Meren Jacqestoht

Akîbet Ni Seku Kesen

Die Endzwanzigerin hat sich ein durchaus kindlich zu nennendes Äußeres bewahrt, das sie in den Augen ihrer Verhandlungspartner des öfteren bereits als nicht gleichwertige Partnerin erscheinen ließ. Eine Fehleinschätzung die sich schon mehrmals bitterlich rächte, doch dieser Unwissenheitsbonus ist zumindest in den engen Grenzen Seku Kesens mitlerweilen aufgebraucht, so dass sich ihre Erfolge heute mehr denn je auf ihre eigene Tatkraft stützen. Bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen man einen privaten Eindruck von ihr erhalten konnte, zeigte sie sich jedochoch wesentlich zurückhaltender, ja fast schüchtern. Ihre regelmäßige Verwandlung von dem schüchternen, stets zurücksteckenden Mädchen zur kraftvollen, entscheidungsfreudigen und durchsetzungsstarken Verwaltungsbeamtin haben schon manchen Beobachter verwirrt und nicht wenige Fragen sich, ob nicht einer dieser Persönlichkeitsaspekte nur eine Rolle ist, in sie schlüpft, wenn ihr danach ist und sie sich Vorteile davon erhofft. Äußerlichkeiten schenkt die Canclaria von Seku Kesen offiziell nur wenig Beachtung, doch sie selbst trifft man immer perfekt geschminkt und dem Anlass entsprechend bekleidet an. Was ihren Stil angeht, hat sie selbst eine Mischung aus klassischen kemschen Schnitte mit modernen horasischen Stilelementen für sich entdeckt, so dass mancher schon von einem heimlichen Verehrer munkelt, der die sicherlich hohen Ausgaben für ihre Garderobe deckt, dabei ist die Ser-Akîbet nur eine hervorragende Schneiderin, die mit ihrem Freizeitvergnügen sicherlich auch ihren Lebensunterhalt bestreiten könnte, dies, ist zumindest die offizielle Erklärung.

Bisher hat sie den Akîb ni Seku Kesen in dessen Politik stets voll unterstützt und nie ist auch nur der geringste Zweifel an ihrer Loyalität aufgekommen. Eine offen nach Außen getragene Geisteshaltung die ihr nun den Status einer Sahet eingebracht hat und die zur offiziellen Bestätigung ihrer Stellvertreterfunktion führte. Damit nimmt sie in Seku Kesen eine außergewöhnlich starke politische Position ein, die durch die längeren Abwesenheiten des Tahark Anchhabos, hervorgerufen durch dessen Doppelbelastung als Hátya ni Djunizes und Akîb ni Seku Kesen, nur noch zunehmen wird. Wie sie diese neue, zusätzliche Machtfülle im Tagesgeschäft nutzen wird steht noch in den Sternen, allerdings glaubt kaum jemand an größere Veränderungen, da die Sahet auch zuvor schon über ein beträchtliches Maß an Einfluss verfügt hat, sicher ist lediglich eines, die Lehenscanclaria ist stets für eine Überraschung gut.