Sssrah
Überblick
Sssrah, das Land an der Grenze zum Königreich Brabak, unweit der Städte Sylphur und H'Rabaal, ist ein unabhängiges Echsenreich, das vormals Teil der kem'schen Provinz Terkum war. Als im Jahre 32 S.G. jedoch echsische Bewahrer bei der neugekrönten Kemi-Nisut Ela XV. vorstellig wurden und aufgrund des Ablaufs eines über 5000 Jahr alten Vertrags zwischen den Kemi und diversen Achazvölkern die Überlassung von Territorien in Nord-Terkum, Mittel- und Ost-Mer'imen forderten, willigte die Nisut auch in die Aufgabe von Démyúnem ein.
Die Nisut schlug den Bewahrern den Achaz Zir (der ihrer Mutter Peri lange Jahre, u.a. als kem'scher Gesandter in Vinsalt, gedient hatte) als Rrrr'p (in etwa: Fürst) für das Land vor, und die Achaz willigten ein.
So verließ noch im selben Jahr ein Großteil der kem'schen Siedlerinnen und Siedler das Land und machten Platz für den Waldinselachaz Zir, der eine große Anzahl von Angehörigen seines Volkes von den fernen Inseln "mitbrachte". Zir, der als Forscher über die menschlichen Völker unter den Achaz einen guten Ruf hat, schuf ein weltoffenes, kleines Reich, das den Kemi als Verbündeter und Handelspartner eng verbunden wurde.
In den folgenden Monden wuchs die echsische Gemeinschaft durch den Zuzug allerlei neugieriger und abenteuerlustiger Achaz aus ganz Südaventurien rasant an, und so leben heute annährend 1000 Achaz und etwa 150 Menschen in Sssrah.
Für die Sicherheit, Recht und Ordnung ist die echsische Garde unter der Führung des Bruders des Rrrr'p, Hauptmann Sherr'szzztrrsszch, zuständig. Die Garde umfaßt etwa 50 Achaz, kann aber in Krisen schnell auf bis zu 300 Wehrfähige verstärkt werden. Zum Schutz des Landes stehen ihnen eine Reihe von 'Grenzburgen' - meist aus der Zeit der menschlichen Herrschaft - zur Vefügung, die vielfach arg verfallen und in der Regel einzig aus einem hölzernen Turm bestehen. Einige dieser Wachposten sind nach dem Krieg der Kemi gegen Al'Anfa noch nicht wieder aufgebaut worden, andere mußten im Zuge der Bildung des Schlauches von Brabak von den Kemi an das nachbarliche Königreich Brabak abgetreten werden.
Quer durch das Land führt einer der wichtigsten Wege des Kemi-Reiches, der die nördlichen Provinzen Mer'imens mit dem südlichen Kernland verbindet. Der Weg ist nur an den seltensten Stellen ausreichend gut ausgebaut und für eine solch wichtige Straße in einem erbärmlich schlechten Zustand, dennoch ist Sssrah aufgrund seiner strategischen Lage ein prosperierender Handelsknotenpunkt. In Ssssrah selber werden von den Menschen Reis und Dattelpalmen, von den Achaz Heilkräuter und verschiedene Beeren angepflanzt, die momentan allesamt zur Eigenverpflegung verwendet werden. Des weiteren fangen die Achaz in großem Maßstab schmackhaften Fisch, der auch exportiert wird.
Trotz des günstigen Umstandes, daß Sssrah über Brutstätten des sehr seltenen Magalfalters verfügt und aus dem Kokon der Brut nach altechsischer handwerkskunst einen seidenartigen Stoff zu gewinnen vermag, hat sich dieser Vorteil noch nicht bemerkbar gemacht.
Irgendwo am Ufer des Srr/Seram soll die verfallene Ruinenstadt U'rzzzk/Urziceni liegen, Relikt aus längst vergangenen, größeren Tagen des Kemi-Reiches, wie auch die verschollenen Hallen auf der Insel M'r/Marala inmitten des Srr. Am Rande des Weges, längs des Tr'tmch/Talon'be'Yunahe, liegen die Ruinen von Seka, der jungen menschlichen Siedlung Sssrahs, die dem Angriff der Al'Anfaner zum Opfer fiel.
Der wertvollste und gleichwohl geheimnisvollste Besitz der Provinz ist wohl Charybs Kelch, ein scheinbar magischer Pokal der mit dem Auftauchen, wie auch dem Verschwinden des vormaligen Akîbs in Zusammenhang steht.
Landschaft
Sssrah liegt am Rande des Hochlandes von H'Rabaal, wie auch im Einflußgebiet der Flüsse Mvsob und Gangreb. Diese geographischen Merkmale spiegeln sich unter anderem durch mehrere Hügelketten (die Höhen von M'krrr/Magalla, von R'kn/Runnicu und von M'kra/Magalia) und zahlreiche Seen (der T'nnt/Danida, der Mrr'kh/Merak, der Srr/Seram, der A'ssr/Enbin und der K'rrn/Khulna) und Wasserläufe (der Tr'tn'h/Talon'be'Yunahe und der Tr'tmch/Talon'be'Merchahe, der R'kah/Rulahi'be, der K'rrm/Kirmal'be und der T'amm/Tamúna'be) wieder. Die Landschaft nahe der großen Ströme ist zu einem Teil sumpfig und morastig, oftmals durch die Wassermassen überschwemmt und dicht mit Mangroven bewachsen. Der andere Teil Sssrahs ist wohl genauso feucht und naß, weist jedoch keine Sumpfbildung auf. Beide warten mit unzähligen Wasserläufen und zahllose Seen und Tümpel auf.
Am Rande der Hügel und auf diesen selber gedeiht der Dschungel nur allzu prächtig wie auch im Hintedand, oftmals durch einen der vielen Seen oder Bäche unterbrochen. Alles in allem besteht Sssrah fast zu 60 Prozent aus Dschungel, um die restlichen 40% streiten sich Sumpf- und Seenlandschaft.
Bevölkerung
Die Gesamtbevölkerung Sssrahs liegt schätzungsweise bei etwa 1100 Bewohnerinnen und Bewohnern, von denen laut der letzten Zählung 157 menschlichen Ursprungs sind, der Rest besteht aus Achaz. Diese Echsen bilden ein Gemisch aus den Bewohnern des südaventursichen Festlandes und Auswanderern von den Waldinseln (ca. 300). Die nach der Aufgabe der Provinz verbliebenden Menschen besitzen einen hohen Anteil tulamidischen Blutes, welches im Zuge von Ansiedlungen unter den vormaligen Akîbs eingebracht wurde.
Ein Großteil der Achaz - und der Menschen - lebt in dem Städtchen T'rrrs (Débar'Shel) (etwa 350 Bewohnerinnen und Bewohner). Vor einigen Jahren wurde die menschliche Ansiedlung von einem Erdbeben zerstört, inzwischen aufgrund des für Achaz sehr beliebten sumpfigen Umlandes von diesen wieder aufgebaut. T'rrrs ist das geistliche und weltliche Zentrums Sssrahs, welches zugleich Hof des Rrrr'p und Standort von Charybs Haus ist, ein Echsentempel in dem das enorm bedeutende altechsische Artefakt Charybs Kelch verwahrt und ausgestellt ist.
Je etwa 50 Bewohner zählen die Siedlungen N'tttr/Nabire und H'Ru/Yiah'Riu. Die einheimischen Achaz, etwa 50 an der Zahl, leben verstreut an der südöstlichen Flanke des Hügel von K'rrah/Kilia, am Rande des Sees K'rruh/Khulna und nahe ihrer heiligen Stadt H'Rabaal.
Die etwa 400 in Sssrah lebenden Waldmenschen gehören dem Stamme der Napewanha an, von denen etwa 250 zum Sippenverband der Yuna und 150 zum Sippenverband der Mercha gehören. Beide Sippen leben auf schwimmenden Schilfhäusem, die Yuna auf und nahe der Seen Seram, Daruda und Merak, die Mercha im Osten des Landes bei den Seen Enbin und Khulna. Die in Sssrah lebenden Menschen - etwa 150 an der Zahl - leben in mehrere kleine Sippen aufgeteilt als eigenständige Gemeinden in den Achazsiedlungen.
Personen
Srszzir'tzzrszch (Inselachaz): | Rrrr'p ss Sssrah (Oberster Richter) |
Sss'raaa (Festlandsachaz): | Bewahrerin von Charybs Kelch (Hohepriesterin) |
Varanasi sal Khel: | Vorsteher des Borontempels zu Débar'Shel |
Shh'aak Asshr (einheimischer Achaz): | Erste Ministerin des Rrrr'p |
Khhar H'Sssr (einheimischer Achaz): | Ältester der Alten Sssrahs |
Sherr'szzztrrsszch (Inselachaz): | Befehlshaber aller in Sssrah stehenden Kämpfer |
Siedlungen
T'rrrs (Débar'Shel)
Das von den Achaz wiederaufgebaute T'rrrs ist das pulsierende Herz des kleinen Sssrah-Reiches. Hier sieht man auf den Straßen ein buntes Gemisch allerlei Echsenvölker, die problemlos miteinander auskommen. T'rrrs ist eine weltoffene Stadt des Handels und der Kunst, zahlreiche Pretiosen echsicher Handwerkskunst werden hier hergestellt und verkauft, viele Güter aus menschlicher Produktion finden bei den einheimischen Achaz guten Absatz.
Aufgrund der guten Lage des Reiches zwischen der kem'schen Exclave Mer'imen, dem kem'schen Kernland und dem brabakischen Königreich finden sich auch immer zahlreiche menschliche Händler in der Stadt, die hier gerne Station machen, sei es, um die beschwerliche Reise in einem sicheren Hafen zu unterbrechen, sei es, um bereits hier ein gutes Geschäft zu tätigen.
Die kleine menschliche Gemeinde des früheren Débar'Shel lebt wie vor der Übergabe des Landes an die Achaz vom Reisanbau und ist froh, daß sie auch unter den neuen Herren in gewohnter Weise weiterleben kann. Ihr Lebensmittelpunkt ist der Borontempel, der von Hochwürden Varanasi sal Khel geleitet wird, ihre Behausungen finden sich im Süden oberhalb des Sumpfes, teilweise auch außerhalb der hölzernen Wehrmauer der Siedlung.
1. Die Residenz:
Die Residenz, wie sie liebevoll von den Dorfbewohnern genannt wird, ist das Haus des Rrrr'p Zir und zugleich auch der Posten der echsischen Garde. Das Haus, das nach Achazart auf Pfählen im Sumpf errichtet wurde hat insgesamt 3 Stockwerke mit jeweils vier Zimmern, insgesamt sind alle wichtigen Räume vorhanden: Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Gästezimmer, Archiv, Empfangszimmer, Küche, Speiseraum und Waffenkammer.Gekrönt wird dieses Haus von einen Aussichtturm, von wo aus sich das Dorf überblicken lässt und im Bedarfsfall Alarm geschlagen werden kann. Das Haus wurde aus Holz errichtet gebaut und sollte auch in der Lage sein, kleineren Überfällen kurz standzuhalten und den Verteidigern Schutz zu bieten - zumindest kurzzeitig!
2. Typisches Dorfhaus:
Die von den Achaz bewohnten Dorfhäuser erfreuen sich alle einer recht einfachen Pfahlbauweise, anhand derer aber sich die Herkunft er Bewohner - ob Waldinsel- oder Festlandsachaz - gut abschätzen läßt. Allein Achaz gemein ist aber die Vorliebe für Türmchen, auf deren Dach man sich gerne der warmen Sonne aussetzt. Die Achaz des Dorfes legen großen Wert auf ihre Behausungen, und so sind alle geflegt und gut erhalten. Manche Dorfbewohner haben sich so gar die Mühe gemacht, ihre Hütten farblich zu verzieren! Jede Hütte ist von flachem Sumpf umgeben, in dem noch extra Nahrung, Kräuter oder Heilplanzehn angebaut werden - dies wurde sogar durch eine offizielle Anordnung des Rrrr'p verfügt! Die Beziehungen im Dorf sind sehr eng, da man gelernt hat, daß man nur dann eine Chance hat, wenn man zusammenhält. Daneben gibt es noch weitere Häuser, ddiese beschränken sich in ihrer Nutzung auf Lagerhäsuer für Gemeinschaftsgut, die je nach Bedarf von den Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden können. Für Zuzügler und Neusiedlerinnen ist immer eine Hütte vorhanden - einzige Bedingung: Sie müssen sich den Regeln der Stadt anpassen!
3.Rathaus:Hier treffen sich die drei ältesten Achaz der einzelnen Volksgruppen des Landes mit den fünf Ministern des Rrrr'p, um über die Politik zu beraten. Für die menschliche Gemeinschaft spricht hat der nisutliche Gesandte Orestiás Arda Kebalys eine Stimme. Der Rrrr'p hat sich bereit erklärt, den Beschlüssen des Rates zu folgen.
4. Die Dorfbrunnen:
Die Dorfbrunnen müssen immer mit einen Deckel abgedeckt sein um Verunreinigungen zu vermeiden. Hier ist die fließende Ader des Dorfes; hier bekommt man frisches Wasser und neuen Tratsch.
5. Charybs Haus:
Charybs Haus ist der wichtigste Achaz-Tempel in Sssrah. In ihm wird Charybs Kelch verwahrt, ein bedeutendes altechsisches Artefakt. Der etwa 50 Finger hohe Opferkelch aus Gold ist mit zahlreichen kleinen Diamanten verziert und weist eine altechsische Inschrift auf, die heutzutage nur von den weisesten der Bewahrer entschlüsselt werden kann. Der Kelch soll angeblich wundesame Macht innehaben, so wird berichtet, daß das eigene Blut, einem anderen Wesen aus dem Klech kredenzt, dieses von den schwersten Wunden und Siechtümern genesen läßt und ein Band der Freundschaft zum Spender schafft, das über den Tod hinaus Bestand hat.
Geleitet wird der Tempel von der Bewahrerin Sss'raaa, einer Achaz aus der Gegend von Brabak. Die Bewahrerin ist noch relativ jung und noch nicht so erfahren wie er gerne wäre, dennoch hat sie im Dorf einen guten Stand. Sss'raaa gilt allgemein als eher exzentrisch, da sie - durch ihr noch junges Alter verunsichert - eindrucksvoller wirken will als sie ist und deshalb auf entsprechende Auftritte höchsten Wert legt. Die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner lieben sie jedoch aufgrund ihrer magischen und alchimistischen Fähigkeiten, die sie zu einer hervorragenden Heilerin machen.
6. Gericht:
Hier spricht der Rrrr'p Recht. Vergehen werden meist mit gemeinnütziger Arbeit gesühnt, schwere Verstöße werden mit der zeitweiligen oder unbegrenzten Verbannung aus Sssrah geahndet. Menschliche Verbrecher - meist angetrunkene Randalierer - werden für kurze Zeit "ins Loch" gesteckt, einem eisernen Käfig, dessen untere Hälfte im Sumpf steckt.
7. Der Boron-Tempel:
Der Verehrungsort des Götterfürsten ist ein wichtiges Gebäude des Dorfes, da es den Lebensmittelpunkt der kleinen, menschlichen Gemeinde darstellt.
8. Der Boronsanger:
Auf diesem sehr gepflegten Anger finden die Angehörigen der menschlichen Gemeinde ihre letzte Ruhe. Die Wege sind immer geharkt, die Blumen immer frisch und die Ruhe immer gewahrt. Bis auf eine Gruft existieren jedoch nur normale Gräber.
9. Der Krämerladen:
Hier gibt es alles zu kaufen oder zu tauschen was man nicht selber herstellen kann.
10. Die Schankstube "Zum Schwarzen Raben":
Die Schankstube "zum Schwarzen Raben" ist ein Relikt aus der Zeit der menschlichen Herrschaft in der Stadt. Sie ist die Anlaufstation für durchreisende menschliche Händler und Besucher und bietet die einzige Möglichkeit für schuppenlose Besucher des Ortes, menschentaugliche Unterkunft und Nahrung vorzufinden - sofern einen nicht ein freundliches Mitglied der menschlichen Gemeinde Gastung gewährt. Der "Schwarze Rabe" ist eine sehr ordentliche Schankstube, in der sich auch einheimische Menschen abends gerne einfinden um noch etwas zu plauschen. Noch nie hat jemand ein schlechtes Wort über die Stube verloren, da ihre Inhaber sie mit viel Liebe betreiben und jedem stolz erzählen, daß sie sich schon seit langem in Familienbesitz befindet. Die Preise sind angemessen, und das Essen und das Trinken gut. Die echsische Garde schaut oftmals vorbei, wenn Neuankömmlinge im Dorf sind, um an diesem möglichen Brennpunkt das Entstehen jeglicher Feindseligkeiten möglichst im Keim zu ersticken.
N'tttr (Nabire)
Im Dorf N'tttr leben etwa 50 Einwohnerinnen und Einwohner. N'tttr ist ein im Sumpf angelegtes Achazdorf, dessen Grundriß nicht mehr auf die frühere Verwendung des Flecken als menschliches Militärfort hinweist. Die alte Holzpalisade existiert aber immer noch und wird sorgsam instand gehalten.