Tá'akîb Táîmen

 

 
 

Siedlungen und wichtige Orte

Porto de Cavazo

Mit 249 Einwohnerinnen und Einwohnern - davon 74 im Besitz des Bürgerrechts - ist Porto de Cavazo die grösste Siedlung in der Tá'akîb Táîmen. Hervorstechendstes Merkmal des kleinen Küstendorfes ist die Dreiteilung. Ein Stadtteil - die sogenannte "Unterstadt" - liegt unmittelbar an einem kleinen Strandabschnitt, der zwischen die Felsen eingebettet ist. Unmittelbar hinter dem kleinen Kai, der durch eine vorspringende Klippe von dem Fischerstrand getrennt wird, ist in den letzten Jahren der "Prisenhafen" entstanden. Der dritte Teil, "Oberstadt" genannt, liegt an den leicht bewaldeten Hügel geschmiegt, der sich etwa dreissig Schritt in die Höhe erhebt. Genau wie Prisenhafen ist auch dieser Ortsteil erst innert der letzten acht Götterläufe gewachsen.

 

Fischerviertel - auch "Unterstadt":
Das Bild der Unterstadt wird unnachahmlich von den Fischerinnen und Fischern geprägt. Dank der reichen Fischvorkommen vor den Küsten Táîmens muss fast niemand in der Provinz Hunger leiden.
Das Fischerviertel beginnt unmittelbar hinter dem Strand, auf den die Fischerinnen und Fischer ihre Boote ziehen. Hier leben sechs große Familien, die Ihr Leben dem Fang, der Verarbeitung und dem Verkauf der Fische gewidmet haben. Jeden Tag wird ein Teil des Ertrags verkauft, während ein anderer für den Eigenbedarf zurückgehalten und ein dritter durch Räuchern und Salzen haltbar gemacht wird - was zur Folge hat, daß ein beissender Fischqualm durch die Gassen zieht.
Ausser den Fischerinnen und Fischern leben in der Unterstadt noch einige Handwerker sowie etliche Holzfällerinnen, Tagelöhnerinnen und die Reisbauern, die hier im Süden Táîmens optimale Bedingungen für den Anbau vorfinden.
In der Unterstadt gibt es zwei Kneipen, die abends oft Schauplatz von wilden Auseinandersetzungen sind, wenn sich Fischerinnen, Holzfäller und Reisbauern nach ein paar Rum wieder einmal in die Köpfe kriegen. Ernsthaft verletzt wird selten jemand, so daß die Versöhnung dann auch wieder mit einem Krüglein gefeiert wird.

 

Oberstadt:
Dieser Stadtteil ist erst innerhalb der letzten acht Jahre entstanden. Im Zuge der Verlagerung des Akîbetsitzes von Gereh ibn Dalasch nach Porto de Cavazo unter Simba Tulajsunya sind die Bürgerinnen und Bürger, die etwas auf sich halten, der Adeligen gefolgt. Obgleich in der Oberstadt wesentlich weniger Menschen wohnen, stehen hier doch fast genauso viele Häuser wie im Fischerviertel.
Hier finden sich die Häuser der Küstenhändler und Plantagenbesitzerinnen. Auch hat sich hier vor ein paar Jahren ein Apothekarius niedergelassen, der für seine Mittel und Tränke immer einen Abnehmer findet - und auch gegen jedes Zipperlein etwas parat hat.
Die "Straßen" hier sind breiter und sauberer als in der Unterstadt, und einige Häuser haben sogar ein Geschoß aus Stein. Eine Kneipe gibt es hier selbstverständlich nicht - hier hat man den "Mercator". Diese Gaststätte ist - wie sollte es anders sein - auf Fisch spezialisiert. Doch das kann die Familie Ni'cheb, die den "Mercator" seit nunmehr zweiundzwanzig Jahren führt, recht gut. Ausserdem bietet Sie einen ordentlichen Wein - alles aber zu ebenso ordentlichen Preisen.
Hier in der Oberstadt steht auch das Stadthaus des jetzigen Akîbs, Kemet'amûn Me'kath. Es ist ein kleines Häuschen direkt am Kaufmannsplatz, einem überschaubaren, mit ein paar Bäumen versehenen Platz, an dem alle Familien, die etwas auf sich halten, ihr Haus haben.

 

Prisenhafen:
Die Entstehung Prisenhafens fällt in die jüngste Vergangenheit, der Bau des Hafens wurde vor gerade einmal 14 Monden abgeschlossen.
Mit der Errichtung des Hafens kamen noch einmal - nach der Verlagerung des Akîbetsitzes vor acht Götterläufen - etliche Menschen nach Porto de Cavazo, um sich hier niederzulassen. Der Prisenhafen ist neben Yleha der einzige legitime Festlandshafen, in dem Freibeuterinnen und Freibeuter des Káhets ihre erbeuteten Waren verkaufen dürfen. Über die Ordnungsmässigkeit des Handels wacht ein Vertreter des kem´schen Schatzmeisters, der sein Büro unmittelbar am Hafen hat.
Der Hafen ist das eigentliche Herz Porto de Cavazos. Neben der Tatsache, daß er die Verbindung und den Handel mit anderen Tá'akîbs und Tá'akîbets ermöglicht, gibt es hier vor allem in den Abendstunden ein reges Nachtleben, welches vor allem nach Ankunft eines Freibeuterschiffes manchmal schon fast exzessive Ausmaße annimmt, wenn die Seeleute einen guten Teil Ihrer Heuer hier versaufen, verspielen oder sonst wie durchbringen.
Die Bedeutung des Prisenhafens für Porto de Cavazo ist enorm. Nicht nur, daß das Säckel der Tá'akîb von dem Handel hier profitiert, nein, auch die Suvar, die die Freibeuter und Freibeuterinnen hier lassen, ermöglichen einigen Familien ein gutes Auskommen.

 

Die Gesellschaft:
Vorab muss gesagt werden, daß es ausserhalb Porto de Cavazos kein gesellschaftliches Leben gibt - so sehen es zumindest die hier ansässigen Einwohnerinnen und Einwohner.
Im Folgenden werden kurz die drei - neben den herrschenden Me'kaths - einflussreichsten Familien der Tá'akîb vorgestellt, die allesamt vor acht Götterläufen ihren Sitz von Gereh ibn Dalasch nach Porto de Cavazo verlegten.

Die Tem'asun verfügen über ansehnlichen Plantagenbesitz etwas ausserhalb von Porto de Cavazo. Sie haben sich auf das Pflanzen von Reis und den Anbau von Perainäpfeln spezialisiert.
Etwas weniger bepflanzte Fläche können die Ch'ez'ja aufweisen. Neben einigen Reisfeldern nennt diese Familie einige Bananenplantagen ihr eigen, die ebenso wie die Perainäpfel der Tem'asun gerne an die im Prisenhafen einlaufenden Freibeuter verkauft werden.
Die dritte Familie, die man erwähnen muß, sind die Ni'jem'ka, die sich ausschliesslich dem Anbau von Tabak gewidmet haben. Sie sind die - zahlenmässig - kleinste Familie und zeichnen sich seit jeher durch ihre loyale Haltung gegenüber der Akîbet/dem Akîb aus, was man von den anderen beiden Familien nicht behaupten kann.
Um diese drei Familien herum hat sich das gesellschaftliche Leben der Oberstadt gruppiert. Um die lautstarken Tem'asun, die wagemutigen Ch'ez'ja und die ruhigen Ni'jem'ka.
Eine untergeordnete Rolle - so sagen die drei Familien gerne - spielen alle anderen. Jedoch kommt man nicht umhin, den Unterstädtlern, Fischerinnen und Bewohnern von Prisenhafen Beachtung zu schenken, sind sie doch zahlenmässig die größte Gruppe und trägt ihre Arbeit doch zur täglichen Versorgung der Stadt bei.

 

Religion (allesamt kem´scher Ritus):
Die vorherrschende Gottheit in Táîmen ist neben dem Götterfürsten Boron auch der Herr Efferd. Die Fluss- und Seefischer prägen wie keine andere Gruppe das Bild Táîmens und dementsprechend auch die Religion. Doch wird Efferd auch von den Händlern und Küstenfahrern verehrt. Der Tempel des Efferd steht in der Unterstadt, wenn auch etwas abseits. Hier treffen sich die Fischer und Fischerinnen Porto de Cavazos täglich, um für guten Fang zu beten, Netze oder Boote segnen zu lassen oder für einen ertragreichen Tag zu danken.
Neben der Omnipräsenz des Herrn Efferd scheinen die anderen Gottheiten beinahe zu verblassen. So soll es in der Oberstadt einen kleinen Schrein des Phex geben - der hiesige Geweihte soll übrigens über eine nicht unbescheidene Summe an Spenden und Opfergeldern verfügen können.
Unbedingt erwähnen muss man auch Peraine, die Göttin des Ackerbaus. In Porto de Cavazo gehören vor allem Plantagenbesitzer und -arbeiter sowie die Reisbauern zu den Gläubigen, die regelmässig den kleinen Schrein etwas ausserhalb besuchen.
Selbstverständlich gibt es auch in Porto de Cavazo einen Schrein des Boron, der auch hier als oberste der Götter anerkannt wird. Er befindet sich in der Oberstadt ganz in der Nähe des Kaufmannsplatzes.

 

 

Dja'hem - der Stammsitz der Familie Ni'jem'ka

In der unmittelbaren Nähe des Verwaltungssitzes der Tá'akîb Táîmen - dort, wo die Strasse von Táyâb nach Zenach einen Abstecher nach Porto de Cavazo macht - befindet sich eine weitläufige und sonnendurchflutete Dschungellichtung. Auf den ersten Blick mag der Reisende an ein gewöhnliches Stück Wald denken, doch beim genaueren Hinschauen kann er durch die Bäume hindurch ein Gebäude erkennen, ein Gebäude, was gar nicht so recht hier in den Wald zu passen scheint...

Dieses Gebäude, welches vollständig aus Stein erbaut ist, gilt als eines der ältesten erhalten gebliebenen Bauwerke des Landes. Vor etlichen Jahrhunderten, als die Familie Ni'jem'ka noch die Hofmagi und -maga der Nisut stellte, errichtete sich die Familie hier in den Landen ihrer Herkunft einen Stammsitz. Ein Gebäude, das sich von allen anderen Besitzungen der Familie unterscheiden sollte. So begab es sich, daß mit Hilfe von zahlreichen Arbeitskräften und einem Hauch Elementarmagie ein kunstvolles Gebäude erstand. Hauptaugenmerk war auch damals nicht der Prunk, die Zurschaustellung von Reichtum und Macht, das Pompöse. Vielmehr ging es der Familie darum, einen Hort der Gelehrsamkeit zu schaffen, eine Stätte des Wissens.
So der Besucher dann den Weg, der zum Stammsitz der Ni'jem'ka führt, einschlägt, scheint es ihm, als ob er eine Welt hinter sich gelassen hätte. Fast schlagartig umgibt ihn eine Atmosphäre, die ihn vom ersten Augenblick an fasziniert. Ein angenehmer, frischer und zugleich betörender Wohlgeruch der unterschiedlichsten, in allen Formen blühenden Blumen und Sträucher des sorgsam gepflegten Parks wird seine Nase erfreuen. Betört und gefangengenommen von seiner Umgebung wird der Besucher dann vor das aus Stein errichtete Gebäude treten, welches teilweise von blühenden Ranken überzogen ist - Dja'hem, "ewige Majestät".
Die einstigen Ausmasse müssen weitläufiger gewesen sein. Im Laufe der Jahrhunderte, während des Zerfalls und dem Bedeutungsverlust der Familie war es den Ni'jem'ka nicht mehr möglich ihre Gebäude, geschweige denn ihren Stammsitz, zu erhalten. Vor etwa neun Dekaden ging die Familie daran, den Stammsitz wieder zu alter Schönheit zu bringen. Ein verfallener Flügel wurden abgerissen, ein beschädigter mit diesen Steinen ausgebessert, der Garten wurde neu angelegt. Man ging sogar daran, die weitläufigen Kellergewölbe zu erkunden und sie auszubessern. Von der einstigen Bibliothek ist lediglich noch ein Bruchteil übrig geblieben.

 

Rumdestillerie/Mohaskakelterei

Diese Ansiedlung besteht aus vier Pfahlbauten und liegt in einem kleinen Tal an der Quelle des Tuma, eines kleinen Baches, der in den Tairan mündet. Entstanden ist sie aus einer Ansiedlung eines kleinen Mohastammes, der vor allem Mohaska kelterte. Dieser Mohaska war so gut, daß sogar benachbarte Stämme Jaedbeute und Beeren dagegen eintauschten. Mit dem Anwachsen Gerehs wurde dieses Handwerk mehr und mehr zu dem Hauptmahrungserwerb des Starnmes, da die 'zivilisierten' Táîmener und Táimenerinnen mangels anderem Alkoholangebot den Mohaska in Mengen gegen Gebrauchswaren eintauschten. Später siedelte sich an diesem Ort auch eine weiße Familie aus Hôt-Alem hier an, welche die Rumproduktion aufnahm. Der Standort erwies sich durch die großen, nahen Zuckerrohrvorräte als geradezu ideal, und der Rumhandel blühte und blüht: Die Hauptabnehmer sind zur Zeit die Gasthäuser der Baronie und die Baronie Tâyab. Die Familie des Rzmherstellers Adram Bagosch besteht außer ihm aus seiner Frau, zwei Söhnen und einer Tochter, allesamt in Besitz des kem'schen Bürgerrechts. Die Bagoschs wohnen in einem großen Pfahlhaus, an das ein kleiner Kräutergarten angrenzt, während auf der anderen Seite der etwa 100 Schritt durchmessenden Lichtung die beiden Pfahlhäuser des Mohastammes stehen. Als herausragende Person muß hier der Häuptling Oyrtonko-Ne genannt werden, der fließend Brabacci spricht und schon so manchen weißen Händler an Geschick und Witz. weit übertroffen hat. In den Hütten leben dreizehn Familien, die mit dem Häuptling zusammen über 40 Köpfe zählen. Sie stellen den Mohaska in ihren Hütten her, während Adram Bagosch seinen Rum in einem separaten Haus destilliert, dem ein Schuppen zur Lagerung des Zuckerrohrs angeschlossen ist. Das "Rote Tumawasser" der Mohas und das "Süße Feuer" Adram Bagoschs sind dem Reisenden auf jeden Fall ans Herz gelegt.

 

Matuja

Das Dorf wird von den Bewohnern Matuja genannt, was jedoch nicht offiziell ist. Trotzdem weiß jeder in Táîmen, was mit diesem Namen gemeint ist. Es besteht aus 7 Pfahlbauten, die sich etwa zehn Schritt vom Ufer entfernt im Wasser des Hirabsees entlangziehen. Der See ist sehr flach und erreicht nur in der Mitte Tiefen von bis zu drei Schritt. Die Hütten sind untereinander durch Brücken verbunden. Auf der Seeseite der Siedlung liegen zwei Boote angebunden, die zwei Fischerfamilien gehören, die auch je eines der Häuser bewohnen.. Sechs weitere Hütten werden von Bauern belegt, die entlang des Ufers Zuckerrohr anbauen Das siebte Gebäude ist etwas größer und dient zur Aufbewahrung der Netze, des Arbeitsgerätes der Bauern, zur Lagerung des Zuckerrohrs und zum Abhalten von Versammlungen, die der Dorfälteste, Damjanir Ebasch, auch mit seinen 74 Jahren noch würdevoll leitet.

 

Ruinen von Me'káth

Diese Landzunge läuft direkt vor der Mündung des Tairan ins Meer hinaus; sie existiert wohl nur noch, weil sie, genau wie der gegenüberliegende Festlandsstreifen aus hartem Fels besteht. Vor der Einsetzung des ersten kem'schen Akîbs war auch die Spitze der sich etwa 50 Schritt über das Meer erhebenden Klippe dicht bewaldet, doch fand man hier Reste einer großartigen Ansiedlung, die auf eine geniale Stadtplanung hinweisen. Ohne Zweifel handelt es sich hierbi um en Produkt der Kemi zur Zeit der großen Königin Rhônda IV, gibt es doch Quellen, die das belegen. Um das Andenken an unsere Vorfahren zu wahren, wurden die südlichsten Ruinen entwaldet und blicken nun als Mahnmal für die vergangene und kommende Größe Kemis auf alle Schiffe, die die Bucht anlaufen oder unter Land daran vorbeisegeln.

 

Schwammtaucher/innen

Schon früh entdeckten die Bewohnerinnen dieses Landes den unsagbaren und farbenprächtigen Reichtum der Korallenbänke vor allem in der Umgebung der Quemu-Te-Inseln (was übersetzt "Rote Inseln" bedeutet). Vor einigen Jahren siedelten sich hier mohische Taucherinnen an, um die Schwämme aus der Tiefe zu holen und an der Sonne trocknen lassen. Nur bisweilen setzen sie aufs Festland über, um die Schwämme zu verkaufen und die Vorräte aufzustocken.

 

Ursprung des Tairan

Der Tairan wird von den örtlichen Wilden auch "Hav-Watu" genannt - was man sowohl mit 'großes Wunder" als auch mit "kommt aus der Erde" übersetzen kann. Wahrlich beschreibt dieser Name eines der größten Phänomene Kemis wohl am zutreffendsten. Verfolgt man den Strom an seinen Ursprung, so findet man nicht etwa die zu erwartende Quelle, sondem ein großes Loch am Fuß eines Hügels, aus dem das Wasser in einem mächtigen Strahl etwa 13 bis 10 Schritt weit herausschießt, bevor es wieder mit der Erde in Berührung kommt. Die geneigte Leserin, der geneigte Leser mag sich hier fragen, woher solche Mengen kommen, doch wird darauf wahrlich niemand eine sichere Antwort kennen. Die wahrscheinlichste These stellte ein Gelehrter aus Khefu auf, der den Fluß ausgiebig studiert hat- Am Fuße der Berghöhen nördlich von Hôt-Alem sammelt sich Wasser, das dann durch eine Riß oder sonstigen Kanal unterirdisch bis Táîmen fließt, wo es wieder ans Tageslicht tritt und in einem fast 50 Schritt breiten Fluß in die Ravens-Bucht fließt. Diese Größe mag sich erschreckend anhören, doch sind die Wassermassen weitaus geringer als anzunehmen, da der größte Teil des Flusses nur zwei Spann tief ist und wohl eher den sehr erdnahen Grundwasserspiegel der Niederungen widerspiegelt. Lediglich in der Mitte gibt es eine Rinne von meist acht Schritt Breite und mindestens einem Schritt Tiefe, die aber oberhalb des Hirabs oft auf nur sechs Schritt zusammenschrumpft. Aufgrund seines sonderbaren Ursprungs ist der Tairan bis fast an die "Quelle" zu befahren, aber Schiffsverkehr gibt es wohl nur ab Gereh stromabwärts. Kurz vor der Mündung verbreitert sich der Tairan auf eine Breite von fast eineinhalb Meilen und trennt sich an einer Insel. Die Rinne verläuft südlich der Insel und gewinnt an Geschwindigkeit, während der nördliche Abschnitt fast steht und bis zur Insel ohne Problem durchwatet werden kann, Kurz vor der Mündung wird der Strom durch die Umklammerung der Felserhebung wieder zusammengeführt.

 

Gereh ibn Dalasch

Dieses Dorf im Norden der táîmener Lande hat grosse Bedeutung für die Tá'akîb. Zum einen gilt es als die "Kornkammer" der Baronie. Die im Vergleich zu den Küsten und der Gegend um Porto de Cavazo höhere Lage bieten einen guten Boden für den Anbau von Hirse. So erstrecken sich weite Felder um das kleine Dorf, die von den Einwohnern udn Einwohnerinnen eifrig bebaut und abgeerntet werden. Das in Gereh ibn Dalasch gebackene Hirsebrot ist zwar nichts für verwöhnte Gaumen, bietet den Táîmeni jedoch eine willkomene Abwechslung von Reis und Fisch.

Zum anderen finden sich bei Gereh ibn Dalasch vier Tabakplantagen der Familie Ni´jem´ka. Der hier geerntete Mohacca ist verhältnismässig mild und wird in sämtliche Dörfer und Städte Djunizes´ exportiert.

 

Flora und Fauna

Die Niederungen im Süden und die Täler der Hügel im Norden sind mit dichtem Urwald überzogen und weisen denselben Bewuchs und dieselbe Besiedlung wie andere Wälder dieser Region auf. Bis zu 70 Schritt hoch können manche Bäume werden. Jaguare und manchmal sogar Säbelzahntiger bedrohen den Reisenden, die verschiedensten Affenarten sitzen in den Kronen der Bäume und überall flattern farbenprächtige Vögel und Schmetterlinge wie zum Beispiel der berühmte und höchst seltene Blaue Bummler herum. Selbst Seine Excellenz, der horasische Gesandte Adilron ay Oikaldiki, ein passionierter Schmetterlingsjäger, hat diese Wälder schon oft bereist.

 

Am Boden sind sowohl giftige als auch ungiftige Kinder Hesindes zu finden und in Bächen und Flüssen muß man sich vor Blutfischen und anderem gefährlichen Getier in Acht nehmen. Der Grundwasserspiegel ist nahe der Oberfläche, so daß der größte Teil des Bodens sumpfig ist. Lediglich auf den im Norden häufigen Anhöhen ist fester Boden vorhanden, auch die Vegetationsdichte läßt spürbar nach, manchmal bricht gar Fels an die Oberfläche. Am Meeresrand dringt Salzwasser an vielen Stellen in die küstennahen Wälder ein und verursacht eine spezielle Form des Regenwaldes: den Mangrovenwald.Die eigentlichen Besonderheiten sind aber im Wasser zu finden. Im Stromsystem des Tairan leben mehrere Arten, die ausschließlich auf dieses oder auch auf die angrenzenden Flußsysteme beschränkt sind. An erster Stelle wären hier wohl der Dunkelbarsch, eine südliche und größere Variante des Angbarsches, und der Alemwels zu nennen, die beide in großer Zahl und beachtlicher Größe vorhanden sind, und die den Grundstein der traditionellen Flußfischerei Táîmens bilden. Ihnen droht dieser Rang aber von einem Fisch abgelaufen zu werden, der eigentlich gar nicht in diese Gegend paßt: Der Flußkarpfen wurde einmal von irgendeinem fehlgeleiteten Reisenden – auch hier wird der Name des horasischen Gesandten gemunkelt - in den Tairan ausgesetzt, der sich aufgrund der hohen Wassertemperatur rasend vermehrte und hohe Gewichte erreichte.

 

Im Salzwasser vor der Küste dominieren Korallenbänke, die immer wieder von langen Sandstränden unterbrochen werden. Es gibt mehrere Haiarten, wobei vor allem der Streifenhai und der Korallen- oder Sandhai zu nennen wären. Weiter entdeckt die Kennerin neben vielen anderen zwei ihr unbekannte Arten, die sie nirgendwo sonst in Aventurien finden kann: den Zahnjäger, der Gewichte bis 75 Stein erreichen kam, auch wem das Durchschnittsgewicht bei 10 - 12 Stein liegt. Sein bevorzugtes Nahrungstier ist gleichzeitig die Hauptbeute der Küstenfischer und Bestandteil des táîmen'schen Wappens: Die Perläsche ist ein etwa 20 Unzen bis einen Stein schwerer Fisch, der selten auch in Gewichten von zwei oder gar drei Stein erbeutet wird. Diese Art ist über die gesamte Bucht von Hôt-Alem verstreut, auch wenn sie vor der Küste Táîmens am konzentriertesten vorhanden ist, was einen simplen Grund hat: Der einzige Laichgrund der Perläsche liegt in der Ravens-Bucht, in der im Perainemond das Wasser brodelt.

Auf den sandigen Strandabschnitten lebt der Sandrochen, eine kleinere Form des Dreieckrochens, die wohl kaum eine Spannweite von einem Schritt überschreitet. Viele andere Arten mag es geben, und sie mögen von nicht geringerer Bedeutung als die hier angeführten sein, doch kann und soll hier nicht die Flora und Fauna eines Urwaldes, sondere die besonderen Merkmale der Provinz Táîmem wiedergegeben werden.

 

Über Handel und Wirtschaft...

Die Bevölkung Táîmens wird vor allem von den Bauern Gereh ibn Dalaschs ernährt, die die Felder der Lichtung bewirtschaften. Da das Land nicht mehr allzu feucht und sumpfig ist, reichen die Erträge gerade noch für die Ernährung der Bevölkerung. Der Zuckerrohranbau am Nordwestrand des Hirabsees hingegen blüht unter den idealen Bedingungen, wenn das Zuckerrohr auch kein Grundnahrungsmittel und eher für die Rumherstellung von Nutzen ist. Aufgrund des Klimas ist es möglich, bis zu viermal im Jahr zu ernten, wodurch der Hauptabnehmer des Rohrs, Adram Bagosch durchgehend produzieren kann. Auch die Mohaska-Produktion läuft eifrig, auch wenn es dieser edle Tropfen noch nicht geschafft hat, überregionale Bedeutung zu erlangen.

 

Nahe Porto de Cavazo wird Mohagoni gefällt, das mit Unterstützung der Familie Al'Plâne, deren Überseecompagnie ab dem Jahre 26 S.G. massiv in Táîmen investiert, nach Kuslik exportiert werden soll, ebenso wie die Schwämme der Quemu-Te-Inseln. Von eher regionaler Bedeutung ist die Fluß- und Seefischerei, wobei im Süßwasser vor allem Dunkelbarschen und Flußkarpfen nachgestellt wird, während die Hochseefischer ihre Netze vor allem nach Perläschen, Goldmakrelen und Thunfischen auswerfen, wobei Thunfische bisweilen auch wie Haie harpuniert werden. Ist es doch weit ungefährlicher, diese wackeren Kämpfer im Wasser als im Boot zu töten.