Selim Gwydion Al'Mansour

Sah Ni Mehib

Selim erblickte als erster in Kemi geborener Al`Mansour das Licht Deres am 29. Rondra 1013 BF in der Hauptsiedlung Yret Nimaats, in Nechet. Als Kind von Jassafer Al`Mansour und dessen Geliebter Damila Abusunya verbrachte Selim die ersten Lebensjahre in der Táhátya Mer´imen. Sein Zuhause war die Residenz der Al`Mansours in Karadagh/Yret Nimaat und die düstere, alte Festung Zyral an der Bucht von Al`Anfa. Schon in jungen Jahren war Gefahr ein ständiger Begleiter Selims.


Waren es zunächst Reichsfeinde aus dem Ausland, wie al´anfanische Sklavenhändler oder die berüchtigten Nachtschatten, die durch ihre nie enden wollenden Überfälle eine ständige Gefahr für das Leben und die Freiheit des jungen Novadis waren, so entdeckten zu späterer Zeit auch innenpolitische Gegner den Sohn des damaligen Hátyás ni Mer´imen als geeignetes Objekt ihrer finstren Methoden. Wenn man dem hartnäckigsten aller Gerüchte glauben schenken darf, so hatte bei den Plänen auch eine in diesen Dingen berüchtigte junge Adlige von den Inseln ihre Finger im Spiel. Lag es an einer rechtzeitigen Warnung, oder war alles ein Hirngespinst? Jedenfalls reagierte Selims Vater auf die ihm eigene Art und Weise. Zu seinem dritten Geburtstag schenkte Jassafer seinem Sohn die erste Leibwache, zu seinem vierten Geburtstag kam noch eine zweite Leibwache hinzu. Seit dieser Zeit weichen die beiden Novadikrieger, Veteranen des Krieges gegen Al`Anfa, keinen Schritt von der Seite des kleinen Selim Gwydion. Die beiden Krieger - Faramud und Nasim - wurden für ihn schnell zu Vorbildern, Spielgefährten, Lehrmeistern in verschiedenen Kampftechniken und schließlich auch zu wahren Freunden. Da nun eine Zeit des Friedens über Mer´imen gekommen war, begann Selim unter der strengen aber liebevollen Aufsicht seines Vaters den Reden seiner Lehrer zu lauschen. In Staatskunde, Religion und in der großen Sprachkunst wurde Selim von einem weisen alten Mann der Wüste unterrichtet, ganz so wie es die Tradition des Novadis verlangte. In diese glückliche Zeit fiel auch ein Ereignis, das in einer nicht mehr fernen Zukunft einen großen Einfluß auf das Leben Selims haben wird. Jassafer und seine langjährige gute Freundin Semiramis, Akîbet Ni Hápet, beschlossen den Lebensweg ihrer beiden jüngsten Kinder - Selim auf der einen und Liana Halime auf der anderen Seite - in Zukunft zusammenzuführen, mit dem Ziele einer Heirat am 16. Geburtstag des jüngeren Kindes. Und so wurde auf Hápet eine Verlobung im Kreise der engsten Freunde gefeiert, bei der die Eltern stellvertretend für ihre unmündigen Kinder die notwendigen Worte sprachen und die Verlobung rechtmäßig machten. Da diese Verbindung jedoch nicht politische Absichten verfolgt, sondern die Eltern aus reiner Liebe zu ihren Kindern diesen Schritt gingen, beschlossen die Eltern eine Auflösung der Verbindung, sollte das junge Paar nicht in Liebe zueinander finden. Um nun dem jungen Glück eine gemeinsame Zeit in Frieden und Glückseligkeit geben zu können, beschlossen Semiramis und Jassafer die Kinder zu den Al`Mansours in die Khom zu bringen. Dort verbrachten Liana und Selim drei Jahre im Schoße der Beni Khibera. Begleitet nur von Selims beiden Leibwächtern und der Hauslehrerin von Liana begann dort eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Kindern zu wachsen. Viele gemeinsame Ausritte in die unendlichen Weiten der Großen Khom, zahlreiche Kletterpartien durch die Gebirgszüge des Khoram-Gebirges und weite Ritte gar bis Fasar im Norden und Mherwed und Rashdul im Osten ließen Selim und Liana zum ersten Mal die eine oder andere Gefahr selbst erblicken. Während Liana bei Selim dessen Gewandtheit bewundert und seine Leidenschaft zu Bücher teilt, so ist es Selim, der von der sprühenden Lebensfreude und dem glutvollen Temperament Lianas fasziniert ist.
Zu seinem achten Geburtstag ließ Jassafer seinen Sohn und Liana rechtzeitig aus den Zelten der heimatlichen Sippe zurück nach Karadagh in Yret Nimaat bringen, wo der Vater mittlerweile als Sah seine Edlengut besaß. Selims Bruder Rhuawn war inzwischen als Nachfolger des gemeinsamen Vaters zum Hátyá ni Mer´imen gekrönt worden. Die größte Überraschung zu Selims Geburtstag war dann eine Urkunde, die er von seinem Bruder Rhuawn Hakeem überreicht bekam und die ihn zum rechtmäßigen Sah ni Bór erklärte.
Seither sehnt sich Selim danach, sein Edlengut - eine kleine Insel vor Kani Rechtu - zu besuchen. Der Vater Selims hat jedoch für die Abenteuerlust und Neugier seines jüngsten Kindes wenig übrig, so daß Selim wohl die nächsten Jahre immer zwischen Karadagh und dem jeweiligen Regierungssitz der Táhátya hin und her pendeln wird - sehr zu seinem Leidwesen.

 

Charakter:
Selim Gwydion ist ein aufgeweckter und sehr frühreifer junger Novadi. Die meiste seiner freien Zeit verbringt er mit seiner kleinen Freundin Liana Halime oder aber mit seiner zweiten Leidenschaft, den Büchern. Doch da Selim auch seine Fechtstunden mit großer Begeisterung betreibt, kann nur spekuliert werden, zu welcher Seite er einmal sich wenden wird. Doch es ist einerlei, ob als Mann des Schwertes oder als Mann der Bücher und der Weisheit, Selim ist ein liebenswerter kleiner Kerl, dem auf Dauer niemand böse sein kann.

 

Aussehen/Kleidung:
Wenn man den jungen Novadi aus der Ferne betrachtet, könnte man meinen einen echten tulamidischen Prinzen vor sich zu haben. Selim Gwydion trägt fast immer teure Kleidung aus feinster Seide, ganz nach seinem großen Vorbild Malkillah III., dessen Name an den Feuern der Khom in aller Munde war. In der roten um den Körper gewundenen Schärpe versteckt Selim neben seinem Zierdolch auch bisweilen eine Schleuder, mit der er bemerkenswert gut umgehen kann - sehr zum Ärger einiger Gäste der Al`Mansours, die bei ihrer Abreise Bekanntschaft mit kleinen Kieseln machen mußten.