der Steinbruch in den westlichen Unay-Hügeln, in dem ausschließlich Baugestein für Djáset gefördert wird. Das Gestein wird über den Pjasob gen Djáset geflößt. Seit in den Fördergruben vor einiger Zeit umfangreiche Erzlager entdeckt wurden, hat sich um den Akîb Ni Táyârret die "Fürstlich Albernisch' Südtlandtcompagnie" und einige private Investoren die ECU (Erz-Compagnie Unay) etabliert, welche sich um Abbau und Verhüttung des vortrefflichen Erzes kümmert. Am Südende der Pjasob-Schlucht wurde auf Betreiben dieser Gesellschaft ein Fährhafen eingerichtet, desweiteren eine Barrackensiedlung für die Bergleute unter ihrem Obmann Mirgasch, Sohn des Murgrim, seines Zeichens Prospektor.

 

11. Die Unay-Hügelim Zenrum Tâyarrets besitzen von allen Hügellandschaften der Baronie die größte Ausdehnung, fallen jedoch nur an den wenigsten Stellen höher als 800 Schritt aus. Das Granitmassiv bildet zwei unverkennbare Bögen,die parallel verschoben voneinander liegend die höchsten Gipfel stellen und größtenteils als verwitterte, silbergraue Felsformationen aus dem üppig grünen Wipfeldach des Dschungels aufragen. Die weitläufigen Hügelländer,die diese Zentralmassive umfassen ducken sich tief in den Schatten derselben und sind vollends vom Dschungel überwuchert.Die Legenden der Yaru-Waldmenschen,die im Hügelland ("Tano Nimri" im Yarudialekt) hausen,berichten von einem schuppigen Ungeheuer mit drei feuerspeienden Schlangenhäuptern und einem ledernen Schwingenpaar,das auf dem höchsten Gipfel der Unay-Hügel sein Unwesen treiben soll. Eine Expedition um Akîb Mondglanz hat seinerzeit eine Verbindung mit dem Ungetüm herzustellen vermocht und bewiesen, daß der Riesenlindwurm vor undenklichen Zeiten zum Wächter über die Sphärenruptur über den Ujak-Ruinen bestellt wurde.

 

12. Die Manakhar-Berge präsentieren sich als von Wind und Wetter zernagte Sandsteinformationen,denen das Spiel der Winde manch unheimliches Geheul entlockt, und die sich in herrlichem Kontrast von den unzähligen Grüntönen des Dschungels abheben.Die Manakhar-Berge umschliessen den geheimnisumwitterten Hepiwahan-See,der den Legenden der hiesigen Waldmenschen zufolge einem böswilligen Wassergeist Herberge gewähren soll (was an und für sich nicht verwundert,wenn man sich die katastrophalen Ueberschwemmungen zu BeWUSstsein führt,die jeweils während der Regenzeiten im Tsa und Rondra die Flußniederungen des Kethemi in ungeheuerlichen Wassermengen ersäufen).

 

13. Die Smaragdhügel erheben sich aus den waldbedeckten Flachländern Südost-Tâyârrets und sind weithin sichtbar als sanft geschwungene, vom Dschungel überwucherte Hügelkuppen, die im Licht des untergehenden Praiosgestirns tatsächlich wie riesige, sattgrüne Edelsteine anmuten, die einsam aus dem Blätterdach des Regenwaldes aufragen und mäjestätische Größe und Würde ausstrahlen. In dieser von wundersam friedvoller Ruhe erfüllten Landschaft leben die Syennez in völliger Abgeschiedenheit von anderen Waldmenschensippen und bewahren ihre altehrwürdigen Traditionen. Nicht einmal die Nesetet selbst ist je in die geheimnisumwobenen Smaragdhügel vorgedrungen,obwohl ein Gerücht besagt,dass in der Quelle des Yurami wahrhaftige Smaragde, herausgespült aus dem höhlenreichen Hügelinnern, ihrer Entdeckung harrten.

 

14. Der Ticamat-Seeliegt eingebetet in die nördlichen Ausläufer der Unay-Hügel und unweigerlich beschleicht den Betrachter der stets unbewegt daliegenden Wasserfläche, in der sich die nahen Gipfel der Unay-Hügel spiegeln, das Gefühl unergründlicher Geheimnisse, die den See zu umgeben scheinen. Zahlreiche Geschöpfe des weiten Waldlandes geben sich an den sanften Ufern des Gewässers ein Stelldichein, um sich an dem erfrischenden Wasser zu laben oder um als Beutegreifer den unzähligen Fischen nachzustellen, die in den unbekannten Tiefen des Sees leben. Nur in manchen sternenklaren Nächten, wenn die silberfahle Mada ihr Antlitz in der spiegelglatten Wasseroberfläche betrachtet, huscht der Schatten eines großen, geflügelten Tieres über das Wasser.

 

15. Der Pjasob (oder Djasob), der grösste Fluss Tâyârrets. Ein ehrfurchtgebietendes Schauspiel bietet die tief eingeschnittene Pjasob-Schlucht, die das westliche Massiv der Unay-Hügel durchschneidet.

 

16. Der Unayac, ein Nebenarm des Pjasob entwickelt während lang anhaltender Regenfälle bisweilen ein gefährliches Eigenleben. Entwurzelte Inhat-Riesen, die gelegentlich bis nach Djaset treiben, künden von der schieren Urgewalt dieses ansonsten friedlichen Waldflüsschens.

 

17. Der Issam ist der Unterlauf des Khetemi, der Grenzfluss zum Tá'akîb Djernako

 

18. Der Jaraima erweist sich als ungemein günstiges Gewässer für die Kanus der hier ansässigen Mehi-Waldmenschen.

 

Der schäumende Khetemi-Fluß.

19. Der Kethemi wird zuhauf von Krokodilen bevölkert und daher kaum für die Schiffahrt genutzt, zumal nebst den gepanzerten Raubechsen auch die zahllosen Sandbänke,die den Fluss durchziehen eine erhebliche Gefahr darstellen.

 

20. An der Quelle des Yaruca, in einem schützenden Talkessel, befindet sich das größte Dorf der Yaru-Waldmenschen.

 

21. Der Yuramientspringt in den geheimnisumwitterten Smaragdhügeln, und sein Lauf wurde bis dato noch kaum erkundet.

 

22. Die Minjob-Sümpfe, am gleichnamigen Nebenfluss des Pjasob gelegen, stellen eines der grössten Probleme für die nahgelegene Siedlung Mehenev dar: Der Sumpf ist dergestalt verseucht von pestilenzverbreitendem und giftigem Ungeziefer, daß jeweils nach den Regenzeiten regelrechte Schwärme von bluthungrigen Stechinsekten über die wackeren Mehenever herfallen. Nebst diesen peraineverfluchten Biestern lebten im Innern des Wirrwarrs aus öligen Wasserflächen,weitläufigen Riedgürteln und mächtigen, brettwurzeligen Baumriesen eine kleine Sippe von Echsenmenschen, die unlängst aus der östl.Reichsmark in das Minjob-Land übergesiedelt waren. Durch die Geschehnisse um Ujak verschreckt, zogen diese allerdings wieder in die Reichsmark zurück. Nachdem die Geschehnisse von Ujak schon einige Zeit vergangenheit sind, ist die Sippe wieder zurückgekehrt.

 

23. Die Kethemi-Sümpfe nehmen jeweils während den Regenzeiten einen unangenehmen Charakter an, wenn der Herr Efferd die Wasser des Flusses über die Ufer treten und das umliegende Waldland überfluten lässt.

 

24. Das Mehi-Territorium


25. Das Yaru-Territorium


26. Das Syennez-Territorium


Djáset- Hauptstadt Táyarrets

Steilklippen bei Djáset.

1.Djáset an der Mündung des Pjásob in die Rote Bucht ist ehemalige Hauptstadt Chentasûs, Ordoreums und Táyârrets. Der Ort wurde im Jahre 17 S.G. von der alanfanischen Sklavenjägerorganisation "Nachtschatten" gebrandschatzt und fast völlig zerstört. Die Aufbauarbeiten dauerten bis ins Jahr 19 S.G.. Im Jahre 22 S.g. erschütterte ein Aufstand das Städchen und die Spuren der Hungersnot von 24 S.G. konnten inzwischen getilgt werden. Seit die Hékatet ni Chentasû Djaset zur Hauptstadt des Herzoginnentums erhob blüht und gedeiht der Ort wie keine andere Siedlung im Reich der Kemi.

 

Einwohner: ca. 300 (davon 60 % Mittelländer, 20 % einheimische Kemi) in der Stadt selbst, 30 in den umliegenden Gehöften
Garnisonen: 20 Stadtgardisten, 100 Seesöldner in der Herzöglichen Garnison, darüber hinaus stehen noch 50 Wehrfähige als potentielle Miliz zur Verfügung
Tempel: Boron, Efferd, Peraine

Die im Jahre 2 S.G. von einem albernischen Kauffahrer unter dem Namen "Bennainhafen" gegründete Siedlung an der Mündung des Pjásobs in die Rote Bucht schloß sich nach der Rückeroberung Hôt-Alemsdem Königinnenreich der Kemi an. Nach dem Unabhängigkeitskrieg mit Al'Anfa erfuhr die aufstrebende Ansiedlung Zeiten der Expansion, bis sie im Jahre 17 S.G. von den Söldlingen der Sklavenjägerorganisatioen "Nachtschatten" gebrandschatzt und fast völlig zerstört wurde. Die Aufbauarbeiten dauerten bis in das Jahr 19 S.G. Im Jahre 22 S.G. erschütterte ein Aufstand das Städtchen und die Hungersnot von 24 S.G. hat noch bis heute ihre Spuren hinterlassen.

 

Der Akîb Ni Táyarret, Abdul ibn Meheb, bewohnt seit seiner Einsetzung den Turm auf der sog. Residenzinsel. Die ebenfalls auf dieser Insel befindliche frühere Garnison wurde im Jahre 23 S.G. von der Hékatet ni Chentasû, Chanya Al'Mout'pekeret zur herzöglichen Residenz umgebaut und Djáset somit zur Hauptstadt der Táhekátet erhoben. Seither blüht und gedeiht die Siedlung an der Pjásobmündung. Ein sich gerade im Bau befindlicher Kriegshafen und die dazugehörige Herzögliche Garnison zeugen von der strategisch günstigen Lage in der Bucht von Khefu. Die stattliche Anzahl von 20 Stadtbütteln und weitere 100 Söldlinge der Schwarzen Armee sorgen für Recht und Ordnung und sind bemüht, die leidgeplagte Bevölkerung vor Übergriffen seitens der "Nachtschatten" zu bewahren.

Gotteshäuser des Efferd, der Peraine und des Herrn Boron vermitteln den Djáseterinnen und Djásetern den Glauben an die Zwölfe. Die Einwohner bestreiten ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch Fischerei oder Landwirtschaft und seit kurzem durch den Schiffsbau.

 

Zugbrücke Chanyas Residenz Stallungen Gästehaus Wirtschaftsgebäude und Kräutergarten Residenzturm Laguaner-Brücke Albernisches Handelskontor Handelshaus Moarghain Bootsbauer Basaltrabe Efferdtempel Hafenmeisterei und Lagerschuppen Zum Splitternden Waskirfaß Nazir-Halim-Damm Borontempel Alter Wachturm Marktplatz Schmiede Perainetempel Altes Fährhaus Haus des Volkes Kornspeicher Khefu-Tor Mehenev-Tor Rekmehi-Tor Pjásob-Tor Kornspeicher Kornspeicher Omjakan-Windmühle Kornspeicher Vergnügungshaus Yah Kontor Tarsinion Herzögliche Garnison Stadtgarde Schiffsbauplatz Sägemühle Kriegshafen Oberkommando der Schwarzen Armee Palazzo Dschinziber Apotheke Menkauhour


Aus den Reiseerinnerungen des Alwyn Hadernoth, Kapitän der "Prinzessin Invher", 22 Hal:

"...so befanden wir uns denn schon seit 10 Tagen auf hoher See, und Efferds Gunst hatte uns vor Unbilden jeglicher Art bewahrt. Entgegen aller Befürchtungen waren wir am vielfach verschrieenen Kap Brabak weder in einen Sturm geraten, noch hatten uns Piraten nach Leib und Leben getrachtet. Letztere hätten auf unserem Schiff, der albernischen Zweimast-Kogge "Prinzessin Invher", wohl auch nicht vorgefunden, wonach ihnen der Sinn unablässig steht: wir hatten Getreide und Leinen geladen, diese Güter waren für Djáset bestimmt, irgendein Nest, wie man sie bisweilen an den Gestaden des Südmeeres antrifft, wo sich die Dschungelvegetation etwas lichtet. Ich war zuvor noch nie in diesem Trahelien gewesen, oder Kemi, wie sie es neuerdings nannten, aber jedenfalls sah ich der Sache mit leidlich unguten Gefühlen entgegen. Mir wird sowieso immer übel, wenn ich mich über längere Zeit hinweg diesem unangenehmen Südlandklima aussetze. Bei gutem Wind erreichten wir am späten Nachmittag unser Ziel. Wohlweislich hatte ich den Bootsmann angewiesen, die Entermesser auszuteilen, ehe wir in den Hafen einliefen. Allen Befürchtungen zum Trotz übte die Siedlung jedoch gleich von Beginn weg einen angenehmen Eindruck auf mich aus. Die Gebäude, die sich hinter dem kleinen, aber durchaus soliden Hafenbecken erhoben, wirkten irgendwie vertraut mit ihren steilen Giebeln und der unverkennbaren Fachwerkbauweise, den netten Ziegel- und Schindeldächern, die von rußigen Schornsteinen geschmückt waren, den weiß getünchten Fassaden und den grünen Läden, wahrlich, ich fühlte mich beim Anblick dieser Bauten unwillkürlich ins heimatliche Albernia versetzt. Lediglich als mein Blick auf die etwas befremdlich anmutende Palisadenanlage fiel, welche die Stadt anstelle einer Stadtmauer gegen das Land hin schützte, führte ich mir die Unentschlossenheit dieses Landes zu Bewußtsein: kannibalische Waldmenschen, wilde Tiere zuhauf, mörderische Wirbelstürme, Hitze und Seuchen und was der Widrigkeiten mehr sind.

 

Indes hatte die "Prinzessin" angelegt, und die Leute gingen ans Löschen der Ladung. An den beiden anderen Pieren schaukelten die Boote der einheimischen Fischer, mitnichten diese Auslegerboote, sondern seetüchtige Kähne havenaischer Takelage, wie man sie gleichfalls im Norden antreffen könnte. Da wurde ich eines stattlichen Streifenhais gewahr, den ein junger Fischer aus dem Boot zerrte und mit stolzer Miene den Umstehenden präsentierte, die ein erstauntes Raunen durchlief. Die Menschen hier schienen vom Gebaren her Mittelländer zu sein, obwohl mir nicht entging, daß einige von ihnen eine etwas dunklere Hautfarbe aufwiesen, was ja eigentlich auch nicht verwunderlich ist, führt man sich Praios unnachgiebige Kraft zu Gesicht, die dahier auf das Land einwirkt. Die Kaimauer ging unvermittelt in einen größeren, gepflasterten(!) Platz über auf dem ein imposantes Fachwerkgebäude von gewiß drei Stockwerken Höhe stand. Auf dem Dach flatterte, ich glaubte meine Augen einer Halluzination verfallen, das albernische Silberkronenbanner. Wie ich staunend dastand, traten unversehens zwei Soldaten an Bord, die mich in südländisch akzentuiertem Garethi (wahrscheinlich einer Abart des Brabaci) aufforderten, die Papiere vorzuweisen. Nachdem ich dem Pflichtbewußtsein der Gardisten Genüge getan hatte, ging ich von Bord, um mich ein wenig in der Stadt umzuschauen. Bei dem Gebäude am Hafen handelte es sich allem Anschein nach um ein Kontor, wiewohl an der Stirnseite des Hauses ein überraschend geräumiger Laden angefügt war, in dem ich sogar eine Portion Ilmenblatt ersteigern konnte. Ein längeres Gespräch mit dem Händler ließ mich erfahren, daß die Stadt Djáset ursprünglich aus einem Handelsposten der "Fürstlich albernisch' Südtlandtcompagnie" (nie gehört!) hervorgegangen sei, der vor nunmehr 18 Jahren den Handel mit den hiesigen Yaru-Waldmenschen begründete. Daraus erklärte sich auch der Umstand, warum die Menschen und die Architektur der Stadt mir dermaßen vertraut erschienen waren. Ich spazierte alsdann in Richtung Rekmehi-Tor (mit den Namen hier werde ich mich wohl nie anfreunden können, zumal über deren korrekte Aussprache keine Einigkeit vorzuliegen scheint, der Händler hatte die Stadt nämlich unentwegt Pjaset genannt) und gewann dabei erste Einblicke ins Leben hier im tiefen Süden. Ich glaubte in den Djáetern einen sehr freundlichen und offenen Menschenschlag zu erkennen, obwohl etliche von ihnen vor meiner ausgeprägten Menschenkenntnis nicht verbergen konnten, daß sie sich unlängst über ein bitteres Leid hinweggearbeitet hatten, seltsam!
An die gut drei Mannslängen aufragende Palisade aus massiven Baumstämmen schmiegten sich hie und da kleine Gatter, in denen sich struppige Selemferkel und immerfort blökende Praischafe drängten. Die Gebäude bestanden hier vermehrt aus sonnenverbranntem Holz, und ich glaubte in ihnen Stallungen und Scheunen zu erkennen, just wie auf dem Hof meines Großvaters in Honingen. Das Tor war mittels eines mächtigen Holzturmes befestigt, der trutzig in den hitzeflirrenden Himmel aufragte. Zwei Soldaten waren eben damit beschäftigt, ein mit Getreidesäcken beladenes Ochsenfuhrwerk einer flüchtigen Kontrolle zu unterziehen. Offenbar wurde der Landwirtschaft auch hierorts ein nicht unbedeutender Stellenwert eingeräumt, die ausgedehnten Hirsefelder vor der Stadt sprachen dafür. Auf dem Kliff, das westlich der Stadt aufsteigt, stand wahrhaft eine Rarität, wie sie dem Auge des Reisigen hierzulande nur selten zuteil wird, eine ungeheuerliche Windmühle, wie man sie zuweilen an thorwalschen Gestaden findet. Das mächtige Windrad, das sich behäbig im frischen Seewind drehte, legte ein weiteres Zeugnis für das landwirtschaftliche Engagement dieser Leute ab. Mittlerweile hatte sich Praios dem westlichen Horizont angenähert, und bevor ich mich nach einer geeigneten Absteige umsah, beschloß ich, noch rasch der Residenzinsel einen Besuch abzustatten.
Selbige war mitten im hier wohl an die 50 Schritt breiten Pjásob gelegen und nur über eine schmale Brücke vom Ufer her erreichbar. Gut und gern 15 Schritt ragte der Residenzturm in die Höhe, das ziegelgedeckte Kegeldach schimmerte matt im Licht des untergehenden Praiosgestirns. Kletterpflanzen rankten sich an den kalkgetünchten Außenmauern empor und wucherten um die kleinen Fensterchen herum, ich hegte nicht die geringsten Zweifel daran, daß der Herr dieses Landes (den sie hier Akîb heißen, diese südländischen Ausdrücke!) dem Volk der Auelfen angehörte. Vor dem Garnisonsgebäude, das gleichfalls auf der Residenzinsel lag, drillte ein schwarzgepanzerte Recke eine Abteilung bewaffneter Bürger, die mit löwingefälligem Eifer unablässig dieselben Bewegungsabläufe exerzierten. Noch vermochte ich einen Blick auf die Holzhäuser, die das gegenüberliegende Ufer säumten, zu erhaschen, dann schwand des Praios Licht vollends dahin, und ich erkundigte mich nach einer preisgünstigen Unterkunft. Mit sichtlicher Genugtuung stellte ich dabei fest daß ich nicht der einzige Albernier hierzulande war und ergab mich in ein lange währendes Gespräch mit einem jungen Landsmann, der in Djáset dem Efferdshandwerk nachging und wohl noch viel Interessantes über das Leben hier im Südland zu berichten wußte. Im Zuge dieser Gespräche wurde mir auch die Erkenntnis zuteil, daß die Stadt ein Haus des Efferd in ihren Mauern beherberge, und nachdem ich dorten meine Gebete verrichtet hatte, ließ ich mich von meinem neuen Freund bewirten (er hatte mir seine Gastfreundschaft angeboten). Ich mußte zugeben, daß ich mich an die südländische Kost gewöhnen könnte (ich hatte schließlich vorher auch bereits die Eigenheiten der tulamidischen Küche schätzen gelernt). Das erste Mal, seit wir Havena verlassen hatten, verbrachte ich eine richtig geruhsame Nacht, und als ich mich am folgenden Morgen von meinem Gastgeber verabschiedet hatte, nahm ich gleichfalls Abschied von Djáset. Nach erstem Informationsaustausch im Hafen waren sich viele meiner Männer mit mir einig: Wir würden auch im kommenden Jahr die Stadt am Pjásob wieder anlaufen....".

 

1: Residenzturm
Der alte Steinturm, der bereits von Thalarion Mondglanz als Residenz bezogen wurde, ist ein im südländischen Stil errichtetes, pflanzenumranktes Bauwerk, dessen viertes und oberstes Geschoß ein schmaler Balkon umläuft. Im Inneren der Residenz verbergen sich die Privatgemächer des Akîbs, ein kleines Audienzzimmer, ein geräumiger Tafelsaal, ein geschmackvoll eingerichteter Salon, sowie eine Schreibstube, eine Kammer für Forschungszwecke, ein Vorratskeller, die Küche und einige Gästezimmer.
Der Turm wurde in altkem'scher Zeit als Wachturm errichtet und bietet - den Legenden nach - noch so manches Geheimnis. Was an diesen Geschichten wahr ist, weiß niemand zu sagen, Tatsache ist jedoch, daß nahezu alle entscheidenden Ereignisse in der Provinz Táyarret im Turm ihren Anfang oder ihr Ende nahmen.

 

 

2: Gästehaus
In diesem Haus haben der Hofmagus Ihrer Hoheit, der Almadaner Aramis Consarrió und der altreichsche Kammerdiener der Herzogin ihre Gemächer. Außerdem befinden sich hier noch zwei größere Räume, in denen die Gefolgschaft etwaiger Gäste untergebracht werden kann.

 

3: Wirtschaftsgebäude und Kräutergarten
Neben dem Wirtschaftsgebäude, in welchem sich eine Badestube befindet, gedeiht hier ein idyllischer Garten, in dem sowohl die verschiedensten Kräuter als auch blühende Zierpflanzen zu finden sind. Der Garten umschließt den ganzen Bereich des Turmes des Akîbs und wurde bereits vom Vater der ehemaligen Akîbet Francesca dell'Aquina, dem verschollenen Akîb Thalarion Mondglanz angelegt. Der Sohn Ihrer Hoheit, Lorión, ist oft in einem wohl durch elfische Magie geschaffenen Pavillon zu finden, der ausschließlich aus rankenden und blühenden Gewächsen besteht.

 

4: Residenz der Hékatet Ni Chentasû
Die frühere Garnison Djásets wurde von Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret zur Herzöglichen Residenz umbauen lassen. Neben den Privat- und Amtsgemächern der Hékatet befinden sich im Keller des Gebäudes noch ein Kerker und eine Zisterne, deren Wasservorräte für eventuelle Notfälle vorgesehen sind.

 

5: Stallungen
Hier stehen Sheitan, das Shadif des Akîbs, sowie das liebevoll umsorgte Schlachtroß Thalarions und während deren Anwesenheit natürlich auch die Rösser der Hékatet und Ihrer Gefolgschaft.

 

6: Zugbrücke
Die der Inselseite zugewandte Brückenhälfte läßt sich ausklinken und mittels schwerer Seilzüge und der Hilfe einiger kräftiger Pferde an Land ziehen.

 

7: Kontor de Cavazo
Der ehemalige Handelsposten der "Fürstlich albernisch' Südtlandcompagnie" ging nach deren Liquidierung in den Besitz Kanzler de Cavazos über. Der übernommene Kontorleiter Cuair Moarghain ist dafür zuständig, daß die Geschäfte mit hochwertigen alchimistischen Zutaten und Geräten stets reibungslos abläuft. Er haust mit seiner sechs Köpfe zählenden Familie im Kontorgebäude.

 

8: Handelsniederlassung Moarghain
In diesem geräumigen Laden bietet Moarghain den Djáseterinnen und Djásetern allerlei Güter aus dem Norden feil.

 

9: Bootsbauer
Der yarustämmige Bootsbauer Inute-Wampah nimmt nicht nur Reparaturen an den Booten der örtlichen Fischer vor, sondern stellt auch selbst Kanus und Fischkutter her. Dabei legt er ungewöhnliche Fertigkeiten an den Tag. Auch bei den langfristigen Projekten der kem'schen Flotte hilft er tatkräftig mit.

 

10: Basaltrabe
Diese große Statue ist das Gegenstück zur Rabenfigur auf dem Kliff östlich der Stadt. Die Basaltfigur erinnert an die Schlacht am Pjásob, in deren Verlauf die ganze Stadt verwüstet wurde und zahlreiche tapfere Kemi den Tod fanden.

 

11: Efferdtempel
Bruder Pertas predigt in diesem schlichten Gotteshaus das Wort des Gottes aller Wasser.

 

12: Lagerschuppen, Hafen und Hafenmeisterei


13: Taverne "Splitterndes Waskirfaß"


Die Taverne bietet thorwalsche Kost und Lebensart im tiefen Süden. Der Wirt Eirik Harkonson und seine Frau Freiya Jandrasdottir aus Ôlport, die im übrigen beide in der Táyarreter Immanmannschaft "Luchse Táyarret" spielen, sind stolz auf die scharfen Getränke aus ihrer Heimat, die hier den rauhen Südlandfahrern und Abenteurerinnen angeboten werden. Auch Ihre Hoheit, deren Freunde und sogar die Elfe Saga Mondlicht sind gerngesehen Gäste in dieser so ganz und gar nicht südländisch anmutenden Taverne.

 

14: Laguanerbrücke
Neben der Neseruken-Furt eine halbe Meile nördlich von Djáset ist die Laguaner-Brücke die einzige Übergangsmöglichkeit über den Unterlauf des Pjásob. Die Brücke trägt ihren Namen nach den Boronsrittern, die am 2. FPH 17 S.G. an dieser Stelle den Fluß überquerten, um über die al'anfanischen Söldlinge, die am linken Flußufer lagerten, herzufallen.

 

15: Nazir-Halim-Damm
Während er die Arbeiten an diesem Verbindungsglied zwischen der Rabeninsel und dem rechten Flußufer leitete, wurde der Baumeister Halim im FRO 18 S.G. von gedungenen Meuchlern ermordet.

 

16: Haus des Heiligen Raben
Im djáseter Borontempel verkünden die Laguanaschwester Khirva Tanoram, Gemahlin Ihrer Hoheit, und der greise Bruder Larianus das Wort des Herrn.

 

17: Alter Wachturm
Der Tur ist ein Relikt aus der al'anfanischen Besatzungszeit. Heute ist der alte Wehrturm mit einer schweren Rotze bestückt und dient gleichzeitig als Leuchtturm. Auch werden hier die Aufzeichnungen der Hafenmeisterei aufbewahrt.

 

18: Marktplatz


19: Dorfschmiede
Nach der Ermordung des Jussuf ibn Takhadin durch die "Nachtschatten" übernahm der rothaarige Hüne Connar Ni Biarain den Posten des Dorfschmiedes. Er stellt nicht nur Ackergeräte her, sondern beschlägt auch Pferde und verfertigt wohl die eine oder andere Waffe. Auch Connar spielt bei den "Luchsen Táyarret".

 

20: Perainetempel
die Leitung des Hauses der Fruchtbarkeitsgöttin obliegt der gutmütigen Peraylla Rhowyn aus Honingen, die auch auf dem Feld kräftig anzupacken weiß, wenn Not an der Frau ist.

 

21: Altes Fährhaus (Residenz Mondlicht)


Bevor die Laguanerbrücke über den Pjásob geschlagen wurde, ermöglichte ein Fährbetrieb die sichere Überquerung des Flusses. Heute erübrigt sich der Gebrauch der Anlage. Das hübsche, geräumige Haus ist heute im Besitz der Elfe Saga Mondlicht.

 

22: Haus des Volkes
Hier trifft sich regelmäßig der Táyarreter Volksrat unter dem Vorsitzenden Mahrain Erim. Überdies steht das Gebäude für etwaige Volksanlässe und Feierlichkeiten zur Verfügung.

 

23: Getreidespeicher
Wer hiervon unbefugt entwendet, verliert jegliches Anrecht auf Versorgung in Notzeiten.

 

24: Khefu-Tor
Die Straße führt an der Küste entlang am Gutshof Erim vorbei nach Djerniako (Tárethon) und weiter ins Kernland.

 

25: Mehenev-Tor
Die Mehenev-Route ist die bestausgebaute Straße in der Tá'akîb und führt in eineinhalb Tagesmärschen nach Mehenev im Norden. Ihr sie ist beiderseits mit einem Graben ausgestattet, es wird auch über den Bau eines Gasthauses in den Mitte der Strecke nachgedacht.

 

26: Rekmehi-Tor
Die leidlich gangbare Straße verbindet Djáset mit dem Dörfchen Mehajet an der Westgrenze der Tá'akîb und führt weiter nach Merkem in Rekmehi. Seit der Ausgliederung der Tá'akîb aus der Táneset Terkum ist die Küstenstraße die einzige Verbindung der beiden Lehen des Kirchenfürstinnentums Tá'chem und für Reisende der Kirchenlehen wurde mit der ehemaligen Akîbet Francesca dell'Aquina Zollfreiheit vereinbart.

 

27: Pjásobstraße und -tor
Die Straße führt durch ausgedehnte Reis- und Hirsefelder und stößt nach wenigen hundert Schritt auf die berühmte Neseruken-Furt, durch welche man die palmengesäumte Kiesstraße erreicht, die entlang des Flußufers verläuft und beim ehemaligen Landhaus Paligan endet, das inzwischen dem Cron-Baumeister und Sah Ni Ynbeht/Wehrmauer Luciano Cortani als Sommersitz dient, weiter nach Ahami führt.

 

28: Omjakan-Windmühle
Angar Halfdansson versteht sich ausgezeichnet auf den Umgang mit windbetriebenen Mühlen und versorgt die Djáseterinnen und Djáseter mit vorzüglichem Mehl.

 

29: Kontor Mes'kha-rê
Die ehemalige Niederlassung der fernen albernischen Stadt Tarsinion hat in Táyarret traurige Berühmtheit erlangt, hatte doch die damalige Niederlassungsleiterin den Djáseter Aufstand von 22 S.G. angestiftet. Die Aufrührerin wurde im Jahre 24 S.G. des Hochverrates und einiger weiterer Anklagepunkte für schuldig befunden und vom Semáu in Djáset, dem Ort ihres unseligen Wirkens, hingerichtet, das Kontor von der Krone enteignet und der Familie Mezkarai übereignet.

 

30: Vergnügungshaus Yah


Die djáseter Niederlassung des Vergnügungshauses Yah eifert in allem dem weithin gerühmten Stammhaus in der Capitale Khefu nach. Natürlich alles in allem etwas kleiner und bescheidener als in der Hauptstadt, bietet es dennochh den Besucherinnen und Besuchern Vergnüglichkeiten, die man in einem kleinen Ort wie Djáset kaum vermuten würde. Auch dieses Etablissement befindet sich im Besitz Ihrer Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret.  

 

31: Herzögliche Garnison

In der Garnison befinden sich 100 Seesöldlinge. Die Größe der Kaserne zeugt von der strategischen Bedeutung, die Djáset zugemessen wird. Seit der Eingliederung der Tá'akîb Táyarret in die Tánesetet Ordoreum, ist diese die einzige Grafschaft, die sowohl Zugang zum Südmeer als auch zum Perlenmeer hat.

 

32: Hauptquartier der Stadtgarde
Seitdem die Hékatet ihre Residenz nach Djáset verlegt hat und die alte Garnison, das frühere Quartier der Büttel, auf der Residenzinsel in Beschlag genommen hat, befindet sich das Hauptquartier der Leute des Ergolf Klopfbüttel in einem Gebäude neben dem Mehenever Tor. Die Stadtgarde besteht aus 20 gut ausgebildeten und ausgerüsteten Gardisten und ardistinnen, die auch die Miliz der Stadt ausbilden.

 

33: Schiffsbauplatz
Durch einen Vertragsabschluß mit dem Handelskontor Tarsinion war es der ehemaligen Akîbet Francesca dell'Aquina möglich, den lang gehegten Wunsche ihres Vaters, Thalarion Mondglanz, in die Tat umzusetzen: Ein eigenes Schiff! Der kleine Zweimaster gehört inzwischen zu gleichen Teilen Ihrer Hoheit und dem Handelskontor. Was das Albernische Handelskontor dazu bewegt haben mag, einem für die Akîbet so günstigen Vertragsabschluß zuzustimmen, kann nur vermutet werden, doch gehen Gerüchte, es handle sich wohl zum Teil um Reparationsleistungen bezüglich des Djáseter Aufstandes von 24 S.G.

 

34: Sägemühle
Bei der Sägemühle handelt es sich um das erste gemeinsame Geschäft der ehemaligen Akîbet und der Hékatet. Ihr sollen bald noch weitere Mühlen in anderen Provinzen folgen. Die erst im Jahre 24 S.G. errichtete Sägemühle war Grundvoraussetzung, um überhaupt in Djáset Schiffsbau in Angriff nehmen zu können. Finanziert hat die Akîbet ihren Anteil durch den Verkauf des Landhauses Paligan an den Cron-Baumeister. Die Mühle ist ein weithin sichtbares Zeichen für den Aufschwung, den Táyarret nunmehr nimmt. Nachdem Tode der Ex-Akîbet, die noch dazu bei der Hékatet hoch verschuldet war, ist die Sägemühle im alleinigen Besitz der Hékatet.

 

35: Kriegshafen


36: Oberkommando der Schwarzen Armee
Dieses Areal wurde erst im Ingerimm-Mond des Jahres 26 S.G. eingemeindet. Es beherbergt in neuen Steingebäuden die Amtsräume des Oberkommandos der Schwarzen Armee, des Generalstabs unter Fédàykîm-Gardehauptmann Jassafer Al Mansour. Ihre Hoheit ist in der schwerbewachten Enklave oft anzutreffen, auch der Akîb in seiner Funktion als Gardemilizmarschall hält sich hin und wieder dort auf.

 

37: Palazzo Dschinziber
Der im Rahjamond 26 S.G. eingeweihte prunkvolle Palazzo Dschinziber ist von Nesetet Akilja Algerin Ni Djunizes-Djerres an dieser Stelle für ihren Gemal errichtet worden. Finanziert aus den Einkünften der fernen horasischen Signorie Abellando soll der Palast den de Cavazos eine angemessene Residenz in der Hauptstadt Chentasûs verschaffen, und dient heutzutage als Zweitresidenz, die sie bei ihren Aufenthalten in Djáset bewohnen.

 

38: Anwesen Boronsglanz
Dieses hübsche Haus erstand die ehemalige Akîbet Phatapi ni Câbas vor einigen Jahren und eröffnete gemeinsam mit ihrer Schwester Ayshalia ein Geschäft, in dem Kräuterhandel und Arztpraxis vereint waren. Bis zum Exodus der Famile Al'Mankauhour bewohnte Ayshalia al'Menkhauhour gemeinsam mit ihrem Gatten und den drei Kindern das schön anzusehende Anwesen und führte die Apotheke und die Praxis recht erfolgreich.

Heute residiert dort die Adoptivtochter und Geliebte Hekátet Chanyas, Sayada Al'Plâne. Die Aranierin, die von Chanya Al'Mout'pekeret in Elburum freigekauft wurde und der Oberkommandierenden nun als persönliche Adjutantin, Schreiberin und Ratgeberin dient, hat hier nicht nur ein großes Archiv mit umfangreichem zivilen und militärischem Aktenbestand eingerichtet, sondern auch einen Boronschrein, den die strenggläubige Frau oft nächtelang für Gebete, Meditation und Geißelung aufsucht. Hinter dem Haus befindet sich ein kleiner, gut gepflegter Garten mit hübsch und stilvoll angeordnetem Pflanzenbestand, einem kleinen Teich und einem kleinen, mit Palmblättern gedecktem Pavillon. Der Anbau enthält einen kleinen Stall, in dem bis zu drei Pferde untergebracht werden können. Permanent halten sich auch zwei Stadgardisten im Wachraum auf, um den wichtigen Bestand an Papyrii vor unlauterem Zugriff zu schützen. Sayadas Herrin und Freundin Chanya ist ein häufig gesehener Gast zur Tag- und Nachtzeit.

 

Ksar el Mehenev - Táyarrets Norden

8. Mehenev (170 Einw,davon 40 in umliegenden Gehöften), einstmals von ausgewanderten Tulamiden gegründet, beherbergt die heruntergekommene Siedlung an der nördlichen Baroniegrenze noch heute zahlreiche Angehörige dieses Volkes, darunter auch einige novadische Flüchtlinge, die aus den Sklavenlagern Al'Anfas entflohen und sich hernach in Mehenev verborgen haben. Mehenev wurde eingehenden Reformen unterzogen, unter dem damaligen Sah Abdul ibn Meheb el Djâsur, dem Kriegsherren ni Táyârret, heute der Akîb der Provinz, arbeiten die Mehenever nunmehr fieberhaft an einer Verbesserung ihrer Lebensgrundlage. Einige der nach der Brandschatzung Djásets im Jahre 17 S.G. hier untergekommenen Bürger des Küstenortes blieben auch nach dem Wideraufbau der Hauptstadt hier im Norden der Provinz. Bis anhin konnten bereits einige Erfolge erziehlt werden: weite Teile des fruchtbaren, aber sumpfigen Umlandes sind urbar gemacht worden, die armseligen Bretterhütten werden zusehends durch solide Bauten aus Brabaker Rohr,Klinker,Lehm und Inhat-Holz ersetzt. Eine Befestigung nach Djaseter Vorbild ist unlängst in die Tat umgesetzt worden, gegenwärtig sind die 30 Recken der Chafar el Mihlab ("Krallengarde") unter ihrem Wahidun ("Obrist") Bilhamar el Hadidi ben Muharrib ben Ftaihif um den Schutz der Bevölkerung besorgt ist. Als Kuriosa vermag Mehenev ein Rastullah-Bethaus und einen Doppeltempel, der sowohl Boron als auch Tsa geweiht ist(gewiss ein tulamidisches Mitbringsel), zu bieten. Ein Problem, welches wohl kaum jemals zu beseitigen sein wird, stellt das seuchenübertragende Ungeziefer aus den nahen Sümpfen dar, dessenthalben ein Heiler. inzwischenzeit ein Spezialist auf dem Gebiet der Bekämpfung von Sumpfkrankheiten, seinen Dienst in Mehenev tut. Es herrscht ein sehr gutes Verhältnis zwischen dem Akîb, welcher ja einstmals de Sah des Städtchens war, dem heutigen Sah und Oberst der Krallengarde, Bilhamar el Hadidi ben Muharrib ben Ftaihif und der mehever Bevölkerung.

 

Einwohner: 170 (davon 50% Tulamiden, 30 % Novadis) in der Siedlung
Garnison: 25 Mann Chafar el Mihlab (=Krallengarde) entspr. der Bürgerwehr
Tempel: Tsa/Boron, Rastullah

Mehenev wurde einstmals von ausgewanderten Tulamiden gegründet, und so beherbergt die heruntergekommene Siedlung an der nördlichen Grenze der Tá'akîb noch heute zahlreiche Angehörige dieses Volkes, darunter auch einige novadische Flüchtlinge, die aus den Sklavenlagern Al'Anfas entflohen und sich hernach in Mehenev verborgen hatten. Derzeit wird Mehenev eingehenden Reformen unterzogen, nicht zuletzt aufgrund der Vernachlässigung durch den Akîb Thalarion Mondglanz während und nach den Auseinandersetzungen mit den Schergen Al'Anfas, der die Siedlung lange Zeit ausgesetzt war. Unter dem tulamidischen Söldnerveteran Abdul ibn Meheb el Djâsur arbeiteten die Mehenever fürderhin fieberhaft an der Verbesserung ihrer Lebensgrundlage. Nunmehr konnten einige Erfolge verzeichnet werden. Sumpfiges Umland konnte urbar gemacht werden, die armseligen Bretterhütten werden zusehends durch solide Bauten aus Brabaker Rohr, Klinker, Lehm und Inhat-Holz ersetzt, und eine Befestigung nach djáseter Vorbild wurde errichtet. Derzeit kümmert sich ausschließlich die Chafar el Mihlab (=Krallengarde / entspricht wohl in etwa einer Bürgerwehr) um den Schutz der Bevölkerung.
Abdul hat die Einheit nach seinen leidvollen Erfahrungen mit Tsakins Schergen ins Leben gerufen und einen Großteil der ihm aus dem Erzabbau im Unayland zufallenden Gewinne genutzt, um die Recken angemessen auszustatten. Von den annähernd 20 Ahamisöldnern, die sich nach ihrer Niederlage auf Thalarions Angebot hin in Táyarret eine neue Heimstatt geschaffen habe, dienen die meisten in der Garde.

 

Wappen der Tásah Mehenev

Als Kuriosa vermag Mehenev ein Rastullahbethaus und einen Doppeltempel, der sowohl Boron als auch Tsa geweiht ist (gewiß ein tulamidisches Mitbringsel) zu bieten. Ein Problem, welches wohl kaum jemals zu beseitigen sein wird, stellt das seuchenübertragende Ungeziefer aus den nahen Sümpfen da. Die noch unter Akîb Mondglanz errichtete Verbindungsroute zwischen Djáset und Mehenev ist seit dem Vertrag mit den Waldmenschen dem Verfall preisgegeben. Mehenev ist von Djáset aus nur noch über den Pjásob zu erreichen. Allerdings führt in der Nähe der Ansiedlung noch eine Straße aus der Tá'akîb Rekmehi in Richtung der Kirchenfreiheit Ujak und weiter zur Tá'akîb Táheken.

Das Verhältnis zur Nesetet Ni Ordoreum, Francesca dell'Aquina, ist von einem "freundlichen Nebeneinander" geprägt. Die Tulamiden und Novadis der Ansiedlung erwarten einfach, in ihren eigenen Belangen eigenständig agieren zu können, und die Nesetet gewährt ihren Lehnsleuten im Norden diese Freiheiten, da sie sich sicher sein kann, in Notzeiten auf die Unterstützung der Tulamiden zählen zu können. Als wichtigstes Verbindungsglied kommt hier wieder Abdul ibn Meheb ins Spiel. Der Sah Ni Mehenev genießt das absolute Vertrauen sowohl der Mehenever als auch der Nesetet.

Bab El Djáset Bab El Támenev Garnison Kontor Gerbelstein Rastullah-Bethaus Tempel des fortwährenden Lebenskreises Herberge Abu Musafir Krämerladen Dorfschmiede Medicus Quad es Bir Leyla-AlPlâne-Platz Qued el Mehenev Chronist Getreidespeicher Stallungen Stallungen Wachturm


Aus der CHRONICA TAYARRETICA des Alberin du Merinac. Eintrag vom 14. FHE 20 S.G.:

"....Als der novadische Korsar El Harkir im Jahre 11 nach mittelländischer Zeitrechnung die heruntergekommene Stadt Selem plünderte, verließen zahllose Selemiten in überstürzter Flucht die Stadt. Einige von ihnen landeten nach einer abenteuerlichen Irrfahrt durch al'anfanische Gewässer an den Gestaden des Südlandes. Nach einem entbehrungsreichen Marsch durch die feindlichen Dschungel ließen sich die unbeugsamen Tulamiden nahe der Quelle des Pjásob nieder und gründeten die Siedlung Meh-es-nehef als Grundstein zu einem neuen Leben. Obtrotz der nahen Sümpfe fanden die Flüchtlinge bald Gefallen an ihrer neuen Heimat, und viele von ihnen kehrten in das Land der ersten Sonne zurück, um mit der Geschichte vom "sorgenfreien Leben in den regentriefenden Emeraldwäldern" Freunde und Verwandte in den Süden zu holen. Beziehungen zu den Waldmenschen und den mittelländischen Siedlern Djásets wurden in der Folge geknüpft, und Mehenevs Aufstieg erreiche den Zenit, als die mengbillanische Handelscompagnie Gerbelstein in der Siedlung eine Niederlassung beauftragte, welche vornehmlich kostbarste Tropenhölzer umschlagen sollte. Die Handelsleute zogen 3 Jahre später wieder ab, da die Syennez den übermäßigen Rodungen Einhalt geboten hatten. Im Verlauf des Al'Anfanisch-Novadischen Krieges im Norden erhielt die Siedlung jedoch wiederum einen großen Bevölkerungszuwachs, als sich novadische Sklaven, die in die Hände der Al'Anfaner gefallen waren, durch die Dschungel nach Mehenev durchschlugen.

Unter dem neuen Akîb Mondglanz erlebte die Siedlung zwar zunächst einen erneuten Aufschwung (Mehenevroute, Kultivierung des sumpfigen Umlandes), versank danach aber insofern in Armut, als der Akîb nach dem Táyarretkrieg sein Augenmerk vor allem auf den Wiederaufbau von Djáset an der Küste richtete. Erst als der verdiente tulamidische Söldner Abdul ibn Meheb el Djâsur vom Akîb angewiesen wurde, an seiner Statt den Mehenevern zu einer besseren Lebensgrundlage zu verhelfen und ferner eine organisierte Bürgerwehr in die Wege zu leiten, konnte das fliegenverseuchte Nest an der Nordgrenze wieder annehmlicheren Zeiten entgegensehen. Während zweier Götterläufe arbeiteten die Mehenever fieberhaft an ihrer Stadt, und selbst die Bedrohung durch die kapitalen Schlinger vermochte den Willen der wackeren Tulamiden und Novadis nicht zu brechen!

 

Wenn man heute Mehenev per Floß über den Pjásob erreicht, bietet sich dem Reisigen das erquickende Bild einer idyllischen , kleinen Dschungelortschaft inmitten von weitläufigen Hirsefeldern und saftiggrünen Feuchtwiesen, auf denen Ongalorinder, Mherwedböcke und Praischafe weiden. Um die Ansiedlung selbst zieht sich ein kastanienfarbener Palisadenwall, der nur gegen die Sümpfe hin von einer rötlichen Jaraima-Lehmverputzten Wehrmauer aus Unay-Granit abgelöst wird. Tritt man durch das Bab el Djáset hindurch, glaubt man sich unwillkürlich ins Hochland von Mhanadistan versetzt, ähnelt die Siedlung doch in vielerlei Hinsicht einem tulamidischen Ksar. Der Westteil wird eingenommen von würfelförmigen, vielfach ineinander verschachtelten Lehmbauten mit schlitzförmigen Fensteröffnungen und malerischen Gärtchen auf den flachen Dächern. Unweigerlich verfällt der Betrachter dem Staunen, wenn er das schmucke kleine Bethaus gewahrt. In der Tat lebt hier der novadische Teil der Mehenever. Das Heiligtum des Rastullah unterliegt der Aufsicht des altgedienten Novadisöldners Halef el Seif abu Assad ben Djadir. Im nördlichen und südlichen Teil des Ortes gruppieren sich die Behausungen der Tulamiden, die zumeist aus Inhat-Holz, Unay-Granit und Brabaker Rohr errichtet wurden, aber trotzdem ihr tulamidisches Ambiente nicht verbergen können. Noch heute ereifern sich zahlreiche tulamidenstämmige Mehenever im Ausbau ihrer Heime und fügen mit viel Geduld und handwerklichem Geschick hier ein Erkerchen dort ein verspieltes Türmchen an, so daß dem Betrachter das Gefühl eines "Klein-Khunchom aus Holz" erwachsen möchte.
Am Marktplatz erheben sich Gebäude von mannigfaltigem Äußeren; zum einen steht da das ehemalige Gerbelsteinkontor, das wohl imposanteste Gebäude der Stadt und zudem eines der wenigen, das mit einem Ziegeldach prunken kann. Gleichfalls erblickt man allhier den "Tempel des fortwährenden Lebenskreises", ein Gotteshaus, das in maraskanischer Manier sowohl dem Herren Boron als auch der Frau Tsa geweiht ist. Eine Geweihte vermittelt den Glauben an beide Gottheiten. Verläßt man nun den Platz und strebt dem Bab el Támenev zu, wird man zur linken Hand einer zweistöckigen Herberge ansichtig, deren wohlklingender Name "Abu Musafir" dem Quartiersuchenden das Beste versprechen mag. Im Garnisonsgebäude ist die Chafar el Mihlab (Krallengarde) stationiert. Der an die Garnison angefügte "Handjar el Kebir" stellt den höchsten Turm der Stadt dar und ist beständig mit Wachen besetzt, die das Umland sorgsam im Auge behalten. Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick über den Schlingerteich und die schimmernden Wasserflächen der Minjobsümpfe im Süden, bis hin zu den majestätischen Silbergipfeln der Unay-Hügel...."

 

Bab el Djáset/Bab el Itakam
Das Stadttor ist geschlossen von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

 

Bab el Támenev
Auch dieses Tor ist von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang geschlossen.

 

Garnisonsgebäude
Das Gebäude beinhaltet auch einen Kerker (das Sindan).

 

Kontor Gerbelstein


Seit etlichen Jahren verlassen. Hier logiert die Nesetet, wenn sie sich in Mehenev aufhält. Das einzige Gebäude der Siedlung, das über einen Keller verfügt.

 

Rastullahbethaus
Schlichter Bau mit einem Waschbecken im Vorraum und einem kleinen, schmucklosen Heiligtum. In das Kuppeldach sind die 99 Gesetze Rastullahs eingeschnitzt.

 

Tempel des fortwährenden Lebenskreises
Geleitet wird der Tempel von der Geweihten Shenja al Mesdjid saba Abrizah.

 

Herberge "Abu Musafir"
Die Herberge bietet einige Schlafkammern und einen Schlafsaal. Der Wirt Saref abu Musafir kocht vornehmlich tulamidisch, ist aber auch auf einheimische Kost spezialisiert.

 

"Sidi Hammad's Gebrauchtwaren Allerley"
Der Händler Hammad al Attar bezieht seine Ware direkt aus Djaset. Was die Bauern nicht auf dem Feld erarbeiten können, vermag gewiß Sidi Hammad zu bieten. Da sein Sortiment jedoch ziemlich eingeschränkt ist, nimmt er auch Bestellungen entgegen, wenn der Kunde nur über ausreichend Suvar verfügt.

 

Dorfschmiede
Der junge Schmied Ismed ibn Jussuf ist der älteste Sohn des von den "Nachtschatten" dahingemeuchelten früheren Djaseter Schmiedes Jussuf ibn Takhadin.

 

El Hakim
Der Brabaker Medicus Danyar ar Redon hat seinen Dienst in Mehenev eben erst aufgenommen und versucht mit allen Mitteln, die Bedrohung durch das allgegenwärtige Sumpfgeziefer zu mindern.


Die Minjob-Sümpfe mit der berühmten
alt-kem'schen Schädelstatue
 

Quad es Bir
Derjenige der beiden in Mehenev angelegten Brunnen, der der Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Wasser ist leicht schlammig und sollte vor dem Genuß abgekocht werden.

 

Leyla-Al'Plâne-Platz
An jedem Markttag halten die Bauern des Umlandes hier ihren Markt ab. Gelegentlich bieten auch die Minjob-Achaz ihre Erzeugnisse aus dem Sumpf feil. Früher war der Platz nach Grand-Inquisitorius Pâestumai benannt, doch seit Hoheit Al'Mout'pekeret in Djáset residiert, heißt der Platz nach ihrer Mutter.

 

Qued el Mehenev
Der Oberlauf des Pjásob führt das beste Wasser, das in Mehenev zu bekommen ist, weswegen hier auch das Vieh der inneren Koppeln getränkt wird.

 

Haus des Chronisten
Hier lebt Alberin du Merinac mit seiner Frau, obwohl der Wissenschaftler die meiste Zeit in Djáset verbringt.

 

Getreidespeicher
Die Notvorräte der Mehenever. Wer hiervon unbefugt entwendet, verliert das Anrecht auf Versorgung in Notzeiten

 

Stallungen
Hier sind die Pferde der Krallengarde und Abduls Shadif Sheitan untergebracht.

 

Zeughaus
Hier sind werden gut gesichert und bewacht die Waffen für die Miliz aufbewahrt. Wer hier einbricht oder stiehlt, wird hart bestraft.

 

Wachturm mit Zeughaus
Auf der in 12 Schritt Höhe gelegenen Turmplattform hängt eine Sturmglocke.

 

 

Zeittafel

2 S.G. Gründung von Bennainhafen
10 S.G. Anschluß an das Königreich der Kemi
12 S.G. Unabhängigkeitskrieg
13 S.G. Umbenennung Bennainhafens in Djáset
Abkommen mit Arion Calvar Paligan
16 S.G. Ernennung des Auelfen Thalarion Mondglanz zum Akîb Ni Táyarret
17 S.G. Aufwiegelung der Waldmenschen durch den "Nachtschatten", als dessen Oberhaupt nun A.C. Paligan in Erscheinung tritt
Brandschatzung und Zerstörung Djásets
Schlacht um Djáset
19. S.G. Wiederaufbau Djásets vollendet
Ernennung des Akîbs Mondglanz zum Ser Ni Terkum
20 S.G. Expedition ins Unay-Land
Ujak-Prophezeiungen
21 S.G. Vertragsabschluß mit dem albernischen Handelskontor Tarsinion
Eröffnung der djáseter Niederlassung
22 S.G. Entführung des Akîbs Mondglanz und seiner Gefährten bei der Erkundung der Vorgänge um Mehenev
Beginn der Belagerung von Ujak
Aufstand zu Djáset unter Galina Haselbusch, Niederschlagung des Selbigen durch Francesca dell'Aquina, der Tochter des verschollenen Akîbs Mondglanz
23 S.G. Táyarret wird von Seret-Akîb Francesca dell'Aquina verwaltet
Schlacht um Ujak
24 S.G. Ernennung der Francesca dell'Aquina zur Akîbet Ni Táyarret
Djáset wird Residenz der Hekátet Chanya Al'Mout'pekeret und Hauptstadt von Chentasû
Hochverratsverhandlung zu Djáset gegen die Aufrühererin Galina Haselbusch
Reichsgrundreform, Táyarret wird Ordoreum angegliedert
Das neue Hauptquartier des "Nachtschatten" wird durch die Akîbet und deren Gefährten entlarvt. Grausame Racheaktionen des Oberhauptes der "Nachtschatten"
Ernennung der Cron-Bibliothecaria und Cron-Inspectoria Khirva Tanoram zur Sahet Ni Djáset. Ihre Gnaden übernimmt die Leitung des örtlichen Borontempels
Ernennung der Kriegsherrin Ni Táyarret, Sarina Taggioni, zur Sahet Ni Mehajet
25 S.G. Gefangennahme und Versklavung der Akîbet, Befreiung aus den Fängen des "Nachtschatten", dabei Tod der Kriegsherrin Ni Táyarret
26 S.G. Erhebung der Akîbet Francesca dell'Aquina zur Nesetet von Ordoreum, Nachfolger als Akîb Ni Táyarret wird ihr Bruder Barrio dos Santos-dell'Aquina
28 S.G. Rücktritt des Akîbs Barrio dos Santos-dell'Aquina nach dem Tod seiner Schwester Francesca, Nachfolger als Akîb wird Abdul ibn Meheb.

 

Chronica Táyarretica

Aus der CHRONICA TAYARRETICA des Alberin du Merinac, Eintrag vom 17. FIN 19 S.G.


....Obzwar in dieser Hinsicht Unklarheiten vorliegen, muß doch angenommen werden, daß sich vor unbestimmbarer Zeit Kemi-Fischer an der Mündung des Pjásob niedergelassen haben. Damals prägten nur wenige riedgedeckte Pfahlbauten und einige Pirogen die sandigen Ufer des Flußdeltas. Die Dschungel befanden sich in weitgehend unversehrtem Zustand und boten den ungezählten Waldmenschenstämmen Herberge, dieweil tief im Herzen der immergrünen Wälder das machtvolle Reich Ujak gedieh. Zu dem Zeitpunkt, als Admiral Sanin der Jüngere das Südkap umrundete, mußten weite Teile der Kemi-Küste ein solches Bild geboten haben.

 

Die Fischer führten ein friedliches und ungestörtes Dasein, bis im Jahre 2 S.G. , als das Kernland bereits der absoluten Erschließung zustrebte und die junge Provinz Trahelien dem mächtigen Kaiserreich im Norden untertan war, eine kleine Südlandhandelscompagnie aus Havena ein Auge auf die Pjásobmündung warf. Diese Handelsgesellschaft, die den hochtrabenden Namen "Fürstlich albernisch' Südtlandtcompagnie" trug und dem Kauffahrer Tom Aelfwinger unterstand, einigte sich mit den hier ansässigen Fischern und errichtete einen kleinen Handelsposten am linken Flußufer. Der Bau eines kleinen Anlegehafens und mehrerer Lagerschuppen fielen in diese Zeit.

 


Während im kem'schen Kernland große Städte, wie das prachtvolle Khefu und das hehre Ynbeth zusehends erblühten, ließen sich am Pjásob auch Siedler aus dem Norden, vornehmlich aus dem Albernischen, nieder und schufen sich eine neue Existenz. Friedensverträge gewährleisteten ein gutes Einvernehmen mit den großen Waldmenschenstämmen, so daß auch keine Schwierigkeiten auftraten, als die Siedler mit Feuer und Axt daran gingen, die Küstenstreifen abzuholzen, um ergiebiges Nutzland zu gewinnen. Durch die Vermischung der Mittelländer mit den einheimischen Kemi wurde eine zunehmende Prosperität der Siedlung sichergestellt, die nun den Namen Bennainhafen erhielt, zu Ehren des überaus beliebten Albernischen Landesfürsten. Im Jahre 7 S.G. entschloß sich Tom Aelfwinger, inzwischen wahrhaft angetan vom wundersamen Südland, seinen Wohnsitz nach Bennainhafen zu verlegen, und der Handelsherr ließ ein prachtvolles Anwesen im Norden der Stadt anlegen.

 

Der Handel mit edlen Hölzern, mohischen Schnitzereien, exotischer Fellware und Hirse entwickelte sich prächtig und einige Zeit darauf sagte sich Nisut Peri III Setepen, gepriesen sei ihr Name, von den despotischen Mittelländern los und führte Kemi zur Eigenständigkeit. Zeitgleich mit Erlangen der Unabhängigkeit strebte die Monarchin, Boron möge sie uns ewig erhalten, nach der Einverleibung von umliegenden Ländereien, um weiteren Boden zu gewinnen. Hôt-Alem wurde genommen und bald darauf auch Bennainhafen, ein willkommener Stützpunkt für die vorstoßenden Legionen der Schwarzen Armee. Die Nisut einigte sich zur allgemeinen Überraschung in friedlicher Weise mit den mittelländischen Siedlern und erhob nur geringfügige Tribute, forderte aber die absolute Loyalität zum aufstrebenden Káhet. Wenig später, im zwölften Jahr nach der Nisut Thronbesteigung, begann sich der Al'Anfanische Rabe in die Lüfte zu erheben. Tar Honak, Patriarch der verruchten Pestbeule des Südens, hob ein gewaltiges Heer aus und trachtete, das kleine Königreich an sich zu reißen. Diese erschreckenden Entwicklungen veranlaßten Aelfwinger und den Großteil der Siedler die Flucht nach Norden anzutreten. Nur eine Handvoll Bennainhafener blieben ihrer neuen Heimat treu. Kemi wurde von den Al'Anfanern im Handstreich genommen, die Königin entfloh den Häschern der Usurpatoren in den Norden. Bennainhafen wurde von den vorrückenden Boronsknechten weitgehend verschont, der Handelsposten jedoch in Brand gesteckt, Aelfwingers Landhaus geplündert und kurzerhand in eine Festung umfunktioniert. Ein Banner al'anfanischer Söldlinge blieb als Besatzungstruppe zurück, im Hafen der Ansiedlung war beständig eine vollbemannte Trireme der Golgari-Klasse stationiert, zumal dem Kriegsschiff von hier aus der direkte Zugang zu Khefu offenlag. Auf der Insel in der Pjásobmündung wurde ein großer Wachturm errichtet, an seiner Seite ein Tempel zum Ruhme Borons, des Herrn der toten Legionen. Die Al'Anfaner erkannten die günstige Lage Bennainhafens wohl, und die ersten Siedler aus der Namenlosen ließen nicht lange auf sich warten. Im ehemaligen Anwesen des Aelfwinger machte sich der dekadente al'anfanische Handelsfürst Arion Calvar Paligan breit. Den wenigen verbliebenen Familien aus dem Norden und den Fischern wurde jedoch nur wenig Leid zugefügt.

 

Kurz darauf wütete eine fürchterliche Sieche in Bennainhafen und ließ beinahe ein halbes hundert Menschen in Borons Hallen eingehen. Peraine strafte die Knechte des Boron mit unheilvoller Pestilenz, denn unter den Opfern befanden sich ausschließlich Al'Anfaner. Eine Epoche des Wohlstandes war in den Tagen der Okkupation zu verzeichnen, und die zurückgebliebenen Siedler bereuten den Umstand nicht, vordem den Gefahren wacker ins Auge gesehen zu haben. Dieser Zustand änderte sich drastisch, als der Krieg Honaks mit dem Kalifat einsetzte. Eine Gruppe von novadischen Freischärlern, die zu den Gründern der unlängst im Norden errichteten Siedlung Mehenev zählten, scheiterte in dem leichtfertigen Bestreben, die al'anfanische Garnison in Bennainhafen erstürmen zu wollen. Der ganze Haß der Boronssöldner richtet sich fortan gegen die "aufrührerischen Trahelier", und die Siedlung am Pjásob wurde zum Schauplatz traviaungefälliger Metzeleien.

 

Die Schwarze Armee erhob sich schließlich gegen die gottlose Usurpation und zwang den Al'Anfanischen Raben in erbitterten Gefechten schließlich zum Rückzug. Honak, der zu dieser Zeit in den Krieg mit dem Khomkalifat verwickelt war, vermochte das Aufbegehren des kem'schen Volkes nicht zu vereiteln. Die siegreiche 7. Armee marschierte auch durch Bennainhafen und befreite die Siedlung vom Joch der Usurpation. Paligan beteuerte eiligst seine Loyalität zu den neuen Machthabern und erhielt das Recht, den ehemaligen Sitz des Aelfwinger weiter zu verwalten, um die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt zu erhalten. An die Seite des Al'Anfaners wurde der Kolonialgubernator Selim de Gerissant gestellt, dessen Sohn zugleich das Kommando über die hiesigen Ordnungskräfte erhielt. Die Siedlung erhielt nun den Kemi-Namen Djáset, was schlicht und ergreifend 'die Wunderschöne' heißt. Die nordländischen Siedler, die "ihre Stadt" zusehends wieder mit Leben erfüllten, verballhornten den fremdländischen Ausdruck vielfach zu Pjáset. Während nun Paligan immerfort in Prunk und Protzigkeit schwelgte, ging der vormalige Wohlstand der Djáseter zugrunde, auch der Gubernator stand dieser Entwicklung machtlos gegenüber.

 

Im Jahre 16 S.G. schließlich trat Selim de Gerissant im Rahmen der durchgehenden Reichsreform zurück und überließ seine Stellung dem Auelfen Thalarion Mondglanz, der die Lande von Táyarret fürders im Range eines Barons (später nach dem Kemi-Dialekt auch Akîb geheißen) verwalten sollte. Dem neuen Landesherrn schien die Fremdartigkeit des Südlandes zuerst Schwierigkeiten zu bereiten, aber er war gleichwohl von Beginn weg bestrebt, die Djáseter aus der Armut zu befreien. In großangelegten Kampagnen wurden die fruchtbaren Küstenstreifen urbar gemacht, eine Verbindung zu Mehenev im Norden geschaffen und die baufälligen Behausungen der Djáseter Bürger zunehmend durch solide Wohnbauten ersetzt, was gewiß baldigst wieder auf den alten Weg geführt hätte, wäre der Siedlung am Pjásob im Frühjahr des Jahres 17 S.G. nicht ein unsägliches Unglück widerfahren. Der Handelsherr Paligan, der nach wie vor seinem Geckentum nachhing, war mit dem "Nachtschatten", einem der berüchtigtsten Skavenhändlerringe des Südens einen folgenschweren Vertrag eingegangen. Unbemerkt schafften die unseligen Sklavenjäger fortan als Landarbeiter getarnte Söldlinge ins Anwesen des al'anfanischen Prunkfürsten. Ein erfolgloser Versuch, die dunkelhäutigen Bewohner des weiten Waldlandes gegen den Akîb aufzuwiegeln, ließ im wachsamen Bewußtsein des Landesherrn bereits erste düstere Ahnungen von dem dräuenden Unheil keimen. Aber der goldlüsterne al'anfanische Mordbube konnte mangels Beweisen nicht überführt werden, statt dessen sponn selbiger unaufhaltsam sein perfides Netz von Intrigen und Konspirationen. Im Firunmond des Jahres 17 S.G. fuhr Tod und Verderben unvermittelt auf die Stadt am Pjásob hernieder. Der Akîb wurde meuchlings unschädlich gemacht, ehrlose Söldnerrotten fielen über die wehrlosen Bürger her und sagten ein blutiges Regiment an, daß es selbst die Götter grauste.

 

Die Krone ließ sich solcherlei Umtriebe nicht bieten und zog eiligst ein Truppenkontingent unter dem damaligen Marquis Boronîan Varzim Pâestumai zusammen, welches unverzüglich gen Norden marschierte, um dem unverfrorenen Treiben der Sklavenjäger Einhalt zu gebieten. Paligan aber hatte indes der Stadt am Pjásobdelta vollends den Garaus gemacht. Die Kriegstrireme "Boronssieg" hatte die Siedlung mit Hylailer Feuer eingedeckt, dessen unbändigem Wüten nachhaltig die gesamte Stadt zum Opfer fiel. Soweit hätte Paligans Leichtsinn nicht reichen sollen, denn zu Beginn des Phexmondes vergolt die kem'sche Streitmacht, allesamt Veteranen aus dem Unabhängigkeitskrieg, die unter dem Kommando von namhaften Akîbs standen, dem al'anfanischen Söldneraufgebot seine Schandtaten tausendfach. Eine gewaltige Schlacht wurde weiland am Pjásob geschlagen, die wohl manchem tapferen Recken die Reise übers lichtlose Nirgendmeer antreten ließ, aber letztendlich die mordhungrige Soldateska des Paligan darniederwarf, der Rädelsführer wurde nach Khefu abgeführt, wo ihn am UAT. 17 seine verdiente Strafe ereilte. Dieses unvorhersehbare Ereignis hatte die Djáseter ihrer gesamten Existenzgrundlagen beraubt. Mittellos, wie sie nunmehr dastanden, vertrauten sie sich dem Akîb an, der mittlerweile wieder vollends genesen war (mit göttlicher Hilfe, so geht das Gerücht) und mit aller Kraft daran ging, die gänzlich eingeäscherte Stadt wieder herzurichten. Großartige Spendenaktionen und der ungebrochene Wille der Siedler verhalfen den zügig voranschreitenden Aufbauarbeiten zu zunehmendem Erfolg. Obwohl die "Nachtschatten" mehrmals feige Sabotageakte verübten und gar vor Mord nicht zurückschreckten und obtrotz mehrmaligen Bauleiterwechsels, erhob sich aus der Asche der gebrandschatzten Stadt zusehends ein neues Djáset. Voll der feierlichen Freude verkündete Akîb Mondglanz schließlich im FIN 19 S.G. nach ganzen zwei Jahren Bauzeit: "Djáset steht wieder!"

 

Aus der Präambel des folgenden Bandes der CHRONICA TAYARRETICA:

"... zu meinem Entsetzen mußte ich feststellen, daß der letzte Band der 'Chronica Tayarretica' in den Wirren des Aufstandes zu Djáset im Jahre 22 S.G. vernichtet wurde. Nachdem in der Bibliothek des Akîbs nur noch der lederne Einband der Chronik zu finden war, muß wohl davon ausgegangen werden, daß die Pergamentseiten, auf denen die Ereignisse der Jahre 19 bis 21 S.G. niedergeschrieben waren, von irgendeinem Dummkopf zum Entzünden des Kaminfeuers mißbraucht wurden. So versuchte ich nun, die Ereignisse eben jener Jahre nachträglich zu erfassen, wobei ich nicht unerwähnt lassen möchte, daß mir hierbei der Hofchronist meines Vaters, Alberin du Merinac, eine unschätzbare Hilfe war.
Francesca dell'Aquina"

 

Aus der CHRONICA TAYARRETICA, Eintrag vom 15. FRA 23 S.G., aufgezeichnet durch Seret-Akîb Francesca dell'Aquina

Aufgrund seiner Verdienste um die Tá'akîb Táyarret und seines unermüdlichen Einsatzes zum Wohle des Reiches erfolgte im Jahre 19 S.G. die Ernennung des Akîbs Thalarion Mondglanz zum Ser-Neset Ni Terkum. Die Provinz gedieh zusehends, und die Schäden, die durch die Untaten des "Nachtschattens" angerichtet worden waren, wurden eins um andere beseitigt. Das Landhaus Paligan wurde dem Verfall preisgegeben, fand sich doch niemand, der dieses Zeugnis der Korruption bewohnen wollte.

 

Im Minjob-Sumpf wurde ein verkohlter Elefantenkadaver entdeckt. Seine Hochgeboren Thorn M. Margatnep, der zu den Untersuchungen hinzugezogen wurde, stellte Vermutungen an, daß dieser Fund wohl auf die Existenz eines Drachengeschöpfes im unwirtlichen Unay-Bergland hinweise. Stechender Schwefelgeruch, der dem fauligen As entstieg, bestätigten diesen Schluß, abgesehen davon, daß Sagen und Legenden der Yaru-Waldmenschen schon seit jeher von einem feuerspeiendem Ungetüm auf der höchsten Zinne der Silbergipfel berichten. Infolge leitete der Akîb Ni Táyarret, von Sorge um das Wohl seiner Untertanen wie auch von hesindialer Neugier getrieben eine Expedition in die Wege, welche die Beschaffenheit der bis dato unbekannten Kreatur im Hügelland ad exactum ergründen sollte. Im FRO des Jahres 20 S.G. brach dann besagte Expedition in die Unay-Berge auf. Neben dem Akîb Thalarion begleiteten diese Unternehmung noch Akîb Jassafer Al'Mansour Ni Yret Nimaat, Akîb Kerkyon Ni Dju'imen, Akîb Thorn M. Margatnep Ni Seku Kesen und weitere wackere Recken, darunter auch einige Angehörige des Schönen Volkes. Pferde und Maultiere schieden aufgrund des Klimas und des unwegsamen Geländes als Transporttiere aus, so daß Akîb Thalarion den Vorschlag seines Führers aufgriff und mit Elefanten die Reise antrat. Entlang der Flüsse Kethemi und Yarucka ging es bis am Fuße des Toka Tambe Hepanu, der höchsten Zinne der Silbergipfel, wo die Elefanten zurückgelassen wurden und der Aufstieg zu Fuße angegangen wurde.
Auf dem Tafelberg angelangt, traf dann die Expedition tatsächlich auf einen Riesenlindwurm, der den Akîb bereits erwartet hatte. Damit der geneigte Leser sich selbst ein Bild machen kann, seien hier nun Teile der Konversation mit dem Drachen wiedergegeben:
'Die Sphärenordnung ist in Bewegung geraten, dies ist der Grund, warum Wir Uns in den Bergen, welche die Menschlein Unay heißen, niedergelassen haben. Teclador, der Wahrer der Ordnung hienieden, hat Uns angehalten, an diesem Orte Wacht zu halten. Das Land, Elfling, das Du zu beherrschen glaubst, wird durch eine schwarze Pockennarbe entstellt. Zu vereiteln, daß jene aufbricht und ihre faulige Verderbnis entweichen läßt, ist Unsere Aufgabe! Ein finsterer Dorn trachtet danach, die Beule vorzeitig aufzustechen und der Verderbnis Freiheit zu verschaffen, welcher er selbstens entsprungen ist. Freilich vermöchtest Du ihm Einhalt gebieten, Elfling, Du und Deine Gefährten, aber der Dorn ist längstens bestrebt, Euch Einhalt zu gebieten.......Bevor Wir Uns hinwegheben, um weiterhin ein Auge auf die unheilvolle Schwäre zu behalten, höre Unsere Worte, Elfling, sie mögen Dein und Deiner Gefährten Leben dermaleinst vor Unbill ohnegleichen bewahren! Fünf Augen, denen kein Gesicht ist, sehen Euren Tod!
Einer von Euch wird der Retter sein, dem Rettung zuteil wird.
Zugleich aber wird er der Leidvolle sein, der Leid sät.
Wer die verderbte Saat erntet, wird das Schwarze Herz erblicken, dessen Schlag durch die Sphären hallt.
Wenn Dich aber Kaltblütigkeit ereilt, vermag nur Kaltblütigkeit Dich zu behüten!
Der zerbrochenen Freundschaft und der immerwährenden Einigkeit wird die Entscheidung obliegen! Sei versichert, Elfling, durch Uns wird Dir und den Deinen kein Unstern erwachsen. Nun denn, bedenkt meine Worte und gehabt Euch wohl'.

So war den Teilnehmern der Expedition das seltene Glück beschieden, an der Weisheit eines leibhaftigen Drachens teilzuhaben.

 

Noch warfen die Geschehnisse um Ujak ihre Schatten nicht voraus, als im Jahre 21 S.G. dann die für die Tá'akîb in der Zukunft noch recht bedeutenden Verträge mit dem albernischen Handelskontor Tarsinion geschlossen wurden. Weitreichende Handelsverträge mit den Nordländern und die Vereinbarung, in Djáset eine Niederlassung zu eröffnen, waren Inhalt dieses Abkommens. Noch im Jahre 21 S.G. begannen die Bauarbeiten an dem Kontor, beaufsichtigt von einer gewissen Galina Haselbusch, der Niederlassungsleiterin. Die Pläne für das Kontor entstammen der gerühmten und ehrbaren Feder des Cron-Baumeisters Luciano Cortani. Gegen Ende des Jahres geschehen einige, einzeln betrachtet, unbedeutende Zwischenfälle in Djáset, unter anderem wird der Garten des Akîbs grausam verwüstet. Eine Erklärung für diese Zwischenfälle wird zu jenem Zeitpunkt nicht gefunden. Etwa zur gleichen Zeit ereilt den Akîb die Kunde von seltsamen Ereignissen in Mehenev. Boron, der schlafspendende Rabe schien seine Gunst von Mehenev genommen zu haben und gestattete im Dunkel der Nacht schauerlichen Alpen und Traumdaimonen Zugang zu den Geistern der Bürger.

 

Zusammen mit seiner Gefährtin, einem Magus namens Ulfried Hellwald, Seiner Wohlgeboren Zir, Sah Ni Plâne, und zwei tulamidischen Pfadfindern machte sich Akîb Thalarion im FPR 22 S.G. von Mehenev aus auf, die Ursache für diese seltsamen Geschehnisse zu erkunden. Dem Bericht des Pfadfinders Hafid Massut Nakemu konnte folgendes entnommen werden: Im Minjob-Sumpf erkannten die Suchenden, daß das Getier des Moores in ungewohnter Zutraulichkeit sich allerorten zu erkennen gab, sich über jedwede Revieransprüche und Naturgesetze hinwegsetzte. Über den Sümpfen hatte sich eine beklemmende Stille ausgebreitet, und obzwar die versammelten Tierscharen unter normalen Umständen ein ungeheuerliches Spektakel hätten veranstalten müssen, durchdrang kaum ein Laut das Schweigen. Dazu kam noch, daß die Minjob-Achaz nicht zu finden waren. Am nächsten Morgen wirkten Akîb Thalarion und seine Gefährtin sonderbar entrückt, während der Magus Hellwald von schlimmen Kopfschmerzen geplagt wurde. Je weiter die Reisenden die Sümpfe hinter sich liessen, desto seltener trafen sie auf Lebewesen, bis hin, daß der Dschungel wie leergefegt war. Letztendlich fanden sie den ersten entsetzlich entstellten Kadaver, bald gefolgt von Unmengen ähnlich entstellter toter Tiere. Der Akîb hatte sichtlich Mühe, nicht die Fassung zu verlieren, und Wohlgeboren Zir gab den Gefährten zu verstehen, daß seine Brüder und Schwestern unmöglich an dieser Stätte des Grauens vorzufinden seien. Etwas Unheiliges habe sich des Waldes bemächtigt. Magister Hellwald verspürte kurz darauf unerträglich intensive Kraftlinien und gab zu verstehen, daß die Muster der astralen Strömungen gebrochen seien, bevor er entkräftet zusammenbrach. Unheilige Kreaturen entschlüpften dem Erdboden, die Gefährten rannten um ihr Leben, wobei Wohlgeboren Zir den entkräfteten Magus trug, doch die Flucht gelang nicht. Die Gruppe um den Akîb wurde von schwarzgewandeten Schergen des Namenlosen gefangengenommen, und nur der Pfadfinder, der diesen Bericht erstattet hat, wurde mit dem Auftrag, von der Gefangennahme des Akîbs und seiner Gefährten zu berichten, auf freien Fuß gesetzt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits starke Truppenverbände der Schwarzen Armee im Anmarsch auf Mehenev. Königliche Agenten waren bei der Verfolgung eines verdächtigen Edlen aus Yret-Nimaat unlängst auf ein Heiligtum des Namenlosen in den Ujak-Ruinen gestoßen. Der Akîb und seine Gefährten waren den Götzendienern in die Hände gefallen. Wenig später begann die Belagerung von Ujak, und den Belagerern wurde eine Kiste mit den Köpfen der Gefährtin des Akîbs und des Magus Hellwald überstellt. Über den Verbleib des Akîbs und des Sahs war derzeit nichts bekannt.

 

Kurz nachdem die Freunde und Vertrauten des Akîbs sich von Djáset aus auf den Weg gen Ujak machen, um Thalarion zu retten, stellt die Niederlassungsleiterin des albernischen Handelskontores das Verschwinden des Akîbs als Zeichen der Götter dar und setzt ihre, von langer Hand heimlich vorbereiteten Pläne zur Proklamation der Kolonie "Neu-Südalbernien" in die Tat um und ruft die Djáseter zum Aufstand. Innerhalb kürzester Zeit werden die wenigen in Djáset verbliebenen Vertrauten des Akîbs gefangengesetzt und der Akîb während einer Farce von Gerichtsverhandlung des Hochverrats für schuldig befunden und in Abwesenheit auf Lebenszeit aus "Neu-Südalbernien" verbannt. In den Wirren um die Geschehnisse in Ujak kann die Haselbusch vorerst unbehelligt ihren verräterischen Plänen folgen. Es dringt keine Kunde vom Aufstandes an offizielle Stellen. Einige Tage nach der Proklamation erreichen die Tochter des Akîbs, Francesca dell'Aquina, und deren Gefährtin Sarina Taggioni die Tá'akîb Táyarret. Von den Geschehnissen in Djáset völlig überrascht werden die beiden getreuen Gefolgsleute des Akîbs gefangen genommen und ebenfalls eingekerkert. Doch gelingt beiden noch in der nächsten Nacht die Flucht aus ihrem Gefängnis, und sie können sich mit der Aufwieglerin und deren Vertrauten als Geiseln im Residenzturm verschanzen. Mehrere Tage währt diese aussichtslose Situation, die Aufrührer sind zu einer Kapitulation nicht bereit, bis schließlich eine Einheit Gardisten der Tá'akîb Seku Kesen unter der Führung des Gardeleutnants Orofex Dúne in Djáset eintrifft und den unseligen Aufstand beendet. Die entflohene Anführerin wird dank des beherzten Einsatzes des kurz darauf eingetroffenen Gardeleutnants Alrik von Arbasim aus Semjet wieder gefangengesetzt. Die Tochter des Akîbs bleibt dann mit einigen Gardisten aus Seku Kesen in Djáset zurück, um dort wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen während die beiden Gardeleutnants mit ihren Männern gen Ujak aufbrechen.

 

Die Belagerung Ujaks währte noch lange, bis dann endlich die entscheidende Schlacht geschlagen werden konnte. Francesca dell'Aquina wurde auf befehl der Nisut von Seiner Excellenz Dio Cardassion de Cavazo, dem Kanzler der Kemi, für die Dauer der Abwesenheit des Akîbs Thalarion zur Seret-Akîb ernannt. Der Kriegsherr von Táyarret und Sah Ni Mehenev, Abdul ibn Meheb, welcher sich während des Aufstandes auf der Suche nach Akîb Thalarion befand, bat um Entlassung aus dem Amte des Kriegsherren, um sich ganz dem Kampf gegen die Kultisten widmen zu können. Seine Nachfolge trat die langjährige Freundin von Francesca dell'Aquina, Sarina Taggioni an, die nun den Rang eines Gardeleutnants der Schwarzen Armee bekleidet. Gegen Ende des Jahres 23 S.G. wurde klar, daß mit einer Heimkehr des verschollenen Akîbs wohl nicht mehr zu rechnen ist.

 

Aus der CHRONICA TAYARRETICA, Eintrag vom 5. FEF 25 S.G., aufgezeichnet durch Akîbet Francesca dell'Aquina

Auch wenn das Verschwinden des Akîbs Thalarion Mondglanz sich nun fast zum zweiten Mal jährte, war es doch ein schmerzliches Erkennen, daß sogar ihre Königliche Hoheit, Nisut Peri III. die Hoffnung auf eine Rückkehr meines Vaters aufgegeben hatte. Zum 1.FPR 24 S.G. erfolgte meine Ernennung zur Akîbet Ni Táyarret, und an diesem Tage schwor ich, alles in meiner Macht stehende zu tun, um das Erbe Thalarions lebendig zu halten und die Tá'akîbet in seinem Sinne zu führen.

Das alles beherrschende Thema jener ersten Monde in meiner Herrschaft - noch als Seret - war, wie konnte es anders sein, die Belagerung Ujaks. Auch wenn sich langsam abzeichnete, daß die kem'schen Truppen mehr und mehr die Oberhand gewannen, so waren die Schrecken und das Grauen, das dort seinen Ursprung hatte, überall in den Landen des Pjásob zu spüren. Der Anblick der Soldaten der Schwarzen Armee und der Rittersleut des Hl. Laguan waren allgegenwärtig, und die Djáseter taten ihr Möglichstes, um den Rekonvaleszenten der Schlachten, die dort oben im Norden geschlagen wurden, ihr schweres Los erträglicher zu machen. Die Auseinandersetzungen um Ujak näherten sich nun der alles entscheidenden Schlacht. Ich selbst wollte mich den Kämpfenden anschließen, galt es doch auch Thalarions Verschwinden zu sühnen, doch wurde mir dies von der Oberkommandierenden unter der Androhung, mich inhaftieren zu lassen, sollte ich mich ihren Anordnungen widersetzen, untersagt. So sehr ich die Offizere unserer Armee auch schätze, aber gelegentlich gehen unser beider Ansichten nicht sehr konform. Heute weiß ich, daß ich richtig gehandelt habe, denn ich weiß, daß es nicht sehr klug ist, sich den Befehlen der Hékatet nicht Folge zu leisten. So blieb ich denn mißmutig in Djáset zurück, während die Gardekriegsherrin und ihre Gefolgschaft gen Ujak ritten. Zu unser aller Freude ward kurze Zeit später die Meldung des großartigen Sieges über die namenlose Brut zu vernehmen. Kaum einer der verbrecherischen Schurken hatte diese Freveltaten überlebt. Kurze Zeit darauf kamen die ersten Verletzen in Djáset an, darunter zu meinem Leidwesen die Hékatet selbst.

 

Kurz nach meiner Ernennung zur Akîbet lernte ich anläßlich der Feierlichkeiten zur Tempelweihe in Merkem Ihre Hoheit, Chanya Al'Mout'pekeret, Hékatet Ni Chentasû, endlich besser kennen. Während einer Queste in den Dschungeln Rekmehis stellten wir wohl fest, daß wir uns überaus sympathisch sind. Da die Belagerung Ujaks noch andauerte, fügte es sich, daß Ihre Hoheit sich des öfteren als mein Gast in Djáset aufhielt. Etwa zu dieser Zeit kam auch ihr Sohn Loriôn nach Táyarret, den ich sofort ins Herz schloß, kann er doch ebensowenig wie ich selbst, sein elfisches Erbe verleugnen. Die Hékatet war wohl schon lange auf der Suche nach einem Ort in Chentasû, an dem sie residieren wolle, und so entschloß sie sich, die alte Garnison auf der Residenzinsel zu Djáset umzubauen. Innerhalb der nächsten Monde sollte dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden und so fügte es sich, daß Djáset zur Hauptstadt der Tá'hékatet Chentasû wurde.

 

Daß die Verwaltung einer Provinz mehr bedeutete, als das Führen von Büchern und die Schlichtung kleinerer Streitigkeiten unter den Bürgerinnen und Bürgern, sollte ich schon recht früh erfahren. Beim Konventum des Kemiköniglichen Adels in Khefu hatte ich dann einen recht unschönen Disput mit dem Neset Ni Terkum, Ricardo von Grauenberg. Nun, unser Verhältnis kann man seither nur als unterkühlt bezeichnen.

 

Nicht nur die Taten der Menschen, sondern auch die Unbilden des Wetters brachten in diesem Götterlauf die Bewohner der Provinz in arge Bedrängnis. Eine außergewöhnlich lange Regenzeit hatte dafür gesorgt, daß die wenige Hirse, welche auf den Feldern um Djáset gedieh, noch vor der Ernte auf den Feldern verfaulte. Die Kornspeicher der Stadt waren während des Aufstandes bis auf den letzten Scheffel geleert worden, und im Götterlauf vorher war es nicht gelungen, die Vorräte soweit wieder aufzufüllen, daß eine ausgefallene Ernte hätte überbrückt werden können. Auch meine eigenen begrenzten finanziellen Mittel waren schnell erschöpft; die Djáseter hungerten! Jedoch konnte dank der aufopferungsvollen Hilfe einiger befreundeter Akîbs und der Staatskirche die schlimmste Not gelindert werden. So lag nun nicht mehr der Schatten des Todes über den Gesichtern der Kinder der Stadt.

 

Das Blatt schien sich in Folge zum Besseren zu wenden. Mir gelang es endlich, das Paligansche Landhaus an einen solventen und seriösen Interessenten zu veräußern. Der Cron-Baumeister und Sah Ni Ynbeht/Wehrmauer, Luciano Cortani, zeigte Interesse an dem Prachtbau und erwarb diesen für eine erkleckliche Summe. Selbst der Reichszehntprüfer Sayshaban ben Ftaihif kam mir bezüglich der Besteuerung des Verkaufes im Hinblick auf die Armut der Tá'akîbet entgegen, so daß nun endlich auch genügend Suvar zur Verfügung standen, um die dringendsten Probleme der Provinz in Angriff zu nehmen. Ein neuerlicher Vertragsabschluß mit dem albernischen Handelskontor Tarsinion, welches sich im übrigen äußerst bestürzt über die Taten der Niederlassungsleiterin Haselbusch gezeigt hatte, sah nun vor, daß in Zusammenarbeit mit dem Kontor ein kleiner Zweimaster gebaut werden solle. Das Kontor verpflichtete sich ein Sägewerk zu beschaffen und die Entlohnungen der Schiffsbauer zu leisten, sofern ich selbst für Bauholz und Handwerker Sorge tragen würde. Dieses Schiff solle dann zu gleichen Teilen der Tá'akîbet und dem Kontor zur Verfügung stehen. Um das Holz bearbeiten zu können, war nun eine Sägemühle vonnöten. Zusammen mit der Hékatet entschloß ich mich, eine solche im Norden von Djáset zu errichten. Diese Sägemühle wird im weiten Umkreis die erste sein, so daß ich wohl davon ausgehen kann, daß in Zukunft auch meine Nachbarn diese neue Errungenschaft in Anspruch nehmen werden.

 

Nun kam es endlich zu der Hochverratsverhandlung gegen die Haselbusch, die albernische Anführerin des Djáseter Aufstandes, die inzwischen weit über einen Götterlauf in den Kerkern der Stadt schmachtete. Viel Volk und viele Personen von Stand hatten sich zu diesem Anlasse in Djáset eingefunden, und der Neset Ni Terkum, Ricardo von Grauenberg, selbst übernahm das Amt des Richters, Tsakin "der Büßer", wurde mit der Verteidigung der Angeklagten betraut, und Ihre Hoheit Chanya Al'Mout'pekeret vertrat die Anklage. Die Aussage, welche ich während der Verhandlung machte, führte mir das Entsetzen und die Greuel jener Zeit noch einmal deutlich vor Augen. Möge die Zukunft gnädig sein und den Táyarretern solches fürderhin ersparen. Es kam, wie es kommen mußte. Die Aufrührerin wurde zum Tode durch den Pfahl verurteilt, und das Urteil wurde wenige Tage später, nach Bestätigung durch die Nisut, auf dem Marktplatz vollstreckt. So tief meine Abneigung gegen diese Person auch war, es fiel mir unglaublich schwer, der Urteilsvollstreckung beizuwohnen, wie es von mir erwartet wurde. Ohne die Hilfe enger Freunde hätte ich diesen Tag nur schwerlich überstehen könne. Durch die Hand des Semáu Sinthium Ni Sesahî wurde die Haselbusch vom Leben zum Tode gebracht, und so kam diese unrühmliche Geschichte letztendlich zu einem traurigen Abschluß.

 

Zwischenzeitlich begleitete ich die Hékatet auf einer Reise nach Sjepengurken/Süd, wo ich erste freundschaftliche Bande mit Akîbet Karilja Sjepengurkenknüpfen konnte. Als ich auf Betreiben der Herzogin bei einem Immanspiel der Elche Sjepengurken mitspielte, lernte ich auch den äußerst charmanten und liebenswerten Gerric von Fasar kennen.

 

Inzwischen spitzten sich die Scharmützel vor Hôt-Alem zu, und die in besten Umständen befindliche Oberkommandierende sah sich gezwungen, sich nach der Einnahme von Port Ela von einer schwereren Wunde zu erholen. Doch noch während die Herzogin in Djáset von ihren Verletzungen genas, brach das nächste Unglück über die Tá'akîbet herein. Ihre Gnaden Khirva Tanoram, Cron-Bibliothekaria und Cron-Inspectoria, wurde auf der Heimreise nach der Schlacht um Ujak auf der Küstenstraße von al'anfanischen Sklavenjägern entführt. Saga Mondlicht, Magister Erlwulf, welcher inzwischen ebenfalls in Djáset ansässig war, und ich selbst machten uns unverzüglich auf die Suche nach der Boroni. Die Nachforschungen brachten die schreckliche Erkenntnis zutage, daß der gefürchtete Sklavenjägerring "Nachtschatten", der vor Jahren schon soviel Schmerz über Djáset gebracht hatte, in Mehyt/Djerniako einen neuen Unterschlupf gefunden hatte. Glücklicherweise gelang es uns, Schwester Khirva aus den Fängen der Al'Anfaner zu befreien, doch die Schurken des "Nachtschatten" konnten uns entkommen. Zwar mußten sie und ihr unsägliches Oberhaupt, ein gewisser Bruder Boronian ihren Stützpunkt in Mehyt verlassen, doch ward abzusehen, daß sie ihr verwerfliches Geschäft auch weiterhin in kem'schen Landen betreiben würden. Während im Reiche die Reichsgrundreform für Aufsehen sorgte, Táyarret wurde auf Betreiben der Hékatet aus der Táneset Terkum, welche im Gegenzug für die Tá'hátya Mer'imen an die Boronsstaatskirche abgetreten wurde, ausgegliedert und der Provinz Ordoreum einverleibt, verbreitete der"Nachtschatten" in Djáset Angst und Schrecken. Obwohl hier wie auch in Djerniako die Inquisition ermittelte, erreichte mich kurz nach der Befreiung Schwester Khirvas ein Schreiben, welches neben übelsten Schmähungen der Staatskirche auch eine unmißverständliche gegen mich gerichtete Morddrohung enthielt. Trotz verstärkter Bemühungen, das Oberhaupt der "Nachtschatten" ausfindig zu machen, gelang es uns nicht, näheres über den Verbleib des Sklavenjägers zu erfahren. Wenige Wochen danach wurde zu meinem allergrößten Leidwesen ein unschuldiges Kind aus der Djáseter Bürgerschaft auf bestialische Weise ermordet. Der Tod des Kindes hatte einzig und allein den Zweck, mir und den ermittelnden Institutionen zu beweisen, wie einfach es für diesen Bruder Boronian zu sein schien, über Djáset Angst und Greuel zu bringen. Die Kriegsherrin Ni Táyarret bat daraufhin beim Oberkommando der Schwarzen Armee um Entsatz, da sie sich nicht mehr in der Lage sah, für die Unversehrtheit des Sohnes der zur Zeit in Yleha weilenden Hékatet und für meine Sicherheit zu bürgen. Ab diesem Zeitpunkt ward es mir nur noch gestattet in Begleitung mehrerer Leibwächter die Residenzinsel zu verlassen. Selbst bei der Hochzeit Seiner Excellenz, des Cancellarius, wich meine Kriegsherrin, welche im Rahmen der Reichsgrundreform zur Gardehauptfrau befördert worden war, nicht von meiner Seite. Natürlich hegte ich Verständnis für solche Vorsichtsmaßnahmen, doch ich muß gestehen, daß diese, im Nachhinein betrachtet allerdings alles andere als übertriebenen Maßnahmen, zu gelegentlichen Disputen mit meiner Kriegsherrin führten. Endlich tat sich eine Spur zu dem untergetauchten Kopf der Organisation auf. Saga Mondlicht war es gelungen, Erkenntnisse über den vermutlichen Aufenthaltsort dieses Schurken zu gewinnen, und so machte sich die schon bei der Befreiung Schwester Khirvas bewährte Gemeinschaft auf, den Unhold zur Strecke zu bringen.

 

So erfolgreich wir damals waren, so unglücklich verlief nun diese Queste. Unsere Suche führte uns in die Pestbeule des Südens, und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände und wohl auch durch unsere eigene Ungeschicklichkeit wurden wir dort von den Bütteln der Krähendiener gefangen genommen. Unsere Identitäten konnten wir nicht lange verheimlichen und so kam es, daß Magister Erlwulf und meine Person dort der Spionage für schuldig befunden und in die Sklaverei verkauft wurden. Auf verschlungenen Pfaden gelangten wir beide ausgerechnet in die Fänge dieses unsäglichen Bruder Boronian, welcher die Gelegenheit nutzte und auf vielfältige Weise Rache nahm. Saga Mondlicht wurde glücklicherweise durch diverse Umstände aus dem Al'Anfaner Kerker befreit, so daß sie unsere einzige Hoffnung auf Rettung war. Unter ihrer Führung machte sich nun eine Gruppe, zu der auch die Kriegsherrin Ni Táyarret und der Kriegsherr Ni Seku Kesen zählte, auf, uns zu befreien. Das Schicksal fügte es, daß bei diesem Kommando Sarina Taggioni und Orofex Dúne ihr Leben ließen, um meines zu retten. Und so kehrte ich zurück nach Djáset, erschüttert bis in die tiefsten Tiefen meiner Seele, unendlich traurig und voller Dankbarkeit und Demut.