Taliesin

Akîb Ni Táîmen

Euer Majestät!


Ich wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Jergan als Sohn einfacher Bauern geboren. meine Eltern wurde ich wegen meiner magischen Begabungen schnell unheimlichm weswegen sie mich bei der größten Reise ihres Lebens (was für meine Begriffe sehr eingeschränkt war) zur nächsten Akademie, der Schule des Wandelbaren zu Tuzak, brachten (was ich auch nicht bedaure, hätte ich diese Akademie doch auch selber gewählt). Dort wurde ich als Knabe in den alten und neuen Zungen Aventuriens und im Umgang mit Gebräuen und Elixieren unterrichtet. Später, als ich das richtige Alter erreicht hatte, wurden meine arcanen Künste gefördert, bis ich die Weihen erhielt und als Magier die Schule verließ.


Ich verbrachte einige sehr demütigende Jahre in den Gossen von Tuzak, bis ich auf eine Gruppe Abenteurer traf, die aus dem Süden Maraskans kam und zurück in den Norden wollte. Um von dieser mittlerweile für mich zu einem Alptraum gewordenen Insel zu entkommen, schloß ich mich ihnen an. Mit der nächstmöglichen Passage setzten wir auf das Festland über. Von Kunchom aus zogen wir rasch nach Norden und erreichten Anchopal. Dann folgten wir der Reichsstraße bis nach Wehrheim. An jeder Station unserer Rast konnten mir meine Gefährten ein Abenteuer erzählen, das sie in der Gegend erlebt hatten. Aber auch ich selbst durchlebte viele Abenteuer und sammelte Erfahrungen, wie sie wohl nur wenigen in Aventurien vergönnt sind. Zum Glück befand sich in meiner Gruppe ein Meister der Magie, der mich in den Zauberfertigkeiten unterwies.


Nach einigen Jahren im Norden formierten sich die Orks zu immer besser organisierten Haufen. Meine Kameraden sahen die Entwicklung wohl vorher. Um dem entgegenzuwirken, zogen wir ins Orkland, mitten in die Höhle des Löwen. Wir gingen mit solcher Kühnheit vor, daß es uns eine Zeitlang gelang, den Orks zu entwischen. An einem sehr stürmischen Abend wurden wir jedoch gestellt: Eine mehr als doppelte Übermacht umzingelte uns. Diejenigen, die im Gebrauch der Waffe geübt waren, stellten sich zum Kampf. Die Reihen der Orks wurden auf grausame Weise gelichtet, aber auch unseren Kämpfern gönnten die Götter keine Unverwundbarkeit. Als nur noch ein Krieger zwischen den Orks und mir und meinem Lehrmeister stand, stellte sich jener plötzlich mit gespreizten Armen udn Beinen gen Osten, meditierte einen Moment und drehte sich dann bedächtig zu den Orekn um, gerade als der Krieger zu Tode getroffen zu Boden sank. Bevor die Angreifer uns erreichen konnten, streckte er seine Arme nach vorne. Plötzlich schossen Flammenstrahlen von solcher Mächtigkeit heraus, daß sämtliche Orks zu Tode verbrannt am Boden lagen. Aber auch mein Lehrmeister lag regungslos mit dem Gesicht im Steppengras.


Nach dieser grausamen Erfahrung kehrte ich dem Norden den Rücken und buchte auf einer Kogge die entfernteste Überfahrt, die ich finden konnte: Port Stoerrebrandt hieß mein Ziel. Bei Kap Brabak wurden wir jedoch überraschend von einer Thalukke attackiert und wortwörtlich in Stücke geschossen. Ich weiß nicht, ob es Piraten aus Sylla oder Charypso waren (und ob es überhaupt Piraten waren), da wir ja nicht ausgeraubt wurden. Ich klammerte mich an ein Wrackteil und ließ mich mit der Strömung treiben. Ich weiß nicht, wie lange ich so dahintrieb, aber irgendwann strandete ich an einem seichten Küstenstrück. Ich vermute, es lag an der Küste des kem'schen Kernlandes. Ich wurde von ein paar Havenern gefunden, die dort gerade eine Expedition durchführten. Noch ein paar Tage lang begleitete ich sie an der Küste udn kam schließlich nach Brabak. Mir fiel dort ein Exemplar des 'Aventurischen Boten' in die Hände, in dem ich den Aufruf zur Lehensvergabe las. Da mir die Stadt Brabak sowieso unsympathisch war, machte ich mich auf den Weg ins Kemi-Reich. Glücklicherweise lief am selben Tag eine Karavelle nach Khefu aus. Dort angekommen stellte ich einen Antrag auf Einwanderung, um damit alle Voraussetzungen erfüllt zu haben, Euch eine so anmaßende Bitte vorzutragen.
So und nicht anders trug sich mein bisheriges Leben zu!

Magister Taliesin

 

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Als Sohn freier Bauern wuchs der junge Taliesin in der näheren Umgebung Jergans auf. Seine außergewöhnliche Begabung auf dem Gebiet der Magie wurde schon in der frühen Kindheit von Verwandten entdeckt, die dafür sorgten, daß er sie durch den Besuch an einer Magierakademie fördern möge. So wurde Taliesin zu einem Adepten der "Schule des Wandelbaren" zu Tuzak. Während seines langjährigen Studiums an der Akademie entwickelte Taliesin ein besonderes Interesse am Kult der Hesinde, der über den normalen Glauben an diese Göttin hinausgeht.
Immer wieder trieb sein großer und unstillbarer Wissensdurst den Magier in die Ferne, so daß er weite und lange Reisen in den Norden Aventuriens unternahm, wo er allerlei Abenteuer erlebte. Durch einen Zufall nun verschlug es ihn in den Süden: Er befand sich auf einer weniger freiwilligen Schiffsreise nach Brabak, als ein Sturm das Schiff an die Gestade Kemis warf, wo er fortan blieb. Schon bald wurde er von Königin Peri geadelt und zum Baron von Táîmen ernannt. Zudem ist Taliesin auch Abteilungsleiter für Informationswesen und Volksunterhaltung in der D.I.A.

 

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Akîb Taliesin verließ das Reich im Rahjamond 17 S.G., als aus dem Norden erste Gerüchte bezüglich des Wiedererscheinen Borbarads aufkamen. Anfangs erhielt Ihre Majestät regelmäßige Berichte der über die Nachforschungen Taliesins, doch seit dem Ende des Jahres 18 fehlt jedes Lebenszeichen des Akîbs.