Tá'akîbet Aeltikan (Angland)

 
 

Von der Landschaft

Das niedrige Profil der Insel hat es dem immerhungrigen Meer mit den Jahrhunderten leicht gemacht, sich bis tief ins Inselinnere hineinzufressen. Mit unzählige Einbuchtungen und Wasserarmen greift das Meerwasser gierig nach den kleine Bächlein, Tümpeln, Teichen und Flüßchen, wie sie durch die häufigen und heftigen Niederschläge, nicht nur während der Regenzeit, bilden. Salzwasserbuchten verbinden sich mit Süßwassertümpeln und bilden brackige Wasserstraßen, halbsalzige Standwasser und Sumpfflächen, in denen bizarr verdrehte Mangrovenbäume ihre feinfingrigen Äste zum Himmel recken. Riesige Schachtelhalme, Farne und bleiche Moose wachsen auf den Schlammablagerungen zwischen ihrem verfilzten Wurzelwerk, dichte Schwimmgrasteppiche treiben im Halbdunkel schlammig-grüner Wasserflächen, und langsam aufsteigende Luftblasen stinken nach jahrtausendelanger Verwesung. Mangrovenwald und sumpfige Wasser ziehen sich sanft bis weit zwischen kletterpflanzerverwachsene Baumgiganten. Wo sie sich als kleine Seen sammeln und Löcher reißen in das schattenbringende Blätterdach des Regenwaldes, da sind sie rot von den unzähligen Leibern staksender Flamingos. Und selbst dort wo der höchste, dreigeschossige Regenwald die brackigen Schlammwasser zurückhalten konnte, ist der Boden aufgrund von zahlreichen Süßwasserprilen, Teichen und Sumpflöchern trügerisch.

 

Ein typischer Bewohner Aeltikans:
Ein anriffslustiger Schlinger.

Genauso, wie das Wasser auf dem Lande triumphiert, so hält sich draußen in den Weiten des umgebenden Meeres das Land. Unzählige Korallenriffe, Untiefen und Sandbänke ziehen sich in ihrer malerischen Gefährlichkeit durch das kristallklare Wasser sowohl zwischen dem Südende, wie auch dem Nordende Aeltikans und seinen beiden Nachbarinseln. Ein weiterer Gürtel aus Riffen und winzigen und kleinen Inselchen zieht sich, in einer Entfernung von 6 bis 12 Meilen, zur südlichen Küste Aeltikans, und von dort bis nach Javalasi und Mikkan. Einige wenige dieser Inselchen sind hoch genug, dem Tidenhub auch bei Flut nicht zum Opfer zu fallen und sind bewachsen von genügsamen Pflanzenwerk und dürren Palmen. Der größte dieser winzigen grünen Flecken ist die Insel Sharakan, 6 Meilen südlich von Taris, auf der fast schon wieder ein kleiner Regenwald gewachsen ist. Zwischen diesem Untiefengürtel und Aeltikan hat sich einen Zone mit besonders ruhigem und klaren Wasser gebildet, die eine geradezu paradiesische Unterwasserwelt birgt. Wem immer der Herr Efferd durch Fähigkeiten oder Talent erlaubt, hier herumzutauchen, der wird in dieser phantastischen Welt aus bizarren Korallenformationen mit ihren buntflossigen Bewohnern überhaupt erst begreifen, über welch' wunderbares Reich der Herr Efferd auf Deren herrscht.

 

Vom Krieg der Raben

Taris, die Hauptstadt
der Tá'akîb Aeltikan.

Will man sich ein Bild machen von der Situation Aeltikans, dann werden einem die Staatsbücher und Karten Al´Anfas und des Kemi-Reiches nicht viel nützen. In den Folianten der Kemi gehört Aeltikan zusammen mit den beiden anderen Waldinseln Javalasi (kem: Pet´hesá) und Mikkan zur Táhátya Chrysemis (entspricht in etwa einer Landgrafschaft...) und gilt als fest ins Königinreich eingebunden. In den Büchern des Al´Anfanischen Imperiums ist überhaupt nur Port Honak als Siedlung überhaupt verzeichnet, und samt und sonders alle Waldinseln stehen natürlich unter der Herrschaft das Boronheiligen Imperiums. In einigen schwer zugänglichen Karten der Stadt des Schweigens mögen die kemitischen Siedlungen zwar vielleicht verzeichnet sein, aber dann auch als al'anfanisch und nur mit dem dezenten Vermerk: 'rebellisch'.

Die tatsächliche Situation der Insel ist aber eine sehr ungewöhnliche Form von Doppelbeanspruchung, die sich in einem brüchigen Waffenstillstand zu Lande und bösartigen Scharmützeln auf dem Meer offenbart. Al´Anfa und das Kemi-Reich stehen sich auf der Insel mit ungefähr der gleichen militärischen Stärke gegenüber. In Port Honak hält das Imperium 50 Söldner des Schwarzen Bund des Kor, in Taris steht das Kemi-Reich mit 50 schweren Infanteristen des 5.Regiments. Auf al'anfanischer Seite kommen zu dieser Kerntruppe noch um die 20 Matrosen der beiden Versorgungsschiffe des Ports, 30 Sklaven und die Besatzungen von 5 Freibeuterschiffen, deren Kaperbriefe vom Präfekt des Ports ausgestellt werden. Alles in allem um die 200 weitere erfahrene Bewaffnete auf der Seite Al´Anfas. Aufgewogen wird diese Seehoheit von den fast 400 zivilen Siedlern, die das Kemi-Reich in den letzten Jahren mit wechselnder Anstrengung auf Aeltikan angesiedelt hat. Zwar sind diese Kolonisten fast durchweg friedliche Reisbauern oder Fischer, die beim Anblick einer Waffe wohl angstkreischend davonlaufen oder, in einem Anfall von Heldenmut, mit dem Stock in der Hand sterben, aber es gibt auch unter ihnen einige ehemalige Sträflinge, gestrandete Glücksritter oder Seebären, die eine Waffe zu führen wissen. Nicht vergessen sollte man auch die 15 Gardisten des CXL. Miliz-Banners, die den kemitischen Siedlungen von innen und außen Schutz und Sicherheit geben sollen.

 

Ein kem'scher Freischärler:
Freibeuter aus Meden.

Die geographischen Gegebenheiten Aeltikans machen es nun unmöglich, daß sich diese beiden Truppen einfach aufeinander werfen und haben eine mehr oder weniger friedliche wenn auch ganz und gar nicht freundschaftliche Koexistenz erzwungen. Port Honak liegt im äußersten Norden Aeltikans; die kemitischen Siedlungen Taris, Meden und Kerry im Süden. Von Taris nach Port Honak zu maschieren, würde ein mehrtägiges Martyrium durch tiefsten Regenwald und moskitoverseuchte, fieberbringende Sümpfe bedeuten. Die großen, trügerischen Sumpfseen und Überschwemmungsgebiete mit ihren hungrigen Krokodilen machen einen Marsch schlicht unmöglich. Der Angriff zur See wird durch weitreichende Korallenriffe und zahllose Untiefen, die sich in einen breiten Streifen von der Ostspitze, wie auch von der Westspitze Aeltikans zur jeweiligen Nachbarinsel hinziehen verhindert; das Umsegeln der Inseln mit einer größeren Flotte ist nicht empfehlenswert. Nur dort, wo unterseeische Meeresströme oder einfließende Flüsse tiefe Rinnen in den Beckensand gefressen haben, oder dort, wo die Korallenbänke urplötzlich enden, ist ein sicheres Durchkommen möglich. Derartige Einfahrtswege, die auch während der Ebbe als sicher gelten, soll es nur wenige geben. Die genaue Lage dieser 'Schlupflöcher' ist unter den Seefahrern um Aeltikan ein offenes Geheimnis. Ab und an mag es wohl einer erfahrenen Seebärin auch ohne Kenntnisse dieser Rinnen gelingen einen Weg durch die Riffe zu finden, oder aber ein gerissener Maat wird einen windigen Fischer auftun, der durch die Untiefen zu lotsen versteht.
Die Leistung eines Capitano aus dem Rudel der Syllaner Haie, der es jüngst geschafft haben soll, seine Thalukke mit stockbesoffener Besatzung auf geradem Kurs durch die Riffe zu bringen, kreist derzeit in den Kneipengesprächen zu Taris wie ein Schwarm durstiger Moskitos. Weit wichtiger als die nautischen Fähigkeiten des Capitano und dessen Besatzung ist jedoch die Beschaffenheit des Schiffes. Ist es auch für die allgegenwärtigen, bunten Auslegerboote der Fischer problemlos möglich die Riffe zu befahren, so hat die Erfahrung doch gezeigt, daß jedem Schiff mit einem Tiefgang von über einem Schritt die Korallen unzweifelhaft zum Verhängnis werden. Auch wird behauptet, Schiffe mit einer Länge von über 30 Schritt könnten die raschen Wendemanöver zwischen den Untiefen nicht durchführen. Aus dem einfachen Grund, daß ein derartig langes Schiff noch nie versucht hat, die Insel zu umsegeln, müssen solche Aussagen jedoch in Frage gestellt werden. Allgemein läßt sich sagen, daß die Gewässer um Aeltikan, wo man durch reinstes Hellblau den Sand des Meeresgrundes oder die bizarren Korallenformationen beschauen kann; wo die Wasser so seicht werden, daß man der Bahn der Streifenhaie folgen kann; immer schon die Heimat flacher Thalukken und lautloser Galeeren waren. Es scheint ausgeschlossen, daß es den mehrmastigen Kriegsschiffen beider Seiten gelingen mag, sich auch nur bis auf Schußweite zu nähern.
So hat nun Al´Anfa genauso wie das Kemi-Reich seinen Küstenstreifen und seine Hoheitsgewässer um Aeltikan. Beide Mächte behaupten in allen ihren Reden und Skripten, die Insel wäre die ihre, streben danach, sie sich ganz einzuverleiben, und wurden dennoch von der Insel selbst besiegt, die sie zwingt, auf 'ihrer Seite' zu bleiben.

 

Das Banner der kem'schen
Freibeuterinnen und Freibeuter.

Der Krieg um Aeltikan, wie er mit Feder und Intrige von prachtvoll geschmückten Palästen aus mit unerbittlicher Härte weitergekämpft wird, zeigt sich um die Insel nur mehr in unregelmäßigen, fast wirkungslosen, kleinen Überfällen der Kemi auf Port Honak. Während sich die regulären Truppen eher zurückhalten, sind es meist idealistische Patrioten und abenteuerlustige Fanatikerinnen, die sich in kleinen Gruppen mit Ruderkähnen mühsam durchs Inselinnere kämpfen, um dann bei Port Honak einige Fackeln nach den Sklavenhäusern zu werfen, oder es fertig bringen, ein kleines Fischerboot in vor das Fort zu steuern, eine morsche Rotze zu enttarnen und einen belanglosen Schuß gegen die Palisaden abzugeben. Schaden anzurichten ist bei solchen Überfällen Glückssache, und Verluste auf Seiten der Kemi kommen fast nie von der Gegenwehr der Al´ Anfaner, sondern fast immer durch die mühsame und gefahrvolle 'Anreise'. Al´Anfa führt den Krieg vor allem zur See weiter. Die Kaperschiffe verhalten sich dabei nicht unbedingt aggressiv sondern sichern die al'anfanische Seehoheit in den nördlichen Gewässern der Insel ganz einfach nur sehr entschlossen.
Extrem selten kommt es vor, daß Kaperschiffe einen direkten Überfall auf gegnerische Siedlungen wagen. Ein solcher Angriff macht es immer nötig, bis hinter Javalasi oder Mikkan zu segeln um die andere Seite der Riffs zu erreichen. Derartige Unternehmen haben den Al´Anfanern bis jetzt noch kein Glück gebracht, denn immer waren die kemitischen Meldungen schneller als die Schiffe: Der Angriff wurde erwartet oder durch Verstärkungsschiffe von Javalasi oder Mikkan aus noch vor dem äußeren Untiefengürtel, wie er sich 6 bis 12 Meilen vor der Südküste Aeltikans hinzieht, abgewehrt. Kemitische Angriffe auf Port Honak haben sich, obgleich der Port einer Bedrohung von See her natürlich die stärkste Abwehr entgegensetzen kann, als die effektivsten erwiesen. Kaperschiffe, die es immerhin bis in die Bucht vor dem Port schaffen, können allein durch ihre Schleudergeräte einen beträchtlich größeren Schaden anrichten als einen winzige Gruppe von Kemi-Rebellen, die sich zumindest ein Stück weit durch die Sümpfe geschlagen hat. In den letzten beiden Jahren jedoch ist es immer öfter vorgekommen daß auch die Al´Anfaner bei kemitischen Angriffen vorgewarnt waren und die Schiffe der Kemi durch das gemeinschaftliche Rotzenfeuer des Kastells und mehrerer alanfanischer Kaperschiffe in die Flucht geschlagen wurden. Die Feststellung, daß die al´anfanische Seite in letzter Zeit viel zu oft vorgewarnt war, läßt in den Köpfen der kemitischen Beamten tausend Alarmglocken läuten und hat die Suche noch al'anfanische Spionen dramatisch angeheizt...

 

Kemitsche und Bosparaner Truppen überraschen
eine al'anfanische Patrouille bei Fort Laguan.

Wenn wir von anderen Seemächten um Aeltikan sprechen, dann sind wohl nur die Schiffe des Alten Reiches und die blutsaufende Piratenbrut aus Charypos noch von Bedeutung. Wie die Kemi und die Al´Anfaner halten sich auch ihre Verbündeten auf den beiden Seiten der Insel. Die Charyptischen unterstützen brutal die al'anfanische Piratenjagd in den nördlichen Gewässern, die Liebfelder hingegen patrouillieren regelmäßig mit den Schivonen 'Kaiserin Amene' und 'Königin Peri III.' in den südlichen Küstengewässern. Von den Liebfeldischen kann man sagen, daß sie im Südmeer in den jüngsten Jahren zwar eine schlagkräftige Flotte zusammen gezogen haben, den Seekampf um Aeltikan aber sehr sensibel angehen und ihn eher den Kemis überlassen. Sie beschränken sich darauf, wichtige Konvois zu geleiten und fahren ansonsten recht zügig Benbukkula an. Es ist schon vorgekommen, daß Liebfeldische Karavellen, wenn al'anfanische Piraten in die südlichen Gewässer eingedrungen sind, abdrehen, wenn sie sehen, daß ein kemitisches Schiff den Eindringling auch bemerkt hat. Doch die Zusammenarbeit der Kemi mit den Bosparanern hat auch Früchte getragen. Gedeckt durch den offiziellen Waffenstillstand konnten kemitisch/bosparaner Elitetruppen die Schädelbucht an der Nordwestküste Aeltikans besetzen und dort ein Fort errichten. Was hier, am südlichsten Ende des Großen Riffs, aber vor sich geht und geplant ist, das wird als streng gehütetes Geheimnis behandelt. Ob die Aussage einer Fischerin, an dieser Stelle befände sich eine große Durchfahrt durch das Riff, zutreffend ist, mag dahingestellt bleiben. Tatsache jedoch ist, daß über Fort Laguan sowohl das Banner der Kemi als auch das des Neuen Bosparan weht.
Bornländische Schiffe sieht man fast gar nicht um Aeltikan, und obwohl sie nur zwei Inseln weiter Port Stoerrebrandt anfahren, tun sie auch gut daran, sich von Aeltikan fernzuhalten, denn der Haß auf diese Nordländer, die glauben, sie könnten im Süden Ansprüche anmelden, ist so ziemlich das einzige, was Al´Anfa mit den Kemi verbindet. Syllanische Schiffe wagen sich hin und wieder auf beide Seiten Aeltikans und bringen auch ab und zu ein friedliches oder schwaches Schiff auf, aber mehr als lästig sind sie kaum.
Brabaker Piraten trauen sich nur ganz selten so weit vor, und mittelreichische Galeeren der Perlenmeerflotte tauchen nur gelegentlich als nebulöse Schatten am Horizont auf.

 

Hauptstadt Taris

Umringt von Sumpfland und Mangrovenwald, die einen Großteil der Insel bedecken, steht Taris, die Hauptstadt der Tá'akîbet Aeltikan. Da eine Besiedlung der extrem feuchten Böden kaum möglich war, schütteten die ersten Siedler eine Anhöhe direkt am Meer an einer natürlichen Bucht auf. Dort konnten die einzigen Steingebäude errichtet werden, die auf der Südseite der Insel zu finden und noch nicht im Untergrund versunken sind.

In den Arbeiter- und Bauernvierteln im Norden finden sich die bekannten, strohbedeckten Hütten, umringt von Reisfeldern, denen die Bewohner dem vor Leben überquellenden, aber schwierigen Boden etwas Nahrung abtrotzen. Natürlich reicht die Menge nicht aus, die Insel zu versorgen. Stetige Nahrungsmittelimporte sichern somit den Bestand.
Der Wald rings um Taris ist bereits siedlungstypisch zurückgegangen, wird aber die Bevölkerung sicherlich noch Hunderte von Jahren mit Brenn- und Bauholz versorgen.
Durch die Nähe zum Meer lässt sich die Schwüle der Waldinseln auch für Fremde leichter ertragen als anderswo. Auch hält sich die Belästigung durch Moskitos in Grenzen, zumal die stehenden Gewässer eher im Nordosten der Insel zu finden sind.
Das Meer vor der Küste Taris' scheint einem efferd-gefälligen Traum zu entspringen: hellblaues, kristallklares Wasser über weißen Kalk-Felsen und Korallen, durchflutet von Fischen, Phexsternen, Seeigeln und wunderlichen Pflanzen. Genau diese Felsen machen es jedoch für ortsfremde Kapitäne bereits Meilen vor der Küste erforderlich, auf einheimische Lotsen zurückzugreifen, wollen sie nicht im flachen Wasser mit ihren Schiffen auf Grund laufen. So geschehen mit einem al'anfanischen Erkundungsschiff, dessen Wrack noch heute in Sichtweite des Strandes liegt.
Neben der üblichen Flora und Fauna verdienen die beiden Schlinger der Insel noch besondere Erwähnung, deren Existenz aber von den Siedlern allenfalls vermutet, meistens aber belächelt wird.

 

 


Bevölkerung:


Die knapp 300 Einwohner Taris' (120 Bürgerinnen und Bürger) stammen fast ausschließlich aus dem Káhet. Die Chaseter stellen lediglich einige besondere Annehmlichkeiten wie die Heilerin oder spezialisierte Händler.
Als geistiges Zentrum der Támehib Neu-Prêm ist auch der Klerus zahlreich vertreten. Fast zwanzig Geweihte sind mit der kirchlichen Verwaltung in den Diensten des Mehibs Kal'Tans betraut. Die einzelnen Geweihten wechseln aber sehr häufig, je nach Bedarf an geistiger Unterstützung auf den Inseln.
Auch das Militär ist vertreten: 50 Infanteristen des 5. Regiments und 15 Gardisten des CXL. Miliz-Banners sind in Taris stationiert, nicht zuletzt um der Bedrohung aus Port Honak etwas entgegenzusetzen. Dazu kommen fünf Stadtgardisten und drei Hafenwachen.

 

Politik und Verwaltung:


Seit dem 6. Ingerimm 32 S.G. ist die junge A'nedjem Sat-kà'kensu neue Akîbet ni Aeltikan. Nachdem Kal'Tan sich immer mehr aus dem Alltagsgeschäft der Insel entfernt und der größeren Politik zugewandt hat, ist dieser Schritt der Abschluss einer Verwaltungsreform, die mit der Einsetzung von Räten in den drei Siedlungen Aeltikans endete.
Die Akîbet wird diesen Schritt sicherlich so schnell nicht rückgängig machen, zumal die neuen Strukturen recht fruchtbar waren. Da sie ihren Sitz in Taris hat, kümmert sie sich selbst um dessen Entwicklung. In Meden und Kery sind Sahs bestellt.
Der Rat in Taris ist seit fast drei Jahren unverändert tätig. Seine Mitglieder sind:

 

  • Timotheus Dornwalder-Al'Plâne, Präsident
    Der Leiter des hiesigen Handelskontors der Familie Al'Plâne war natürlich erste Wahl für den Posten des Präsidenten. Trotz der immensen Bedeutung der Familie ist Dornwalder-Al'Plâne äußerst zurückhaltend in der Äußerung seiner Wünsche, da ohnehin die Gunst der Familie bei allen Entscheidungen seitens der Offiziellen berücksichtigt wird. Er weiß, dass das die anderen Ratsmitglieder wissen. Und er weiß, dass die anderen wissen, dass er das weiß. Also verlaufen die Sitzungen in der Regel harmonisch und für alle Seiten zufrieden stellend.
    Auch ohne ausdrückliche Entscheidung der Obrigkeit hat Dornwalder-Al'Plâne seine Tätigkeit als Kontorleiter von Anfang an nicht aufgegeben, sondern den Ratsvorsitz als Nebenamt betrachtet. Die Änderung der Reform bestätigt ihn in diesem Vorgehen.
    Wenn der zweifache Vater nicht gerade im Kontor die teuren Holzsorten katalogisiert oder mit dem Hátya frühstückt, sieht man ihn häufig bei kleineren Jagdausflügen in die sumpfige Umgebung. Sein Traum besteht aus einem Schlingerkopf als Trophäe. Er zahlt Unsummen für Hinweise auf deren Aufenthalt. Gesehen hat er noch nie einen…
  • Sétshen Depi'ja
    Die Ehefrau des Schiffszimmermanns und Hafenvorstehers Uban Depi'ja ist eine in der Bevölkerung ungemein beliebte Person. Sie gilt als das soziale Gewissen der Insel und zeigt Verständnis auch für den allerletzten Flüchtling aus dem Norden. Mit kunstvoll toupierten, stark ergrauten Haaren erzählt sie stundenlang von den dankbaren Kinderaugen, der Verantwortung von Kirche und Staat gegenüber den Unfreien und der Gnade des Herrn, die keinen Unterschied macht.
    Ihr geht jegliche politische Ambition ab. Sie legt teilweise eine entwaffnende Naivität an den Tag, die böse Zungen als weltfremd bezeichnen würden. Da die einflussreichen Personen der Insel jedoch eher konservativ eingestellt sind, ist sie in deren Kreisen nicht besonders beliebt. Ihre Aktivitäten werden argwöhnisch beäugt.
  • Tapifera Seda
    Eine Geweihte des Herrn Boron, die bereits seit über 65 Jahren im Dienst der Kirche steht. Ihr untersteht die Verwaltung der Kirche im Támehib. Als intime Kennerin der hiesigen klerikalen Verhältnisse ist ihr Rat stets gefragt, doch ist ungeklärt, ob sie als Vertraute des Mehib gelten kann oder eher als Gegenspielerin. Da sie nur das Nötigste spricht, wird man es von ihr sicherlich nicht erfahren. Ihr Einsatz im Rat wird aber generell als gezielter Einsatz zur Informationsbeschaffung betrachtet.
    Tapifera Seda ist eine kleine, zerbrechliche Person mit Tendenz zum Buckel. Sie verweigert zwar einen Gehstock, kann aber sicherlich keine drei Schritte sicher gehen, ohne sich an der Wand oder an Möbeln abzustützen. Auf längeren Strecken wird sie von Novizen begleitet. Geistig ist sie hellwach.
  • Isadora Turgejoff
    Isadora Turgejoff kam vor fünf Jahren nach Aeltikan um im Auftrag der Peraine-Kirche den seinerzeit verstorbenen Geweihten in seiner Position als Heilkundiger zu ersetzen. Die Staatskirche machte der Perainekirche zur Auflage, eine Akoluthin auf den Posten zu entsenden. Sie drohte, das Gebäude des Spitals zu übernehmen und kurzerhand selbst zu betreiben.
    Turgejoff ist eine engagierte, freundliche Person, die in den Ratssitzungen eher zurückhaltend und vermittelnd agiert. Ansonsten geht sie vollends in ihrer Aufgabe als Leiterin des Spitals auf, die sie als besondere Aufgabe der Göttin ansieht.
  • Ineb Met-Neh
    Der Betreiber des einzigen Gasthofes der Insel ist ein vom guten Leben gezeichneter Mann ohne Rückgrat. Seine Ambitionen beschränken sich auf sein Geschäft, das auf Grund der Bedeutung der Stadt für Chrysemis gut läuft. Er ist von einer für manche Gastwirte typischen Freundlichkeit und Unterwürfigkeit, allerdings skrupellos in der Wahl seiner Mittel zur Abwehr unliebsamer Konkurrenten.

 

Wichtige Gebäude:


Taris ist mit seinen knapp 300 Einwohnern nicht nur der Sitz der Akîbet und Hauptstadt der Tá'akîbet. Auch der Hátya ni Chrysemis und Mehib ni Neu-Prêm Kal'Tan residiert im größten Gebäude der Siedlung.
Direkt am Hafen steht ein Kontor der Al'Plânes, die bekanntlich den Handel der Inseln beherrschen. Von hier werden Hölzer, Gewürze, Rauschkraut und Lotus zum Festland und dann nach ganz Aventurien verschifft. Im ersten Stock befinden sich Büroräume und ein kleines Zimmer, in der der Hausmeister des Kontors wohnt.
Auf dem künstlichen Hügel befindet sich quasi die Altstadt Taris'. Direkt am Hafen liegt die Hafenbehörde mit Zoll und Wohnquartier der drei Hafenwachen.
In der Mitte des Hügels liegen die wichtigsten Gebäude. Aus dunklem Basalt erhebt sich der Sitz des Hátyat mit weltlicher und klerikaler Verwaltung. Im Obergeschoss befinden sich die Wohnräume Kal'Tans; im Keller der einzige Kerker der Insel.
Direkt gegenüber steht der Sitz der Akîbet mit Inselverwaltung. Auch sie wohnt in der oberen Etage. Im Erdgeschoss tagt der Rat. Da der Empfangsraum des Hátya zurzeit mit Flüchtlingen belegt ist, empfängt er hier schon mal Gäste geringerer Bedeutung.
Um diese Gebäude herum drängen sich Wohnhäuser der Schreiberschaft und Ergänzungsbauten zu den Verwaltungseinheiten. Auch der einzige Gasthof der Insel "Zur Goldenen Seerose" liegt inmitten dieses Bezirks.
Direkt nördlich des Sitzes des Hátya liegt der Borontempel.
Im Nordosten des befindet sich das Militärviertel. In der Kaserne ist das 5. Regiment untergebracht. Im Umfeld befinden sich eine Schmiede, das Zeughaus, ein Verwaltungsgebäude und drei Wohnhäuser der Offiziere.
Der Nordwesten wird als Goldene Terrasse bezeichnet. Zum einen, weil die milde Abendsonne der Innenstadt einen goldenen Schimmer verleiht und zum anderen, weil hier die besser verdienenden Bürgerinnen und Bürger ihre Domizile besitzen. Die unmittelbare Nähe zum Militär bedeutet zusätzliche Sicherheit.
Südöstlich vor dem künstlichen Hügel liegt das Handelsviertel von Taris. Handwerker, Krämer und Händler haben hier ihre Läden, in deren Obergeschossen sie meistens auch wohnen. Besondere Erwähnung finden müssen das Apothekarium der Brabaker Händlerin Ysopha di Gralis, der Schmuggel nachgesagt wird, und die Schmiede der ambosszwergischen Brüder Torkil und Torkal, die auch die Lücken manch anderer Handwerker auffüllen.
Nördlich der Kernstadt, umringt von Reisfeldern, liegen die Hütten und Verschläge der einfachen und armen Leute und Tagelöhner. Ca. 180 Personen fristen ein einfaches Leben und versuchen dem schwierigen Boden ein paar Reiskörner abzuringen. In der nördlichsten Siedlung findet sich auch die Spelunke "Kem'ky" (Schwarzer Affe).