Garion Eisenfaust

Hátya Ni Chrysemis

Geboren wurde Garion vor zweiunddreißig Jahren als Sohn eines Schmiedes in Wînhall. Seine Kindheit verlief ohne besondere Vorkommnisse, allerdings eignete er sich durch Mithilfe in der Schmiede seines Vaters eine große Körperkraft an. Mit siebzehn Jahren zog er in die Lande, um sich die Welt anzusehen. Nur drei Jahre später geriet er in schlimmen Streit mit einem Magier. Zwar gelang es Garion, den Magier zu Boron zu schicken, allerdings bannte der andere im Scheiden noch die Seele des Kriegers in einen Spiegel; die Weissagung behauptete, nur ein gekröntes Haupt könnte Garions Seele aus ihrem Gefängnis befreien.
Deshalb machte sich Garion auf, um eine Audienz bei Kaiser Hal zu erhalten. Jedoch wurde er nicht einmal vorgelassen, geschweige denn, Kaiser Hal hätte einen Finger für ihn gekrümmt. Niedergeschlagen und freudlos ließ er ab von seinem Wunsch, sich zu befreien und begab sich in seine Heimatstadt Wînhall, wo er in die kaiserliche Armee eintrat. Er stieg dank seiner Fertigkeiten im Laufe der Jahre die Karriereleiter in ziemlich luftige Höhen hinauf.


Dann erfuhr er von Nisut Peris Ansinnen, Akîbs für die kemischen Provinzen zu bestallen, und machte sich auf, das Kemi-Reich zu erreichen. Nisut Peri war es auch, die unter großen Anstrengungen des Garion Eisenfaust gefangene Seele befreite, wofür er ihr auch unendlich dankbar ist. In kemi wurde er schnell heimisch und wurde nach kurzer Zeit nicht nur zum Hátya Ni Chrysemis erhoben, auch wurde er zum Cronjustitiar Ihrer Majestät bestellt. Doch Garions Glück fand erst seine Erfüllung durch die Heirat mit Repat Iskra Smorebrod Ni Neu-Prêm. Als diese jedoch gegen die reich'schen Besatzer von Hôt-Alem fiel, wurde der Krieger immer wunderlicher, nach seinem Rücktritt als Hátya und Cronjustitiar war er noch einige Zeit lang Akîb Ni Marlan, ehe er schließlich nach kurzer Zeit als Sah gänzlich von allen Ämtern und Würden zurücktrat. Vor dem Tod Iskras trank Garion aus Gesundheitsgründen kaum Alkohol, und wenn, dann nur in freundschaftlicher Atmosphäre. Er lachte sehr gerne und viel und - wie andere sagen - vor allem laut. Es war nicht leicht, ihn zu reizen, denn seit seiner Befreiung war er innerlich ausgewogen und ruhig. Dennoch weigerte er sich strickt, sein Schwert, selbst bei offiziellen Anlässen, abzulegen. Er betrieb allmorgendlich seine "Leibesübungen", die ihn "wacker und in Schwung" hielten - wenn man heute sieht mag man´s kaum glauben.

 

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Am 20. Tag des Freimondes Praios des Jahres 27 S.G. stieg Garion Eisenfaust, Akîb Ni Marlan, in einen Brunnenschacht hinab um nach seinem verschollenen Freund Theldor Wurzelfreund zu suchen. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Eine ausführliche Untersuchung durch die Heilige Inquisition zeigte keine Spuren von Zauberei, auch geheime Gänge im Schacht wurden nicht entdeckt.