Srszzir'tzzrszch

Rrrr'p ss Sssrah

Srszzir'tzzrszch, kurz 'Zir", wurde im Jahre der 'Wiederkunft des großen, weißen Tigerfisches' geboren, was wohl das Jahr 932 bezeichnet, denn aus diesem Jahr ist die Heimsuchung der cháseter Westküste durch einen riesigen weißen Hai überliefert. Seine Eltern vom Stamme der Urszzzsraxszsch-Echsen waren angesehene Stammesrichter, die sich schnell auf den Namen ihres Sohnes einigen konnten (Übers.: 'der, der kleiner ist als die Anderen').
Der Junge lernte schnell und fiel durch eine rasche Auffassungsgabe und eine große Neugier auf, die er durch seine Profession als Fischer nur mäßig befriedigen konnte; das Richteramt stand seinem ältesten Bruder zu. Im Alter von 39 Jahren wurde ihm allerdings eine Begegnung zuteil, die seinem Leben eine Wendung gab. Als er nämlich einmal die schönen Sümpfe seiner Heimat durchwanderte, um sich an der Natur zu erfreuen, sah er plötzlich ein seltsames Wesen mit weißer, glatter Haut, das in merkwürdig buntes Tuch gehüllt war und ein noch erstaunlicheres Gewand aus rostigem Metall trug. Das Wesen schleppte eine Kiste mit sich, die es nach mühevoller Wanderung durch den Sumpf an einer trockenen Stelle verscharrte. Zir folgte dem Lebewesen unauffällig und grub später auch die Kiste aus, doch leider enthielt diese nur runde, schimmernde Metallplättchen, die Zir unnütz erschienen. Zuhause erklärten ihm seine Eltern, daß das schimmernde Metall für den seltsamen schuppenlosen Wesen im Gegensatz zum eigenen Volk, das daraus nur Schmuck und Bücher herstellte, als Mittel zu Macht und Einfluß von großer Bedeutung war.
In der nächsten Zeit wartete er oft an jener Stelle, um zu sehen, ob das seltsame Wesen erneut erscheinen würde, und, als dies schließlich der Fall war, folgte er diesem bis er zu einem Dorf kam, an dem viele dieser seltsamen Geschöpfe in kleinen, eckigen Hütten lebten, die nicht einmal in der Nähe eines Sumpfes errichtet waren.
Zir beobachtete die Geschöpfe viele Jahre lang, und lernte die Wesen und ihre komischen Sitten - die ihm zum Teil ziemlich primitiv und barbarisch erschienen - kennen, bis schließlich - Zir war mittlerweile zu einem stattlichen jungen Echsenmann herangewachsen - eine andere Gruppe jener Geschöpfe mit Schiffen ankam und die buntgekleidete Schar mit langen Metallstangen niedermachte und die Überlebenden in einem seltsamen Ritual am Halse an den umstehenden Bäumen aufhing. Zir war so von diesen Wesen fasziniert, daß er sein Dorf verließ und bald in eine Ansiedlung der Schuppenlosen kam, die Plâne genannt wurde.
Dort bestieg er ein Schiff und reiste in ferne Länder, in denen er die Menschen mit großem Interesse studierte. Im Jahre 15 schließlich kehrte er nach Cháset zurück und arbeitete einige Zeit gar als Schreiber im Stab der Oberkommandierenden. Wenig später wurde er aufgrund seiner Verdienste um die echsisch-menschliche Verständigung gar zum Edlen ernannt, eine Ehre, auf die Zir sehr stolz ist, die er aber nach einiger zeit wieder abgab, da er diese Aufgabe nicht mit seinen anderen Ämtern vereinbaren konnte. Denn im Jahre 17 berief ihn Nisut Peri gar zu ihrem Gesandten nach Vinsalt, wo er nach einiger Aufregung sein Amt viele Jahre lang mit der ihm typischen Ernsthaftigkeit und Genauigkeit ausübt und dem Reich so ein wertvoller Diener geworden war.
Sein schlimmstes Erlebnis hatte er mit der Gefangennahme durch die in Ujak verschanzten Buhlen des Dreizehnten zu erleiden. Den Schurken gelang es gar, Zir zu einem Anhänger ihres Gottes zu weihen und ihn dazu zu bringen, seinen besten Freund, Gerric von Fasar dem Namenlosen als Opfer darzubieten, bevor der junge Sah sich und den Achaz in allerletzter Sekunde retten konnte.

Als es im Jahre 32 S.G. endlich soweit war und er sein vielbändiges Werk über die "Biologie, das Leben und die Sitten der Schuppenlosen" abgeschlossen hatte, legte er auch dieses Amt nieder und kehrte wieder zurück auf das heimische Eiland in den Weiten der Charyptik. Zir wurde mehr als nur überrascht, auf wieviel Interesse seine Arbeit dort stieß, und bald hatte er eine große Gruppe von Achaz um sich versammelt, die mehr über die faszinierenden Schuppenlosen wissen wollten. So wurde Zir unfreiwillig zum Anführer - Rrrr'p - dieser illustren Schar aus überwiegend jungen Achaz, deren Interesse an den Menschen schließlich so stark war, daß sie ihren Rrrr'p dazu drängten, die Heimat wieder zu verlassen und sich in der Nähe der Menschen anzusiedeln, um diese weiter zu erforschen.
Schließlich gab Zir nach und bat bei Nisut Ela XV. um die Siedlungserlaubnis seiner Gruppe im Káhet, vorzugsweise an einem Ort, "an dem wir uns bei Bedarf auch auf uns zurückziehen können und Eure Untertanen weder verängstigen, noch stören, aber dennoch so gelegen, daß es Kontakte aller Art zwischen unseren Völkern geben kann. Wenn Euer Majestät so gnädig, wäre unser Volk glücklich, autonome Rechte gewährt zu bekommen, um nach den Gesetzen unserer Ahnen und leben zu können, denn die Gesetze, die Ihr Euren Untertanen schenkt, sind vielen meines Volkes fremd."
Nisut Ela XV. erwies sich nach Erhalt des Schreibens dem langjährigen treuen Diener ihrer Mutter als großzügig und ging sogar noch über dessen Bitte hinaus. Nachdem sie ohnehin mit einigen Achaz-Anführern in Verhandlungen stand, die nach den Vereinbarungen eines 5000jährigen Vertrags die Rückgabe weiter Gebiete im Norden und Nordosten forderten, gewährte sie - nach Zustimmung der anderen Achaz-Bewahrer - Zir und seiner Schar das Teritorium Démyúnem als unabhängiges Achaz-Reich.
So zog die illustre Schar einige Monde später in die von den Kemi aufgegebene Provinz, wo Zir von Nisut Ela XV. persönlich in einer Zeremonie als "souveräner Herrscher des Landes von Sssrah, welches Uns vormals als Provinz Démyúnem zueigen", anerkannt wurde. Zir schloß mit der Königin sogleich einen Bündis- und Handelsvertrag und erhielt zudem Charybs Kelch, ein altechsisches Artefakt, übergeben, welcher ihn in den Augen seines Volkes zu einem neutralen Schiedsrichter zwischen den echsischen Völkern prädestiniert.
Inzwischen ist das merkwürdige, so ganz andere kleine Reich ein Anziehungspunkt für Achaz aus allen Gegenden des Südens, aber auch einige Menschen leben - in Umkehr der Verhältnisse in so mancher kem'scher Stadt - als Minderheit in den Siedlungen Sssrahs.

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Zir ist mit seinen 2.08 Schritt für einen Urszzzsraxszsch recht zierlich, aber für menschliche Verhältnisse ein gewaltiges Muskelpaket. Aufgrund seiner extremen Körperkraft und seiner Gewandtheit ist er für jeden Feind ein fürchterlicher Gegner, der - gemäß echsischem Brauch - von jedem würdigen, getöteten Gegner die Ohren als Trophäe nimmt. Er ist im Kontakt mit Menschen eher zurückhaltend, gar ein wenig schüchtern, da er auf seiner Reise oft wegen seiner Rasse mit Geringschätzung bedacht wurde. Er ist sehr wißbegierig und lernt außergewöhnlich schnell, so kann er sich mittlerweile perfekt - überhört man den unvermeidlichen echsischen Akzent - in zahlreichen neuen und alten Sprachen ausdrücken.
Zir bezeichnet sich selbst als 'Forscher', wobei sein Interessensgebiet der 'absonderlichen Rasse der Schuppenlosen' gilt; sein vielbändiges Werk, für dessen geplante Ergänzung er sich immer noch fortwährend Notizen macht, hat seinem Volk tiefere Einblicke in die wundersamen Sitten und Gebräuche der 'Menschlein' verschafft. In die Rolle des "Fürsten" von Sssrah wurde er nur unfreiwillig gedrängt, nimmt diese Verantwortung aber mit dem ihm eigenen Ernst, Pflichtgefühl und Beharrungsvermögen wahr.
Oftmals bringt ihn seine Neugier in die absonderlichsten und gefährlichsten Situationen, so endete vor vielen Jahren ein Besuch in Chorhop mit seiner Versklavung und ein Besuch in Al'Anfa mit einem wochenlangen Aufenthalt in der Arena, beide Male gelang Zir nur mit Mühe die Flucht.
Besonders zugetan ist Zir neben seiner ehemaligen Vorgesetzten Chanya Al' Mout' pekeret nach anfänglichen Mißverständnissen auch deren geweihten Gemahlin Khirva Tanoram, da beide seine Andersartigkeit respektieren und seine Fähigkeiten schätzen. Sein bester Freund ist allerdings der altreichische Glücksritter Gerric von Fasar, der ihm bei vielen seiner 'Forschungsreisen' nicht nur ein treuer Mitstreiter, sondern auch ein äußerst ergiebiges Forschungsobjekt war, ehe er vor Jahren spurlos verschwand. Seine Gesellschaft vermißt Zir sehr.