Antaris Tasmenep Mezkarai

Kommandeur Ost

Geschichte:

 

Am 9. RAHja des Jahres 978 BF gebahr Arrisa Menep-Mezkarai auf Tánrat, dem Stammsitz der Familie Mezkarai, einen Sohn. Antaris sollte er künftig heißen, nach einem lieben Verwandten, und Tasmenep nach dem Urahn, der ihrer Sippe seinen Namen gegeben hatte. Im reichen Schoße der Mazkarais wuchs der Knabe, dessen Haar schon seit seiner frühesten Kindheit einen silbrigen Farbton aufwies, wohlbehütet auf. Er lernte früh Lesen und Schreiben, wurde in Geschichts-, und Religionsfragen unterwiesen, wie es dem Sproß einer altehrwürdigen Familie gut zu Gesichte steht.

 

Ab seinem elften Lebensjahr erhielt er Fechtunterricht bei einem pensionierten Offizier der Schwarzen Armee. Sehr zur Freude seines Lehrers zeigte Antaris sich begabt, war kräftig und flink. So ging er einem Leben als Offizier entgegen, ein weiterer Mezkarai mit der Mission, Ansehen und Reichtum der Familie zu mehren. Als er gerade einmal 15 Götterläufe zählte verliebte er sich in Leana, eine der Mägde des Anwesens. Von den Idealen des Kriegers erfüllt, gelobte er ihr ewige liebe und versprach, mit ihr so früh als möglich den TRAviabund zu schließen. Dieses Ansinnen kollidierte allerdings mit den Plänen der Familie, die ihn schon fest eingeplant hatten, und große Wolken des Unheils verdunkelten den Himmel über Antaris und seiner Liebsten.

 

In Anlehnung an die romantischen Heldengeschichten, deren tragische Enden für ihn stets in glückliche umgewandelt worden waren, nahm er seine Braut bei der Hand, schnürte sein Bündel mit all seinen Habseligkeiten und kehrte den Mezkarais und Trahelien den Rücken. Selbst den Namen Mezkarai legte er ab und nannte sich fortan Antaris Tasmenep. Auf dem strapaziösen Weg gen Norden wurde das Verhältnis zwischen den beiden auf eine harte Probe gestellt, doch aus den vielen Sticheleien und Streits gingen sie mit einer stärkeren Bindung hervor. Hatten die Götter bislang schützend über sie gewacht, so waren sie wohl einen Moment lang abgelenkt. Während einer Rast an einem Bach, nutzte ein winziges Fröschlein die Unaufmerksamkeit Leanas, um ihr sein tödliches Gift zu verabreichen. Ihr Zustand verschlechterte sich zusehends, und als Antaris Stimmen vernahm, trat er, alle Vorsicht vergessend, aus dem schützenden Dickicht des Urwaldes. Mit dem sterbenden Mädchen im Arm wandte er sich hilfesuchend an zwei verwegen aussehende Männer, die den Boden auf Spuren untersuchten. Zunächst gaben sie sich fürsorglich und nahmen dem jungen Mann fürsorglich seine Last ab. Dann jedoch fesselten sie ihn und er mußte zusehen, wie sie die Menschenjäger an Leana vergingen und sie vollends Boron überantworteten. Mit dem Mut und der Kraft der Verzweifelten konnte er sich losreißen und einen der Mörder mit seinem Dolch schwer verletzen. Der andere sank kurz darauf von einem kurzen, schmalen Pfeil getroffen tot zu Boden.

 

Ein ebenholzfarbener Waldmensch, ein langes Blasrohr in Händen, zeigte sich nun und gab dem Verwundeten den Rest. Anschließend half er Antaris beim Bestatten Leanas, gab ihm zu Essen. Gemeinsam durchquerten der Oijaniha, der einige Brocken Garethi sprach, und Antaris, der ein wenig des Waldmenschendialektes beherrschte, den Regenwald, bis sie eine Hafensiedlung der Weißen erreichten. Hier ergab sich gebrochene, junge Kämpfer dem Trunke. Zu spät kam er darum, als Sklavenfänger Ma'njum gefangennahmen. In seiner Not bat Antaris einige Abenteurer aus dem Norden, ihm bei der Befreiung des Freundes zu helfen, unter ihnen ein gewisser Savertién Mierfink. Nach dem Sieg über die Sklanvenfänger zogen Antaris, Ma'njum und Savertién vereint durch Aventurien. Gemeinsam erlebten sie so manches Abenteuer, was Antaris half, die Gram über seinen Verlust zu besiegen.

 

Die Zeit verging auf Golgaris Schwingen, bis eines Tages die Kunde vom al'anfanisch-kem'schen Krieg die Abenteurer erreichte. Antaris, Savertién Mierfink und Ma'njum beschlossen, sich der Armee der Nisut Peri III anzuschließen. Wacker kämpfte die Schwarze Armee gegen die Übermacht aus dem Norden, doch eine finstere Intrige preßte die Nisut in Tar Honaks Hände. So konnte der Ketzerpatriarch auch 100 kem'sche Freiwillige unter der Führung von Chanya Al'Mout'pekeret dazu zwingen, für seine schwarzen Truppen die Oase Keft zu gewinnen - und Antaris Mezkarai war einer von denen, die um der Nisut Leben in die Wüste zogen um für den al'anfanischen Feind zu streiten. Der kem'sche Vormarsch verlief erfolgreich, doch gerade als die Kemi die Oase erblickten, kam ein mörderischer Sandsturm auf, der von den Freiwilligen gerade noch dreißig Menschen übrig ließ. Ohne Kamele, mit wenig Wasser und Proviant, führte Chanya Al'Mout'pekeret die Versprengten durch die Wüste, und als die Kemi schließlich wieder Kulturland erreichten, da waren sie nur noch zu Acht - neben Chanya Al'Mout'pekeret, Alea von Zemesev und seiner Anverwandten Quenadya Mezkarai hatte auch Antaris Mezkarai die Hölle überlebt. Seit diesem Zeitpunkt bilden die Überlebenden des Keft-Feldzuges eine verschworene Gemeinschaft, doch auch die konnte nicht verhindern, daß Antaris nach dem Sieg der Kemi über die Al'Anfaner wieder aus der Heimat verschwand. Die Familie hatte ihm noch nicht verziehen...

 

Das nächste Jahrzehnt über zog Antaris wieder durch Aventurien und verdingte sich als Mietling, wo auch immer er gebraucht wurde. Erst kürzlich erreichte ihn durch eine glückliche Fügung der Götter eine Nachricht von seinem alten Freund Savertién Mierfink, derzufolge Arissa, Antaris' Mutter schwer erkrankt sei. Kurzerhand kündigte Antaris seinen aktuellen Kontrakt auf und trat die beschwerliche Reise in den Tiefen Süden an. Unbehelligt wurde er bis ans Krankenbett vorgelassen, wo er die nächsten Tage verbrachte, der Mutter von seinem gesamten Leben erzählte. Schließlich nahm Arissa den versammelten Familienmitgliedern den Schwur ab, Antaris zu vergeben, und forderte andererseits von ihrem Sohn, wieder seinen alten Familiennamen anzunehmen. Nachdem Arissa verstorben und in der Gruft der Mezkarais bestattet war, nahm man Antaris wieder in den Kreis der Familie auf. Und endlich, nach über zehn Jahren, wurde Antaris von der Nisut für seinen Einsatz im Krieg geehrt, und durch die Protektion seiner Familie in den Adelsstand erhoben und mit der Tá'akîb Táheken belehnt. Später gab er dieses Amt auf, um sich nach seiner Beförderung zum Kommandeur der kem'schen Ostprovinzen ganz und gar dieser Aufgabe zu widmen.

 

Aussehen:

 

Antaris, inzwischen über 40, mißt etwa einen Schritt und 75 Halbfinger. Sein Haar ist noch immer silbern glitzernd und steht im Kontrast zu den sehr dunklen, beinahe schwarzen Augen. Deren eines, das linke, ist allerdings seit einigen Jahren unter einer Augenklappe verborgen, da die Iris, infolge einer mysteriösen Krankheit, komplett ausgebleicht ist. Dieses "weiße Auge" hat schon für manches "Mißverständis" gesorgt, weshalb Antaris es nicht mehr offen zur Schau trägt.

 

Eine weitere Besonderheit an Antaris sind seine ganz, ganz leicht spitzen Ohren. Dies, wie das Haar, wurde schon öfters als Hinweis auf einen elfischen Vorfahren genommen, was auch nicht überall ohne weiteres akzeptiert wurde. Nachforschungen in diese Richtung, die er während seiner Reisen anstellte, verliefen allerdings stets im Sand. Einzig seine Mutter hätte eventuell Licht in diese Sache bringen können. Unsittliche Spekulationen dürfen, allein aus Achtung vor der Toten, nicht ausgesprochen werden!

 

Ungeachtet dieser erblichen Vorbelastung ist er recht breit und muskulös gebaut; eine Folge des fordernden Söldnerlebens, das er lange Jahre erfolgreich führte. Aus dieser Zeit bringt er auch einen, auf Wunsch, versteht sich, recht scharfen Tonfall mit sich, den anzuwenden der ehemalige Reisige sich allerdings abzugewöhnen versucht.

 

Zumeist trifft man ihn in schlichter Kleidung an, wie ledernen Hosen und einem luftigem Hemd. Nie fehlen darf das Breitschwert "Leana", welches ihn schon gut zweieinhalb Jahrzehnte begleitet und stets in Ehren gehalten wird. Außerdem weiß er sowohl den Bogen, als auch einige Infanteriewaffen, allen voran einen echten Pailos, mindestens meisterlich zu führen. Weiter trägt er zum Kampfe einen auf ihn zugeschnittenen Harnisch aus Iryanleder, verziert mit dem Schwarzen Panther, dem Zeichen des Söldnergottes, des blutigen Kor! Boron, der stete Begleiter der Söldner, der über viele gefallene Kameraden wacht, nimmt einen ebenso hohen Platz im religiösen Leben Antaris' ein, wie der Sohn der Rondra und des Famerlor.

 

Nach einiger Hilfe vom ehemaligen Ser-Nesetet Mierfink besitzt Antaris nun auch eine Schatz an theoretischem Wissen über die Staatsführung. Bleibt nur noch, sich in der Praxis zu bewähren.