Jansor Strahllund
Akîb Ni Sechem Dewa
Jansor Strahllund wurde im Jahre 981 in der Nähe von Rommilys als Sohn einfacher Handwerker geboren. Schon früh wurde in ihm das Streunerblut wach, und er zog auf Wanderschaft. Er hat viele große Städte gesehen auf seinen Reisen. Ein besonderes Ereignis aber war sein Aufenthalt auf Schloß Ilmenstein im Bornland, wo er sechs Monate blieb.
"Geboren wurde ich im Jahre 16 v.S.G. als Sohn eines Handwerkers und einer Hausfrau in Rommilys. Nach zweijähriger Lehre in der Werkstatt meines Vaters zog es mich mit 16 Jahren hinaus in die weite Welt. Ich wanderte nach Gareth, wo ich beim Würfelspiel meine gesamte Habe verlor. Fortan war ich also gezwungen, mein Geld auf andere Weise zu verdienen. Mit zwei Freunden zusammen machte ich die Reichsstraßen von und nach Gareth unsicher und kassierte von den Reisenden "Straßenbenutzungsgebühren'. Eine zeitlang lief alles wunderbar, bis einige von Kaufleuten engagierte Söldner uns mächtig aus dem Konzept brachten und wir nach Norden fliehen mussten.
Hier und da plündernd zagen wir durchs Land, bis uns in einer stürmischen Nacht durch einen unglaublichen Zufall zwei Kisten mit Silber in die Hände fielen (ich möchte nicht näher darauf eingehen, aber es war wirklich viel Glück im Spiel). Während meine beiden Freunde noch über die Verteilung des Geldes stritten, setzte ich mich unauffällig nach Havena ab, wo ich, mehrere Monde land Unterricht nahm, sowohl bei einem Söldner, wie auch bei einem Gelehrten. Nachdem ich einige Tage mit einer jungen Magd in einem leerstehenden Haus verbracht hatte, klagte mich die Havenische Justiz des Menschenraubes an, was natürlich völlig haltlos war. Trotzdem zog ich es vor, die Stadt zu verlassen und zog nach Nostria, wo es mir durch geschickte Verdrehung von Tatsachen und einigen gefälschten Dokumenten gelang, Hauptmann der nostrischen Armee zu werden. Einige Monde später fiel mein kleiner Trick jedoch auf, als der echte Anwärter auf meinen Posten plöztlich auftauchte, während ich ihn tot in einer Felsspalte wähnte. Halb freiwillig, halb gezwungen reiste ich aus Nostria ab und begab mich ins Bornland.
In Festum lernte ich eine junge Dame aus dem Mittelreich namens Malina kennen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie arbeitete im Norden auf Schloß Ilmenstein, wo ich mir alsbald ebenfalls Arbeit besorgte, zuerst als Koch, später als Schreiber und Buchhalter. Drei Monate später war mir die Schreibtischarbeit zuwider und Malina und ich beschlossen die Stadt zu verlassen. Ein Fallensteller versprach, uns den richtigen Weg nach Greifenfurt zu weisen. Auf halber Strecke versuchte er des Nachts, unser Gold und die Pferde zu rauben, was ich aber verhindern kannte. Wir irrten durch die Wildnis bis nach Lowangen, wo es uns gelang, die Spur des Verräters wieder aufzunehmen. In Winhall konnten wir ihn dann endlich seiner gerechten Strafe zufuehren. Im Anschluß daran reisten wir gen Süden, nach Gareth, wo wir uns trauen ließen. Unsere Hochzeitsreise führte uns nach Unau, gerade bevor Al'Anfa seinen selbstmörderischen Krieg begann.
Ich will es kurz machen: Malina fiel in der Wüste der al'anfanischen Häschern in die Hände, bevor ich eingreifen konnte. Sechs der Schurken fielen unter meinen Schlägen, dann blieb mir nichts weiter zu tun, als die sterbliche Huelle meiner Ge1iebten Baron zu übergeben. Ich dämmerte ein ganzes Jahr in Grangor vor mich hin, bis der Stadtrat mich und einige andere um Hilfe bat. Gemeinsam gelang es uns, eine mysteriöse Mordserie mworaufhin uns der Titel eines Ehrenbürgers verliehen wurde.
Zur Erholung unternahm ich eine Seereise, die mich nach Neetha führte, wobei wir unterwegs mehrere Gefechte mit Piraten hatten. Auf dem Schiff, der 'Adler von Grangor', lernte ich einiges über die Arbeit eines Richtschützen. Bei einem der Kämpfe mit den Piraten verlor ich übrigens Teile meines einen Ohres. Monate später kehrte ich nach Greifenfurt zurueck. Hier lernte ich einige Leute kennen, einen Thorwaler, einen Zwerg und einen Moha namens Minubo, mit denen ich mich zusammentat.
Als der Moha Opfer einer Entführung wurde, gingen wir mit aller Kraft daran, die Schuldigen aufzutreiben. Wir stießen auf einen ruchlosen Apotheker, der ketzerische Experimente an Menschen vornahm. In unserer Wut fiel er unseren Streichen zum Opfer, und wir besetzten sein Haus und erwarben die Stadtrechte. Das Erdgeschoß wurde zur Kneipe 'Zum Drachenkopf', geschmückt mit allerlei Trophäen, in den Kellern richteten wir eine Brauerei und eine Schmiede ein. Hier produzieren wir das beruehmte 'GREIFENFURTER HAUSBRÄU', ein schmackhaftes Bier.
Als ich kürzlich nach Jahren der Abwesenheit wieder einmal Grangor besuchte, kam mir Eure Verlautbarung zu hören. Ich hoffe, daß mein Lebenswandel im Sinne der kem'schen Obrigkeit als angemessen angesehen wird und verbleibe mit den ergebensten Grüßen
Jansor Strahllund.
Weshalb schließlich der Räuber, Bandit und Betrüger Strahllund zum Akîb ernannt wurde, ist bis heute ein Rätsel. Fakt ist die enge Verbundenheit und Protektion, die der Akîb von Seiten des Cancellarius de Cavazo genoß. Jansor Strahllund verließ im Jahre 17 S.G. "vorübergehend" das Reich, um "Verwandte im Norden zu besuchen", wobei er im Hafen von Khefu noch in Begleitung des Offiziers Mikail Borisov, einem Vertrauten des Kanzlers, erkannt wurde. Jansor Strahllund kehrte nie nach Kemi zurück. Seine Spur verliert sich in Punin.