Logoran von Selem

Imát Ni Morek

Logoran Siechelsteig wurde als Sohn einer Badilakanerin und eines Hufschmieds im Jahre 24 v.H. in Perricum geboren. Schön früh erkannte man im dortigen Boronstempel das schlummernde Talent des hageren, stillen und ernsten Jungen, den Kranken und Hesindeverlassenen näherzukommen und ihre seelischen Qualen durch seine Anteilnahme lindern zu können. Daher ließ seine Weihe im Tempel des Herrn zu Punin auch nicht lange auf sich warten, verspürte Logoran doch schon früh den Ruf der weiten Welt, um all denen Linderung zu verschaffen, welche sich in geistiger Umnachtung befinden.


Nach seiner Weihe sah er nun die Gelegenheit gekommen, um Aventurien kennenzulernen und bereiste im Auftrage des Puniner Tempels viele Tempel und Schreine des Herrn, um dort nach dem rechten zu sehen.

Doch mit der Zeit fühlte Logoran, daß ihn diese Aufgabe nicht mehr recht forderte: zwar waren Anerkennung und Prestige ein schöner Lohn für ihn, doch liebte er die Arbeit mit den Menschen, den Gläubigen doch zu sehr, um sie nun durch recht langweilige Verwaltungsaufgaben aufzugeben.
Daher bat er den obersten Diener des Herrn, Bahram Nasir darum, ihn von seiner Aufgabe freizustellen, damit Logoran sich wieder den Menschen wieder widmen zu können. Nach einigem Zögern gab der Rabe von Punin doch nach, schließlich geht ein schöner Singvogel, möge er auch noch so lieblich zwitschern, doch ein, wenn er an einer Kette gehalten wird.


So arbeitete Logoran fortan überall, wo es geistig zerrüttete gab: also in erster Linie auf den Schlachtfeldern des Kontinents. Bei seiner Wallfahrt nach Selem, wo seit Zeiten das Hauptkloster der hl. Noiona steht, dauerte ihn das Leid der Selemer derart, daß er beschloß, fortan im Kloster zu Selem seinen Dienst zu tun.
Viele Jahre lang half er, wo er nur konnte, bis er die Bekanntschaft eines kem'schen Laguaners machte, welcher fern seiner Heimat eine geheime Mission durchführte. So verschlug es Logoran von Selem, wie er mittlerweile erfurchtsvoll genannt wurde, 18 SG in das wilde Reich der Kemi, wo ihm nach seiner Konvertierung zum kem'schen Ritus wegen seiner Fähigkeiten die Führung des Klosters der hl. Noiona zu Morek übergeben wurde. Während der letzten Jahre machte sich Logoran vor allem wegen seiner Bescheidenheit und Offenheit gegenüber allen Menschen, Echsen, ja allen denkenden und fühlenden Wesen gegenüber einen Namen, galt er doch als ausgleichender, gerechter Schlichter, wenn man seinen Rat einholen wollte.

 

Logoran harrte der Dinge, die da kamen: so wurde das Kloster der hl. Noiona zu Morek zur Klosterfreiheit erhoben, und er selbst war gespannt, inwieweit sich die Stellung des Klosters im Ränkespiel der Mächte Kemis, und inwieweit sich seine eigene Stellung hier ändern würde. Die tatkräftige Kirchenpolitik des Mehibs Ni Neu-Prêm Kâl'Tan, sorgte dann in der Tat für einen stetigen Bedeutungszuwachs des Klosters, auch wenn es immer wieder Reibungen zwischen den Geweihten gab. Mit der Reform der Provinzstrukturen nach der Krönug Nisut Elas wurde schließlich die Provinz Táni Morek an die Klosterfreiheit angegliedert, was Imát Logoran einen noch größeren Spielraum beim Ausbau seines Refugiums gibt.