Abdallah Al-Zahyd ben Salah Ramaraq

Oberster Mawdli der Rechtgläubigen in Kemi

Abdallah wurde am 6. Peraine 12 v.S.G. in der Oase Terekh in der Zentral-Khom als erster Sohn des bekannnten und berühmten Wüstenräubers und Hairans Salah Ramahraq Al-Dschamiluh ben Ibrahim Mahmud geboren. Dem jungen Beni Terkui wurde eine seinem Stande angemessene umfangreiche Ausbildung zuteil, so lernte er nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch die Sternenkunde und folgte eifrig den religiösen Unterweisungen des Mawdlis. Auch nahm Abdallah ab seinem zehnten Lebensjahr an den Raubzügen seiner Sippe teil, wobei er sich durch großen Wagemut und riskante Manöver mehrfach auszeichnen konnte, so u.a. im Jahre 6 bei einem großen Raubzug der Beni Terkui im Osten der Markgrafschaft Neetha Der strenggläubige Novadi sah seine Hauptaufgabe aber immer in der Bekehrung von Ungläubigen, und so entschloß er sich bald, die "Wahrheiten des Glaubens" in die Gebiete der "Ungläubigen" zu tragen.


Im Jahr 8 brach er schließlich gen Khefu auf, da ihm ein Bekannter von einer ansehnlichen Rastullahgemeinde im Kemi-Reich berichtet hatte. Abdallah lebte sich in dem fernen Land schnell ein und trat auch bald der Königlichen Garde bei, in der er sich im kem`schen Unabhängigkeitskrieg gegen die besonders verhaßten Al'Anfaner auszuzeichnen vermochte. Nach dem Krieg wurde er mit der Erhebung in den Adelsstand ausgezeichnet und herrscht - mit einer kurzen Unterbrechung - seitdem über die Inselbaronie Mekábtá. Trotz seiner zweifellos vorhandenen Arroganz ist der exzentrische Lehnsherr bei seinen Untertanen beliebt, zum einen, da mittlerweile die Mehrzahl der Mekábtis dem Rastullah-Glauben anhängt, zum anderen, da der Baron mit seinen umfangreichen Mitteln recht freizügig umgeht, so verzichte er z.B. zugunsten seiner "ärmeren Untertanen auf seine mondlichen Zuweisungen aus der Staatskasse.


Auch ließ er in seiner Hauptstadt Yachi ein großes Armenhaus errichten, in dem die Bedürftigen kostenlos Unterkunft und Verpflegung erhalten. Seinen Regierungsgeschäften kommt er sehr nachlässig nach, so wurde bis heute nichts getan, um das Elend in den Flüchtlingsdörfern Ar-Harrad, El-Sabbah und Qumram getan. Abdallah ist ein sehr gebildeter Mensch, der seine zahlreichen Kampfnarben mit dem typischen Novadi-Stolz trägt. Bei seinen Freunden ist er als verläßlich und mutig angesehen, auch wenn seine ständigen Belehrungen den "Wahren Glauben" betreffend oftmals sehr ermüdend sind, böse Zungen behaupten, daß dies auch der Grund für die Belehnung mit einer abgelegenen Inselprovinz ist. Das Heimweh konnte er allerdings nie so recht überwinden, und so ließ er sich den Garten seiner Residenz schritthoch mit echtem Khomsand auslegen und ein für die Wüstenbewohner typisches Zelt darauf aufstellen, in dem er sich die meiste Zeit aufhält. Auch ließ er sich gar fünf Kamele aus Terkui schicken, da neben den intensiven Studien auf den Gebieten der Sternenkunde, Anatomie, Mathematik, Geographie, Kriegs- und Staatskunst die Kamelrennen seine große Passion sind. Der Akîb speist sehr gerne und reichhaltig - was man ihm mittlerweile deutlich ansieht - und blickt mit Stolz auf seine fünf Frauen, drei Söhne und vier Töchter.
Aus Heimweh verließ Abdallah das Reich auch für nahezu fünf Götterläufe, ehe ihn die Bitten der Nisut, die in ihm die einzige Person sieht, die Ruhe und Ordnung in den schwierig zu beherrschenden Landen von Mekábtá garantieren kann, erweichten und er im Triumphzug aus der Khom wieder nach Yáchi zurückkehrte, um den vom Volk mit Schimpf und Schande verjagten ehemaligen Akîb Timshal Zeeldorn zu ersetzen.
Im Jahre 28 S.G. trat der Novadi schließlich zurück, um seinem ältesten Sohn Mahmut die Möglichkeit zu geben, sich als Akîb zu bewähren. Danach leistete er sich beim Kleinen Konvent im jahre 28 S.G. einen derartigen Ausfall gegen die Staatskirche, daß er aufgrund des hernach von verschiedenen Seiten ausgeübten Druckes als, wie er sagte, "Märtyrer", vom Adelstitel zurücktrat - und sich prompt von der gesamten kem'schen Rastullahgemeinschaft zu ihrem obersten Mawdli wählen ließ.