Sá'hotep Sêkemát

Administrator der Diensstelle für innere Angelegenheiten

"Macht ist weder Auszeichnung noch Vergnügen, sondern eine Bürde und mein Untergang."


Rasant war der Aufstieg des heutigen Administrators. Nach seiner Ausbildung an einer der besten Schreiberschulen des Káhet, geprägt durch die traditionelle Auffassung vom Beamtentum, wurde er ohne Zögern von der Dienststelle für innerkem'sche Angelegenheiten übernommen. Seine zunächst unbedeutenden Aufgaben erfüllte er gewissenhaft und schon bald wurde der Kanzler selbst auf den ehrgeizigen und hochgelehrten Schreiberling aufmerksam. Dergestalt gestützt, erklomm Sá'hotep schnell die Karriereleiter der Diensstelle für innere Angelegenheiten und wurde schließlich auf den lange unbesetzten Posten des Administrators gesetzt. Sá zögerte nicht, die neu gewonnene Macht dazu einzusetzen sich der Vorherrschaft in seiner eigenen Familie zu bemächtigen. Damit verschärfte er ins Extrem den Streit, der die Familie spaltete und machte sich eine ganze Menge Feinde. Doch Sá gelang es, seine Machtposition weiter zu festigen, indem er seine Familie an die der Al'Plânes band und sich selbst mit der Tulamidin Meriban saba Bey vermählte, deren Vermögen den Aufbau einer Handelsgesellschaft ermöglichte.
Schließlich gelang es ihm gar, eine Gruppe von Abenteurern zusammenzusuchen, die nach den Ruinen von Nut'cheneq, der Domäne der Ahnen Sás, suchen würden. Doch nach dem schnellen Aufstieg folgte ein jäher Fall, als sein Rivale um die Vorherrschaft in der Familie - Bá'amûn - Sá für den Brand des Stammsitzes der Sêkemát verantwortlich machte und mit einer Meute fanatisierter Gegner Sás nach Khefu zog. Knapp überlebte Sá den Kampf, der sich daran anschloß - eine vergiftete Klinge hatte sich tief in seinen linken Unterarm gebohrt und nur durch die Heilkunst des designierten Hofmedicus konnte das Gift seine tödliche Wirkung nicht entfalten, auch wenn Sàs Zustand lange bedenklich war. Doch legte es einen schweren Mantel über Sás Geist und es schien seinen Verwandten schon, daß er für immer von benebeltem Verstand sein würde, bis er schließlich wieder ansprechbar wurde. Der Vorfall aber hatte Sá verändert, er ist sich nicht im klaren, ob er das, was er in seinen Fieberträumen gesehen hatte, nicht besser vergessen sollte. Doch schon jetzt ist er schweigsamer und von weniger stechender Arroganz als zuvor, doch noch immer erfüllt ihn ein starker Ehrgeiz, eine Art "Jetzt-erst-recht"-Gefühl.
Von unauffälliger Statur, stets in unscheinbare Grautöne gekleidet, ist der Administrators eine wenig beeindruckende Gestalt, und doch können sich nur wenige dem Blick seiner schwarzen Augen entziehen. Sein kahler Kopf sowie die lange stets verdeckte Narbe an seinem linken Arm sind deutliche Spuren des Giftes und auch seines eigenen Sinneswandels.