Die Familie Al'Plâne

Über die einflußreichste Kolonistenfamilie im Káhet Ni Kemi

Zitate

"Woher es ist? Wollt Ihr nun Geschäfte machen oder lieber dumme Fragen stellen?"

"Also abgemacht, Tochter. Ich leihe Dir die 1000 Suvar, und Du zahlst sie mir binnen eines Jahres inklusive eines Zinses von 20 von Hundert zurück."

"Für einen Mann seid Ihr aber erstaunlich gerissen, mein Freund! Also gut, 13 Suvar und 7 Hedsch für das Faß...."

"Was will der Akîb veranlassen? Kommt nicht in Frage, das wird er lieber bleiben lassen..."

Leyla Al’Plâne


"Diesen Mond haben wir nur einen Gewinn von 2314 Suvar, 3 Hedsch, 4 Chrysk’l und 8 Trümmern gemacht. Die Überschüsse in Táni Morek lassen zu wünschen übrig, das Kontor in Re’cha macht weniger Gewinn als erwartet, der BRAKEM-Anteil ist um 5 von Hundert zurückgegangen und das Geschäft mit den Festumern ist immer noch nicht unter Dach und Fach. Alles in allem stehen wir glänzend da, geliebte Gemahlin!"

Khalid ben Abdrastullah Al’Plâne

"Schwacher Mann hin oder her, Kerl, wenn Du nicht sofort die 15 Hedsch rausrückst, um die Du mich betrogen hast, breche ich Dir alle Knochen im Leib!"

Marijn Al’Plâne


"Wieso sollte ich dieses Geld nicht für die Stadt ausgeben? Plâne trägt unseren Namen, und ich werde die letzte sein, die dies nicht zu würdigen weiß!"

Puhlá Al’Plâne


"Die Rechtslage ist klar, Mama, da können wir nichts machen. Oder... warte... es gäbe da die Möglichkeit, über eine Berufung auf den Paragraphen 27/c des horasischen Handelsrechts einen kausalen Zusammenhang zum Nisutlichen Erlaß Nr.45/1 aus dem Jahre 3 S.G. zu konstruieren. Wenn wir uns dann noch auf die Kacha-Apokryphen berufen, könnten wir..."

Bert Al’Plâne


"Ruder hart Steuerbord, macht die Rotzen klar und los! Achtung da hinten! Gebt auf den Besam-Mast acht... mal sehen, was wir Mutter diesmal als Geschenk mitbringen!"

Thalil Al’Plâne


"So, Freundchen, hab’ ich Dich endlich. Am besten, Du verrätst mir sofort die Namen Deiner Kumpane, sonst lasse ich Dich auf der Stelle aufknüpfen. Mit einer Al’Plâne treibt man keine Spielchen!"

Charya Al’Plâne


"In Anbetracht der eben von Euch geäußerten Worte kann ich Euch nur noch als dummen, aufgeblasenen Schwachkopf bezeichnen! Meint Ihr dieses blödsinnige Gestammel wirklich ernst? Wenn ja, empfehle ich Euch, Euch umgehend in die Obhut der Noioniten zu begeben!"

Ylez Al’Plâne (zum Gesandten des Patriarchats Chorhop)


"Ja, Mama..."

Chanya Al’Mout’pekeret’ Al’Plâne


"Unterlaßt auf der Stelle Eure anzüglichen Bemerkungen! Ich warne Euch. Solltet Ihr Euch weiterhin vergessen, werde ich Euch in eine Kröte verwandeln! Ich bin Magierin!"

Derija Al ‘Plâne


Familiengeschichte

 

Die Al’Plânes sind nicht nur eine der einflußreichsten und wohlhabendsten Sippen im Nisutreich, sie sind auch die einzigen, deren Reichtum sich mit dem der erfolgreichsten einheimischen Sippen, der Mezkarais und der Pâestumais, messen kann. Erstaunlich ist der wirtschaftliche Erfolg des Clans um so mehr, als daß die Al’Plânes erst recht spät, im Jahre 7 S.G., ins Nisutreich einwanderten, denn erst als ihr bekanntester Sproß, die Oberkommandierende und Hekátet Chanya ‘Al’Mout’pekeret’ Al’Plâne die Gunst der Nisut erringen und ihre gesamte Familie aus der aranischen Sklaverei freikaufen konnte, war es der unbeschränkten Matriarchin der Familie, Leyla Al’Plâne, möglich, ihre vielfältigen Talente zu entfalten.

 

Wie kam es dazu? Angefangen hat die kem'sche Geschichte der Familie Al'Plâne mit der Flucht von Chanya Al'Plâne, die als Zwölfjährige aus aranischer Sklaverei nach Kemi floh. Das Mädchen trat dort ins Militär ein und arbeitete sich schnell nach oben, indem sie bei der Abwehr der frühen brabakischen Invasionsversuchen strategisches und taktisches Geschick bewiesen hatte. Ihr unorthodoxer und geschickte Fürhungsstil brachten der jungen Frau nicht nur den Rang einer Majorin ein, sondern auch die Aufmerksamkeit Nisut Peri III., die sich schließlich in die Aranierin verliebte und bis zum heutigen Tage eine Beziehung mit ihr pflegt.

 

Im Jahre 5 entdeckten kem'sche Forscher die Südmeerinseln Cháset und Aaresy, und die vor kurzem in die königliche Garde aufgenommene Chanya Al'Plâne erhielt das Oberkommando über die Truppen, die die Eingeborenen dieser Inseln befrieden sollten. Nach zwei glänzend ausgeführten siegreichen Operationen wurde Chanya Oberkommandierende der Schwarzen Armee - als Nachfolgerin des ehemalige garethischen Gouverneurs Traheliens, Osidor Siegismut Alberich von Halbergs, der aus Protest gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen Kemis sein Amt niedergelegt und das Land verlassen hatte.

 

Doch Nisut Peri III. war noch großzügiger: Als weitere Belohnung für die Siege auf Cháset und Áaresy stellte sie Chanya einen Wunsch frei, und die Offizierin bat um die Gnade des Freikaufs ihrer Familie aus der aranischen Sklaverei und um die Erlaubnis zur Ansiedlung der Befreiten auf dem neueroberten Cháset. So geschah es. Als Mutter Leyla mit Familie dann ein Jahr später auf Cháset ankam und das kleine Anwesen bezog, das ihr die Krone zur Verfügung gestellt hatte, erkannte sie schnell das enorme Potential und den Reichtum der Waldinseln.

 

Ohne zu zögern unterbreitete sie der Nisut das Angebot, die Besiedlung und Erforschung der Inseln für die Krone zu fördern und aufrechtzuerhalten, wenn sie dafür bevorzugte Handelsrechte erhalten würde. Die Nisut stimmte zu, denn in diesen Zeiten hatte Kemi weder das Geld noch die Ressourcen, die Überseeprovinz in das Reich einzugliedern. Peir III. sollte den Beschluß nie bereuen: Leyla Al'Plâne erwies sich als geborenes Phex-Kind, und es gelang ihr, eine beträchtliche Anzahl von Siedlerinnen und Siedler auf die Inseln zu locken, aber auch ihren Wohlstand dort zu mehren.

 

Seit also über 30 Jahren dominiert alleine das Unternehmen der Leyla Al'Plane die Wirtschaft der Inseln, und kassiert zudem von allen Geschäften, die es dort nicht selbst ausführt, einen 25%igen Anteil vom erzielten Gewinn. Diese Erschließungssteuer wird vollständig und ausnahmslos in die Erforschung der Inseln gesteckt, und so ist es nicht schwer zu verstehen, daß fast acht von zehn Inselkolonisten direkt und indirekt von Leyla Al'Plane abhängig sind. Leyla Al'Plâne ist sich dieser Tatsache bewußt, und so skupellos und kalt sie gegenüber der Konkurrenz auch ist, so sehr ist sie aufgrund ihrer niederen Herkunft den Leuten, die für sie arbeiten, verbunden. Egal, welchen Status man hat, wenn man für die Al'Plânes arbeitet, kann man zu jeder Zeit Hilfe und Unterstützung erwarten. Leyla schlichtet Streitigkeiten, unterstützt in Not geratene Familien und agiert gar gegen schlechte Akîbs...

 

Das Zeichen der 1. Neu-Kem'schen Waldinsel-
Kolonialwaren-Compagnie Neu-Prêm/Cháset.

Heute beherrschen die Al’Plânes wirtschaftlich nicht nur die Tá’akîb Cháset und die Tánesetet Djerres, auch verfügen sie über ihre Beteiligung an der Vereinigten kem'schen Handelscompagnie Per'sunet (30 von Hundert) und ihre anderen Handelskontakte über weitreichende Möglichkeiten im ganzen Reich und im für den Kemi-Handel erschlossenen Ausland. Die Grundlage des Wohlstandes der Familie ist der Rauschkrauthandel, hier sind die Al’Plânes die einzigen, die mit ihren Gütern den mächtigen Plantagen der Borons-Kirche nahekommen und alle anderen Händlerinnen und Händler, die mit dem Traumkraut Geschäfte machen, in die Bedeutungslosigkeit versinken lassen.

 

Doch das Spektrum der Transaktionen ist viel weitreichender, und - mit Recht? - tuschelt man hinter vorgehaltener Hand, daß Mutter Al’Plâne kaum Skrupel kennt, wenn es um ein gutes Geschäft geht. Politisch ist Leyla Al’Plâne sorgsam darauf bedacht, eine gewisse Neutralität zu wahren. Das Familienoberhaupt mischt sich nur ein, wenn ihre Gewinne und Geschäfte gefährdet sind - oder sie die Mehrung ihres Wohlstands in Aussicht hat. So heißt es, die Al’Plânes wären die treibende Kraft für den Anschluß Cháset an Aáresy gewesen, was von diesen allerdings streng dementiert wird. Tatsache ist jedoch, daß unmittelbar nach der Reichsgrundreform in Neu-Prêm die Gewinne, die die Rauschkrautplantagen der Al’Plânes auf Aáresy erbrachten, sprunghaft anstiegen. Ob es wohl daran liegen mag. daß durch diese Neuziehung der Provinzgrenzen nun endlich ein großer Hafen mit den entsprechenden Kapazitäten - nämlich Plâne auf Cháset - zur gleichen Provinz zählte wie die riesigen Güter der Familie auf Aáresy?

 

Die Familie

 

Leyla Al’Plâne, geboren etwa im Jahre 37 v. S.G., ist heute eine noch immer vor Energie strotzende Frau. Ihr ausgemergelt erscheinender Körper und die wettergegerbte Haut lassen sie - fälschlicherweise - krank aussehen. Sie ist von klein auf harte Arbeit und erbarmungslose Selbstaufgabe gewohnt und erwartet diese Selbstdisziplin und Strenge auch bei ihren Angestellten und der eigenen Familie.
Geboren wurde sie als Sklavin eines reichen Gutsbesitzers im aranischen Anchopal, wo sie von klein auf im Haushalt und auf den Feldern ihres Herrn schuften mußte. Im Alter von etwa 13 Jahren beschloß der Herr die glutäugige junge Frau mit dem energischen Kinn als Zuchtsklavin zu verwenden und mehrte so im Laufe der nächsten 15 Jahre seinen Besitz um weitere sieben Personen, darunter auch die heutige Vizekönigin der Kemi.
Nach der Befreiung der Familie durch eben diese geflohene und zu Wohlstand gekommene Tochter Chanya siedelte Leyla Al’Plâne mitsamt der Familie nach Cháset um, wo sie binnen der nächsten Jahre aus einem kleinen Gut durch Gerissenheit, Witz, List, Bestechung und Einflußnahme eine gewaltige Wirtschaftsmacht schuf.
Die kaum acht Spann große Frau ist den ganzen Tag und viele Stunden der Nacht mit der Verwaltung und Vergrößerung ihres Handelsimperiums beschäftigt und regiert nebenher mit absoluter Macht auch noch ihre Großfamilie - und einen Großteil der Bevölkerung der Inselkolonien, den nämlich, der bei ihr in Lohn und Brot steht.
Leyla duldet keinen Widerspruch, und selbst Tochter Chanya - immerhin eine der höchsten Würdenträgerinnen des Reiches - würde niemals auf den Gedanken kommen, eine Anweisung ihrer Mutter nicht zu befolgen. Die weißhaarige Leyla Al’Plâne residiert in ihrer Prachtvilla ‘Ars Al’Rania’ vor den Toren der nach Tochter Chanya benannten Stadt Plâne, wo sie einmal im Mond geruht, Bittstellerinnen, Geschenke und Aufwartungen zu empfangen. Sie scheut sich auch nicht, ihren ‘Günstlingen’ zu helfen, wenn diese es in ihren Augen verdient haben. Dann pflegt sie oft, bestimmten Leuten Angebote zu unterbreiten, die diese ‘nicht ablehnen können.’
 

Der Ehemann der Matriarchin, Khalid ben Abdrastullah Al’Plâne, ist zugleich auch der Vater aller Al’Plâne-Kinder. Zurückzuführen ist dies zum einen auf die Vorliebe seines früheren Herrn für die albernische Spielart der Liebe, sowie dessen ‘weise’ Entscheidung, die ‘fruchtbare Zusammenarbeit’ des Paares nicht zu stören. So kam es in den schlimmen Jahren ihrer Jugend, daß die Khalid zugeführte Zuchtsklavin Leyla ihn zu lieben und achten lernte, und so schlossen beide vor achtzehn Jahren, in der neugewonnenen kem’schen Freiheit, dann auch den Traviabund und feierten dieses mit der Geburt des jüngsten Sprosses der Familie, Derija.

Als typisch aranischer Mann hegt Khalid keinerlei Ambitionen und ist voll und ganz zufrieden, daß er seiner Gemahlin hilfreich bei der Verwaltung der Kompagnie zur Hand gehen konnte. Da der alte Mann langsam aber stetig seine Sehkraft einbüßt und mittlerweile auf einen Gehstock zurückgreifen muß, überläßt er die Buchhaltung und Archivierung mehr und mehr seinem Sohn Bert, der neben einem gewissen Interesse am Handelsgeschäft glücklicherweise auch das nötige Talent dazu aufzubringen scheint. Am liebsten sitzt Khalid in seinem bequemen Sessel auf der Veranda des prachtvollen Familiensitzes und betrachtet, von der Dienerschaft umsorgt, bei einem gemütlichen Pfeifchen das muntere Tierleben in der riesigen, das Anwesen umgebenden Parkanlage.
 
 
Marijn Al’Plâne ist die älteste Tochter der Sippe und sozusagen deren Kronprinzessin. Die im Jahre 22 v. S.G. geborene Frau kommt - zur Freude Leylas - ihrer Mutter nach und kann inzwischen fraglos als Mitgeschäftsführerin der 1. Neu-Kem'sche Waldinsel-Kolonialwaren-Compagnie Neu-Prêm/Cháset angesehen werden. Einzige Sorge macht der Matriarchin bisweilen das brachiale Temperament ihrer Tochter.
Marijn Al’Plâne ist eine muskelbepackte Hünin von Gestalt, und ihr feuerrotes Haar und die angriffslustig blitzenden Augen zeigen deutlich, was diejenigen zu erwarten haben, die es wagen sollten, sie bei einem Geschäft übervorteilen zu wollen.
Marijn ist mit dem bekannten Edelsteinschleifer Ardario Algerin aus Plâne, Onkel der ehemaligen Nesetet Akilja Algerin Ni Djerres, verheiratet, und hat mit ihm trotz einer aufgrund des aufbrausenden Charakters beider Eheleute und der doch recht unterschiedlichen Ansichten des horasischen bzw. aranischen Kulturkreises sechs Kinder: Ishîla (geb. 2 S.G.), Deliah (geb. 5 S.G.), Leyla (geb. 7 S.G.), Doran (geb. 9 S.G.), Akiljá (geb. 11 S.G.) und Khalid (geb. 14 S.G.).
Ishîla dient der Familie inzwischen als Nesetet von Djerres, Deliah hilft ihrer Mutter im Geschäft, Leyla wurde vor kurzem erst zur Akîbet von Cháset erhoben, Doran war Lehrling im Geschäft seines Vaters ehe auch er zum Akîb (Pet'hesá) erhoben wurde. Seit dem Jahre 25 S.G. ist er mit Arana Pe’nareth (geb. 8 S.G.), Hauptfrau der kem’schen Armee, verheiratet, die im Jahre 26 S.G. eine Tochter namens Chanya zur Welt brachte.
Akiljá diente seit dem Jahre 24 S.G. als Kadettin in der Schwarzen Armee und später auf der ‘Hemat’, dem Flaggschiff der kem’schen Flotte, ehe sie im Jahre 29 S.G. zur Akîbet Ni Tásebá ernannt wurde.
 
 
Der älteste Sohn der Sippe Bert Al’Plâne (geb. 19 v. S.G.), ist der führende Advokat und Buchhalter der Kompagnie, seit sein Vater sich mehr und mehr aus dem Geschäft zurückzieht. Eher ungewöhnlich für eine traditionelle aranische Sippe hatte seine Mutter den interessierten und talentierten Sohn zum Studium der Rechtskunde nach Vinsalt geschickt, was einmal mehr beweist, das Leyla Al’Plâne vor nichts - selbst vor althergebrachten Traditionen nicht - zurückschreckt, wenn es darum geht, einen Vorteil für das Unternehmen herauszuschlagen.
Bert ist seit vielen Jahren mit dem mohischen Botenläufer Takan-Takun liiert und geht - obschon er sich nicht mit dem Gedanken trägt, den Geliebten zu heiraten - nicht davon aus, daß er dereinst den Familienstammbaum weiterführen wird.
 
 
Puhlá Al’Plâne, die zweitälteste Tochter und Zwillingsschwester Berts, wurde in ihrem Bestreben, die politische Macht der Tá’akîb Cháset zu ‘unterwandern’, selbstverständlich von ihrer Mutter tatkräftig unterstützt. Aufgrund der ‘Wahlempfehlung’ Leyla Al’Plânes wählte der Rat der Stadt Plâne - mehrheitlich von Angestellten der 1. Neu-Kem'schen Waldinsel-Kolonialwaren-Compagnie Neu-Prêm/Cháset besetzt - Puhlá selbstverständlich mit großer Mehrheit zur Stadtmeisterin. Dieses Amt hält sie nun seit dem Jahre 16 S.G. inne. Besucht man die Inselhauptstadt, so merkt man aber durchaus, daß dieses Paradebeispiel für Nepotismus der Siedlung nicht zum Nachteil gereichte, eher im Gegenteil: Durch die energische Führung der hochgewachsenen, schwarzhaarigen Aranierin hat sich Plâne zu einer wohlhabenden, sauberen Stadt gewandelt. Puhlá Al’Plâne ist seit dem Jahre 11 S.G. mit dem plâner Kontorleiter der 1. Neu-Kem'schen Waldinsel-Kolonialwaren-Compagnie Neu-Prêm/Cháset, Diego Diaz ay Cadebron y Zarilla, verheiratet. Ihr im Jahre 13 S.G. geborener Sohn Alvaro geht seinem Vater bei der Arbeit als Geselle zur Hand.
 
 
Der zweitälteste Sohn des Clans, Thalil Al’Plâne, sieht so aus, wie man sich gemeinhin einen üblen Piraten vorstellt. Das wettergegerbte Gesicht des großen, schwarzhaarigen Mannes wird von einem buschigen Vollbart und einer Augenklappe geziert - letzteres allerdings nur, wenn er damit Eindruck schinden kann - und sein Vokabular weist ihn ausdrücklich als Seemann aus. Thalil kommandiert die ‘Arania’, das Flaggschiff der Compagnie, das keine Probleme hätte, auch als Kriegsschiff durchzugehen. So hat der humorige, gelassene Kapitän auch wenig Zeit für seine geschätzten Liebesabenteuer, denn wenn er nicht gerade eine wichtige Terminfracht für die Kompagnie transportiert, schickt ihn Leyla Al’Plâne gerne auf Kaperfahrt. Selbstverständlich ist er im Besitz eines von Mutter Al’Plâne beschafften Kaperbriefs...
An eine feste Bindung denkt der Kapitän und Poet nicht, dafür hätte er weder Zeit, noch Lust, denn der Drang zur Freiheit ist bei ihm größer als aller Gewinn, der ihm ein solcher Bund bringen könnte.
 
 
Die im Jahre 15 v.S.G. zur Welt gekommene Charya Al’Plâne wird oft scherzhaft die ‘Faust Plânes’ genannt. Sie kommandiert mit harter Hand die Stadtgarde der Siedlung. Der Stil der Amtsausübung der rothaarigen, kleingewachsenen Frau wird oft - hinter vorgehaltener Hand - als pure Tyrannei bezeichnet, und in der Tat besteht das Hauptinteresse der nimmermüden Gardistin in der Aufrechterhaltung von ‘Recht und Ordnung’. Man würde Erstaunen ernten, wenn man vor ihr ernsthaft in Zweifel ziehen würde, daß Mama Al’Plâne bestimmt, was ‘Recht und Ordnung’ zu bedeuten hat. Nicht, daß Charya korrupt wäre, Gesetzesbrecher läßt sie - darauf ist sie stolz - niemals davonkommen; es besteht lediglich für gute Freunde und Geschäftspartnerinnen der Al’Plânes die Möglichkeit, bürokratische Hemmnisse elegant zu umgehen und umständliche Rechtsfragen außen vor zu lassen - alles im Rahmen des Legalen, versteht sich.
Charya Al’Plâne ist seit dem Jahre 8 S.G. mit dem plâner Boron-Geweihten Borodrigo Morganor verheiratet und hat mit ihm die Töchter Leonie (geb. 9 S.G., Stadtgardistin unter dem Kommando ihrer Mutter) und Khirva (geb. 11 S.G., Diakonin im plâner Borontempel).
 
 
Ylez Al’Plâne ist, was ihr Temperament angeht, noch ihrer ältesten Schwester weit überlegen. Überraschend ist jedoch, daß sie dennoch mit dem Segen der Nisut und der aranischen Fürstin Sybia ihr Heimatland Aranien in Khefu als Gesandte vertritt.Ihre Ausbrüche sind berüchtigt, doch immer überlegt und gezielt eingesetzt, um ihre diplomatischen Bemühungen und Absichten zu fördern. Eine Intimfeindschaft verbindet sie mit dem chorhoper Gesandten, wohingegen die im Jahre 13 v. SG. geborene Frau viele Jahre lang in einer ‘hemmungslosen, wilden und leidenschaftlichen Affaire’ (Ylez Al’Plâne) mit dem Gesandten des Horasreiches in Khefu, Excellenz Adîlron ay Oîkaldiki liiert war. Ihr im Jahre 23 S.G. geborener Sohn Danilo erinnert durch sein aranisch/horasisches Aussehen daran, daß die mittelgroße, schwarzhaarige Frau mit den blitzenden grünen Augen ihrem trotz zahlreicher Liebschaften getroffenen Vorsatz, sich nicht mit Kindern aus inoffiziellen Liebschaften zu belasten, untreu geworden ist.
 
 

Der bekannteste Sproß der Familie ist zweifellos die kem’sche Hoheit Chanya Al’Mout’pekeret, Vizekönigin des Reiches und Oberkommandierende der Schwarzen Armee. Sie war es, die - nur ermöglicht durch brennenden Ehrgeiz, absolute Selbstaufgabe und harte Arbeit - schließlich ihrer Familie die Freiheit erkaufen konnte. Doch innerhalb des Clans ist und bleibt sie nur die siebte Tochter - und Chanya würde niemals auf die Idee kommen, diese Stellung innerhalb der Familie anfechten zu wollen...
Chanya ist seit dem Jahre 13 S.G. Mutter eines Sohnes (Lorîon) des creser Barons Danilo Caer Donn und hat im Jahre 24 S.G. Zîyaal Laren, deren Vater der al’anfanische Grande Irschan Perval ist, zur Welt gebracht. Sie ist die langjährige Geliebte der Kemi-Nisut und seit dem Rahjamond des Jahres 27 S.G. mit der djáseter Boroni Khirva Tanoram vermählt.

 

 
Derija Al’Plâne ist sicherlich die auffälligste Erscheinung in der Familienchronik der Al’Plânes; ist die junge, schüchterne Frau doch erst im Jahre 5 S.G. zur Welt gekommen. Und womöglich lag es an dieser ungewöhnlich späten, ungewöhnlich leicht verlaufenen Geburt, daß die Herrin Hesinde auf die Al’Plânes aufmerksam wurde, auf alle Fälle segnete sie Derija mit der arcanen Kraft. Aufgrund der Vergangenheit der Al’Plânes wird sich aber wohl niemals herausfinden lassen, wer dieses Blut in die Familie eingebracht hat...
Derija wurde bereits in frühen Jahren nach Khunchom auf die Akademie geschickt, die sie schließlich mit eher mäßigem Erfolg abschloß - kein Wunder, schätzte sie doch während der Ausbildung gemütliche Tavernenbesuche und andere (züchtige!) Vergnügungen weitaus mehr als die Vorlesungen ihrer Magisterinnen und Magister. Der dürren, rothaarigen Frau stiehlt sich immer wieder Panik in die grünen Augen, wenn hübsche junge Männer oder Frauen dezente Annäherungsversuche wagen, und um das hübsche Näschen der Maga wird es regelmäßig schneeweiß, sollte man sie gar zu einem Besuch im Rahjatempel auffordern.