Habled ibn Ruban Al'Mansour

Akîb Ni Irakema


Habled ibn Ruban Al'Mansour ist ein eher unscheinbarer Novadi. Mit seiner Größe von knapp über sieben einhalb Spann und seinen schwarzen Haaren und Schwarzen Augen und dem dünnen Schnurbart könnte man ihn für einen typischen Vertreter des Wüstenvolkes halten. Allerdings ist es für einen echten Novadi recht untypisch Akîb mitten im Urwald zu sein, der nichts außer der Hitze mit der heimatlichen Wüste gemeinsam hat. Was Habled hier hält, sind die engen Beziehungen zu seiner Familie Al'Mansour.


Geboren wurde Habled am 30.Rahja 993BF als Sohn von Ruban Al'Mansour einem jüngeren Halbbruder Jassafers. Als Enkel einen Hairans der Beni Khibera genoß er eine standesgemässe Erziehung zum draufgängerichen Kämpfer.
Schon früh sollte er Gelegenheit haben diese Kunst auszuüben, denn kurz bevor er seine Jugendzeit mit dem traditionellen Amadah beenden konnte, brach der Krieg mit Al'Anfa aus und sein Vater brach mit etlichen anderen Kriegern der Sippe auf, um sich dem Kalifen im Kampf gegen die Ungläubigen anzuschließen. Heimlich machte sich auch der junge Habled auf um seinen Vater zu folgen und in der ruhmreichen Schlacht dabeizusein. Leider verlief die Schlacht am Szinto nicht ganz nach den novadischen Plänen, und so mußte der Junge mitansehen, wie das eigene Heer und mit ihm sein Vater niedergemacht wurde, ohne daß irgendeine Chance auf Gegenwehr bestanden hätte.


Geschockt von dem Erlebten irrte er zwei Tage ziellos durch die Gegend bis er von einer Gruppe Sklavenfänger gefunden und eingefangen wurde. Noch heute zeichnet eine schmale Narbe auf seiner linken Wange von den Mißhandlungen der Al'Anfaner.
Doch schon am dritten Tage gelang es ihm, den siegestrunkenen Sklavenjägern zu entkommen und sich auf die gefahrvolle Heimreise zu seinem Stamm zu machen. Er irrte noch vier erlebnisreiche Wochen durch das Shadif und die Khom ehe er schließlich zu seiner Sippe zurückfand, wo ihn sein Oheim Jassafer schließlich als Sohn aufnahm.
Dieser konnte sich wegen des Krieges allerdings nicht viel um den Jungen kümmern, und so verbrachte Habled viel Zeit damit Rachepläne gegen ganz Al'Anfa zu schmieden und später auch mit seinem Ziehvater in den Kampf zu ziehen.
Nach dem Ende der Kampfhandlungen versuchte der mittlerweile erwachsene Novadi auf eigene Faust die Blutrache an den Mördern seines Vaters auszuführen, hatte aber nicht viel Erfolg, außer daß er eine handvoll Söldner tötete und schon bald von etlichen Kopfgeldjägern gesucht wurde. Da er nicht verstand, warum seine Stammesgenossen ihm nicht in seinem Kampf beistehen wollten, veließ er bald die Beni Khibera. Nach weiteren drei Jahren des Herumstreifens und aussichtlosen Kämpfens beschloß Habled seinem Ziehvater Jassafer ins Reich der Kemi zu folgen um dort seiner Familie beizustehen und eine bessere Chance zur Rache zu bekommen.


In den folgenden Jahren bereiste Habled den Dschungel auf der Suche nach seinen Feinden oder auch nur zur Unterstützung seiner Familie. Doch das Leben hier war anders als er es sich vorgestellt hatte, er mußte täglich mit neuen, großen Gefahren kämpfen, von denen nur die wenigsten menschlich waren. Und er lernte mit dem Dschungel umzugehen und ihn als seine neue Heimat anzuerkennen. Nach langen harten Jahren in der Schule des Schicksals hat man ihn nun als würdig und bereit erachtet, eine neue größere Aufgabe anzugehen.

Heute ist Habled gereift und ruhig geworden; ihm fehlt das für einen Novadi sonst so typische ungestüme Temperament. Er handelt sehr überlegt, nur wenn es um seine Familie geht oder gegen Al'Anfa schlägt noch der Novadi in ihm durch - bei diesen Themen versteht er keinen Spaß. Das heißt aber nicht, daß er sonst ein ausgesprochener Witzbold wäre, nein, im Gegenteil, er ist häufig recht verschlossen und blickt finster drein. Fremden gegenüber bringt er ein vorsichtiges aber nicht übertriebenes Mißtrauen entgegen, außer er hat den Verdacht, sie könnten den verhaßten Feind unterstützen, dann versucht er die betreffende Person nicht aus den Augen zu lassen. Er ist sich aber der Tatsache bewußt, daß er nicht der oberste Richter im Kemireich ist und wird, um seine eigene Position nicht zu gefährden und so die Chance auf eine größere Rache nicht zu verlieren, keine übereilten Schritte außerhalb seines Kompetenzbereiches begehen.