Keminisutlicher Cronbaumeister

Ein Sprichwort KÖNNTE heißen: Luciano Cortani hat mehr dunkle Flecken in seiner Vergangenheit, als eine Korams-Bestie auf ihrem Fell. Wie gesagt: "Könnte", dann niemand weiß etwas davon. Geboren wurde der inzwischen doch sehr (neu-)reiche Emporkömmling in Gareth. Sein Vater war ein fähiger Baumeister und seine Geschwister erlernten allesamt das selbe Handwerk. Nur der kleine Luciano zeigte ein anderes Talent: Er beherrschte das Faulenzen und den Müßiggang in Vollendung. Und schon kommen wir zum ersten dunklen Punkt. Denn kaum war er siebzehn Jahre, wurde er mit einem Schlage fleißig. Warum? könnte man sich zu recht fragen, und siehe da, niemand würde auf diese Frage eine Antwort wissen. Mit nahezu übermenschlichem Eifer erlernte der Nachzügler des Hauses die Grundfertigkeiten des Bauhandwerks und machte sich dann auf die Walz, um bei berühmten Meistern des Faches in die Lehre zu gehen und deren Kunst zu studieren. Während dieser Wanderjahre gab es einen Zeitraum, wo Luciano einfach von der Bildfläche verschwand um unversehens nach ungefähr einem Jahr wieder aufzutauchen. Wo war er? könnte man fragen und wieder scheint keiner eine passable Antwort zu kennen.


Kaum war er mit dem Titel eines Meisters der Baukunst versehen, und sein Meisterwerk kann sich auch heute noch sehen lassen (Gareth, Kaiserin-Merdiana-Allee Nr. 321, zur Betrachtung wärmstens zu empfehlen), machte er sich auf ins Albernische, wo eine justament eine kleine Stadt gegründet wurde, die einen Baumeister (und Investor) dringend nötig hatte. Warum ausgerechnet Albernia? könnte man fragen - und wieder: schweigen. Diese kleine Stadt wurde zum Karriere-Sprungbrett für den jungen Baumeister, denn neben Stadtratsposten und viel, viel Geld ergaben sich dort auch die ersten Kontakte zum Kemi-Reich. Albernia, Kemi - ein bißchen weit, oder? könnte man fragen und würde wieder keine Antwort erhalten.


Sein erster Auftrag im Süden war der Entwurf und Bau der Akademie der freien Wissenschaften zu Vahyt, eine nicht ganz unumstrittene Aufgabe, die er aber mit Bravour erledigte. Diese Arbeit wurde auch zu seinem Aushängeschild und zu seiner Qualifikation, denn Gerüchte über dieses Jahrhundertbauwerk machten schnell die Runde im Land.
Nun ist er Cronbaumeister, hat die königliche Residenz renoviert und erweitert, Laguana zum ersten Mal richtig kartographiert und den Borontempel zu Merkem erbaut, um nur die wichtigsten Arbeiten zu erwähnen. Warum aber ist er ein guter Freund des Kanzlers, warum hat er sich ausgerechnet das ehemalige Landhaus der Paligans in Táyarret als Landsitz ausgesucht....?
Fragen, Fragen... dumm nur, daß keiner auf die Idee kommt, sie zu stellen.