Táhatyat Djerres

Die Südliche Charyptik - Táhátya Djerres und Die Klosterfreiheit Morek

 

Geographische Grenzen:  zu allen Seiten das Südmeer
Inseln:  Cháset, Áaresy (Anterroa) und Nova Aurandis (Nosfan) sowie viele kleine Inseln vor der Küste von Áaresy 
Landschaften: dichter Regenwald, die Lupala-Berge und Pehukem-Sümpfe auf Cháset; bewaldetes Hochland (Gewitterberge), Mangrovenwälder, die Tanwas-Senke und die Sümpfe des Sébakem-Sees auf Áaresy
Geschätzte Bevölkerungszahl: 3.200, davon 1.850 auf Áaresy, 1.200 auf Cháset; 80% Kolonisten (überwiegend Kemi, dazu Aranier und Novadis), 20% Utulus; etwa 400 Achaz auf Cháset und Áaresy
Wichtige Städte und Dörfer: Plâne/Cháset (550 Einwohner), Sefechnu Sebá/Áaresy (290), Yáchi/Áaresy (250)
Weitere erwähnenswerte Orte: Fort Pennaît auf Cháset, das Kloster Morek sowie das Krongefängnis Táshbar auf Áaresy
Wichtige Verkehrswege und Handelsrouten: Küstenstraße von Achin nach Plâne, Zé’rut-Pass zwischen Plâne und Fort Pennaît, Schiffsroute von Plâne nach Sefechnu Sebá, die Straße von Yáchi nach Sefechnu Séba
Vorherrschende Religion:  Zwölfgötter/Kemiritus (55%), Rastullah (25%), Utulu-Glaube (20%)
Herrscher:  Hátyat Ishîla Al’Plâne 
Sozialstruktur:  Koloniale Provinz, größten Einfluss haben das Káhet ni Kemi sowie die 1. Neu-Kem'sche Waldinsel Kolonialwaren-Compagnie Cháset
Wappen: kemsches Glyphensiegel, im Schild drei Sterne über einer stilisierten Welle
Einflussreiche Familien:  Al’Plâne, Sêkemát, al-Zahyd 
Lokale Helden/Heilige/ mysteriöse Gestalten:  der Schwarze Pirat
Wundersame Örtlichkeiten:  Höhlen der Lupala-Berge, die verborgene Stadt Kcht’l

 

Die Inselgruppe der Südlichen Charyptik wurde erst im Jahre 5 S.G. (1001 BF) entdeckt und ist noch immer auf nur wenigen Karten verzeichnet. Die Werber der Familie Al'Plânes (welche auf den Inseln bevorzugte Handelsrechte besitzt) und der Krieg gegen Al'Anfa sorgten dafür, dass immer mehr Menschen aus den Kernlanden auf die Inseln strömten. So dominiert also seit über 20 Jahren alleine das Unternehmen der Leyla Al'Plâne die Wirtschaft der Inseln, und kassiert zudem von allen Geschäften, die es dort nicht selbst ausführt, einen 25%igen Anteil vom erzielten Gewinn. Diese Erschließungssteuer wird vollständig und ausnahmslos in die Erforschung der Inseln gesteckt, und so ist es nicht schwer zu verstehen, dass fast ein jeder Kolonist direkt oder indirekt von Leyla Al'Plane abhängig sind. Die Matriarchin ist sich dieser Tatsache bewusst, und so skrupellos und kalt sie gegenüber der Konkurrenz auch ist, so sehr ist sie aufgrund ihrer niederen Herkunft den Leuten, die für sie arbeiten, verbunden. Egal, welchen Status man hat, wenn man für die Al'Plânes arbeitet, kann man zu jeder Zeit Hilfe und Unterstützung erwarten. Leyla schlichtet Streitigkeiten, unterstützt in Not geratene Familien und agiert gar gegen schlechte Akîbs.

 

Das Klima der Inseln wird in erster Linie durch die jährliche Taifunsaison bestimmt: erreichen die Temperaturen vor den Taifunen noch haarsträubende und schweißtreibende Rekord-marken (man erinnere sich nur an den Sommer von 11 S.G., als selbst Seen und Sümpfe auszutrocknen schienen), so bringen die Stürme zumindest kühlere Meeresbrisen; doch braucht sich niemand zu sorgen, er könne seinem Tagewerk nicht mit freiem Oberkörper nachgehen, schließlich weiß hier kaum jemand, wie Ifirns Weiße Pracht aussieht!

 

Die Flora und Fauna bietet alles, was man sich unter dem Begriff Urwald nur vorstellen kann. Von den Mangrovensümpfen Pehukems bis zu dem Nebelwald im Hochland Moreks scheint wirklich jede Variante der Grünen Hölle vertreten. So beschränkt sich die Bevölkerung auch zumeist auf Siedlungen entlang der Küste, wo sie sich vor allem durch Fischfang, aber in geringerem Masse auch durch den Anbau von Reis ernährt. Die Produktion reicht nicht für den Export, aber andere Güter wie Edelhölzer, Tee, Tabak und Teer werden sogar über die Grenzen des Káhets hinaus gehandelt.

 

Die Bevölkerung ist buntgemischt, finden sich auf den Inseln doch Siedler aranischer und maraskanischer (Cháset), novadischer (Mekábtá) und urkemscher (Tásebá) Abstammung. Auch wenn das in den meisten Fällen den Inseln zum Vorteil gereicht, so ist die Besiedlung der Inseln im Vergleich zum restlichen Káhet noch jung. Der Pioniergeist ist in den Menschen noch lebendig und sorgt für allerlei wagemutige Erkundungen ebenso wie für zahlreiche Konflikte, die das Zusammenleben in Djerres prägen.

 

Tá’akîb Cháset

Das „Fremde Land“ ist die wirtschaftlich wichtigste Insel der kemschen Überseeprovinz. Den Großteil der Insel bedeckt dichter Regenwald, während sich im Südwesten die Pehukem-Sümpfe meilenweit hinziehen. Im Inselinneren erheben sich drohend die Lupala-Berge, die ein einziger, kaum begehbarer Pass quert. Weite Sandstrände dagegen sorgen für paradiesische Küstenlandschaften. Einziger Fluss Chásets ist der Keku Sevi, ein schnell fließender Bergstrom, bevor er an der Plâner Lagune ins Tiefland übergeht.

 

Der Handel mit Kolonialwaren liegt ausschließlich in der Hand der Familie Al’Plâne. Über die Insel verstreut finden sich einige Siedlungen und Plantagen, auf denen überwiegend Rauschkräuter, Gewürze, Tabak und Tee angebaut werden. Der Hauptort Plâne an einer Lagune im Süden Chásets ist als florierender Handelsposten bekannt. Im Schatten der Berge gestaltet sich das Leben trotz aller Mühsal sehr sinnenfroh, mittags wird geruht, am Abend hingegen gefeiert. Sind auch die meisten Behausungen einfache Holzhütten, so stechen doch die repräsentativen Bauten aus Alabaster und Basalt am Aranienplatz im Besonderen hervor. Der Hafen ist Anlaufstelle für kemsche und horasische Kauffahrer ebenso wie für akkreditierte Freibeuter des Káhet.

 

Nedjety dagegen ist einzig aufgrund der Königlichen Karravelle Keku bedeutsam, die im kleinen Hafen des Ortes auf Anker liegt. Am Zé’rut-Pass liegt Fort Pennaît, ein Tummelplatz für allerler wagemutige Dschungelkundige und Forscher. Und während keine wildlebende Utulus mehr auf Cháset leben, sind zahlreiche Achaz in den Pehukem-Sümpfen heimisch.

 

 

Klosterfreiheit Morek

Befragt man einen Bewohner oder eine Bewohnerin des Kemi-Reiches nach Morek, so wird man wohl Antworten wie „Sumpfloch“, „Armenhaus“ und ähnliches zu hören bekommen, und der Kundige mag dem kaum widersprechen können, gilt der Norden Aáresys doch als eine der ärmsten Provinzen unseres Reichs.

 

Doch trotz der Widrigkeiten, kann der aufmerksame Betrachter hier einige höchst interessante Kleinodien bewundern, sei es das Kloster der Heiligen Noiona zu Morek, das einzigartige (und gefährliche) Hochland Moreks, oder die Nisutlich Moreker Holzfällerkompagnie, welche die Rodungsarbeiten um Tomu, der zweiten Ortschaft Táni Moreks, vorantreibt, natürlich in Übereinstimmung mit den hier ansässigen Kina-Waldmenschen. Seit dem Jahre 31 S.G. ist Morek als Klosterfreiheit der Táhatyat Djerres nicht mehr zugehörig

 

Tá’akîb Mekábtá

Als die ersten Siedlerinnen und Siedler aus Kemi im Spätsommer des Jahres 6 S.G. nach Mekábtá kamen, erkannten sie bald, dass zur Erschließung ganz Áaresys eine Nord-Süd-Route von entscheidender Bedeutung war. So wurden im passierbaren Savannenstreifen Ost-Mekábtás die Siedlungen Yárret, Imyra und Yáchi angelegt. Erstere entwickelten sich bald zu den landwirtschaftlichen Zentren der Insel, während das prosperierende Yáchi als Warendurchgangs- und Umschlagsplatz mehr und mehr Bedeutung gewann.

 

Die Dörfer EI Sabbah, Qumram und Ar-Harrad sind Gründungen aus den ersten Jahren des Unabhängigkeitskrieges, als im Zuge des al'anfanischen Vormarsches nahezu die gesamte kemsche Rastullahgemeinde geschlossen gen Mekábtá floh - wohl der entscheidende Grund, weshalb der Rastullah-Glaube in dieser Provinz derart stark vertreten ist. Das Dorf Menech bietet hingegen den einzigen Ur-Mekábtis, den Mekábtála, eine Wohnstatt. Die friedlichen Eingeborenen leben ausschließlich vom Fischfang und sind an Kontakten zu den Neusiedlern nicht sehr interessiert. Erwähnenswert ist auch das erst vor kurzem mit Unterstützung der Boronkirche gegründete Örtchen Mes'monthu.

 

Tá’akîb Tásebá

»Südlich gelegen, von undurchdringlich scheinendem Urwald bewachsen, zeichnet sich Tásebá, wie es heute ist, vor allem durch seine Fruchtbarkeit aus, dort, wo nicht beständiger Kampf die Felder der Menschen sichert, grünen schon bald wieder hunderte kleiner Bäume, Farne und anderes Unterholz. Im Süden und auf den kleinen Inseln um Tásebá herum wachsen die Bäume nicht in diesem Ausmaß, werden sie doch durch die frühjährlichen Stürme geknickt, hier wächst der wilde Tee, der zum kraftvollen Sebá-Tee gezüchtet wurde. In der Erde Tásebás wachsen zudem noch die vor allem im Norden begehrten Gewürze.

 

Die südlichen Strände, die sich endlos zu erstrecken scheinen, sind auch das Brutgebiet für eine Vielzahl verschiedener Schildkrötenarten, die hier ihre Eier legen. Auch sind die flachen Gewässer zwischen den kleineren Inseln und der Küste Tásebás reich an Fischen verschiedenster Art. Im Norden liegt auch ein natürlicher Teersee, dessen Teer vor allem ins Káhet geliefert wird, wo er auch in der Kriegsflotte Verwendung findet. An Tieren gibt es neben den erwähnten Schildkröten noch viele Tiere, die es auch in den Urwäldern des Festlandes gibt, meist nur kleiner, hinzu kommen die Tiere, die sich nur auf den Inseln finden und wohl noch unzählige Tiere von deren Existenz nur die Waldmenschen wissen.«

-Aus einem Dossier der Nisutlichen Canzlei

Tásah Sjepengurken/Süd

Vor der Westküste Áaresys liegt das Seker-Tesem- Archipel, auf der eine verwegene Menschenschar siedelt. Der Ort Sjepenhusen selbst ist ein idyllisches Fischerdörfchen, in dessen Mitte ein Gasthaus steht, das gleichzeitig der Akîbet, ihrem Gemahl und ihren mittlerweile fünf Kindern ein Heim bietet, am Sandstrand ist ein Immanfeld abgesteckt, auf dem Dorfplatz vor dem Restaurant steht eine stolze Statue des Begründers der Kolonie, eines gewissen Ranec Al'Mar, Steuermann einer alanfanischen Galeere, der seine Leute vor rund 250 Jahren in eine Meuterei führte, zum Kapitän ernannt wurde und schließlich nach langer Irrfahrt hier anlandete, die Rudersklaven freiließ und gemeinsam mit den Überlebenden der Rabenflug ein kleines Fort errichte. Im Sockel der Statue sind die Namen aller damaligen Meuterer und Meuterinnen eingraviert, in der Taverne ist das Logbuch, eine Planke mit dem Schiffsnamen, sowie Hut und Augenklappe des Kapitäns ausgestellt.

Tásah Nova Aurandis

»Der Gipfel erwies sich als weiter Kraterrand. Der Berg war also ein Vulkan. Ein runder See glänzte grünlich im Krater. Von hier oben hatte man einen hervorragenden Ausblick über die ganze Insel. Sie war fast kreisrund und mit Dschungel bedeckt. Der Vulkan war die einzige Erhebung, die zwischen den Bäumen hervorragte. Ein Loch im grünen Dschungelteppich deutete auf einen kleinen See. Nach Osten hin gab es kaum Dschungel. Stattdessen war der Boden von grauschwarzem Lavagestein bedeckt, das bei einem Ausbruch des Vulkans bis zur Küste hin alles überrollt hatte.«

-Aus den Aufzeichnungen des Jiacomo de Aurandis