Sighelm Streitzig
Ser-Hátya Ni Mer'imen, Akîb Ni Sechem Dewa
Die Kindheit des Sighelm Streitzig verlief recht ereignislos. Geboren als ältester Sohn des Holzhändlers Gutzorn Streitzig und der Elfe Feyaria verlief seine Kindheit in ruhiger Atmosphäre. Ab seinem 9. Lebensjahr wurde er von seinem Vater darauf vorbereitet, eines Tages das Geschäft zu übernehmen, doch schon bald erwachte in dem jungen Sighelm der Wunsch, eine Kriegerakademie zu besuchen. Nach einem heftigen Streit verließ er das Elternhaus und bemühte sich um Aufnahme in Wehrheim.
Nach seiner Ausbildung, in deren Verlauf es ihm gelang, seine magische Begabung geheimzuhalten, wurde er in die kaiserliche Armee übernommen und nach Maraskan versetzt. Dort diente er acht Götterläufe in verschiedenen Dschungelfestungen des Neuen Reiches und wurde in dieser Zeit zum Hauptmann befördert.
Als solcher lernte er die maraskanische Art des Krieges im Dschungel kennen: den Kampf der kleinen Gruppen. Nach anfänglichen Zweifeln ging er später dazu über, im Kampfe gegen die Aufständischen gleiches mit gleichem zu vergelten. Da er so mit kleinen Gruppen Soldaten oft wochenlang keinen Stützpunkt aufsuchen konnte, war er gezwungen, sich eingehend mit der maraskanischen Pflanzen- und Tierwelt auseinanderzusetzen. Hier ereilte ihn ein Schicksalsschlag, als sein jüngerer Bruder unter seinem Kommando fiel.
Nach seinem Austritt aus dem kaiserlichen Heer verschlug es ihn nach Brabak und von dort nach H’Rabaal, wo er 'dem Duft des Waldes erlag'. Erneut begann er damit, sich genauer mit der örtlichen Tier- und Pflanzenwelt zu befassen. In Begleitung der Mohaha Ake-Iya-Cawe durchreiste er den Regenwald und beschloß schließlich, sich in Kemi niederzulassen. Gegen Ende des Jahres 23 S. G. schließlich wurde er durch die Nisut zum Akîb Ni Sechem Dewa berufen. Doch auch seine soldatische Vergangenheit läßt den Akîb nicht los, ist er doch Leutnant der königlichen Garde.
Völlig überraschend erklärte er nach der Krönung Rhuawn Hakeem Al’Manosurs zum Hátya Ni Mer’imen seinen Rücktritt als Akîb und Ser-Hátya. Über die genauen Gründe ist nichts bekannt, es wird aber sowohl gemunkelt, er hätte sich aus Loyalität gegenüber Jassafer Al’Mansour zu diesem Schritt entschlossen, als auch darüber, das ihn sein schlechter Ruf zu diesem Schritt veranlaßt hat. Über das Verhältnis zum neuen Hátya ist nichts bekannt (Was niemand weiß... : Sighelm Streitzigs Loyalität zu Jassafer ist einer der Gründe für seinen Rücktritt gewesen. Der persönliche Treueeid machte es Sighelm unmöglich, als Akîb oder gar Ser-Hátya einen Lehnseid auf den neuen Hátya zu schwören, solange Jassafer noch lebt.
Der andere Grund war sein recht schlechter Ruf außerhalb Mer’imens, und die Erkenntnis, das Sechem Dewa unter diesem Ruf litt. So wurden unter anderem wichtige Handelsverträge gekündigt. Um die zarte Blüte wirtschaftlichen Aufschwungs in Sechem Dewa nicht zu gefährden, trat er zugunsten seiner damaligen Verwalterin zurück).
Der Ser-Akîb nimmt nur gelegentlich Aufgaben in der Tá’akîbet war, eigentlicher Sinn seines Amtes ist die Befehlsgewalt über die Miliz Sechem Dewas und die Ausbildung der Milizionäre. Ansonsten hat er sich in das Privatleben zurückgezogen und führt nun die Plantage, die er im Norden Sechens besitzt.
Als Mensch ist Sighelm Streitzig durch seine Erlebnisse auf Maraskan und auch in Kemi sehr mißtrauisch geworden. Außer seiner zukünftigen Gattin, der Akîbet und einer kleinen Anzahl von Freunden traut er niemanden. Für Sighelm sind seine magischen Fähigkeiten daher sehr wertvoll, und neben den genannten Personen weiß nur noch die Nisut von ihnen. Sich Sighelms Vertrauen zu erarbeiten ist viel schwieriger, als es anfangs erscheinen mag.
Als Soldat ist Sighelm durch nichts mehr zu erschüttern. Gut 15 Jahre Akademiezeit und Militärdienst für das Neue Reich haben ihn alle Facetten des Krieges erleben lassen. Der offene Kampf ist ihm ebenso vertraut wie der durch die maraskanischen Rebellen angewandte Kampf der kleinen Gruppen im Dschungel. Als Armee-Offizier ist er dazu bereit, zum Wohle des Reiches und Mer‘imens gnadenlos zu agieren, unnötiges Blutvergießen und übertriebene Gewalt wird er aber zu vermeiden suchen.
Als Politiker hatte Sighelm das große Manko, daß er sich nur schlecht verstellen kann. Die Winkelzüge der Diplomatie sind ihm fremd, ebenso Monologe vor einer größeren Zahl von Zuhörern, zwei Schwächen, welche er durch betont selbstsicheres Auftreten zu überspielen versucht und bisher immer Erfolg damit hatte. Die Politik des Reiches interessiert Sighelm inzwischen kaum noch, mit diesem Kapitel hat er abgeschlossen - so dachte er. Inzwischen ist er - nach zahlreichen Bitten der mer'imener Adeligen - wieder als Ser des neuen Hátya Rhuawn Al Mansour im Amt...
Sighelm Streitzig wurde im Jahre 26 S.G. mit Schimpf und Schande des Reiches verwiesen, da er im Zuge einer Intrige, die ihn auf den Hátya-Thron Mer'imens führen sollte, seine Befugnisse als Gardeoffizier der Schwarzen Armee in eklatanter Weise mißbrauchte.