Tar'in Nâsar'h

Akîb Ni Antien Marét


"....Der Sproß und einzige Nachkomme einer angesehenen, ylehischen Familie, die eine Nebenlinie des Hauses Charnûr'h, des ylehischen Königsgeschlechts darstellte, machte das erste Mal auf sich aufmerksam, als er als mehrfach ausgezeichneter Hauptmann der hátyatlichen Leibwache einen direkten Befehl des damaligen Hátya da Vancha mißachtete, eine große Summe aus dessen Kasse stahl und verschwinden ließ. Anschließend entschwand er unehrenhaft aus den Händen der Rechtsprechung und tauchte in den Wäldern Ylehas unter, um fortan als Strauchdieb und Bandit die Reisenden der Nisut-Peri-III-Küstenstraße zu tyrannisieren. Mit der Zeit sammelte sich eine regelrechte Räuberbande um ihn, deren Größe und Gefährlichkeit vor allem in den letzten Monaten zunahm. So stellt Tar'in mit seiner Bande zur Zeit das größte Hindernis auf dem Weg zur Befriedung Antien'Meréts dar...."


So stand es noch vor kurzem in der Rabenschwinge, doch Tar'in Nâsar'hs Ruf ist inzwischen vollständig wieder hergestellt, der derzeitige Akîb Ni Antien'Marét hatte sogar vor kurzem die Nachfolge von Annabel Chánûr'h angetreten, nachdem diese in den Hátyátstand erhoben wurde.
Der wilde Sohn Ylehas hatte eine bewegte Vergangenheit hinter sich, die tiefe Narben in Körper und Geist geschlagen hatte. Was zunächst als eine vielversprechende Laufbahn bei der Schwarzen Armee begann, wurde zu seinem Schicksal, denn der Erfolg des einzigen Sohnes einer reichen und angesehenen ylehischen Familie zog Neid und Habgier nach sich. So wurde Tar'in auf dem Höhepunkt seiner Macht, der zudem seine schmerzvollste Lebensspanne bezeichnete, da seine Eltern gerade gestorben und er als Alleinerbe eingesetzt wurde, von dem damaligen Hátyá Ni Yleha, da Vancha, dessen treu ergebener Offizier er gewesen war, verraten und gestürzt, nachdem dieser noch den Tod Tar'ins damaligen Ehefrau und deren zwei Kinder verursacht hat.
Des Diebstahls und des Hochverrats angeklagt, sollte er ursprünglich auf einer inszenierten Flucht erschlagen werden, so daß kein Zeuge für da Vanchas übles Verbrechen überleben sollte, doch Tar'in gelang die Flucht ohne Schaden.
Enttäuscht und voller Rachegelüsten benutze er die Reste seines Einflußes und scharrte eine Hand voll Getreuer um sich, die nach vogelfreier Manier da Vancha und seinem Hof durch Diebstahl schaden sollten. Die Beute behielt Tar'in jedoch nur für einen geringen Teil für sich, den großen Rest verteilte er unter seinen Landsleuten, die unter der Knechtschaft da Vanchas zu leiden hatten.
Später, als da Vancha schon gestürtzt war und das Militär die Macht in Yleha innehatte, gelang Tar'in, der mehr denn je als Strauchdieb galt, unter Mühe die Rückkehr in die Legalität. Voll Reuhe für seine Straftaten, die er sicher begangen hatte, stellte er sich dem Militär und beugte sich der Rechtssprechung. Nach einem kurzen Aufenthalt in den Kerkern der Festung Ylehas wurde er für unschuldig erklärt und begann sogleich, seiner großen Liebe, der Militärgouverneurin den Hof zu machen und seine einstige Macht als Nâsar'h zu restaurieren.
Schließlich heirateten er und die verwittwete Militörgouverneurin Quenadya Mezkarai bei einer einfachen Zeremonie auf einer Barke in der Bucht von Yleha und kurz darauf wurde Tar'in zum Akîb ernannt.